Corona trennt die Spreu vom Weizen – Wie sich der Virus auf meine Beziehung auswirkt

Zu Beginn der Corona-Krise, mit all ihren vielen Einschränkungen, glaubte ich nicht daran, dass es auf Dauer möglich wäre, so eine stabile Partnerschaft zu führen. Warum ich meine Meinung änderte, erfahrt ihr in meinem neuen Artikel im beziehungsweise-Magazin <3

Sind wir Weizen, oder Spreu? Welche Auswirkungen die Coronakrise auf meine Beziehung hat

Sind wir Weizen, oder Spreu? Welche Auswirkungen die Coronakrise auf meine Beziehung hat

Was macht das Corona-Virus mit einer Partnerschaft? Die gemeinsame Zeit wirft ein ganz neues Licht auf die Stärken und Schwächen einer Beziehung

Source: www.beziehungsweise-magazin.de/ratgeber/partnerschaft-beziehung/sind-wir-weizen-oder-spreu-welche-auswirkungen-die-coronakrise-auf-meine-beziehung-hat/

RE-Gnose – Die Wunderwaffe gegen den Corona-Beziehungsblues

Corona. Überall nur Viren, Schutzanzüge, Mundschutz und dazu leere Regale, in denen vor einigen Wochen noch Toilettenpapier und Nudeln platz fanden. Apokalypse. Zumindest, wenn gerade der Klopapiervorrat zur Neige geht. Die letzten Wochen habe ich damit zugebracht, Liveticker zu aktualisieren, und andere Menschen in meinem Umfeld damit zu nerven, immer düsterere Zukunftsvisionen ins Spiel zu bringen. Dass das nicht spurlos an meiner Beziehung vorbeigeht, merkte ich erst, als ich öfter als sonst ein Stöhnen von der Person neben mir auf der Couch vernahm.

Nein, leider kein Ausdruck von lustvoller Zweisamkeit, sondern die Reaktion auf mein allabendliches Streamingprogramm. Sondersendung hier, wissenschaftlicher Podcast da. Allein die Tatsache, dass ich den YouTube-Algorithmus unseres Fernsehers mit meinem neuen Sehverhalten zerschoss reichte, um eine gewisse latente Aggression auf der Couch zu erzeugen. Dazu noch der fehlende Abstand zueinander und meine zunehmend schlechtere Laune. Diese Tatsachen trugen nicht gerade zur Erhaltung des Beziehungsfriedens bei.

Corona nimmt mir einen Großteil meines Lebensglücks

Einen großen Teil meines Lebensglücks ziehe ich aus der Vorfreude. Vorfreude auf Veranstaltungen, Vorfreude auf das nächste Eis bei meinem Lieblingseisladen, Vorfreude auf Unternehmungen im Freundeskreis. Ohne diese Glücksgaranten, mutierte ich in den letzten Wochen zu einem kleinen Grummelbären, der schon nicht mehr daran glaubte, dass sich diese Situation jemals wieder ändern würde. Nie mehr Party, nie mehr Urlaub, langsames verschimmeln in der eigenen Bude.
Es brauchte einen Externen, mir bis dahin unbekannten, Autoren, um meine hoffnungslose Welt wieder gerade zu rücken: Matthias Horx. Horx spricht von RE-Gnose:

„Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauen wir mit dieser Technik nicht „in die Zukunft“. Sondern von der Zukunft aus ZURÜCK ins Heute.“

Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Und so beginne ich eine kleine Reise, die meine Sicht auf die Dinge nachhaltig verändern wird.

RE-Gnose als Wunderwaffe gegen den Corona-Beziehungsblues

Ich stelle mir vor, wie ich die letzten warmen Sonnenstrahlen des Spätsommers genieße. Ich sitze auf einer Bank, umrahmt von Bäumen, deren Blätter so langsam ihre Farben von grün auf bunt wechseln. Auf der Wiese vor mir spielt eine Gruppe Kinder, die vor Freude kreischend einander hinterherrennen. Ich erinnere mich an den Anfang des Jahres, als ich von meinem Arbeitgeber zu einigen Tagen Homeoffice in der Woche verdonnert wurde. Wie ich bei einer Außentemperatur von unter 0 Grad das Fenster öffnete und mich in die durchscheinende Sonne setzte. Wie schön ist es doch nun, die warme Sonne an der frischen Luft zu spüren. Schon steigt in mir das Bedürfnis, auf dem Heimweg einen Stopp bei meinem Lieblingseisladen zu machen. Milchreiseis mit Zimt und Zucker. Während ich genüsslich das Milcheis auf meiner Zunge schmelzen lasse, spüre ich Vorfreude. Vorfreude darauf, nach einem langen Spaziergang wieder nach Hause zu kommen. Was in Zeiten von #stayhome eher wie eine Bürde wirkte, nehme ich nun als Luxus wahr. Ist es nicht wunderschön, in den eigenen 4-Wänden erwartet zu werden?

Die fehlende Distanzierungsmöglichkeit hat uns gelehrt Freiräume zu geben und auch zu nutzen

Meine Beziehung, die ist mit der RE-Gnose Brille betrachtet viel inniger und intensiver geworden. Die Zeiten der Entbehrung und der fehlenden Distanzierungsmöglichkeit hat uns eines gelehrt: Rücksichtnahme. Natürlich versaubeutle ich auch weiterhin unseren YouTube-Algorithmus mit Schminkvideos oder anderem sinnfreien Zeug, doch das Stöhnen auf der Couch bleibt aus. Wir haben erkannt, wann es Notwendig ist, die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, um unserem Partner die Möglichkeit zur Entfaltung zu geben. Wir haben in Corona-Zeiten gespürt, wie wichtig es ist, Freiräume zu geben und auch zu nutzen. Die Zeit miteinander ist nun durch verstärkte Unternehmungen außerhalb unserer Partnerschaft zwar weniger geworden, dafür aber intensiver.

Einfach gemeinsam sein, statt einsam

Die Wertschätzung für soziale Kontakte hat in meiner RE-Gnose-Version stark zugenommen. Nicht die Masse zählt, sondern die Qualität. Ich habe es wertschätzen gelernt, einfach mit einem engen Freund stundenlang spazieren zu gehen. Ohne vereinbartes Ziel, ohne den Anspruch, etwas Neues entdecken zu müssen. Einfach gemeinsam sein, statt einsam.

Während ich diese Zeilen schreibe, breitet sich eine wohlige Wärme in mir aus. Ich blicke auf die Knospen des Baumes vor meinem Fenster, welche gefühlt jede Sekunde ein bisschen praller werden. Es ist keine Apokalypse, es ist kein Weltuntergang. Corona ist ein Neuanfang.