Es sind die Details, in welche man sich verliebt

Wieso verliebt man sich eigentlich? Und wieso meist in die Personen, die es am wenigsten verdient haben?

Es ist eine Weile her, dass ich auf meinem Blog etwas zu meinen Erfolgen/Misserfolgen in Liebesangelegenheiten geschrieben habe. Das lag nicht daran, dass es nichts zu erzählen gäbe, sondern daran, dass es einfach zuviel wäre. Gerade kurz vor Weihnachten war die Hölle los in der „Singleszene“. Was mich allerdings besonders beschäftigt aktuell ist die Frage, warum wir uns in eine Person verlieben, oder eben auch nicht.

Wir verlieben uns meist in die kleinen Dinge, Details, welche andere Personen gar nicht wahr nehmen. Bei dem Einen verliebt man sich in das Strahlen der Augen, bei dem Anderen in die Art und Weise, wie er einen in den Arm nimmt. Bei manchen Menschen allerdings, finden wir nichts in das wir uns verlieben. Wir suchen nach so einer Sache, weil wir den Menschen toll finden, aber wir finden sie einfach nicht.

Vor einigen Wochen lernte ich einen tollen Mann kennen. Der passt wie Faust aufs Auge zu mir. Wir können super reden, haben ähnliche Interessen und verbringen gerne Zeit miteinander. Bei ihm hat es gefunkt, bei mir aber leider irgendwie nicht. Ich finde diesen Mann toll, aber Gefühle fehlen. Gerne würde ich mich dazu zwingen, dass sich da etwas entwickelt. Mit diesem Mann könnte ich sicherlich über Jahre glücklich sein. Aber diese eine Sache, die eine Verliebtheit auslöst ist einfach nicht da.

Wo liegt nur der „Fehler“? Er ist einfach zu lieb für mich. Es gibt keinen Punkt an dem wir uns reiben können, kein Thema wo man etwas intensiver diskutieren könnte. Genau so ging es mir mit meinem Ex, wir hatten eine super Zeit, aber es gab auch viel lange Weile. Das möchte ich kein zweites Mal.

Im Gegensatz zu diesem total lieben Mann, sehe ich ab und zu einen Mann, der genau das Gegenteil ist. Er meldet sich fast nie, gibt sich verschlossen und wir kommen oft schwer auf einen Nenner. Trotzdem hat er, wieso auch immer, mein Herz erwärmt. Zeitweise konnte ich mir sogar vorstellen, dass etwas Ernsthaftes daraus entstehen könnte. Diese Vorstellung habe ich zum aktuellen Zeitpunkt aber verworfen. Er zeigt keinerlei Interesse, außer wir sehen uns, dann könnte man gelegentlich meinen, er hätte mich wenigstens ein bisschen gern.

Wie gerne würde ich die Gefühle tauschen, sie für den lieben Kerl hegen und nicht für den „bösen“ verschwenden.

Dieser „böse“ Mann wird von mir exakt noch eine Chance bekommen, vergeigt er diese, kann er dorthin gehen wo der Pfeffer wächst. Parallel dazu versuche ich viel Zeit mit dem lieben Kerl zu verbringen, vielleicht macht es doch noch Zoom und das wird das Ding des Jahrhunderts 😀

Wie schön wäre es, wenn man sich aussuchen könnte, für wen man Gefühle entwickelt und für wen nicht. Das wäre sicherlich ziemlich unspannend, aber in manchen Fällen würde es nützlich sein.

 

Jule

 

Jahresrückblick 2014

Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sind bei mir meist durch weniger gute Laune und eine nachdenkliche Stimmung geprägt. Ich schaue auf das vergangene Jahr zurück und bewerte, inwiefern ich richtig gehandelt habe. In den letzten Jahren kam ein Part jedoch viel zu kurz: Was habe ich gelernt? Wer hat mich beeinflusst, positiv wie negativ?

Für dieses Jahr ist so eine Betrachtung definitiv fällig. Es ist so viel passiert, dass ich oft kaum in Worte fassen kann, welche Dinge mir klar geworden sind.

Am wichtigsten sind die Menschen, die 2014 in mein Leben traten, blieben und leider auch gingen. Beeinflusst hat mein Jahr am allermeisten der Mann, wegen dem ich diesen Blog begonnen habe. Dieser Mann hat meine Lebenseinstellung verändert, mir die Augen geöffnet und dafür gesorgt, dass ich das Leben wieder selbst in die Hand nehme. Ich bin ihm zu großem Dank verpflichtet. Ohne ihn wäre es leichter gewesen, aber definitiv 100% langweiliger.

Die zweite Person, die mich dieses Jahr sehr beeinflusst hat, war mein tinder-Kerl. Er hat mir gezeigt, zu welchen Emotionen ich fähig bin, positiv wie negativ. Er setzte die Messlatte, für alle anderen Männer die danach kamen. Leider spielt er nur noch in meinem Kopf eine Rolle, dort aber weiterhin eine Große.

Einen großen Dank möchte ich an meine tollen Freunde aussprechen. Meine beste Freundin, meine sehr sehr guten männlichen Freunde, auch solche, die nur einen kleinen Auftritt in diesem Jahr hatten. Ohne euch, hätte ich dieses harte Jahr nicht überstanden!

Alle Männer, die wenn auch manchmal nur für einen Abend, in mein Leben traten, haben etwas in mir verändert. Sie haben mir gezeigt was ich will, und was ich nicht will.

Über viele Männer habe ich mich aufgeregt, solche die sich tot stellen, solche die sich anderweitig unmöglich verhalten…Aber alle diese Männer sind wertvolle Personen. Sie haben meist einen tollen Charakter, der leider einfach nicht zu mir passte.

Einen Dank verdient haben auch die Follower dieses Blogs, welche mir immer wieder tolle Ratschläge und Anregungen gegeben haben. Danke!

Denke ich an 2015, habe ich ein sehr gutes Gefühl. Das wird mein Jahr! Neuer Job, neue Wohnung. Es wird spannend und voller Erfahrungen sein.

Liebes 2014, du hast mich gequält aber mir gleichzeitig gezeigt, zu welchen guten und schlechten Dingen ich fähig bin. Nun gehe bitte schnell zu Ende, es ist an der Zeit, dass die Kurve wieder hinauf geht.

2015, ich freue mich auf dich!

Ich schaue ihn an, aber sehe ihn nicht

Vorweihnachtszeit ist doch etwas Schönes! Man kann eigentlich immer Glühwein trinken und keiner meckert 🙂 Außerdem gibt es in dieser Zeit die perfekte Datinglocation, der Weihnachtsmarkt! Romantisch, es gibt etwas zu trinken und zu essen, und man kann sich notfalls ablenken, falls das Date nicht lohnt.

Vor einiger Zeit hatte ich in einem Beitrag mal „das Model“ erwähnt. Er sprach mich vor kurzer Zeit in einem Club an. Seitdem haben wir sporadisch Nachrichten geschrieben und ab und an telefoniert. Am Anfang dachte ich, er wäre nur auf eine Nacht aus, aber den Eindruck machte er später nicht mehr.

Gestern waren wir auf dem Weihnachtsmarkt verabredet. Perfekt vorbereitet wie ich immer bin, hatte ich alles für eine Übernachtung dabei, da ich nachts nicht mehr aus Berlin heim wollte. Sogar an einen Schokonikolaus hatte ich gedacht, als kleine Überraschung am Morgen. Leider musste mir das Model direkt am Anfang des Treffens mitteilen, dass er nur 2h Zeit hätte. Wieso und weshalb das kurzfristig so war, wollte er mir nicht erklären.

Das Date an sich lief ganz nett, wir tranken Glühwein und unterhielten uns. Wobei…er unterhielt mich….ich kam kaum zu Wort. Das ist mein großes Problem mit ihm, er findet sich selbst so unwiederstehlich, dass es mich schon wieder abschreckt. Klar, ein wunderhübscher Mann dem die Frauen hinterher schauen. Was bringt mir das, wenn er sich nur für sich interessiert? Ich hatte das Gefühl, ich schaue ihn an, aber sehe ihn nicht. Ich sehe nur die Fassade, die Außendarstellung.

Küssen kann er, das stellte ich schon im Club fest. Aber irgendetwas fehlt mir, etwas greifbares, etwas in das man sich verlieben könnte. Ein bisschen Menschlichkeit vielleicht? Mal schauen ob wir uns noch einmal sehen. Irgendwann wird es mir nämlich zu blöd, nur die ganze Zeit über ihn zu sprechen.

Ach nicht vergessen darf ich natürlich die Gitarrensession bei ihm daheim. Da saß ich original auf seinem Bett und er spielte Gitarre und sang mir einige Songs vor. Schlecht war es nicht, aber diese Selbstdarstellung die ganze Zeit, das hätte es nicht gebraucht.

Jule

Vögeln nach Berufsgruppen

Dieser Artikel schwebt schon eine gute Weile in meinem Kopf rum. Inspiration dazu war eine Unterhaltung mit einem Freund auf einer Party. Er erwähnte, dass seine jetzige Frau früher mit ihren Mädels „Vögeln nach Berufsgruppen“ veranstaltet hat. Das geht wie folgt: bevor man Abends weggeht, einigt man sich auf den Anfangsbuchstaben der Berufsgruppe, die an dem Abend flachgelegt werden soll. Ok, flachlegen  ist vielleicht etwas zuviel, ich denke knutschen zählt auch zu der Vereinbarung.

Ich finde das eine ziemlich spannende Sache. Da ich 7 Jahre lang raus aus dem Singlebusiness war, hatte ich die Berufsgruppenthematik bisher noch gar nicht. Wenn man 18 ist, lernt man meist nur Studenten kennen, da zählt kein Beruf. Umso wichtiger ist es mir jetzt, wenn ich einen neuen Mann kennenlerne. Es gibt Berufe, da bekomme ich sofort ein Leuchten in den Augen. Die absolute Nummer 1 dabei ist die Polizei, ein Polizist, da geht mir direkt das Herz auf! Nummer 2 sind Lehrer, ebenfalls eine sehr begehrenswerte Berufsgruppe. Das mag daran liegen, dass beide Gruppen eine gewisse Macht ausüben, das finde ich irgendwie faszinierend.  Frauen in meinem Alter schauen sehr genau hin, ob der Angebetete theoretisch eine Familie versorgen könnte. Das sorgt dafür, dass der Beruf sogar ein Ausschlusskriterium sein kann. Männer können sich das selten vorstellen, ich kenne jedenfalls keinen, der eine Frau wegen ihres Berufes ablehnt.

Auf einer der letzten Partys haben meine Freundin und ich uns vorgenommen, eine Berufsgruppe auszusuchen. Und voila, wer sprach uns an…2 Polizisten 😉 Das könnte ich immer so haben! Wenn ich es nicht besser wüsste…wäre mein Zukünftiger entweder Polizist, oder Lehrer 😀

Das macht für mich auch genau den Reiz an dem Mann aus, der uns da ansprach. Klar sieht er gut aus und scheint ein netter Typ zu sein, aber die Vorstellung, dass er mich verdammt gut beschützen könnte, hat was. Ich weiß genau, würde es zum Beispiel in einem Club Stress geben, würde er eingreifen. Unglaublich sexy! Beschützerinstinkt bei Männern ist mir sowieso sehr wichtig, man will doch schließlich die Prinzessin sein 🙂 Dazu noch der Fakt, dass sein Mitbewohner ebenfalls Polizist ist und was mit meiner besten Freundin am Laufen hat….perfekt!

Jule

Ist das Liebe, oder kann das weg? – Lesung von Michael Nast

Was macht man, wenn man gar keinen Bock auf Halloween hat? Genau, ein bisschen Kultur. Gottseidank war zufällig eine Lesung meines Lieblingsautors Michael Nast in Berlin angesetzt. Als Autor von „Ist das Liebe, oder kann das weg?„, hat er sich direkt in mein Herz geschrieben. Es war eine Doppellesung mit dem Musiker Dirk Zöllner, ein ziemlich entspannter Typ übrigens. Die Location der Veranstaltung war leider am Arsch von Berlin, sodass meine Begleitung und ich knapp 2 Stunden dorthin brauchten.

Die perfekte Begleitung für einen perfekten Abend

Die Lesung selbst war der Knaller. Gerade bei den zu Beginn verlesenen Texten, musste ich einige Tränen der Rührung wegdrücken. Gottseidank folgten später Tränen vor Lachen. Michael Nast begeistert nicht nur schriftlich, sondern vor allem persönlich. Selten durfte ich so einer überzeugenden Lesung beiwohnen. Die Stimmung war perfekt, auch meine Begleitung stimmte. Ich hatte einen Herren dabei, den ich einige Wochen zuvor über die Datingapp tinder kennenlernte. Eigentlich war er gar nicht mein Typ, aber das gemeinsame Interesse für Michael Nast, welches auch der App nicht verborgen blieb, sorgte dafür, dass wir uns schon einige Male getroffen hatten. Dass daraus nie eine Beziehung werden konnte, war schnell klar, einer Freundschaft stand jedoch nichts im Wege. Dieser Mann, der mir unserem letzten Treffen noch die Ohren vollgequasselt hatte, war auf einmal ziemlich charmant. Meine Gläser Wein gingen auf ihn und wir führten so tiefgründige Gespräche, wie wir es während unserer letzten Verabredungen nicht taten.

Unsere persönliche Signierstunde

Vor Beginn der Lesung entdeckten wir Michael am Eingang der Location. Niemand schien ihn zu erkennen, sodass er in aller Seelenruhe an seiner Zigarette zog. Ziemlich aufgeregt sprachen wir Michael an, ob er kurz Zeit hätte, mein Buch zu signieren. Leider hatte er seinen Signierstift gerade nicht zur Hand und vertröstete mich auf später. Wir kamen locker ins Gespräch und unterhielten uns angeregt. Das war ich von anderen Autoren gar nicht gewohnt. Normalerweise lassen die sich höchstens während einer offiziellen Signierstunde blicken. So viel Fannähe, ich war begeistert! Nach der Lesung bekam ich dann endlich meine persönliche Widmung, auf die ich stolz wie Bolle bin. Groupie hoch 10…ja, das geht auch mit über 14.

Nach unserer zweistündigen Heimfahrt, setzten wir uns in eine Bar, um uns einen Absacker zu genehmigen. Mein Puls war weiterhin auf hohem Niveau. Tolle Begleitung, toller Autor, toller Abend.

Danke Michael Nast 🙂

 

Energielos

Soeben habe ich meinen kurzen Ausflug ins Onlinedating beendet. Es war, wie soll ich sagen, interessant aber anstrengend.

Ich hätte Tage und Nächte damit zubringen können, dort zu kommunizieren. Sobald sich mein Status auf „online“ geändert hat, flogen die Nachrichten nur so in mein Postfach. Leider waren auch viele Nachrichten von Mitbürgern Ü40 dabei, was denken die sich eigentlich dabei? Stellt man den Altersfilter nur aus Spaß auf 25 – 35 Jahre ein? Nun gut, da wurde einfach nicht geantwortet. Zum Thema nicht Antworten ist mir dort auch so einiges untergekommen, die Männer sind heutzutage ja sehr sehr zickig. Wird man angeschrieben und schreibt nicht zurück, kommt direkt eine Beschwerdenachricht, was denn so falsch an demjenigen wäre, dass man sich nicht melden würde. Was so falsch an denen war? Das Alter, das Bild, die Interessen..was weiß ich, einfach Gründe, wonach ich sofort aussortieren konnte. Den Vogel hat ein Mann heute Nacht abgeschossen. Ich erhielt gegen 23:40 Uhr eine Nachricht (zu dieser Zeit weilte ich natürlich längst im Land der Träume). Um 23:50 Uhr erhielt ich dann direkt die Beschwerde, was mir einfallen würde nicht zu antworten. Hallo? Gehts noch? Aber egal, hab gerade keine Energie um mich aufzuregen. Klasse war auch ein Mann, der behauptete super erfolgreich zu sein. Wenn 1 oder 2 Treffen klappen würden, wäre das Nächste doch eine Einladung ins Waldorf Astoria 5* Hotel. Natürlich nur, wenn ich mir auch vorstellen könnte, die Mutter seiner Kinder zu werden…achso, Urlaub in der Karibik wäre ebenfalls für mich drin. Kam mir irgendwie, nicht ganz koscher vor 😉 Was gab es dort sonst noch interessantes? Einem Mann war ich nicht verweifelt genug, bei dem solle ich mich melden, wenn ich wirklich ganz ganz ernsthaft etwas suche. Natürlich hat er mich 3 mal am Tag gefragt ob ich denn jetzt schon etwas ernsthaftes suchen würde 😀

Alles in Allem habe ich erreicht, was ich wollte. Diese belanglosen Gespräche und uninteressanten Männer haben es geschafft, dass mir jetzt einfach die Lust fehlt, mich ums andere Geschlecht zu kümmern. Männer gehen mir im Moment einfach auf die Nerven.

Möglicherweise wird das auch gerade durch meinen Gesundheitszustand unterstützt. Darf mich seit gestern Abend mit Fieber rumplagen und bin froh, wenn ich mal aus dem Bett komme. Grundstimmung ist im Moment also semi optimal. Ziehe mir  lieber die Decke über den Kopf, als irgendwas sinnvolles zu tun.

Da fällt mir ein…wo ist mein Bett? Ich will schlafen…*gähn*

Jule