Frauen in meinem Alter, Mitte 20 oder auch ein paar Jahre älter, haben oft ein „Problem“, welches in der Theorie gesehen gar keins ist. Sie sind zu stark für die Männerwelt.
Starke Frauen verdienen ihren Lebensunterhalt selbst, wohnen allein, können kochen, können backen, haben einen engen stabilen Freundeskreis und teilweise sogar noch Kinder. Sie bekommen ihr Leben komplett alleine hin, ein Mann ist nicht notwendig. Vor solchen starken Frauen haben Männer Angst. Sie fühlen sich „entmannt“, da Frau auf ihre Hilfe nicht angewiesen ist. Somit sehen sie diese Frauen gerne als beste Freunde oder als One Night Stand. Sie können der Stärke einfach nichts entgegen setzen. Was dabei gerne übersehen wird ist, dass diese starken Frauen sich nach einem Partner sehnen. Sie sehnen sich nach jemandem, der sie Nachts in den Arm nimmt, ihnen beisteht wenn es schwache Momente gibt. Man sieht es diesen Frauen nicht an, aber es gibt viele schwache Momente.
Beschützt sie
Ein sehr treffendes Beispiel ist der Heimweg. Eine starke Frau wird in den seltensten Fällen nach Hause begleitet, denn ihre Freunde wissen, sollte sie jemand bedrohen, würde sie ihn ohne Probleme K.O. schlagen. Selten wird gefragt, ob sie gut nach Hause gekommen sind. Dass diese Frauen sich nach einem Beschützer sehnen, ist den Wenigsten bewusst. Sie möchten sich fallen lassen, den Druck der Erwartungen loswerden. Sie möchten festgehalten werden, wenn sie sich schwach fühlen. Sie möchten gewärmt werden, wenn ihnen kalt ist. Das können sie zwar alles sehr gut allein, aber die Sehnsucht nach dem Moment des „Loslassens“ ist groß.
Behandelt sie wie einen Schatz
Starke Frauen möchten nicht allein sein, sie haben meist eine, wenn nicht sogar mehrere Affären, um sich wenigstens in diesen kurzen Momenten fallen zu lassen. Möchte nicht jede Frau eine Prinzessin sein? Von jemandem so behandelt werden, als wäre man ein Schatz, den es zu beschützen gilt? Die Männer nehmen jedoch an, dass sich dieser Schatz schon gut genug alleine beschützen kann und ziehen weiter.
Starke Frauen wollen sich fallen lassen können
Als eine tolle, starke Frau heute ihren Kopf auf meine Schulter legte, konnte man die Steine regelrecht fallen hören. Sie wusste, ich bin für sie da, ich beschütze sie. Ist es Sinn der Sache, dass wir Frauen den Job der Männer jetzt gegenseitig übernehmen? Ich wünsche mir, dass ich ab und zu nach Hause gebracht werde. Nicht mit dem Ziel in meinem Bett zu landen, sondern mit dem Ziel, dass ich sicher und behütet ankomme. Ich wünsche mir, dass zwei starke Arme für mich da sind, in die man sich fallen lassen kann.
Mögen wir Frauen noch so stark sein, man sollte vor uns keine Angst haben! Man sollte uns unseren Kopf auf die Schulter legen lassen, uns die Möglichkeit geben uns fallen zu lassen. Stark sein müssen wir sonst schon genug.
„Die Frauen sind klüger als die Männer, weil sie weniger wissen und mehr verstehen.“ Anthony Quinn (Alexis Sorbas)
Schöne Grüsse aus Osnabrück
Das haben wir uns selbst eingeredet. Wir wollen nicht abhängig sein, was gut ist. Mal loslassen zu können ist trotzdem extrem wichtig!
Ich glaube, dass wir „starken“ Frauen lernen müssen, Schwäche zu zeigen, auch mal etwas nicht zu können oder nicht zu packen. Denn ansonsten wird es wirklich schwierig. Wir müssen lernen unseren Stolz zu brechen. Denn ein Mann will Beschützer sein und wenn er das Gefühl bekommt, nicht gebraucht zu werden, ist das schwierig. Wer hat uns Frauen eigentlich eingeredet, dass wir IMMER stark sein müssen?
BAUAGENT hat es schon mit ihren paradoxen Gegensatzpaaren angedeutet: Schwäche ist Stärke; Stärke ist Schwäche (ist wahrscheinlich Daoistin:). Der Artikel selbst sagt das ja letztlich, dass sich hinter der starken Frau, die nach Schutz und Loslassen sehnende Prinzessin verbirgt. Für mich fühlt sich das stets wie eine sehr bröcklige Fassade an. Warum nicht von vornherein Fragilität zeigen? Wäre das nicht das ultimative Zeichen der Stärke? Überdies, denke ich, ist das, was im Artikel als „stark“ beschrieben ist, doch besser mit „normal“ & „Standard“ getroffen, vielleicht auch „sehr beachtlich“, aber mit „STARK“ wohl eher nicht. Auf mich wirkt es sogar mehr wie ein gekünstelter Maßstab, der selbst auferlegt ist, und DAS ist beängstigend…
Schwäche, Zerbrechlichkeit, Unsicherheit sind, nach meiner unmaßgeblichen Meinung, Momente zwischen Menschen die sehr stark binden. Ich habe noch nicht erlebt, dass offen gezeigte Verletzbarkeit auf männliche Ablehnung stößt. Ebensowenig, dass eine eigenständige, wohlmöglich noch besser verdienende Frau entmannende Wirkung hätte. (Ganz offen gesagt ist das so eine abgestandene Standardfloskel eines unvollkommenen Arguments, das genau von einer Dynamik im Geschlechterspiel der deutschen Minne ablenken will: bloß keine Schwäche zeigen.) So Du etwas anderes erlebt hast (zu vage der Artikel), freue ich mich darüber mehr zu lesen!
Danke für die lieben Worte 🙂
Dabei wünschen wir „starken Frauen“ nichts mehr als endlich mal schwach sein zu dürfen… Und jemanden zu haben der uns auffängt!
Der Artikel trifft es absolut!
Jeder kennt einen als stark… Da die starke Schulter fehlt muss man stark sein… Und das bestätigt den Herren, dass man stark ist und die starke Schulter nicht „angeboten werden muss“ …. Also weiter stark sein…!
Befreie dich von den Bemühungen, vollkommen oder attraktiv zu sein. Solche Bemühungen begrenzen nur und sperren weibliche Perfektion.
Wer Show aus seiner Heiligkeit macht, um besser auszusehen, schafft das Klima des Erfolges und der Niederlage, von hier aus entsteht Wettbewerb und der Neid.
Eifrige Versuche, gut zu sein sind eine Form der Selbstsucht oder starkes streben, schön zu sein, macht den Menschen hässlich. Jedes bestimmtes Verhalten hat sein Gegenteil:
Die Besessenheit vom Leben verursacht Unruhe; – die wahrhafte Einfachheit ist nicht einfach
Wie wahr……..
Vielleicht.
Vielleicht wäre es eine Option, an Stärke zu gewinnen 🙂
In dieser Hinsicht bin ich nicht für Gleichberechtigung, da es mich nicht glücklich macht, einen schwachen Mann an meiner Seite zu haben. Ich kümmere mich gerne, meine Freunde sagen nicht selten: „Du bist eine Mutti“. Aber für eine Beziehung wünsche ich mir schon jemanden, der mir etwas entgegensetzen kann.
was bedeutet das für mich?
meinst du? Bedeutet es dann, wenn ich Unsicherheit zeige, dass ich eigentlich Kraft habe?
naja das sehe ich etwas anders….Zwang ist nie eine gute Variante
Ein schwacher Mann und eine starke Frau passen leider weniger gut zusammen, weil die starke Frau dann nicht das bekommt was sie braucht. Ja bitte mit mir zusammen Kochen und Backen 😀
Also müssen schwache Männer zusehen, wo sie bleiben?
Aber ein starker Mann nimmt ja auch eine schwache Frau auf. Wo bleibt denn da die Gleichberechtigung? 😉
Mach ich gern, also das Kochen.
Danke für die lieben Worte 🙂 wir stärken Frauen müssen eben zusammen halten 😉
Wunderbar geschrieben. Das spricht mir so eins zu eins aus der Seele. Danke!! 🙂
Die Bemühungen, etwas zu beweisen hat kein Einfluss darauf, was geschieht
Es stellt sich mir die Frage, ob eine starke Frau einen schwachen Mann aufnimmt. Ich kenne zumindest nicht die Angst vor einer starken Frau, wie du sie hier beschreibst. Ich backe und koche lieber mit ihr zusammen. 🙂
Jedes beliebiges Verhalten verursacht das Gegenteil;
– Alles was nach oben will, soll nach unten kommen
– Die Hyperinflation führt zum Verfall
– Der Geist übertrifft die Kraft
– Der schwächere überwindet den mächtigen.
Die Frau erlaubt, und der Mann zwingt,
Die Frau unterwirft sich und dann gewinnt
Die Schau der Kraft bedeutet die Unsicherheit
Wenn ich mich in der Welt mit mir selbst befinde, so vergolde ich meine Kraft mit den „Problemen“ nicht.
Aber starke Frauen müssen und können auch lernen, zu sagen, was sie möchten und sich wünschen. Das funktioniert ganz prima!
Und ja, andere starke Frauen fangen viel von dem auf, was sich gewünscht wird. Quasi ein Netzwerk … Und auch das ist gut so … Unschätzbare Verbindungen, Die ein Leben lang halten!
😉