Gastartikel – Der Reiz vergebener Männer

Heute habe ich wieder die besondere Ehre einen Gastbeitrag veröffentlichen zu dürfen! Vergebene Männer haben ihren Reiz, definitiv! Auch ich bin dem schon erlegen. Verheiratet und Vater eines Sohnes…aber manchmal macht man Dinge, die man später vielleicht gar nicht mehr so gut findet 😉

Jede Frau kann es treffen. Jederzeit. An der Supermarktkasse, an der Tankstelle, im Kino – überall. Oder vielleicht suchen Sie aber bewusst danach. Nach dem Mann, der bereits vergeben ist.

 In der Regel zeichnen diesen Mann einige Merkmale aus: er ist – meist erfolgreich – berufstätig, oftmals Familienvater mit ein oder mehreren Kindern, er ist nicht wirklich zeitlich ausgelastet – und er befindet sich in einem Lebensalter, in dem das Gefühl immer stärker wird, etwas verpasst zu haben. Die häusliche Routine wird ihm zu eng – das Leben sollte wieder aus einer Kette von Highlights bestehen, und nicht zwischen Verwandtenbesuch, Jubiläen, Kindergeburtstagen und dem Golfclub im Sande verlaufen.

Mehr als 1,5 Millionen Frauen in Deutschland sind Geliebte eines verheirateten Mannes

(Psychologin Gerti Senger | Schattenliebe – Nie mehr Zweite(r) sein | ISBN: 3850025934)

Und so tritt er auch auf – der vergebene Mann. Auf der Suche nach Besonderem, ein Feinschmecker in mehrfacher Hinsicht, lebenslustig, spontan, großzügig und bereit, den Alltag hinter sich zu lassen. Nicht zu vergessen auch den Alltag der ehelichen sexuellen Routine. Er weiß viel und sein Wissen ist Gewohnheit geworden. Er möchte Neues entdecken, Altes endlich einmal ausprobieren, sich selbst neu erfahren – und so sich selbst und der Welt beweisen, dass er ein »ganzer Kerl« ist.

Ein verheirateter Mann verlässt in 90 Prozent der Fälle seine Ehefrau nicht für seine Geliebte

Quelle: www.seitensprung-fibel.de

Er ist durchaus bereit zu tiefem Gefühl – wird aber im Ernstfall kaum seine Familie verlassen. Weniger als 10% fester außerehelicher Beziehungen münden in einer Trennung vom angestammten Partner. Normalerweise sind die wichtigsten Gründe für diese Negativstatistik im finanziellen Bereich zu finden: die verlassene Familie kostet Geld, Vermögen, vielleicht müssen sogar Firmen aufgeteilt werden, und zum guten Schluss kommt noch die Trennung vom gewohnten Freundes- und Familienkreis, weil das Umfeld »Partei ergreift«.

Was macht ihn nun so reizvoll, den vergebenen Mann?

Es ist seine jungenhafte Mutwilligkeit, gepaart mit dem Wissen und der Erfahrung der späten Jahre, seine meist hart erarbeitete finanzielle Unabhängigkeit, die ihn sehr selbstbewusst macht und die er gerne für eine gewisse Zeit großzügig mit der Geliebten teilt, es sind seine Träumereien und der feste Wille, ungelebte Träume zu verwirklichen, seine romantischen Anwandlungen, die er im gewohnten Umfeld schon lange nicht mehr auslebt.

50 Prozent der heimlichen Affären dauern mehr als ein Jahr

Quelle: Online-Umfrage der Seitensprung-Fibel unter 1.224 Webseitenbesuchern

Er will spielen – mit einem auf engen Raum begrenzten Hintergrund. Und das zeigt er auch. Überdeutlich. Frauen bleiben interessante und begehrte »Spielgefährten«, solange sie geheimnisvoll und ein wenig distanziert bleiben. Offenheit, Öffentlichkeit und Blöße genießt er zu Hause schon im Übermaß. Frauen sollten – auch wenn sie genau das sehnlich wünschen – niemals zu jedem möglichen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Wenn sie ihn tatsächlich lieben, den vergebenen Mann, und ihn so lange wie möglich und so eng wie möglich an sich binden wollen, dann dürfen Sie das Wort »Zukunft« nicht einmal denken.

Der vergebene Mann lebt im Heute und Jetzt. Wenn sie diese Lebensphase mit ihm teilen und die Kraft haben, ihn eher leicht zu distanzieren als an sich ketten zu wollen, können sie den Himmel auf Erden mit ihm erleben. Für eine gewisse Zeit. Der Reiz des Verbotenen, Gefährlichen, Besonderen, der auch Gefühle besonders tief empfinden lässt, wird sie begleiten auf dieser Etappe ihres Lebens. Und wenn, diese Zeit dann vorüber ist, müssen sie ihn gehen lassen – frei und wohlgemut, neuen Abenteuern entgegen…

Ihr seid selbst Geliebte?

Dann solltet Ihr diesen Artikel des Online-Ratgebers Seitensprung-Fibel lesen. In diesem findet ihr wertvolle Denkanstösse, die Euch dabei helfen, die Kontrolle über Euer eigene Leben zurückzuerlangen – und ihr werdet auch verstehen, wie ihr überhaupt erst in diese Lage geratet konntet. Alles Gute dabei!

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ÜBER TABEA SOMMER:

Tabea Sommer liebt Kommunikation und Menschen. Sie interessiert sich dafür, wie sie und der Zeitgeist ticken und möchte ihnen in Partnerschafts- und Liebesfragen mit aktuellen Informationen und – last but not least – einer guten Portion Lebenserfahrung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Bereits seit 2012 unterstützt sie das Team der seitensprung-fibel.de, dem führenden Online-Ratgeber zum Thema Fremdgehen, mit neuen Impulsen und zeigt auf, wie man Liebesherausforderungen besser bewältigen kann.

Ihr könnt eure Tussenfreundinnen behalten! Ich bin nicht instagramgefiltert, nicht Make-Up zugekleistert, nicht geselfiestickt, nicht Germanys Next Topmodel.

Ich hasse soziale Medien! Ich hasse sie wirklich! Manchmal könnte ich meinen Computer einfach so aus dem Fenster feuern. Bei 5 Etagen Fallhöhe, hat er schließlich genug Zeit sich zu überlegen, was er denn falsch gemacht hätte. Mit hoch rotem Kopf starre ich auf das geöffnete Facebookfenster und weiß nicht, ob ich ein psychisches Problem habe, oder einfach nur eine typische Frau bin. Ich stalke. Ich stalke mit Leidenschaft. Vor mir ist keine Person sicher, für die ich mich interessiere. In den letzten Jahren habe ich das Stalken perfektioniert. Namen bei google suchen, da lache ich doch drüber! Ich kenne gefühlt jede kleine hinterste Ecke des Internets, in der sich Informationen finden lassen. Das schützt mich natürlich vor Menschen die vorgeben etwas zu sein, es aber nicht sind. Soweit, so gut. Aber seitdem es Facebook gibt, ist stalken zu einfach geworden. Heute schaue ich mir das Profil eines Menschen an und weiß tendenziell so ziemlich alles, was es zu wissen gibt. Es ist zum kotzen! Nicht weil es mir den Spaß am Durchforsten des Internets nimmt, sondern weil ich eben so sehr viel finden kann.

Kennt ihr das, wenn ihr jemanden interessant findet und dann versucht aus jeder Kleinigkeit etwas zu schließen? Wann war er wo auf welcher Party und warum überhaupt? Wer sind seine Freunde? Und ganz wichtig: wer sind seine Ex-Freundinnen? Habe ich einmal damit angefangen, kann ich nicht mehr aufhören. Aha, mit der war er also im Urlaub und mit der anderen geht er gerne Eis essen. Ich reiße ihr demnächst alle Haare aus! Ups, sorry, manche Gedanken sollten vielleicht doch nicht aufgeschrieben werden. Ich bin kein eifersüchtiger Mensch, aber bei mir führen solche Situationen gerne mal zu Selbstzweifeln. Wenn er normalerweise nur mit solchen Instagram-Models rumhängt, was will er dann mit mir? Ich glaube, man bescheißt sich sehr gerne selbst, wenn es in so einer Situation um die Attraktivitätseinschätzung anderer Menschen geht. Gerade die geschönten Facebookpersönlichkeiten, sehen vermutlich im realen Leben mitnichten so sexy und unwiderstehlich aus, wie ich sie in diesen Momenten wahrnehme. Doch jedes perfekte filtergepushte Selfie nährt die Selbstzweifel in mir. Da kann ich nicht mithalten! Im Vergleich sehe ich ein kleines graues Entchen vor dem Rechner sitzen, welches sich durch die vorhandenen Speckringe kaum mehr fortbewegen kann. Irgendwann wird er das merken und mich gegen so ein möchtegern-Model austauschen. Eigentlich, hab ich da gar keine Chance! Eigentlich, ist das sowieso alles sinnlos. Ich hasse mein Hirn dafür, dass es mir so etwas einredet. Bin ich doch normalerweise das Selbstbewusstsein in Person.

Dass ich toll bin, muss man mir normalerweise nicht noch aufs Brot schmieren. Zumindest nicht so lange, bis ich mich ernsthaft für einen Mann interessiere. Früher, als Facebook noch Quark im Schaufenster war, wusste man wenig über das Objekt der Begierde, und das war gut so! Man hatte keine dummen Selfies im Kopf, zu denen man sich noch eine besonders romantische Randgeschichte ausdachte. Ein Kopfkino, welches wenig Material hat, produziert gottseidank nur kurze Filme. In diesem Sinne kann ich sagen: Danke für nichts liebes Facebook! Wegen dir quälen mich nun Selbstzweifel! Es ist wie eine Sucht, ständig die Profile der möglichen Konkurrenz auszuchecken. Es ist ekelhaft. Es fühlt sich auch ekelhaft an. Doch ich kann es nicht lassen. Es ist ein bisschen wie in „Anleitung zum Unglücklich sein“ von Paul Watzlawick. Ein Mann redet sich so lange ein, dass sein Nachbar ihm sicherlich keinen Hammer leihen würde, bis er fest davon überzeugt ist. Er steht nun vor der Tür des nichtsahnenden Nachbarn von gegenüber und brüllt: „Ich will deinen Hammer nicht! Du kannst deinen verdammten Hammer behalten!“. Also liebe Männer: Ihr könnt eure Tussenfreundinnen behalten! Ich bin nicht instagramgefiltert, nicht Make-Up zugekleistert, nicht geselfiestickt, nicht Germanys Next Topmodel.

Tja liebes Laptop, das hättest du dir überlegen sollen, bevor du mich hast stalken lassen. Nun beschwer dich nicht, dass du nicht besonders gut fliegen kannst.

Die magische Nacht zum Valentinstag – Wenn Restefi**** schon 1 1/2 h vorher beginnt

Wenn ich Single wäre, könnte ich hier jede 30 Minuten jemanden abschleppen!“ – selig grinsend drückte mir mein Kumpel eine Gin-Mate in die Hand.

Aber wie würdest du das denn machen? Und vor allem wo?“ – fragte ich interessiert.

Ach, na schnell zu denen nach Hause und danach wiederkommen!“ – selbstverständlich, wie auch sonst!

So in etwa gestaltete sich ein Gespräch zwischen einem sehr guten Freund und mir, kurz nachdem wir die Valentinsparty in unserer Stammbar betreten hatten. Die Nacht vom 13. auf den 14.02. hat etwas Magisches. Es ist die Nacht, in der alles passieren kann. Zwei Menschen von denen man niemals gedacht hätte, dass sie je zueinander finden könnten, stehen auf einmal eng umschlungen auf der Tanzfläche. Am Valentinstag möchte man nicht allein sein.

Ich habe mich schon seit Wochen auf die Fu** Valentinsday-Party in meiner Stammbar gefreut. Gespannt, ob diese besondere Nacht ihre Magie entfalten würde, glühte ich mit meiner Besten ein wenig vor. Wer würde wohl alles dort aufschlagen? Welche Chancen ergeben sich und vor allem: Was geht zwischen welchen Leuten? Dass es auf dieser Party voll werden würde, war uns bewusst. Doch als wir gegen 23 Uhr den Eingang passieren wollten, eröffnete sich uns ein überraschendes Bild: Es war kaum ein Durchkommen. Um vom Eingang bis zur Tanzfläche zu gelangen, mussten wir regelrecht Gewalt anwenden, um die Menschen vor uns wegzuschieben. Als wir endlich einen Quadratmeter Platz gefunden hatten, kamen wir dort auch  nicht mehr weg. Wäre jemand von uns umgefallen, wäre das niemandem aufgefallen. Schließlich war die Möglichkeit des Fallens nicht gegeben, da wir wie die Sardienen in der Dose eng an eng standen.

Als ich mich umsah, fielen mir einige Dinge auf. Der Frauenanteil war überraschend hoch! Normalerweise sind in unserer Stammbar eher mehr Männer unterwegs, als Frauen. Doch diesmal schien es so, als wären knapp 2/3 Frauen anwesend. Es waren keine bekannten Gesichter, die ich dort zu sehen bekam. Vermutlich waren diese Mädels vorher noch nie in dieser Bar gewesen und wussten nicht, auf was sie sich dort einlassen würden. Aufgestylt und tief ausgeschnitten, tanzten die Damen auffallend exzessiv, um ja nicht in der Masse unterzugehen. Sie boten sich an wie ein Stück Ware in der Fleischereiauslage. Die meisten Damen verkörperten schnelle Verfügbarkeit und Spaß ohne Verpflichtungen. Solche Frauen findet man eigentlich immer in Bars und Clubs, aber diese Häufung stelle ich sonst selten fest.

Gottseidank befanden sich die dazu passenden Herren im Lokal. Als der Alkoholpegel noch nicht an die 3 Promille reichte, waren diese schon intensiv auf der Jagd. Jede Frau, die auch nur ansatzweise ein Lächeln in ihre Richtung schickte, wurde direkt angesprochen und in ein Gespräch verwickelt. Mit steigendem Alkoholpegel, wurde es zunehmend lustiger für Beobachter wie mich. Auch meine Beste wurde „Opfer“ eines Handynummernsammlers. Der Herr, der sie anbaggerte, konnte kaum mehr richtig gerade aus schauen. Er suchte nach Blicken, an denen er sich festhängen konnte. Sobald er eine Dame fixiert hatte, versuchte er vehement an ihre Telefonnummer zu kommen. Anrufen wird er nie, vermute ich mal. Auch seine Beteuerung, sich doch nüchtern treffen zu wollen, erschien mir eher als scheinheiliges Argument, um eine Handynummer einzusacken.

Das Restefi**** beginnt heut aber früh!“ – bemerkte mein Kumpel. „Was? Woran hast du das denn gemerkt?“ – fragte ich verwundert. „Die üblichen Verdächtigen, die sich immer eine mitnehmen, sind schon weg. Und das 1 1/2h vor der Zeit. Respekt!“ – erwiderte mein Kumpel mit einem Funken Bewunderung in den Augen.

Er hatte Recht! Ein Bekannter, der zu Beginn des Abends noch sicher war, mich am späteren Abend noch einmal mit einem Gespräch beglücken zu können, zog schon kurz vor 24 Uhr mit einer Dame ab. Selten gab es so viele „Pärchen“, die wild knutschend die Tanzfläche bevölkerten. Es war ein Schauspiel, welches ich als Außenstehende sehr genoss. Dass meine Beste und ich relativ außen vor gelassen wurden, lag vermutlich an unserer zufriedenen und nicht-suchenden Ausstrahlung. „Heute nicht Jungs!„, stand uns ins Gesicht geschrieben.

Als besonders dreist stellte sich eine Taktik einiger Herren heraus, welche sich zu Beginn des Abends eher im Hintergrund gehalten hatte. Sie checkten die Frauen im Laden ab, und verschwanden. Kurz nach 3 Uhr standen sie wieder in der Tür, scannten die „übriggebliebenen“ Damen, und machten sich auf die Jagd. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Dass sich unter diesen Herren auch mein Kryptonit befand, machte es nicht besser. Er starrte mich an und ich konnte nur erahnen, was in seinem Hirn vorging. So nicht Junge, so nicht! Das hättest du wohl gern. Zu spät, zu spät, zu spät, zu spät! Dann ist alles viel zu spät! Um es mal mit den Lyrics der Ärzte zu sagen. Laut mitbrüllend hätte ich den DJ knutschen können, als er diesen wundervollen Song auf meinen Wunsch hin spielte. Denn er spiegelte meine Gedanken an diesem Abend sehr gut wider. Es war ein magischer Abend, an dem alles hätte passieren können. Ich für meinen Teil, begab mich in die Rolle der Beobachterin. Habe ich alles schon gehabt, alles schon gemacht. So betrachtete ich das ganze Schauspiel von außen und ließ den Ohrwurm in meinem Hirn singen:

Eines Tages werd‘ ich mich rächen.
Ich werd‘ die Herzen aller Männer brechen.
Dann bin ich ein Star und Du läufst hinter mir her,
doch dann ist es zu spät, dann kenn‘ ich Dich nicht mehr!

Zu spät (zu spät), zu spät (zu spät), zu spät (zu spät),
doch dann ist es zu spät, zu spät (zu spät), zu spät (zu spät),
zu spät (zu spät), dann ist alles viel zu spät

Ich habe das Gefühl, jetzt einen Stempel auf der Stirn zu haben „Vergeben, gehört nicht mehr dazu“

Wenn man eine Weile Single ist, beginnt man sich eine Beziehung irgendwie zu „romantisieren“. Die Sehnsucht nach Zweisamkeit sorgt dafür, dass ein Partner als „rettendes Ufer“ angesehen wird. Ist man frisch Single, hält man sich oft noch an die Werte und Vorstellungen der vorherigen Beziehung. So ging es auch mir. Kurz nachdem ich getrennt war, suchte ich unbewusst genau nach dem, was ich davor hatte. Eine feste Bindung, Verlässlichkeit und vor allem Sicherheit. Dass das mit diesen Vorstellungen nicht geklappt hat, wundert mich heute wenig. Es braucht Zeit. Zeit um sich selbst weiterzuentwickeln, herauszufinden wer man ist und vor allem: Wen man sucht. Es ist spannend, wie sich der eigene Blick auf Beziehungen, Liebe und Single sein verändert, wenn sich die Lebenssituation verändert. Hätte mich jemand vor einem Monat gefragt, wie ich das Leben sehe, hätte ich anders geantwortet, als heute. Bis vor kurzem war ich so in meinen „Suchmodus“ vertieft, dass sich meine Vorstellungen und Wünsche ziemlich verändert haben. Trotzdem ich mich nach einer Beziehung sehnte, stand für mich der Spaß an erster Stelle. Was erleben, Erfahrungen machen. Es waren die Momente, an die man sich auch noch in 50 Jahren erinnert, die mir das allein sein versüßten. So sehr ich auch unter dem Single-Dasein gelitten habe, so sehr konnte ich es auch als Luxus verbuchen.

Der harte Cut zwischen Single und Beziehung, ist schwieriger als gedacht. Wie sagte es eine Freundin so schön, die sich schon eine Weile in einer Beziehung befindet: „Was meinst du, was das für eine Umstellung für mich war? Erstmal Vertrauen fassen. Das Gefühl bekommen, sich auf den anderen verlassen zu können.„. So hatte ich es damals gar nicht wahrgenommen, als die beiden zusammen kamen. Ich dachte, die sind nun glücklich und ab dem Zeitpunkt der Beziehungsdefinition, passt das schon. So war es zumindest in jungen Jahren, soweit ich mich erinnere. Da musste ich mich nicht großartig umgewöhnen. Man war zusammen und dann war das eben so. Keine großen Gedanken, keine Zweifel. Muss das entspannt gewesen sein! Da ist es für mich auf einmal auch verständlich, warum sich viele als „Mingles“ bezeichnen. Sich nicht festzulegen, birgt schon einen gewissen Reiz. Man entgeht den vielen Gedanken, Fragen und Zweifeln.

Von der Entspannung, wie ich sie in jungen Jahren erlebt habe, kann ich aktuell leider gar nicht sprechen. Klar, ich befinde mich in einer Beziehung. Das war das Ziel, das war das „rettende Ufer“, nachdem ich immer Ausschau gehalten hatte. Womit ich nicht gerechnet hatte, waren meine „Anpassungsschwierigkeiten“. Umso älter man wird, desto schwieriger fällt es, sich zu verändern. God damn, yes! Der erste Momente des Glücks den ich empfand, als nun endlich die Definition als Paar ausgesprochen wurde, verflog schnell. Er wurde abgelöst von der immer wiederkehrenden Gedankenspirale. „Was erwartet er von einer Beziehung? Was erwartet er von mir? Können wir unsere Leben aneinander anpassen? Haben wir eine Zukunftsperspektive?„…etc. pp. All diese Fragen rotieren in meinem Kopf. Ich soll nicht so viel planen, sagte mein Freund zu mir. Manche Dinge, kann man einfach nicht planen, da muss man einfach schauen, was passiert. Und das fällt mir verdammt schwer! Durch die viele Denkerei will ich jetzt schon feststellen, ob das eine Sache „für immer und ewig“ werden kann. Klar geht das nicht, aber sagt das mal meinem Hirn.

Mit diesen Gedanken bin ich den „Pärchen-Freunden“ plötzlich viel näher, als ich es vermutet hätte. Die können das nämlich sehr gut nachvollziehen. Der Single-Freundeskreis hingegen, tut sich da schwer. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, jetzt einen Stempel auf der Stirn zu haben „Vergeben, gehört nicht mehr dazu„. Vermutlich fällt auch ihnen die Umstellung schwer. Dabei hat sich absolut nichts geändert. Ich bin weiterhin am Wochenende feiern, gehe weiterhin gerne mal auf ein Bier aus, und hab auch weiterhin Zeit. Wenn ich genauer darüber nachdenke, habe ich aber schon ähnlich gehandelt. Seitdem ein guter Freund vergeben ist, sehen wir uns fast gar nicht mehr. Zu Beginn habe ich ihn aus Gewohnheit immer noch gefragt, ob er Abends mitkommen mag. Aber mit jeder Absage, reduzierte sich das. Aus Single-Sicht, ist der Herr komplett in seiner Beziehung verschwunden. Aber wer weiß, vielleicht fühlt auch er sich wie „abgestempelt“?

Single sein, in einer Beziehung sein, das ist einfach zu verschieden. Ein Single ist gerne unter Singles, ein Pärchen gerne unter Pärchen. Einfach weil die Interessen irgendwann zu sehr auseinander gehen. Doch das will ich nicht! Nur weil ich Abends nicht mehr mit dem Ziel weggehe, jemanden abzuschleppen, kann ich trotzdem bis morgen um 7 Uhr tanzen. Ich will mein Leben nicht ändern. Ich streiche bloß die Anbandelungen mit Männern weg und ersetze diese durch meinen Freund.

Gastbeitrag: „Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid?“

Mich erreichte gerade ein toller Gastbeitrag! Die Autorin bleibt anonym. Sehr gerne veröffentliche ich das hier! Ein Tipp an die Autorin: So ein Beitrag würde gerade super zur Huffington Post passen! Einfach an: Blog@huffingtonpost.de schicken!

 

Ich schaffe es nicht, nein, ich bringe es nicht über mich! Auch mehrere Tage nach den ersten TV Berichten vom Kölner/ Hamburger Silvester schaffe ich es nicht online Nachrichten zu diesem Thema anzuklicken. Meine sonstige Neugier wird hier dermaßen durch Ekel gedämpft, das ich nicht wissen will was die Zeitungen dazu schreiben. Ich will nicht.

Ich will nicht wütend werden.

Ich will mich nicht in „da hätte man…“ und „wenn mir das passiert wäre…“ verlieren.

Ich will in meinen Gedanken keine ungehörten Monologe verfassen, was ich solchen Menschen an den Kopf werfen würde.

Ich will mir nicht ein verbales Ventil für den Frust über diese Ungerechtigkeit suchen müssen.

…ich will nicht in so einer Gesellschaft leben, in denen Frauen „eben einfach aufpassen müssen“ oder von „Männern die sie nicht kennen“ Abstand halten. Egal ob eine Armlänge oder 20m!

DENN WIR FRAUEN SIND NICHT SCHULD!

Wir sind die Opfer! Nix da von wegen „Wenn sie sich so anzieht…“ mehr. Denn: ich denke nicht, das da „nur die Hübschen“ attakiert wurden, die es mit ihren Klamotten „einfach rausfordern„.

Es gibt so viele großartige Männer da draußen in der Welt! Mit denen man Lachen kann, lieben, diskutieren!

Und dann gibt es solche, wie zu Neujahr.

Wer seid ihr eigentlich?

Wer GLAUBT ihr eigentlich das ihr seid?

Würdet ihr eurer eigenen Mutter an die Brüste fassen? Wäre es okay wenn andere ihr auf offener Straße in die Hose fassen würden? Wäre es nicht so schlimm, wenn eure Mami vergewaltigt werden würde? Würdet ihr noch lachen, wenn „die Schlampe, die es herausvordert belästigt zu werden“ die Frau wäre, die euch den Arsch abgewischt und warmgehalten hat? Ohne die ihr als Säugling erbärmlich verreckt wärt?

Nein?

Ihr habt ein massives Problem mit euch selbst. Vielleicht wurdet ihr nie geliebt, vielleicht geschlagen, ausgesetzt, misbraucht…

Vielleicht habt ihr auch Krieg und Gewalt erlebt?

Das ist schlimm für einen jungen Menschen. Man legt sich eine Maske zu, man will jemand anderer sein, der nichts mit dem Häufchen Elend aus eurer Vergangenheit zu tun hat. Ihr kommt euch gut vor und denkt es gibt das Recht des Stärkeren.

Aber unter eurer Maske stecken nur Menschen, Nichtskönner, so zerfessen von Selbsthass und Neid, die denken die Welt würde euch was schulden (ha!) so verblendet vom eigenen Ego – sodass euch niemand mehr lieben kann und wird. Nichtmal die eigene Mutter.