Das Model und die „Freaks“?

Ich tauche dann mal wieder aus der Versenkung auf. So ist das, wenn man Urlaub hat 🙂

Es gibt einiges zu berichten über die letzten beiden Wochen, wo soll ich bloß anfangen? Nachdem ich mich einigermaßen vom Berlin-Partywochenende erholt hatte, starteten wir Donnerstag vor einer Woche einen weiteren Anlauf zum Thema: „In Berlin feiern gehen“. Location des Abends war ein Rock-Club, der richtig schön ist! Zwar etwas dunkel, aber abgefahren dekoriert und schön groß. Wir hatten den Polizisten, von denen wir ein paar Tage vorher in einem anderen Club angesprochen wurden, bescheid gegeben wo wir uns befinden, falls sie uns wiedersehen wollen. Ich ging zu 99,9 % davon aus, dass ich diese Männer nie wiedersehen werde.

Angekommen im Rock-Club mussten wir uns erstmal zurecht finden, sehr verwinkelt und dunkel, da verliert man sich leicht. Nach einem Drink zog es uns auf die Tanzfläche, die Musik war genau unser Ding. Unerwartet wurden wir von einem sehr hübschen Mann angesprochen. Erst dachte ich: „Moment….der hat sich doch gerade geirrt oder? Was will so ein hübscher Kerl von uns?“. Wir unterhielten uns ein wenig und wechselten den Floor. Leider kann ich mich nicht mehr genau erinnern, aber im Endergebnis drückte mir dieser Herr einen Kuss auf. Da er schon früh gehen musste, bat er um meine Nummer. Wieder einmal war ich mir sicher, dass sich dieser Mann zu 99,9 % nicht bei mir melden würde.

Am folgenden Tag schaute ich mir die Partyfotos des Abends an und stellte fest, wow, der Mann war wirklich hübsch! Was ergaben meine Stalkingversuche? Der ist einfach mal ein erfolgreiches Model! Das machte mich schon ein bisschen stolz 😉

Nun gut, zurück zum Abend davor…

Kurz nachdem sich das Model verabschiedet hatte, ahnte ich nichts böses, schaute beim Tanzen in Richtung Bar, und wer stand mehr oder weniger direkt neben uns? Die Polizisten!! Ich traute meinen Augen kaum! Da haben sie es doch tatsächlich geschafft uns zu überraschen. Wieso sie allerdings wirklich dort waren, erschloss sich mir nicht. Am Anfang sagten sie, sie wären jeden Donnerstag dort….am späteren Abend wurde gesagt, sie wären nur wegen uns da gewesen…wie auch immer.

Der weitere Abend verlief genau nach unserem Geschmack. Zwei tolle Männer an unserer Seite, Küssen bis zum Umfallen. Perfekt! Es stellte sich als gute Entscheidung heraus, dem Polizisten eine „2. Chance“ eingeräumt zu haben, er hat sie definitiv genutzt. Die Details erspare ich mal, da verfalle ich nur wieder in eine „Hachja….-Stimmung“.

Der Polizist wäre perfekt. Wenn er nicht die Fähigkeit hätte auf meine Nachrichten nicht, bzw. erst nach 2 oder 3 Tagen zu antworten. Das nervt mich und wird dafür sorgen, dass er für mich uninteressant wird. Ich will mit jemandem den ich mag kommunizieren und verabreden ist so auch nicht gerade leicht.

Zum Thema Verabredung….das Model meldete sich doch tatsächlich einige Tage später bei mir. Allerdings genau auf die Art, die ich erwartet habe. Nicht lange Schnacken…am besten direkt zusagen demnächst bei ihm vorbei zu schauen. Darauf habe ich keine Lust. Er kann schön sein wie er will, aber nur mal für eine Nacht, das muss nicht sein.

Jule

Ist das Liebe, oder kann das weg? – Lesung von Michael Nast

Was macht man, wenn man gar keinen Bock auf Halloween hat? Genau, ein bisschen Kultur. Gottseidank war zufällig eine Lesung meines Lieblingsautors Michael Nast in Berlin angesetzt. Als Autor von „Ist das Liebe, oder kann das weg?„, hat er sich direkt in mein Herz geschrieben. Es war eine Doppellesung mit dem Musiker Dirk Zöllner, ein ziemlich entspannter Typ übrigens. Die Location der Veranstaltung war leider am Arsch von Berlin, sodass meine Begleitung und ich knapp 2 Stunden dorthin brauchten.

Die perfekte Begleitung für einen perfekten Abend

Die Lesung selbst war der Knaller. Gerade bei den zu Beginn verlesenen Texten, musste ich einige Tränen der Rührung wegdrücken. Gottseidank folgten später Tränen vor Lachen. Michael Nast begeistert nicht nur schriftlich, sondern vor allem persönlich. Selten durfte ich so einer überzeugenden Lesung beiwohnen. Die Stimmung war perfekt, auch meine Begleitung stimmte. Ich hatte einen Herren dabei, den ich einige Wochen zuvor über die Datingapp tinder kennenlernte. Eigentlich war er gar nicht mein Typ, aber das gemeinsame Interesse für Michael Nast, welches auch der App nicht verborgen blieb, sorgte dafür, dass wir uns schon einige Male getroffen hatten. Dass daraus nie eine Beziehung werden konnte, war schnell klar, einer Freundschaft stand jedoch nichts im Wege. Dieser Mann, der mir unserem letzten Treffen noch die Ohren vollgequasselt hatte, war auf einmal ziemlich charmant. Meine Gläser Wein gingen auf ihn und wir führten so tiefgründige Gespräche, wie wir es während unserer letzten Verabredungen nicht taten.

Unsere persönliche Signierstunde

Vor Beginn der Lesung entdeckten wir Michael am Eingang der Location. Niemand schien ihn zu erkennen, sodass er in aller Seelenruhe an seiner Zigarette zog. Ziemlich aufgeregt sprachen wir Michael an, ob er kurz Zeit hätte, mein Buch zu signieren. Leider hatte er seinen Signierstift gerade nicht zur Hand und vertröstete mich auf später. Wir kamen locker ins Gespräch und unterhielten uns angeregt. Das war ich von anderen Autoren gar nicht gewohnt. Normalerweise lassen die sich höchstens während einer offiziellen Signierstunde blicken. So viel Fannähe, ich war begeistert! Nach der Lesung bekam ich dann endlich meine persönliche Widmung, auf die ich stolz wie Bolle bin. Groupie hoch 10…ja, das geht auch mit über 14.

Nach unserer zweistündigen Heimfahrt, setzten wir uns in eine Bar, um uns einen Absacker zu genehmigen. Mein Puls war weiterhin auf hohem Niveau. Tolle Begleitung, toller Autor, toller Abend.

Danke Michael Nast 🙂

 

Energielos

Soeben habe ich meinen kurzen Ausflug ins Onlinedating beendet. Es war, wie soll ich sagen, interessant aber anstrengend.

Ich hätte Tage und Nächte damit zubringen können, dort zu kommunizieren. Sobald sich mein Status auf „online“ geändert hat, flogen die Nachrichten nur so in mein Postfach. Leider waren auch viele Nachrichten von Mitbürgern Ü40 dabei, was denken die sich eigentlich dabei? Stellt man den Altersfilter nur aus Spaß auf 25 – 35 Jahre ein? Nun gut, da wurde einfach nicht geantwortet. Zum Thema nicht Antworten ist mir dort auch so einiges untergekommen, die Männer sind heutzutage ja sehr sehr zickig. Wird man angeschrieben und schreibt nicht zurück, kommt direkt eine Beschwerdenachricht, was denn so falsch an demjenigen wäre, dass man sich nicht melden würde. Was so falsch an denen war? Das Alter, das Bild, die Interessen..was weiß ich, einfach Gründe, wonach ich sofort aussortieren konnte. Den Vogel hat ein Mann heute Nacht abgeschossen. Ich erhielt gegen 23:40 Uhr eine Nachricht (zu dieser Zeit weilte ich natürlich längst im Land der Träume). Um 23:50 Uhr erhielt ich dann direkt die Beschwerde, was mir einfallen würde nicht zu antworten. Hallo? Gehts noch? Aber egal, hab gerade keine Energie um mich aufzuregen. Klasse war auch ein Mann, der behauptete super erfolgreich zu sein. Wenn 1 oder 2 Treffen klappen würden, wäre das Nächste doch eine Einladung ins Waldorf Astoria 5* Hotel. Natürlich nur, wenn ich mir auch vorstellen könnte, die Mutter seiner Kinder zu werden…achso, Urlaub in der Karibik wäre ebenfalls für mich drin. Kam mir irgendwie, nicht ganz koscher vor 😉 Was gab es dort sonst noch interessantes? Einem Mann war ich nicht verweifelt genug, bei dem solle ich mich melden, wenn ich wirklich ganz ganz ernsthaft etwas suche. Natürlich hat er mich 3 mal am Tag gefragt ob ich denn jetzt schon etwas ernsthaftes suchen würde 😀

Alles in Allem habe ich erreicht, was ich wollte. Diese belanglosen Gespräche und uninteressanten Männer haben es geschafft, dass mir jetzt einfach die Lust fehlt, mich ums andere Geschlecht zu kümmern. Männer gehen mir im Moment einfach auf die Nerven.

Möglicherweise wird das auch gerade durch meinen Gesundheitszustand unterstützt. Darf mich seit gestern Abend mit Fieber rumplagen und bin froh, wenn ich mal aus dem Bett komme. Grundstimmung ist im Moment also semi optimal. Ziehe mir  lieber die Decke über den Kopf, als irgendwas sinnvolles zu tun.

Da fällt mir ein…wo ist mein Bett? Ich will schlafen…*gähn*

Jule

Öfter mal „Ja“ sagen!

What a night 🙂 Und das auf einen Montag…

Gestern war ich mit der besten Freundin für einen Pub Crawl hier in der Stadt verabredet. Wer es nicht kennt, ein Pub Crawl bedeutet, dass man durch unterschiedliche Bars zieht, dort eine gewisse Zeit verweilt, etwas trinkt und dann weiter geht. Meistens gibt es vor jeder Bar noch einen Kurzen zum „warm werden“. Der Pub Crawl gestern wurde von dem Erasmus-Programm der örtlichen Uni organisiert. Es waren also vor Allem ausländische Studenten anwesend. An sich eine tolle Sache, allerdings waren die alle erst um die 20, da kamen wir uns mega alt vor. Wir haben die ersten beiden Wodka Ahoj mitgenommen und uns danach in unsere Lieblingsbar abgeseilt. Dort gab es lecker Pommes und unser Lieblings-Honigbier *sabber*

Auf dem Weg in unsere 2. Stammkneipe sahen wir einen Rummel auf der anderen Straßenseite und meine Freundin meinte: Lass uns da mal hin und mit irgendwas fahren. Getreu meiner aktuellen Einstellung „Öfter mal Ja sagen“ machten wir einen kleinen Bogen und steuerten auf das Fahrgeschäft „Brakedance“ zu. Damit bin ich bestimmt 10 Jahre nicht gefahren. Als wir drin saßen, überkam mich etwas die Angst. Mein Alkoholspiegel war schon so, dass es mir vor kreisenden Bewegungen graute. Aber egal, man muss auch mal was riskieren. Attacke! Ich hab mir sowas von die Seele aus dem Leib gebrüllt, aber es war 1. Sahne 😀 Hat riesig Spaß gemacht. Das Tolle an so einem Fahrgeschäft ist, dass das Ding aufgrund von Musik etc. so laut ist, dass  niemand hört was man brüllt. Wir kommunizierten dann meist so: Aaaahhhhh verdammte Scheiße, wieso machen wir das? Ahhhhhh ich will hier raus. Zuckerwatte!!! Ahhhh scheiß drauf, auf die Männer, alles Trottel, Idioten aaahhhhhh.

Tja so ungefähr darf man sich das vorstellen haha 😀 Danach war mir leicht blümerant, aber die Zuckerwatte ging noch. Am Süßwarenstand sprangen uns gleich die Lebkuchenherzen entgegen. Meine Freundin konnte es nicht lassen und besorgte uns zwei kleine „Prinzessin“ Herzen 😀

In unserer 2. Stammkneipe angekommen, gab es erstmal lecker Cider. Allerdings wurde auch diese Kneipe von jungen Studenten überrannt. „Studiert ihr auch BWL? Wir im 1. Semester!“ unsere Antwort: „Neee wir arbeiten für unser Geld.“ Kurz darauf waren wir diese Kerle los 🙂

Auf dem Heimweg begegneten wir leider einem sehr, sehr betrunkenen Jungen (gerade mal 18!!!). Der lallend nach Feuer fragte. Soweit so ok, allerdings ging es dann los: „Ihr seid voll hübsch Alter! Was macht ihr jetzt noch alter? Wollt ihr tanzen alter? Müsst ihr morgen zum Rummel kommen alter!“ Herrliches Niveau 🙂 Dann musste er uns noch unbedingt in die Arme nehmen und meiner Freundin eine Liebeserklärung machen „Ich liebe dich Loretta!“ Natürlich heißt sie nicht Loretta 😉

Da war man doch froh zu Hause angekommen zu sein 🙂

Schön war es, richtig schön! Das sind so Momente, an die man sich auch noch erinnern wird, wenn man alt und grau ist 🙂

Jule

Slave to the Rhythm

Guten Morgen!

Gestern hatte ich endlich meinen Tattootermin, auf den ich mich schon so lang gefreut habe. Komischerweise war ich überhaupt nicht aufgeregt, sondern ziemlich entspannt. Der Tätowierer ist einfach so unglaublich sympatisch, da blieb mir kaum etwas anderes übrig 🙂

Nach den Vorbereitungen ging es dann auch los. Ein wenig Angst hatte ich schon vor den Schmerzen, allerdings verflog das sehr schnell als er endlich loslegte. Da hatte ich schon schlimmere Schmerzen wenn mich meine Mietzekatze erwischt hat. Allerdings wurde es zum Ende hin noch ganz schön doll, da er auf die gereizten Stellen dann noch weiße Akzente setzte, da hieß es Zähne zusammenbeißen. Es war aber nichts, was man nicht gut aushalten konnte. Insgesamt hat es knapp 3h gedauert. Danach ging es mir richtig gut, ich war stolz auf mich selbst und ich habe damit einen Lebensabschnitt auch physisch abgeschlossen, der Schmerz hat da gut beigetragen.

Abends telefonierte ich dann noch mit meinem tinder-Kerl und wurde fast wahnsinnig vor Sehnsucht :/ Die aktuelle Situation geht mir schon an die Nieren. Normalerweise stehe ich mit meiner Verliebtheit alleine da, da sich die Männer nicht wirklich äußern oder nicht genauso fühlen. Aber diesmal höre ich so Sätze wie: „Glaub mal nicht, dass ich dich nicht jetzt schon vermisse.“ Klar freut mich das, aber das macht die Sehnsucht nicht weniger. Wenn es nach den aktuellen Möglichkeiten geht, sehen wir uns erst in 3 Wochen wieder. Ich wär allerdings nicht ich, wenn ich nicht den halben Tag darüber nachdenken würde, wie ich es vorher zu ihm schaffe.

Aktuell stehen die Chancen, dass wir uns demnächst öfter sehen, sogar gar nicht allzu schlecht. Ich habe beruflich gerade die Situation, dass ich mehr oder weniger den Job wechseln will/muss. Laut meinem Chef kann ich nur richtig was reißen beruflich, wenn ich mich gen Westen/Süden bewege. Dass in letzter Zeit öfter der Wohnort meines tinder-Kerls fällt, lässt mich schon aufhorchen. Sollte sich dort mein Traumjob auftun, wieso sollte ich das ausschlagen?

 

Jule