Schon mal das Wort „Seelenmülleimer“ gehört? Mit diesen 15 Buchstaben bringen sich Männer in Verbindung, die das Gefühl haben, dass „Frau“ sie immer nur mit den eigenen Problemen „vollmüllt“.
Das klingt auf den ersten Blick natürlich sehr gemein. Ich wär da als Mann sicherlich auch etwas beleidigt. Sollte man diese Verhaltensweise nicht mal von einer anderen Seite betrachten? Ich finde: Ja!
Wir wenden uns an Männer, die unsere Gefühle nicht mit Füßen treten
Wir Frauen reden bekanntlich oft und gerne über Gefühle und Emotionen. Das tun wir unter uns, mit der besten Freundin zum Beispiel. Ja liebe Herren, die Sex and the City Klischees stimmen wirklich! Wir sitzen gerne mal bei einem Glas Prickelbrause zusammen und analysieren die Männerwelt und unsere dabei entstehenden Emotionen. Allerdings braucht es manchmal auch eine männliche Person, die sozusagen als „Zweitmeinung“ verstanden wird. Männer haben meistens einen objektiveren Blick und holen uns ganz schnell von der Wolke 4, die wir uns so gerne einbilden. Sollte es uns mal schlecht gehen, wurden wir verlassen, oder wissen nichts mehr mit unseren Gefühlen anzufangen, wenden wir uns meist an ganz bestimmte Männer. Und zwar an die, denen wir vertrauen. Bei diesen Männern wissen wir, dass sie unsere Gefühle nicht mit Füßen treten, und immer einen guten Rat für uns parat haben. Solche Männer zu kennen, ist ein Segen!
Zuhören nur mit Gegenleistung?
Na klingt das noch so negativ wie der „Seelenmülleimer“? Das Problem an der Sache ist, dass viele Männer indirekt eine Gegenleistung für ihre „Beratungsleistungen“ verlangen. Ich habe von vielen Männern gehört, dass ein Ausheulen bei Ihnen zwar ok ist, danach aber mindestens mit ihnen geknutscht werden sollte. Hier sehe ich eine Problematik im Vertrauensverhältnis. Für mich als Frau bedeutet eine „Gegenleistung“ in dieser Angelegenheit eher, dass ich ebenfalls da bin und Ratschläge gebe, sollte der Herr es mal benötigen. Ich will dann diejenige sein, die er anruft, wenn es ihm schlecht geht. Probleme lösen sich meist leichter, wenn man sie teilt. Es mag daran liegen, dass Männer im Normalfall wenig über ihre Probleme und Sorgen sprechen. Würden sie dies tun, entstünde auch ein fairer „Tauschhandel“, und kein „Ich höre dir zu, aber bitte zieh dich danach aus.“.
Fürs Reden bist du gut genug, aber das wars!
Ein anderer Aspekt ist, dass sich viele Männer darüber beschweren, dass sobald Frauen Probleme bei ihnen „abladen“, sie als Partner, oder auch nur als sexuell interessanter Mann, nicht mehr in Frage kommen. Darüber habe ich nachgedacht und festgestellt: Es stimmt! Jedenfalls teilweise. In meinem Leben gibt es einige Männer, mit denen ich sehr gerne über meine Sorgen und Probleme rede. Sie kennen mich und wissen, wann sie mir den Kopf waschen müssen, wenn ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe. Diesen Männern biete ich als Gegenleistung „nur“ die Bereitschaft an, auch über ihre Probleme zu reden. Es besteht keine körperliche Anziehung. Mir würde es nie in den Kopf kommen, mit diesen Vertrauenspersonen etwas anzufangen. Es gibt dazu ein nettes Zitat:“Ich esse nicht, wo ich kotze.“ 😉
Mix aus Seelentröster und Liebhaber = Traummann
Die Tatsache, dass ich diesen Männern von meinen Problemen erzähle, hat aber genau damit zu tun, dass sie für mich sexuell nicht attraktiv sind. Wären sie das, würde ich ihnen sicherlich nicht von meinen Männergeschichten, oder tiefen Ängsten erzählen. Allerdings gibt es da auch Ausnahmen. Es gibt die Sorte Mann, die beides ist: Seelentröster und Liebhaber. Diese Sorte ist sehr, sehr selten. Es sind die Männer, an die wir uns gerne anlehnen, sie im gleichen Moment aber auch am liebsten auffressen würden! Diese Spezies ist sehr selten. Wenn man sie mal trifft, führt das meist zu einer Verliebtheit, deren Intensität kaum zu beschreiben ist. Problematisch daran ist allerdings, dass man durch diese Konstellation sehr viel von sich preis gibt, viel mehr erzählt als man es sollte, und somit für den Mann uninteressant wird. Man muss diese beiden Rollen voneinander lösen! Es braucht einen Seelentröster, und einen Liebhaber. Hat man beides in einem, kann man davon ausgehen, dass der Mann irgendwann die Flucht ergreift, da er mit diesen beiden Rollen überfordert ist. Also liebe Männer, spricht eine Frau mit euch über ihre Probleme, fühlt euch geehrt! Ihr seid zwar kein potenzieller Partner für sie, aber ihr habt ihr vollstes Vertrauen. Ist das nicht mehr Wert, als ein „Sexy-Faktor“?
Besonders „schön“ ist die Variante, wenn Mann als Seelenmülleimer benutzt wird, ohne daß im Vorfeld eine besondere Vertrautheit besteht. Und wenn die Probleme nicht ausführlich geschildert werden, sondern nur angedeutet. – Am besten auch nicht mündlich, sondern per SMS oder Mail.
Im ersten Augenblick fühlt sich der Mann ob des anscheinend gegebenen Vertrauens sehr geehrt. – Es dauert lange, bis er feststellt, daß Frau gar kein sonderliches Vertrauen hatte. Zu den Leuten auf der Müllkippe hat man ja auch kein Vertrauensverhältnis.
Eine weitere Steigerung ergibt sich, wenn Frau dann auch noch Angebote zu Gespräch oder weiterer Hilfe einfach überhört. Mann bleibt verzweifelt zurück, weil er meint, hier einen Hilferuf gehört zu haben, und weil er meint, Frau habe ihn ins Vertrauen ziehen wollen. Er geht emotional voll mit, steigt ein und macht sich auf eine Fahrt zur Unfallstelle bereit, wird aber nie erfahren, wo der Unfall stattgefunden hat. So steht er, voller Adrenalin, eine ganze Weile mit seinem Fahrzeug dumm herum und weiß nicht, was er tun soll, während er sich in seiner Phantasie die schlimmsten Dinge ausmalt.
Alles ist aber ein einziger Trugschluß. Weder war sonderliches Vertrauen vorhanden (sonst hätte sie gleich um ein Gespräch gebeten), noch wollte Sie ein Gespräch. Das einzige, was sie wollte war, sich ein wenig Erleichterung zu verschaffen, indem sie eine Portion Seelenmüll bei ihm abgeladen hat. Genausogut hätte sie es auf ein Blatt Papier schreiben und danach verbrennen können.
Das hätte wenigstens niemand anderem Seelenqualen bereitet, weil er helfen wollte, aber es nicht konnte. – Besser gesagt, nicht durfte.
Lieber Martin, der von dir kommentierte Beitrag ist schon einige Jahre alt. Durchaus möglich, dass sich meine Ansichten weiterentwickelt haben 😉 Beste Grüße, Jule
Das hört sich nach purem Egoismus an. Schön das Vertrauen missbrauchen, dass es Madame besser geht und dann mit dem nächst besseren Arschloch nach Hause gehen. Der ewige Teufelskreis der Selbstverarsche anstatt man einfach die Dinge so sagt wie sie sind. Abgesehen davon ist ein Partner auch da, um über Probleme zu reden und wenn eine Frau sagt sex and the City hat etwas mit Feminismus zu tun, dann möchte ich bitte wieder im Mittelalter leben, denn da musste man sich wenigstens wegen so einem Schrott keine Gedanken machen. Evtl. sollte man es einfach lassen und die Männerwelt mit so einem Unsinn in Ruhe lassen. In diesem Blog hat Emanzipation nie statt gefunden
„Ihr seid zwar kein potenzieller Partner für sie, aber ihr habt ihr vollstes Vertrauen. Ist das nicht mehr Wert, als ein „Sexy-Faktor“?“
Nö, ist es auf Dauer nicht… Aber wir „Seelenmülleimer“ sind selber schuld, denn wir erlauben es (ich kenne es von mir, das ich sogar mitunter regelrecht darum ‚bettele‘), uns so zu benutzen, weil wir eben in the long run auf ein Happy End hoffen.
Kann dir nur zustimmen!!
Achso? Verschiedene Meinungen (welche die nicht deiner eigenen entsprechen) sind also nur etwas für psychisch Kranke?
Das klingt leider etwas verbittert :/ aber gut, jeder macht seine eigenen Erfahrungen
Achso… Kommenar muss erst „freigeschaltet“werden. Wusste ich es doch das ich es mit einer Feministin zu tun habe. „Alles was nicht meine Meinung ist erlaube ich erst gar nicht oder loesche ich“ 😀
Naja… Maenner glauben den Scheiss eh nicht den du erzaehlst und Frauen die sowas glauben werden nie einen psychisch gesunden Freund finden 😀
Absoluter fuckin Bullshit.
Der Mann wird unterbewusst als „notreserve“ gehalten… Falls die Frau in ihrer primairen Beziehung Probleme kriegt. Sobald dies der Fall ist, und die Frau findet keinen angemessenen „Ersatz“ dann kommen die Seelenmuelleimer ins Spiel. Die Verzweifelung dieser Frauen ist dementsprechend hoch.
Nebenbei: Jede Beziehung waechst auch dadurch das die Partner sich gegenseitig auch ihre Probleme mitteilt. In einer gesunden Partnerschafft kann der Mann problemlos beide Rollen erfuellen. Er kann emotionale Unterstuetzung und sexuelle Anziehung bieten.
Dummerweise uebertreiben es manche Frauen so dermassen mit ihren Problemen, das sie den Freund als „therapeuten“ missbrauchen. Der kann also entweder sagen „es reicht, lass uns zur Abwechselung mal ueber was positives resen“ oder heult solange rum das ihr denkt euer Freund ist euer Psychologe. Und dann wird er verlassen weil er sexuell fuer euch nicht mehr interessant ist.
Aber anstatt die eigenen Verhaltensmuster zu analysieren und zu wissen „Wie belastbar ist meine Beziehung“, „sind meine Probleme noch verhaeltnissmaessig oder sollte ich mir lieber professionelle Hilfe holen“ wird dem MANN wieder die Schuld gegeben das er nicht beide Rollen ausfuehren kann.
Doch … kann er. Solange es „normal“ und „im Rahmen“ bleibt. Dummerweise gibt es viel zu viele Frauen die schlecht erzogen sind vom Vater und daher „Daddyissiues“ haben. Die kann der Freund aber nicht loesen. Und nein, das macht sie nicht automatisch zum Fehler des Mannes….
Das klingt sehr schön 🙂 ich hoffe du hast Recht
Meiner Meinung nach ist es eher das Problem, dass wir Männer uns anders verlieben. Es ist nicht der Bedarf nach einer sexuellen Belohnung, es ist der Vertrauensaufbau der bei uns die Verliebtheit bzw. das Interesse noch weiter erhöht. Nur Wissen zum Glück die meisten das dies sonderlich gefährlich ist.
Die Männer die beides vereinen, können eben erfolgreich die Anziehung und die Vertrautheit kombinieren, indem sie rechtzeitig und früh auf Anziehung setzen und später die innige Vertrautheit einbauen.