Wie die exzessive Partnersuche meines besten Freundes unsere Freundschaft belastet

Freundschaften haben einiges auszuhalten, wenn sich zumindest einer von beiden auf Partnersuche befindet. Davon kann ich ein Lied singen, denn mein Kumpel Mathias lässt nichts anbrennen. Was er innerhalb von kürzester Zeit wegdatet, ist schon Beeindruckend. Was das mit unserer Freundschaft macht, lest ihr auf ze.tt

Wie die exzessive Partnersuche meines besten Freundes unsere Freundschaft belastet

Ich liebe es mir anzuhören, wie spannend und witzig die Dates meiner Freund*innen verlaufen. Doch was passiert mit unserer Freundschaft, wenn die Partnersuche plötzlich zum Thema Nummer eins wird?

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Am Ende ist’s doch wieder ne Kröte – Warum dein nächstes Date garantiert kein Treffer ist

Statistisch gesehen müssen wir ungefähr 11 Menschen des anderen Geschlechts kennenlernen, damit wir einen potenziellen Partner darunter finden. Es reicht nicht, an 11 verschiedenen Menschen vorbei zu gehen, damit es Klick macht. Wir müssen mit ihnen in Kontakt kommen und sie näher kennenlernen.

Wenn man sich diesen Fakt mal durch den Kopf gehen lässt, scheint die Partnersuche irgendwie noch aussichtsloser, als sie eh schon ist. Jemanden zu finden, der zu uns passt, ist verdammt harte Arbeit! Wenn wir ehrlich sind, könnten wir einander bei der Anzahl der Macken, und dem Stadium der Verwirrtheit, gegenseitig überbieten. Ich weiß, ich weiß, bei allen anderen Menschen scheint das mit dem Verlieben, Heiraten und glücklich bis ans Lebensende sein, so schnell und reibungslos zu funktionieren. Ich glaube aber, das bilden wir uns nur ein. Haben wir mal jemanden im Kindergarten mit Sand beworfen, der uns 20 Jahre später einen Heiratsantrag macht? Eine Lüge. Im Supermarkt zufällig nach den gleichen Zitronen gegriffen? Ein bisschen zu viel Hollywood, oder?

Du bist die Regel, nicht die Ausnahme

Auch wenn du zwanzig Mal am Tag solche romantischen und vor Kitsch nur so strotzenden Liebesgeschichten hörst: Glaube sie nicht. Denn was viele vergessen haben: Das ist die Ausnahme. Diese Geschichten sind die Ausnahme. Zugegeben, Hollywood lehrt uns manchmal sogar sehr wertvolle und wahre Dinge. Im Film „Er steht einfach nicht auf dich“ wird klargestellt, dass wir eben nicht die Ausnahme sind. Romantische Lovestorys hin oder her, wir sind die Regel. Wir sind diejenigen, die auch mit Mitte 20 noch mit Sand beworfen werden, ohne Heiratsantrag. Wir sind diejenigen, die höchstens alle Zitronen im Supermarkt runter werfen, und sie dann auch noch alleine wieder aufheben müssen. Wir sind die Regel. Machen wir uns nichts vor, wir haben es schwer bei der Partnersuche. Nicht weil wir hässlich, dumm oder verschroben sind, sondern weil Partnersuche einfach eines der schwierigsten Dinge zu sein scheint, die es auf diesem Planeten gibt. Tinder & Co. suggerieren uns eine grenzenlose Auswahl an potenziellen Traumpartnern, aber wenn wir sie dann Angesicht zu Angesicht beurteilen, wird aus jedem Prinzen schnell eine kleine schleimige Kröte.

Stammen Männer von Kröten ab?

Manchmal bezweifle ich, dass der Mann vom Affen abstammen soll. Sind Affen nicht süße, liebenswerte Tierchen, die wir im Zoo anhimmeln und am liebsten mit nach Hause nehmen würden? Da kann doch etwas nicht stimmen. Vielleicht haben die Wissenschaftler da etwas vertauscht? Ups, eigentlich lag der Ursprung der Männlichkeit in einer Kröte, aber hey, das merkt doch keiner. Vielleicht kommt daher das Märchen mit dem Froschkönig? Soll ja immer ein kleines bisschen Wahrheit dabei sein, in den lang überlieferten Gute-Nacht-Geschichten. Zugegeben, es gibt auch seltene Exemplare, die es sich anzuhimmeln lohnt. Auf ein solches zu treffen, ist allerdings reine Glückssache. Die Gattung des Traummannes ist nämlich vom Aussterben bedroht. Die meisten von ihnen werden in viel zu kleinen möblierten Wohnungen gehalten, und von ihren Entführerinnen gemästet. Könnte ja passieren, dass sie auf dem Arbeitsweg weggeschnappt werden, oder so. Wenn aus Traummännern irgendwann nicht mehr ganz so ansehnliche Exemplare werden, reduziert sich die Auswahl an potenziellen Partnern rapide. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, aus dem Becken der übrig gebliebenen Frösche nicht eine schleimige Kröte zu erwischen.

Dein nächstes Date wird eine Kröte sein

In dieser Hinsicht bin ich nicht gerne ehrlich, aber die Statistik steht hinter mir: Die Wahrscheinlichkeit, dass hinter der nächsten Ecke der Traumpartner wartet, oder beim nächsten tinder-Wisch Liebe auf den ersten Blick kein Mythos mehr ist, geht gegen Null. Egal wie oft Cosmopolitan, Brigitte oder die Bild-Zeitung behaupten, dass die große Liebe ganz nah wäre, und wir nur genug daran glauben müssten: Vergesst es! Es wird nicht umsonst „Partnersuche“ genannt. Es ist eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Macht euch darauf gefasst, dass der nächste Mann der euch über den Weg läuft, mit Garantie nicht derjenige ist, mit dem ihr euer Leben verbringen werdet.

Übrigens, wusstet ihr, dass Kröten laut loskreischen, wenn man sie erschreckt? Testet das doch mal an euren zukünftigen Dates. Vielleicht habt ihr ja Glück, und der Herr entpuppt sich nicht als Kröte, sondern zumindest als ganz annehmbarer Frosch.

Auf mir klebt ein großes „Unverkäuflich!“

Eigentlich hatte ich Dates zum Mittagessen abgeschworen! Einmal versucht, einmal in die Hose gegangen. Bei einer Quote von 100% Lost würde jeder Geschäftsmann am Geschäftsmodell zweifeln, und es einstampfen. Das hätte ich vielleicht auch tun sollen.

Philipp lernte ich auf tinder kennen. Er war ein relativ unauffälliges Match. Man schrieb gelegentlich hin und her, wäre aber auch nicht sauer gewesen, wenn irgendwann keine Antwort mehr gekommen wäre. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich oft, wenn ich mit vielen Menschen per Tinder schreibe, die Nachrichten durcheinander bringe. Da kommt es vor, dass ich Fragen doppelt stelle, oder Annahmen verbreite, die eben nicht zu dieser Person passen.

Trotz einiger Verfehlungen, verlegte Philipp das Gespräch relativ zügig zu Whats App. Dieser Plattformsprung hat uns gut getan! Endlich war ich mir wirklich bewusst, mit wem ich da kommuniziere. Als ich zeitnah eine Freundschaftsanfrage auf Facebook erhielt, entstand bei mir der Gedanke: „Der macht einen ernsthaften Eindruck!“

Mehr und mehr stellten wir Gemeinsamkeiten fest und konnten es kaum abwarten, uns kennenzulernen. Da wird beide arbeitstechnisch sehr eingespannt sind, aber nicht weit voneinander vor uns hinwerkeln, bot sich ein Treffen in der Mittagspause an.

Philipp schlug ein nettes Restaurant vor. Ein Mix aus Restaurant und Fastfoodbude. Ideal! Kein ewiges Warten, aber leckeres Essen.

Als wir uns am Bahnhof trafen, war ich weder negativ, noch positiv überrascht. Er war genau so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Okay, ein wenig mehr Lächeln hätte es schon sein können! Ich erklärte mir seine verhaltene Art mit Unsicherheit, da wird man schon miteinander warm werden.

Ich glaube ich nehme noch eine Mate dazu!“ – hörte ich ihn sagen, als wir das Essen bestellten.

Mate! Ich liebe Mate! Ich hatte ganz vergessen, dass ich in diesem Moment eine Mate haben wollte. Hat er gut gemacht, der Philipp, und mich daran erinnert.

Tendenziell ist es eher ungünstig bei einem Treffen, bei dem man sich kennenlernen möchte, zu essen. Entweder man hat den Mund voll und kann nicht reden, oder man ist zu beschäftigt zum Zuhören. So elegant wie möglich versuchte ich, nicht wie der letzte Bauer zu wirken, während ich meinen Salat noch kleiner schnitt, als er eh schon war, um wenigstens das Risiko eine Blamage zu verringern.

Ganz Mann wie er war, dachte Philipp nicht darüber nach, sich elegant anzustellen. So ein bisschen Bauer sein, muss schließlich erlaubt sein! Mich hat es aber nicht gestört, war alles noch im Rahmen.

Trotz der Essensproblematik, verstanden wir uns gut. Gelegentlich konnte ich sogar ein Lachen in seinem sonst so ernsten Gesicht erahnen.

Was man über Philipp wissen muss ist, dass er im Vertrieb arbeitet. Das heißt er ist mit dem Verkauf von Dingen sehr vertraut. Er beschäftigt sich den ganzen Tag damit, die Leistungen seines Unternehmens an den Mann/ die Frau zu bringen.

Leider sieht Philipp auch das Datingbusiness als Geschäft.

Du wohnst ja gar nicht so weit von mir weg. Fährt bei dir die S1? Wie lange muss man denn da umsteigen? Dann brauche ich knapp 50 Minuten bis zu dir.“ – erörterte er, nachdem ich ihm kurz erklärte, wo ich zu Hause bin.

Das ist schon ein Stückchen weg, den Weg würdest du dir eh nicht machen.“ – erwiderte ich.

Das Gespräch entwickelte sich erstmal wieder in eine andere Richtung, bevor wir zum Thema „Erfahrungen mit tinder“ kamen. Da wurde es dann interessant! Ich berichtete davon, dass es da jemanden gab, der am liebsten direkt nach dem Tee mit mir ins Bett gesprungen wäre. Er schaute interessiert und reagierte mit:

Naja wenn es sich lohnt! So weit wohnst du ja nicht weg.

Okay? Ich überhörte das mal großzügig. Leider lief der Herr nun zur Höchstform auf. Wie ein Top-Verkäufer erklärte er mir, wie man eine Frau rumbekommen könne.

Bei der einen klappt es gleich nach einem Kaffee, bei Anderen dauert es schon ein paar Wochen. Man muss nur im richtigen Moment zuschlagen.

Bäm! Mir blieb mein Salat fast im Hals stecken. Nach einer Ausführung über die besten, auf die Sex-suche angepassten, Verkaufsstrategien, blühte der Herr regelrecht auf.

Sollte ich nun begeistert Applaudieren?

Vermutlich ist ein wirklich gut in seinem Job! Vermutlich mag er damit auch bei den Frauen landen, aber ich finde es perfide. Es wirkt so wie die Akquisition eines Auftrages, man hängt sich so lange rein, bis der Kunde unterschreibt. Dann ist die Sache erledigt, und alle sind glücklich.

Alle? Ich wäre vermutlich nicht glücklich damit, wenn er mich in seine Sammlung von „erfolgreich akquirierten Frauen“ einreiht.

Das scheint dem Herren nicht bewusst zu sein. Noch während des Mittagessens versuchte er sich schon für die nächste Woche mit mir zu verabreden. Als wir uns am Bahnhof verabschiedeten, fragte er mich nochmals, wann wir denn nun etwas zusammen trinken gehen würden.

Er hat anscheinend noch nicht gemerkt, dass auf mir drauf ein großer Aufkleber befestigt ist: „Unverkäuflich!“

Ist das Liebe, oder kann das weg? – Lesung von Michael Nast

Was macht man, wenn man gar keinen Bock auf Halloween hat? Genau, ein bisschen Kultur. Gottseidank war zufällig eine Lesung meines Lieblingsautors Michael Nast in Berlin angesetzt. Als Autor von „Ist das Liebe, oder kann das weg?„, hat er sich direkt in mein Herz geschrieben. Es war eine Doppellesung mit dem Musiker Dirk Zöllner, ein ziemlich entspannter Typ übrigens. Die Location der Veranstaltung war leider am Arsch von Berlin, sodass meine Begleitung und ich knapp 2 Stunden dorthin brauchten.

Die perfekte Begleitung für einen perfekten Abend

Die Lesung selbst war der Knaller. Gerade bei den zu Beginn verlesenen Texten, musste ich einige Tränen der Rührung wegdrücken. Gottseidank folgten später Tränen vor Lachen. Michael Nast begeistert nicht nur schriftlich, sondern vor allem persönlich. Selten durfte ich so einer überzeugenden Lesung beiwohnen. Die Stimmung war perfekt, auch meine Begleitung stimmte. Ich hatte einen Herren dabei, den ich einige Wochen zuvor über die Datingapp tinder kennenlernte. Eigentlich war er gar nicht mein Typ, aber das gemeinsame Interesse für Michael Nast, welches auch der App nicht verborgen blieb, sorgte dafür, dass wir uns schon einige Male getroffen hatten. Dass daraus nie eine Beziehung werden konnte, war schnell klar, einer Freundschaft stand jedoch nichts im Wege. Dieser Mann, der mir unserem letzten Treffen noch die Ohren vollgequasselt hatte, war auf einmal ziemlich charmant. Meine Gläser Wein gingen auf ihn und wir führten so tiefgründige Gespräche, wie wir es während unserer letzten Verabredungen nicht taten.

Unsere persönliche Signierstunde

Vor Beginn der Lesung entdeckten wir Michael am Eingang der Location. Niemand schien ihn zu erkennen, sodass er in aller Seelenruhe an seiner Zigarette zog. Ziemlich aufgeregt sprachen wir Michael an, ob er kurz Zeit hätte, mein Buch zu signieren. Leider hatte er seinen Signierstift gerade nicht zur Hand und vertröstete mich auf später. Wir kamen locker ins Gespräch und unterhielten uns angeregt. Das war ich von anderen Autoren gar nicht gewohnt. Normalerweise lassen die sich höchstens während einer offiziellen Signierstunde blicken. So viel Fannähe, ich war begeistert! Nach der Lesung bekam ich dann endlich meine persönliche Widmung, auf die ich stolz wie Bolle bin. Groupie hoch 10…ja, das geht auch mit über 14.

Nach unserer zweistündigen Heimfahrt, setzten wir uns in eine Bar, um uns einen Absacker zu genehmigen. Mein Puls war weiterhin auf hohem Niveau. Tolle Begleitung, toller Autor, toller Abend.

Danke Michael Nast 🙂