Warum ich mich nicht zwischen Singleleben und Beziehung entscheiden kann

„Genieße das Single sein!“ – Wie oft hört man diesen Satz, wenn man sich über das Allein sein beschwert. Was soll man am Singleleben genießen? Das frage ich mich oft, wenn ich auf meiner Couch liege, mich gerne an jemanden anlehnen würde, aber stattdessen in Embryonalstellung mit dem Kissen kuschle. In diesen Momenten wünsche ich mir nichts mehr als jemanden, der einfach da ist.

Was wäre wenn…

Doch was passiert, wenn sich auf einmal eine Möglichkeit ergibt, sich ein Mensch ins Leben schleicht, der diese Einsamkeit beenden könnte? So romantisch die Gedankengänge dann auch sein mögen: Gemeinsame Sonnenuntergänge, kuscheln zu einem Horrorfilm, sein Umfeld mit Turtelei nerven etc. Irgendwann ploppt im Hirn auf: Aber wenn dich nun der eine tolle Typ aus deiner Stammkneipe endlich wahrnimmt und mit dir ausgehen will? Was, wenn sich der Traummann von vor einem Jahr meldet und dich zurück haben will? Was, wenn der Zukünftige ein Problem mit deinem Partyleben hat? Was, wenn du dich wieder in einer Beziehung verlierst?

Zu viele Möglichkeiten

Da kommt sie wieder zum Vorschein, die „Generation Beziehungsunfähig“. Zu viele Möglichkeiten. Lege ich mich fest, entgehen mir vielleicht viel bessere Nächte, viel schönere Menschen. Meine „to fuck“ – Liste ist noch nicht leer, sie füllt sich eher kontinuierlich. Ärgert es mich zu sehr, wenn ich durch eine Beziehung mögliche Gelegenheiten verstreichen lasse? In meinem Alter hat man den Anspruch jemanden zu finden, mit dem man den Großteil seines Lebens verbringen kann. Da gibt es keinen Plan B. Wer will schon das halbe Leben alleine verbringen? Dann gibt es keine Partys mehr, auf denen man bis Morgens um 6 Uhr tanzen kann. Immer mehr Freunde heiraten, bekommen Kinder, man gehört nicht mehr dazu. Weihnachten zu Hause allein vor dem nicht vorhandenen Weihnachtsbaum. Wenigstens die Katze bekommt ein Geschenk. Na herzlichen Glückwunsch.

Hin- und hergerissen zwischen den Welten

So langsam verstehe ich die „Beziehungsunfähigen“, hin- und hergerissen zwischen zwei Welten. Das Pärchenleben erscheint so endgültig, so abgeschottet. Schaue ich mir die Paare in meinem Umfeld an, gibt es neben den Neid- auch viele die-tun-mir-leid-Momente. Mit jeder Beziehung gewinnt man zwar einen tollen Menschen, verliert jedoch im gleichen Zug Freunde, möchte ich das? Loslassen fällt schwer, egal ob es sich um eine Beziehung oder um eine Freundschaft handelt. Loslassen von einer Lebensweise, fällt mir persönlich besonders schwer. Ich habe mich eingewöhnt, mich arrangiert mit dem Ablauf des Alltags. Montag bis Freitag: Arbeit, Hobby, im Idealfall Freunde. Freitag bis Sonntag: Party. Spaß. Leben genießen.

Samstags alleine zu Haus sitzen, da kocht die Einsamkeit hoch

Für mich gehört es jedes Wochenende dazu, neue Menschen kennenzulernen, zu flirten und auch mal jemanden abzuschleppen. Ich mag wie es ist. Solange das genau so klappt, habe ich keinen Grund mich zu beschweren. Aber was passiert, wenn ich Samstag Abend mal nicht unterwegs bin und alleine zu Hause sitze? Dann wünsche ich mir nichts sehnlicher, als jemanden an meiner Seite zu haben. Es ist so widersprüchlich. Manchmal will ich dies, manchmal will ich das. Ich will mich nicht festlegen, keinen Teil von mir selbst aufgeben.

„Man muss auch mal loslassen können“

Eine Affäre stellt eine mögliche Lösung dar. Sie gibt Nähe und ist unverbindlich. Aber auch diese Nähe ist nur begrenzt. Geht es einem Part der Affäre schlecht, hat der Gegenpart keinerlei Verpflichtung, sich zum Anlehnen zur Verfügung zu stellen. Hin- und hergerissen steht man nun da, mit Mitte/Ende 20. Man will sich weiterentwickeln, vorankommen im Leben. Familiengründung, Haus bauen, Baum pflanzen etc. andererseits möchte man an seinem aufregenden Partyleben festhalten, Langeweile weiterhin als Fremdwort betrachten. Wie sagte mein Tanzlehrer so passend: „Man muss auch mal loslassen können!“. Die Frage ist, was man loslassen sollte: Den Traum eines glücklichen Beziehungslebens oder das ausschweifende Singleleben? Am Ende werde ich mich wohl immer fragen: Hätte ich nicht ein erfüllteres Leben gehabt, wenn….?

tinder – mein Fazit

Als ich mir vor knapp einem Jahr tinder installierte, konnte ich nur ansatzweise ahnen, auf was ich mich da einlasse. Auf den ersten Blick, sieht es harmlos aus. Bilder wischen – nichts leichter als das.

Das 1. Match, yeah! Das 2. Match, läuft! Gerade wenn man mit dem tindern beginnt, kann man leicht in eine Sucht verfallen. So viele Bilder, man weiß nie wer sich nach dem nächsten Wischer verbirgt. Vielleicht ist es ja genau der Mann, den man schon immer gesucht hat. Wischen, wischen, wischen…Match, Match…Stunde um Stunde vergeht.

Geirrt habe ich mich nie

Natürlich ist es mit dem Wischen nicht getan. Tinder ist dazu da, Menschen kennenzulernen, die man sonst nicht kennengelernt hätte, trotzdem sie nur wenige Kilometer entfernt sind. Jedes beginnende Gespräch ist spannend. Wer ist auf der anderen Seite des Telefons? Warum nutzt er tinder? „Taugt“ er für ein Treffen? Seitdem ich tinder nutze, habe ich das Gefühl, dass ich schon nach wenigen Sätzen einschätzen kann, mit wem ich es zu tun habe. Geirrt habe ich mich kurioser Weise nie. Die Menschen, die direkt einen guten Eindruck machten, taten dies auch im realen Leben. Bauchgefühl ist sehr wichtig wenn man Datingapps nutzt. Ohne ein Gefühl für den Gegenüber zu haben, kann man an gefährliche Menschen geraten.

Meine 1. Tindererfahrung war direkt ein Volltreffer

Matthias aus Stuttgart, gebürtig aus meiner Heimatstadt. Verliebt auf den 1. Blick. In meinem Wahn habe ich tinder direkt wieder deinstalliert. Was aus der Geschichte wurde? Ich war frisch Single nach 7 Jahren, habe wohl zu viel gewollt, war mit der beziehungsunfähigen Generation noch nicht vertraut. Dass man viele Nächte und Tage miteinander verbringen konnte inklusive Gefühle, ohne zusammen zu sein, war mir fremd. Herzschmerz war für diese Situation leicht untertrieben. Ich habe gelitten wie ein Hund, weil ich keine Schutzmauer gegen Gefühle hatte.

Meine 2. Tindererfahrung ist heute ein guter freund

Martin traf ich angetrunken in einer meiner Lieblingsbars. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass wir wenige Monate später eine enge Freundschaft führen würden. Man könnte sagen, ich habe mich in ihn verknallt, allerdings freundschaftlich. Wenn wir Zeit verbringen, wird immer was erlebt, ist es nie langweilig. Vermutlich war unser Kennenlernen ein kleines bisschen Schicksal. Wann trifft man schon einen hübschen Mann, der zufällig das eigene (bis dahin ziemlich unbekannte) Lieblingsbuch liest? Seitdem fehlen wir bei keiner Lesung unseres Lieblingsautoren, soweit sie örtlich erreichbar ist. Lieber Martin, du bist ein Traummann und ich danke tinder dafür, dass wir uns darüber kennen lernen durften!

Meine 3. Tindererfahrung bescherte mir einen Herzensmenschen

Der Moment an dem ich nach rechts wischte, ist mir noch genau in Erinnerung. Ich mochte seine Ausstrahlung, außerdem hatten wir einen gemeinsamen Freund. Am Abend unseres Matches haben wir uns tatsächlich um 10min in meiner Stammkneipe verpasst, schade eigentlich 😉 Wir schrieben, telefonierten, da er leider im Ausland lebt. Unser erstes Treffen war grandios! Die Chemie stimmte sofort und mir war klar, diesen Mann sollte ich nicht so schnell gehen lassen. Uns waren nur wenige Treffen vergönnt, weil sich schnell herausstellte, dass wir wie „Arsch auf Eimer“ zusammen passten. Genau dieser Fakt sorgte dafür, dass wir uns voneinander entfernen mussten. Eine Fernbeziehung war nicht sinnvoll. Bis heute halten wir Kontakt. Er sollte wissen, dass er tief in meinem Herzen ist! Er ist der Mann, der an meiner Seite sein sollte. Da er das nicht kann, müssen wir wohl oder übel weitersuchen.

Danke

Danke an tinder, dass es mir den Glauben zurückgegeben hat, den passenden Partner noch zu finden! Ich könnte noch so viele Tindererfahrungen aufzählen: meine total entspannte Affäre, die ich dort fand; eine der besten Nächte meines Lebens, die ich mit einem Tinderdate hatte; der ehemalige Mitschüler, den ich durch tinder wiedertraf und mit dem mich seitdem eine enge Freundschaft verbindet Noch so vieles könnte ich aufzählen. Ich liebe tinder, aber ich hasse es ebenso. Nie wurde mir so oft das Herz gebrochen. Die ständige Verfügbarkeit neuer Kontakte bringt eine gewisse Dynamik mit sich. War ein Date schlecht, geht man am nächsten Tag auf ein Neues. Man öffnet sich so vielen Menschen und nur die Wenigsten sind es wert. In der Endabrechnung zählen die Menschen, die geblieben sind. Das sind Wenige, aber die Besten, die ich erwischen konnte.

Wenn ich eine Empfehlung aussprechen darf: tinder sollte man nur installieren, wenn man über einen gewissen Selbstschutz verfügt. Es tun sich Abgründe auf, denen nicht jeder gewachsen ist. Lässt man sich allerdings darauf ein, kann man den Partner oder auch Freunde fürs Leben finden. Liebes tinder, wir hatten eine tolle Zeit. Aber nun ist es soweit, wir müssen uns voneinander verabschieden. Ich muss mich entschleunigen, lernen zu warten, lernen nicht zu sortieren.

Tschüss tinder, hallo reales Leben!

Liebeserklärung an eine Freundschaft

Erinnerst du dich noch, als wir uns auf dem Schulhof trafen? Du warst die erste Person, mit der ich in der 7. Klasse Kontakt hatte. Es war Liebe auf den ersten Blick. Nunja, vielleicht nicht ganz 😉 Nach einigen Wochen kündigtest du mir die Freundschaft, wieso, weiß ich nicht mehr. Wir rauften uns zusammen und starteten unsere Lovestory.

Erinnerst du dich, wie wir schon mit unseren süßen 13 Jahren auf Männerjagd gingen? Wir gaben ihnen lustige Namen, damit wir sie auseinanderhalten konnten, „Der Ballholertyp“, „Der Pullityp“, man waren wir jung!

Deine Home-Partys waren legendär und auch heute schaffe ich es nicht, dir Wasser als neues alkoholisches Kultgetränk zu verkaufen 😉 Schon damals waren wir ein unzertrennliches Team, wo ich war, warst auch du, als hätte man uns mit Sekundenkleber zusammengeklebt.

Erinnerst du dich, wie wir im Hotelbett unserer damaligen Lieblingsband hoch und runter sprangen, voll von Dopamin und Adrenalin? Diese Nacht werde ich nie vergessen. Als wir uns die eine Bettdecke teilten und die ganze Nacht den Fernseher liefen lassen, einfach weil wir es konnten.

Du holtest mich ab, als ich nach unserer ersten Studentenparty in einem fremden Bett aufwachte und nicht wusste, wo ich mich befand. Dass sie dich damals ohne gültigen Fahrschein erwischt haben, tut mir immer noch leid. Sorry 😉

Die schwerste Zeit unserer Freundschaft begann, als ich in meiner 7 jährigen Beziehung verschwand. Bis heute weiß ich nicht, was mich trieb, meine Freunde so zu vernachlässigen. Wir zogen in verschiedene Städte, lebten unser Leben allein weiter. In der trügerischen Hoffnung, dass ich in meiner Beziehung alles finden würde, was ich brauchte, vernachlässigte ich dich. Ich verstand nicht, wie es sich anfühlt, als Single mit einem Nicht-Single befreundet zu sein.

Erst als ich weinend vor meiner Haustür saß und wusste, dass die Beziehung gescheitert war, wurde mir bewusst, wie sehr ich dich brauchte. Und du warst da! Du hast mich aufgefangen, als meine gewohnte Welt über mir zusammen brach. Du warst die Konstante, die mir half weiter zu machen.

Leicht hast du es nicht mit mir, manchmal kann ich eine ganz schöne Idiotin sein. Erinnerst du dich an den schönen Unbekannten aus dem Studentenclub? Ja, ich habe die Situation genutzt ihn zu verführen, obwohl ich wusste, dass es dir wehtun würde. Aber du hast mir verziehen, eine Heldentat!

Erinnerst du dich an das lustigste Doppeldate, was wir je hatten? Oli und Lukas, unsere Polizisten. Wir träumten von uns Vieren als Großfamilie, zwei beste Freunde und zwei beste Freundinnen, da legt sich noch heute ein Lächeln auf mein Gesicht.

Wir sind durch Dick und Dünn gegangen, du warst und bist die Konstante in meinem Leben. Auch wenn du immer bescheiden bleibst, letztes Wochenende hast du mir wohl das Leben gerettet. Die ganzen Rückschläge wegtrinkend, wusste ich irgendwann nicht mehr wie mir geschieht, orientierungslos und verzweifelt konnte ich mir nicht mehr selbst helfen. Alle Anderen standen daneben und lachten. Du warst diejenige, die mir unter die Arme griff und mich nach Hause trug. Auch am nächsten Tag versichertest du mir, dass ich trotzdem Anstand bewahrt habe.

Danke!

Ich danke dir für 15 Jahre Freundschaft, 15 Jahre bergauf und bergab. Eines weiß ich sicher, egal wie unserer weiteres Leben verläuft, uns trennt nichts! Kein Mann, kein Streit. Weil ich dich Liebe.

„Berufs-Rassist“

Ich muss etwas gestehen. Es fällt mir nicht leicht das zu sagen, aber ich bin ein „Berufs-Rassist“. Das klingt schlimmer als es ist. Ich habe Vorurteile gegenüber Menschen mit bestimmten Berufen. Das ist mir aufgefallen, seitdem ich mich neben tinder noch auf anderen Dating Apps rumtreibe. Dort findet man eben nicht nur die relativ erfolgreichen Männer, sondern auch solche, an denen man auf der Straße vorbei geht, ohne einen Blick zu verschwenden.

Kann man Menschen den Beruf ansehen? Teilweise natürlich, Uniformen und Berufsbekleidung sei dank. Was sich aber oftmals erahnen lässt ist die Intelligenz einer Person. Das negative Extrem sehe ich teilweise schon auf 500m Entfernung. Das ist bei gut gemachten Fotos auf Onlineplattformen schon nicht mehr möglich.

Eine meiner ersten Fragen in einem beginnenden Gespräch ist deshalb: „Was machst du eigentlich beruflich?“.

Kommt dort eine Antwort, wie ich sie mir nicht erhoffe, beende ich relativ schnell das Gespräch. Das ist hart und sicherlich nicht gerecht, aber ich weiß schon zu diesem Zeitpunkt, dass das nichts ist was ich suche. Vermutlich laufen in meinem Hirn Denkprozesse ab wie: „Wäre das ein geeigneter Mann um Kinder groß zu ziehen? Hätten wir die finanziellen Mittel um gut zurecht zu kommen? Welche Ziele hat dieser Mann im Leben?“.

Kleines Beispiel: Ich schrieb mit einem auf den 1. Blick sympathisch wirkenden Mann. Auf meine obligatorische Frage entgegnete er mir: „Busfahrer“. Hm….irgendwie war jetzt schon klar, dass ich das Interesse an diesem Mann verloren hatte.

Natürlich sollte man jedem Menschen eine Chance geben und ihn nicht auf Dinge wie seinen Beruf reduzieren. Dagegen kann ich mich aber nicht wehren, das Interesse ist einfach weg. Bei jeder anfänglich netten Gesprächssituation hoffe ich, dass der Herr beruflich etwas vorzuweisen hat. Auch wenn ich mich verlieben würde, manche Prinzipien kann ich nicht umgehen.

Das kann natürlich auch ins andere Extrem ausschlagen. Jemand der sich mir als Polizist vorstellt, kann danach ziemlich alles falsch machen und ist in meinen Augen immer noch ein höchst attraktiver Mensch. Das ist ungerecht und oberflächlich, aber ich kann mich da echt nicht wehren.

Mein Name ist Jule und ich bin Berufs-Rassist….. :/

Single-Männer

Anlässlich des heutigen „Männertages“, möchte ich dem anderen Geschlecht ein paar Zeilen widmen. Je mehr man in „eure“ Welt einsteigt, je klarer wird, wieso gewisse Exemplare von euch noch Single sind. Wenn ich Männer treffe, sind diese bestenfalls Single. Wieso das so ist, versuche ich in einer kleinen Charakterisierung aufzuzeigen:

„In-den-Tag-hinein-Lebende“ – Dieses Exemplar taucht in letzter Zeit vermehrt auf. Oftmals sind es Studenten, langjährig oder auch erst frisch. Erkennbar an einem tagtäglich verschlafenen Blick, die Unkenntnis über den aktuellen Wochentag und immer einer seinesgleichen suchenden Entspanntheit. Es häufen sich diese Exemplare vor allem in sozialen Berufen und Studiengängen. Sie wollen ihr Leben ruhig angehen, die nächsten x+2 Jahre den Alltagstrott zwischen Ausschlafen, in die Uni gehen (oder auch öfter mal nicht), Feiern, viel rauchen und trinken, Ausschlafen etc. nicht verlassen. Diese Exemplare eignen sich sehr gut für eine Affäre, sie haben viel Zeit und erzeugen auch bei ihrem Gegenüber eine innere Ruhe. Als fester Partner ist dieses Exemplar absolut ungeeignet, außer Frau möchte der Hauptverdiener sein, denkt nicht an Kinder und trinkt gerne mal einen mit. Diese Sorte von Männern wird frühstens mit Mitte 30 erwachsen und ist dann vielleicht sogar eine gute Partie.

„Dauersingles“ – Die Dauersingles sind im Normalfall sehr gut aussehende Männer. Ein tolles Lächeln, schöne Augen, sportlicher Körper – sie ziehen Frau direkt in ihren Bann. Es sind die Männer, die uns in Clubs oder Bars schon seit Jahren auffallen, an die Frau sich aber meist nicht direkt rantraut. Man trifft sie auf jeder guten Party, aber eine weibliche Begleitung haben sie nie. Manchmal ergibt sich ein günstiger Moment und man darf einen solchen Mann kennenlernen. Schnell wird Frau aber merken, dass dieser Mann zwar viel Liebe in seinem Herzen trägt, die meiste davon allerdings für sich selbst. Er erwartet von Frauen angehimmelt zu werden, möchte aber trotzdem „jagen“ gehen. Diese Exemplare müssen sich Hals über Kopf verlieben, damit sie ihre Denkweise verändern und zu tollen Kerlen werden. Sobald eine Frau es schafft, dass ein hübscher Dauersingle ihr verfällt, kann sie sich ziemlich sicher sein, dass er ihr so schnell nicht von der Seite weichen wird.

„Die Besonderen“ – Die „Besonderen“ sind auf den ersten Blick vielleicht etwas unscheinbar, auf den zweiten Blick eröffnet sich aber eine interessante Persönlichkeit. Meist haben diese Exemplare abgefahrene Hobbys und Vorlieben. Sie faszinieren uns und lassen uns neue Dinge kennenlernen. Diese Exemplare sind super Freunde, da sie uns an Erfahrungen bereichern. Als Partner kann man so einen besonderen Menschen nur halten, soweit man selbst die gleichen Interessen teilt, oder ähnlich verrückt ist. Findet sich ein Paar in dieser Konstellation, wird es schwer dieses zu trennen.

„Der Karrieretyp“ – Der Karrieretyp ist einer der schlimmsten Herzensbrecher. Jedenfalls mir haben meist diese Exemplare das Herz gebrochen. Es sind tolle Männer! Gut erzogen, geschmackvoll, liebevoll…man kann die Beschreibung beliebig erweitern. Eigentlich sind es die Traummänner, wenn da nicht ihr Job wäre. Sie stecken alle ihren Energien in die Arbeit. Das ist im Ansatz eine tolle Sache, sie sind erfolgreich und wissen was sie wollen. Sobald jedoch der Chef ruft und ein interessantes Projekt irgendwo auf der Welt anbietet, sind sie weg. Sie sind örtlich meist flexibel, ziehen viel um und siind nirgendwo richtig zu haus. Mit diesen Männern kann man glücklich werden, soweit sie sich für länger irgendwo niederlassen. Dieses Glück ist jedoch mit einem Enddatum versehen. Karrieretypen mögen keine Fernbeziehungen, sie ziehen einen klaren Strich unter eine Liebe, wenn sie gehen. Die meist einzige Möglichkeit einen solchen Mann an sich zu binden, ist mit ihm zu gehen, egal wohin es ihn treibt. Dafür muss Frau aber ihr Leben aufgeben, ohne Garantie auf Erfolg der Beziehung. So ein Risiko geht kaum eine Frau mehr ein.

Wie oft habe ich mir wegen eines Karrieretypen die Augen ausgeheult. Das ist genau der Typ, den ich gerne hätte, ohne die Nachteile natürlich 😉

Es wird immer merklicher, dass die „guten“ Männer vom Markt sind. Wollen wir hoffen, dass sich für uns suchende Singledamen, doch noch einer irgendwo versteckt hat 🙂

An alle Männer: Habt einen schönen Herrentag! Betrinkt euch nicht zu sehr und denkt vielleicht mal über euch und eure Rolle in der Gesellschaft nach 😉

Prost!

„Vielleicht muss es einfach einen Knall geben“

„Vielleicht muss es einfach einen Knall geben“, das sagte der von mir sehr geschätzte Autor Michael Nast heute morgen in einem Interview des Frühstücksfernsehens. Worum ging es? „Generation Beziehungsunfähig“ und der Weg aus dieser Sackgasse. Wie finden wir wieder zu unserem „wahren“ ICH, dem ICH ohne Instagram Filter, ohne „Ich war übrigens schon hier und dort, bin super wichtig und dabei auch noch gutaussehend“? Fehlen uns Erfahrungen, die uns auf den Boden der Tatsachen zurück holen?

Ja! Ich kann das nur bestätigen. Ich war 7 Jahre in einer Beziehung, mehr oder weniger glücklich würde ich meinen. Das wäre ich bis heute, wenn es nicht diesen einen Menschen gegeben hätte, der mein „Knall“ war. Wird einem bewusst, wie endlich das Leben ist, wie zerbrechlich Glück und Zufriedenheit sind, denkt man um. Man stellt in Frage, findet Antworten. Diese Antworten passen oft nicht zur Lebensplanung, sie werfen über einen Haufen, was man vor Minuten noch als fest verwurzelt ansah. Seine Wucht bringt dich zum Wanken, wirft dich vielleicht auch um, aber wenn du aufstehst, siehst du die Welt mit anderen Augen.

Mein „Knall“ machte mich zum Single. Er sorgte dafür, dass ich mein Leben wieder in die Hand nahm. Dafür bin ich sehr dankbar. Wenn ein „Knall“ einen zum Single machen kann, dann muss das doch auch andersrum gehen. Es muss bei den anderen „Beziehungsunfähigen“ passieren, dieses eine Ereignis, welches die Lebenseinstellung verändert. Vielleicht könnten sie sich für etwas Neues öffnen, andere Menschen von einer anderen Seite betrachten.

Wie spannend wäre es, diesen „Knall“ wirklich hören zu können. Wir würden durch die Straßen laufen, gegenüber hören wir einen lauten „Rumms“, drehen uns um und lächeln. Wieder jemand, der bereit für etwas Neues ist, eine Beziehung, einen neuen Job, eine andere Lebensweise. Ich würde es am liebsten ständig knallen hören, wenn ich durch Berlin laufe. Es würde ein Rhythmus entstehen, der Rhythmus der Veränderung. Und wir würden tanzen, nicht jeder für sich, alle zusammen, individuell und doch synchron. Am Ende sitzen wir in einem Boot und wie sagte Michael so schön, eigentlich wollen wir doch alle das Gleiche 🙂