Ihr kommt sicher wieder zusammen …, ach ja?! – auf beziehungsweise-magazin.de

Trennt sich ein Paar, hat das seine Gründe. In den meisten Fällen sehr gute sogar. Trotzdem reagieren Freunde der Verlassenen mit einem Reflex, der im ersten Moment zwar tröstet, aber den Herzschmerz nur noch verlängert: Hoffnung. Warum das überhaupt keine gute Idee ist. Lest ihr in meinem neuen Beitrag auf beziehungsweise-magazin.de

Ihr kommt sicher wieder zusammen …, ach ja?!

Ihr kommt sicher wieder zusammen …, ach ja?!

Hört endlich auf, euren Freunden nach einer Trennung Hoffnung zu machen! Jule Blogt über scheinheilige Freunde und den Mut zu absoluter Ehrlichkeit.

Source: www.beziehungsweise-magazin.de/ratgeber/kommunikation-konflikte/ihr-kommt-sicher-wieder-zusammen-ach-ja/

Weiterbildung für die Liebe? Jule testet den Online-Single-Kurs der Modern Love School

Werbung – Dieser Beitrag wird unterstützt von der Modern Love School by Eric Hegmann

Lernen, wie man das Singledasein selbstbewusst hinter sich lässt und einen passenden Partner inmitten des stressigen Alltags findet, das kannst du jetzt bei der Modern Love School by Eric Hegmann.

Credits: Stephanie Wunderlich für Modern Love School

Einen Single-Kurs, den hätte ich vor ein paar Jahren dringend gebrauchen können. Dass ich ihn nun, als glücklich vergebene Frau, teste, macht doch eigentlich gar keinen Sinn, oder? Und ob! Ich habe erlebt, was es heißt, unglücklich allein zu sein, ja sogar überhaupt nicht allein sein zu können. Mit der Zeit habe ich Strategien entwickelt, um mich selbst für andere attraktiv zu machen und bin neue Wege gegangen, um die Zahl potenzieller Partner zu erhöhen. Waren meine Ansätze richtig? Was hätte ich anders, besser machen können? Und vor allem: Was hat mir während meiner Suche Steine in den Weg gelegt, ohne, dass es mir bewusst war? Fragen über Fragen, die mir unter den Nägeln brannten und nun mit einem kleinen Klick auf einen „Jetzt kaufen“ beantwortet werden würden.

Credits: Stephanie Wunderlich für Modern Love School

Modern Love School – Weiterbildung mit Liebe, für Liebe

Die Modern Love School by Eric Hegmann hat es sich seit Mitte 2019 zum Ziel gesetzt, die Liebeswelt aufzumischen. Onlinekurse für diejenigen, die auf der Suche nach Liebe sind, die Liebe frisch halten wollten oder auch den Verlust einer Liebe verarbeiten möchten. Liebe, Liebe, Liebe – in allen Facetten! Single sein, Beziehung und Liebeskummer sind aktuell die großen Themen, denen sich die Love School in ihren Kursen widmet.

5 Module, 35 Lektionen, 60 Übungen

Nachdem ich den Bestellvorgang in wenigen Minuten erledigt hatte, schaute ich gespannt in das Gesicht meines neuen „Love-Gurus“ Eric Hegmann. Freundlich und kompetent blickte er mich in einem quadratischen Videofenster an und begrüßte meine Teilnahme am Kurs. Im hochwertig und professionell gestalteten Einführungsvideo erhalte ich einen Überblick zu den Kursinhalten der nächsten Wochen. Wochen? Ja, richtig gelesen. Der Kurs ist in insgesamt 5 Module aufgeteilt, die jeweils innerhalb einer Woche zu erledigen sind. Insgesamt wirst du in 35 Lektionen Schritt für Schritt auf deinem Liebesweg begleitet. Wer viel Zeit mitbringt und regelmäßig mit den Inhalten arbeitet, kommt natürlich auch schneller durch, als angegeben.

Credits: Stephanie Wunderlich für Modern Love School

Du erhältst kein Zertifikat, sondern die Chance auf die große Liebe

Beim Single-Kurs der Modern Love School geht es jedoch eben nicht um Schnelligkeit, sondern darum, sich intensiv mit den Inhalten zu beschäftigen und sich daran weiterzuentwickeln. Man kann sich den Kurs in etwa so vorstellen, wie einen MOOC (Massive Open Online Kurs zu deutsch offener Massen-Online-Kurs), der unter Zuhilfenahme von Videos und „Hausaufgaben“ das Wissen erweitert. Online-Weiterbildung zum Liebesprofi, sozusagen 😉 Nur, dass man hier kein Zertifikat erhält, sondern im besten Fall die Chance auf die ganz große Liebe.

Der Single-Kurs ist keine Anleitung zur Partnersuche

Die 5 Wochen bauen thematisch aufeinander auf, widmen sich aber jeweils speziellen Aspekten. Wer glaubt, hier eine Anleitung zu finden, wo und wie er den perfekten Partner finden kann, der irrt. Partnersuche beginnt bei uns selbst und das bekräftigt auch Experte Eric Hegmann in seinen Videobeiträgen. Viele Übungen sind auf die Selbstfindung ausgelegt. Sie weiten den Blick und lassen den Teilnehmenden eine andere Perspektive einnehmen. Genau diese Aufgaben waren es, die ich besonders gerne durchgeführt habe. Trotzdem ich glücklich vergeben bin, entdeckte ich Gedanken und Erinnerungen in mir, die vorher ziemlich weit vergraben waren. Wann beschäftigt man sich schon so intensiv mit der Beziehungsvergangenheit, aber auch mit Kindheit und Erwachsenwerdung?

Schade, dass es den Kurs nicht schon zu meiner Singlezeit gab

Besonders gut gefallen hat mir die Übung „Ein Spaziergang“ unter der Lektion Alleinsein können. Als Single fiel es mir damals so unglaublich schwer, meine Freizeit allein zu gestalten. Alleine durch die Umgebung streifen? Was sollen denn die Leute denken…Oder nur eine Karte an der Kinokasse kaufen, an einem Zweiertisch nur einen Platz füllen…das waren damals die Situationen, bei denen schon allein der Gedanke daran reichte, um die Einsamkeitsskala so richtig in die Höhe schießen zu lassen. Es muss nur mal jemanden geben, der mit Nachdruck ein „Versuch doch mal“ in den Kopf setzt. Das kann Eric Hegmann perfekt. Und siehe da, hat man den Schweinehund erst einmal überwunden, ist alles nur noch halb so schlimm. Ich gehe heute übrigens richtig gerne alleine ins Kino oder spazieren. Für die Übung im Kurs gibt es also einen dicken Daumen nach oben.

Credits: Stephanie Wunderlich für Modern Love School

Ob eine Übung Sinn ergibt, wird manchmal erst später deutlich

Okay, nicht bei jeder angebotenen Übung erschließt sich sofort, welche Auswirkung sie auf die Beziehungsfindung haben wird. Eric Hegmann empfiehlt zum Beispiel die Anschaffung einer zweiten Bettgarnitur und eines zweiten Zahnputzbechers. Um bereit zu sein, sozusagen. Gut, dass der Kurs so ungezwungen daherkommt, dass eine Übung auch übersprungen oder später erledigt werden kann.

Überzeugt! Auch als nicht-Single

Mich hat die Aufmachung, die Professionalität und vor allem die thematische Tiefe im Single-Kurs begeistert. Auch als „nicht-Single“ habe ich eine Menge gelernt. Nicht nur über die Liebe, sondern auch über mich selbst. Mir wurde klar, welche Stolpersteine ich mir in meiner Single-Zeit selbst in den Weg legte und wie wichtig es war, erst an mir zu arbeiten, bevor ich mich mit potentiellen Partnern auseinandersetzen konnte.

Mein Fazit zum Singlekurs der Modern Love School by Eric Hegmann:

Du suchst Antworten auf die Fragen: Wo lerne ich meinen Typ Mann/Frau kennen?

Wie bezirze ich ihn/ sie, wenn ich ihn/sie gefunden habe?

Soll ich lieber online suchen oder doch ganz klassisch offline?

Dann bist du beim Single-Kurs der Modern Love School by Eric Hegmann falsch. Wahre Partnersuche findet in dir selbst statt, manchmal sogar unbemerkt. Die Antworten auf die genannten Fragen wirst du dir am Ende des Kurses selbst geben können. Hilfe zur Selbsthilfe, sozusagen 😉

Der Single-Kurs der Modern Love School by Eric Hegmann bedeutet eine einmalige Investition von 149 €, kann aber jederzeit wiederholt werden. Ich empfehle die Übungen regelmäßig durchzuschauen und zur deiner aktuellen Situation passende nochmals zu erledigen. Das festigt gelerntes und fördert die Beschäftigung mit deinem Gefühlsleben.

Beziehungen: Wenn wir uns zu nah sind – Jule bei Deutschlandfunk Nova

Am 10. September 2019 hatte ich wieder einmal die Ehre, meine Beziehungserfahrungen auf Deutschlandfunk Nova mit euch zu teilen.  Das Thema der Sendung „Ab 21“ lautete diesmal: Beziehungen: Wenn wir uns zu nah sind.

„Wenn man so eine Symbiose bildet, dann geht man in ein Wir, und beim Wir verliert man immer einen Teil des Ich“.

Jule

Nähe in Beziehungen ist ein heikles Thema. Was für den einen zu wenig Nähe ist, engt den anderen ein. Wie es mir innerhalb meiner ziemlich klettigen langen Beziehung ging, erzähle ich euch direkt am Anfang der Sendung. Dranbleiben lohnt sich übrigens, nach mir ist der von mir sehr geschätzte Paarberater Eric Hegmann an der Reihe (bekannt aus der neuen Partnersuche-Sendung „Nächste Ausfahrt Liebe“ auf Sat1).

Viel Spaß beim Anhören 🙂

Like mich am Arsch – Warum Liebe kein Social Media braucht – auf beziehungsweise-magazin

Social Media ist der perfekte Nährboden für Eifersucht. Seitdem wir die digitalen Spuren unseres Partners ohne großen Aufwand nachverfolgen können, werden wir tagtäglich damit konfrontiert, dass da draußen noch so viele andere Damen und Herren herumschwirren, die unser Herzblatt anscheinend, glaubt man den verteilten Likes, ziemlich interessieren. Selbstzweifel und verletztes Selbstwertgefühl sind die Folge. Den Daumen nach oben und den kleinen Herzchen auf dem Bildschirm verleihen wir mehr Gewicht als den liebevollen Worten, die unser Partner in der realen Welt äußert. Mehr dazu lest ihr auf beziehungsweise-Magazin.de

Like mich am Arsch – Warum Liebe kein Social Media braucht

Like mich am Arsch – Warum Liebe kein Social Media braucht

Wenn sich eine Partnerschaft nur über Social Media definiert, kann das nicht gutgehen. Jule Blogt über Instagram-Beziehungen und Co.

Source: www.beziehungsweise-magazin.de/ratgeber/kommunikation-konflikte/like-mich-am-arsch-warum-liebe-kein-social-media-braucht/

Finger zeichnen Liebe

Der erste Schritt in Richtung Beziehung – Wie du den Kreislauf der Liebe achtsam meisterst

Dieser Artikel ist Teil einer Artikelserie, die von der Meditationsapp BamBu untertützt wird. Passend zum jeweiligen Thema habe ich zusammen mit BamBu Videos erstellt. Viel Freude beim Anschauen

Teil 1 Achtsame Partnerwahl – Wie erkenne ich online, ob ein Datingprofil zu mir passt?

Teil 2 Hilfe, ich habe ein Date – Wie du achtsam das erste Treffen meisterst

Hast du das erste Date ohne große Katastrophen überstanden, solltest du nicht in die „Sie/Er ruft nicht an!“-Falle tappen. Heutzutage mag es eher „Sie/Er schreibt nicht“-Falle heißen, aber das Ergebnis ist das Gleiche: Selbstzweifel. Bin ich nicht gut genug? Lief das Date mies? Bekommen wir nicht sofort eine und regelmäßig eine Rückmeldung unseres Dates, verfallen wir schnell in ein Gedankenkarussell, bei dem in den seltensten Fällen herauskommt, dass der andere nur nicht schreibt, weil ihm sein Telefon ins Klo gefallen ist. Um dem Karussell zu entgehen und Selbstzweifel zu verhindern, hilft es, wenn du dich in akuten Momenten auf deine Atmung konzentrierst. Den Kopf abschalten und darauf hören, wie Luft in deine Lungen hinein und wieder heraus strömt. Das senkt den Puls und macht die Gedanken frei. Anschließend ist Ablenkung angesagt.

Du steckt im Gedankenkarussell? – Lenk dich ab!

Warum den Alltag mit dem Starren aufs Telefon verbringen, wenn du diese Zeit doch viel besser mit Freunden oder zum Beispiel sportlichen Aktivitäten verbringen könntest? Egal wie oft du aufs Handy schaust, den Onlinestatus des Dates checkst – niemand kann die Antwortschnelligkeit oder die Meldehäufigkeit aus der Ferne beeinflussen 😉 Ob sich dein Datingpartner am Ende ernsthaft für dich interessiert, liegt nach einem Treffen nicht mehr in deinen Händen. Was jedoch in deinen Händen liegt, ist wie du dich fühlst, während du auf eine Nachricht oder ein anderes Zeichen wartest.

Den Schritt in Richtung Beziehung geschafft? Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an

Ist das 1. Date geschafft und du hattest die Chance diesen einen besonderen Menschen noch besser kennenzulernen, bist du auf dem richtigen Weg, eine ernsthafte Beziehung zu entwickeln. Auch wenn man es nach dem ganzen Stress ums Dating kaum glauben mag, jetzt fängt die Arbeit erst richtig an. Dabei meine ich Arbeit nicht ganz so negativ, wie es im ersten Moment klingt. Denn jetzt beginnt auch die Zeit, in der du die Gelegenheit hast, dich noch intensiver kennenzulernen. Zusammen sein – das bedeutet auch, sich voneinander abgrenzen zu können. Eine Beziehung hat nicht das Ziel zu einem „wir“ zu verschmelzen, sondern aus zwei Individuen ein Team zu bilden. Um das hinzubekommen, ist es hilfreich, Auszeiten einzuplanen.

Das Geheimrezept für eine funktionierende Beziehung: persönliche Auszeiten nehmen

Auszeiten bedeuten nicht, dass du den Partner nervig findest und ohne ihn glücklicher bist, sondern dass du dich bewusst auf dich und deine Bedürfnisse konzentrieren kann. Du brauchst Momente um in dich zu gehen und herauszufinden, welche Emotionen in dir auf dich warten. In einer sehr engen Beziehung kann es passieren, dass du dich so sehr auf die Liebe zu deinem Partner konzentrierst, und die Liebe zu dir selbst ein wenig vernachlässigst. Wie lange solche Auszeiten dauern sollten, ist nicht festgeschrieben. Dem einen reicht es ein paar Minuten die Augen zu schließen und zu meditieren, der andere benötigt auch räumlichen Abstand. Ich empfehle mindestens einmal jährlich einen Urlaub allein. Ohne Freunde, ohne Partner. Diese Reisen waren es, dir mir jedes Mal wieder die Möglichkeit gaben, meine innere Stimme zu finden. Fest integrierte Bestandteile meines Alleinreisens waren stets entspannende Yoga-Übungen, die Abstinenz von Reizen wie Fernseher oder Radio, sowie Meditationsprogramme, die es mir erleichterten, „runterzufahren“. Ich erlebte nach jedem dieser besonderen Urlaube einen Qualitätsgewinn für meine Beziehung.

Vergiss nie: Liebe ist ein Kreislauf

Die Liebe ist ein Kreislauf. Mag sie am Anfang noch so stürmisch wirken, kehrt an ihrem Höhepunkt eine wohltuende Ruhe ein. Das Gefühl von Sicherheit, von verstanden werden, vom selbst sein aber doch zueinander gehören, zeichnet die Liebe aus. Auch wenn diese Gefühle einmal nachlassen sollten, die Beziehung zu Bruch geht, bedeutet der Kreislauf nur, dass in diesem Ende auch immer ein neuer Anfang wohnt. Ein wenig stürmisch vielleicht, aber immer mit der Aussicht auf einen ruhigen Hafen. Achtsamkeit und Meditation kann dich in jeder dieser Phasen unterstützen, um dir die Möglichkeit zu geben, hinter deine Fassade und die deines Dates oder Partners zu schauen. Du erhältst dadurch die Möglichkeit mit dir im Einklang zu sein und Situationen in all ihren Fassetten zu betrachten. Bist du bereit?

Zum Abschluss der Artikelreihe gibt es nun auch das komplette zu den Texten passende Video. Viel Spaß beim Anschauen <3

Titelbild Mirjamsonntag

„Mein Freund gehört mir, und ich ihm“ – Workshop zum Hohelied

Der unten stehende Text entstand während der Vorbereitung eines Workshops zum evangelischen Mirjam-Sonntag. Der Mirjam-Sonntag beschäftigt sich mit der Geschlechtergleichheit in der evangelischen Kirche und wird von Frauen vorbereitet. In diesem Jahr unter dem Motto „Du bist schön“.

Bezug genommen wurde auf das Hohelied, eine Sammlung von Liebesliedern in der Bibel. Die Teilnehmerinnen, die meinen Workshop besuchten, den ich zusammen mit einer Pastorin durchführte, sind in der kirchlichen Arbeit verwurzelt. Der Workshop diente als Inspirationsquelle für individuelle Gottesdienste zum Mirjam-Sonntag. Mein Workshopthema trug den Titel „Junge Menschen, Beziehungen und die Liebe heute“. Ausgangspunkt unserer Arbeit war das Zitat aus dem Hohelied „Mein Freund gehört mir, und ich ihm.“. Ich als Atheistin, die sonst nur an Weihnachten Berührungspunkte mit der Kirche hat, stand vor der Herausforderung mich in die Art und Weise hineinzuversetzen, in der zur Entstehungszeit über Liebe geschrieben wurde. Genau das war das Spannende an diesem Workshop: Wie wird ein solcher Text von einer Atheistin interpretiert? Welche Gültigkeit haben die Worte noch heute?

Verstärkt tinder die Oberflächlichkeit der Partnersuche?

Nachdem die Workshopleiterin und ich unsere Interpretation des Zitates „Mein Freund gehört mir, und ich ihm“ vorgestellt hatten, ging es in eine lebhafte Diskussion. Allen voran die Frage: Wie entstehen heute Beziehungen? Was hat sich durch die Digitalisierung unserer Welt verändert und was macht das mit unseren Vorstellungen von Liebe und Zärtlichkeit? Da in unserem Workshop viele unterschiedliche Altersgruppen vertreten waren, konnten wir aus einem großen Schatz an Erfahrung und Weisheit schöpfen. Als besonders spannend empfand ich die verschiedenen Meinungen zur Datingapp tinder. Während die jüngeren Teilnehmerinnen eher die positiven Aspekte dieser Kennenlernmöglichkeit herausstellten, kritisierten die älteren die zunehmende Oberflächlichkeit und optische Fixierung in der Partnersuche.

Hollywood braucht eine neue Art des Happy Ends

Heiß diskutiert wurde die sogenannte „Disneyfizierung“ der Liebe. Wie sorgt Hollywood dafür, dass sich unser Bild von Liebe in den letzten Jahrzehnten so verändert hat? Wir stellten fest, dass es ein bestimmtes Happy End war, welches wir uns häufiger auf der großen Leinwand wünschen: Eine Frau, die glücklich ist. Glücklich mit sich selbst, ohne sich zwingend in einer Partnerschaft zu befinden.

Auf eines konnten sich alle Teilnehmerinnen einigen: Wer mit sich selbst im Reinen ist, braucht nicht zwingend einen Partner, um glücklich zu sein.

Meine Interpretation des Zitats „Mein Freund gehört mir, und ich ihm.“ aus dem Hohelied.

Mein, dein – das sind doch bürgerliche Kategorien – sagte schon das kommunistische Känguru, eine Romanfigur des Autoren Marc-Uwe Kling. Besitz, das ist in Zeiten des Streamings und Sharings ziemlich out. Dann nutzen, wenn man es braucht, ohne hohe Anschaffungskosten zu haben. Was das mit der Liebe zu tun hat? Unsere heutige Gesellschaft entwickelt sich nicht nur bezüglich ihres Konsumverhaltens in eine unverbindliche Richtung, auch Beziehungen tun es. Im ersten Moment weckt es ein komisches Bauchgefühl, ein Streamingangebot mit Liebe zu vergleichen. Hier geht es nicht darum, eine Beziehung plötzlich aufzugeben, nur weil sie nicht mehr so recht ins eigene Leben zu passen scheint. Es geht darum, „Besitz“ neu zu definieren.

Eine neue Definition von „Besitz“

Das einzige, das wir wirklich besitzen, sind wir selbst. Unser Körper und die Seele, die in ihm gebunden ist. Über all das können und dürfen wir entscheiden. Haare ab, Haare dran, Gewicht rauf, Gewicht runter, was wir mit uns anstellen, ist uns selbst überlassen. Wäre unser Partner unser Besitz, hieße das im Umkehrschluss, wir dürften über ihn und sein Leben entscheiden. In früheren Zeiten mag es solche Beziehungen gegeben haben, in denen sich ein Part komplett dem anderen unterwarf und mehr Sklave als Lieblingsmensch auf Augenhöhe war. Gottseidank ist das lange her.

Neugewonnene Freiheit nicht aufgeben

Wir sind uns heutzutage bewusster über uns und unsere Bedürfnisse. Individualität wird groß geschrieben. Dieser Selbstbezug sorgt dafür, dass wir viel eher wahrnehmen, wenn uns etwas nicht gut tut. Gerade Frauen sind es, die sich nun bewusster für eine Beziehung entscheiden, oder gegen sie. Sie leben freier, ohne Abhängigkeit von einem Mann. Diese gewonnene Freiheit aufzugeben, um zum Besitz eines anderen Menschen zu werden, würde unsere Gesellschaft wieder in eine längst vergangene Zeit zurückwerfen.

So romantisch das Zitat aus dem Hohelied im ersten Moment scheinen mag, so antiquiert ist es. Auch wenn nicht alle Entwicklungen, die moderne Beziehungen durchlaufen der Liebe besonders gut tun, sind sie doch ein Fortschritt, den es zu verteidigen gilt.