So wird aus „Was machen wir da eigentlich?“ eine Beziehung

„Was machen wir da eigentlich?“, wie oft habe ich mich das gefragt, als ich zwischen Kennenlernen und Beziehung stand. Warum Alltag, Verantwortung und die Familie wichtige Faktoren sind an denen man erkennt, was das denn da ist, das man mit einem anderen Menschen hat, lest ihr in meinem neuen Artikel auf beziehungsweise-magazin 🙂 

So wird aus „Was machen wir da eigentlich?“ eine Beziehung

Nicht sicher, ob es eine Affäre oder die große Liebe ist? Woran merken Die, dass Sie eigentlich bereits eine Beziehung führen? Jule Blogt kennt drei sichere Verhaltensweisen.

Source: www.beziehungsweise-magazin.de/ratgeber/partnerschaft-beziehung/so-wird-aus-was-machen-wir-da-eigentlich-eine-beziehung/

Gastartikel – Der Reiz vergebener Männer

Heute habe ich wieder die besondere Ehre einen Gastbeitrag veröffentlichen zu dürfen! Vergebene Männer haben ihren Reiz, definitiv! Auch ich bin dem schon erlegen. Verheiratet und Vater eines Sohnes…aber manchmal macht man Dinge, die man später vielleicht gar nicht mehr so gut findet 😉

Jede Frau kann es treffen. Jederzeit. An der Supermarktkasse, an der Tankstelle, im Kino – überall. Oder vielleicht suchen Sie aber bewusst danach. Nach dem Mann, der bereits vergeben ist.

 In der Regel zeichnen diesen Mann einige Merkmale aus: er ist – meist erfolgreich – berufstätig, oftmals Familienvater mit ein oder mehreren Kindern, er ist nicht wirklich zeitlich ausgelastet – und er befindet sich in einem Lebensalter, in dem das Gefühl immer stärker wird, etwas verpasst zu haben. Die häusliche Routine wird ihm zu eng – das Leben sollte wieder aus einer Kette von Highlights bestehen, und nicht zwischen Verwandtenbesuch, Jubiläen, Kindergeburtstagen und dem Golfclub im Sande verlaufen.

Mehr als 1,5 Millionen Frauen in Deutschland sind Geliebte eines verheirateten Mannes

(Psychologin Gerti Senger | Schattenliebe – Nie mehr Zweite(r) sein | ISBN: 3850025934)

Und so tritt er auch auf – der vergebene Mann. Auf der Suche nach Besonderem, ein Feinschmecker in mehrfacher Hinsicht, lebenslustig, spontan, großzügig und bereit, den Alltag hinter sich zu lassen. Nicht zu vergessen auch den Alltag der ehelichen sexuellen Routine. Er weiß viel und sein Wissen ist Gewohnheit geworden. Er möchte Neues entdecken, Altes endlich einmal ausprobieren, sich selbst neu erfahren – und so sich selbst und der Welt beweisen, dass er ein »ganzer Kerl« ist.

Ein verheirateter Mann verlässt in 90 Prozent der Fälle seine Ehefrau nicht für seine Geliebte

Quelle: www.seitensprung-fibel.de

Er ist durchaus bereit zu tiefem Gefühl – wird aber im Ernstfall kaum seine Familie verlassen. Weniger als 10% fester außerehelicher Beziehungen münden in einer Trennung vom angestammten Partner. Normalerweise sind die wichtigsten Gründe für diese Negativstatistik im finanziellen Bereich zu finden: die verlassene Familie kostet Geld, Vermögen, vielleicht müssen sogar Firmen aufgeteilt werden, und zum guten Schluss kommt noch die Trennung vom gewohnten Freundes- und Familienkreis, weil das Umfeld »Partei ergreift«.

Was macht ihn nun so reizvoll, den vergebenen Mann?

Es ist seine jungenhafte Mutwilligkeit, gepaart mit dem Wissen und der Erfahrung der späten Jahre, seine meist hart erarbeitete finanzielle Unabhängigkeit, die ihn sehr selbstbewusst macht und die er gerne für eine gewisse Zeit großzügig mit der Geliebten teilt, es sind seine Träumereien und der feste Wille, ungelebte Träume zu verwirklichen, seine romantischen Anwandlungen, die er im gewohnten Umfeld schon lange nicht mehr auslebt.

50 Prozent der heimlichen Affären dauern mehr als ein Jahr

Quelle: Online-Umfrage der Seitensprung-Fibel unter 1.224 Webseitenbesuchern

Er will spielen – mit einem auf engen Raum begrenzten Hintergrund. Und das zeigt er auch. Überdeutlich. Frauen bleiben interessante und begehrte »Spielgefährten«, solange sie geheimnisvoll und ein wenig distanziert bleiben. Offenheit, Öffentlichkeit und Blöße genießt er zu Hause schon im Übermaß. Frauen sollten – auch wenn sie genau das sehnlich wünschen – niemals zu jedem möglichen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Wenn sie ihn tatsächlich lieben, den vergebenen Mann, und ihn so lange wie möglich und so eng wie möglich an sich binden wollen, dann dürfen Sie das Wort »Zukunft« nicht einmal denken.

Der vergebene Mann lebt im Heute und Jetzt. Wenn sie diese Lebensphase mit ihm teilen und die Kraft haben, ihn eher leicht zu distanzieren als an sich ketten zu wollen, können sie den Himmel auf Erden mit ihm erleben. Für eine gewisse Zeit. Der Reiz des Verbotenen, Gefährlichen, Besonderen, der auch Gefühle besonders tief empfinden lässt, wird sie begleiten auf dieser Etappe ihres Lebens. Und wenn, diese Zeit dann vorüber ist, müssen sie ihn gehen lassen – frei und wohlgemut, neuen Abenteuern entgegen…

Ihr seid selbst Geliebte?

Dann solltet Ihr diesen Artikel des Online-Ratgebers Seitensprung-Fibel lesen. In diesem findet ihr wertvolle Denkanstösse, die Euch dabei helfen, die Kontrolle über Euer eigene Leben zurückzuerlangen – und ihr werdet auch verstehen, wie ihr überhaupt erst in diese Lage geratet konntet. Alles Gute dabei!

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ÜBER TABEA SOMMER:

Tabea Sommer liebt Kommunikation und Menschen. Sie interessiert sich dafür, wie sie und der Zeitgeist ticken und möchte ihnen in Partnerschafts- und Liebesfragen mit aktuellen Informationen und – last but not least – einer guten Portion Lebenserfahrung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Bereits seit 2012 unterstützt sie das Team der seitensprung-fibel.de, dem führenden Online-Ratgeber zum Thema Fremdgehen, mit neuen Impulsen und zeigt auf, wie man Liebesherausforderungen besser bewältigen kann.

Notbremsung! Ich will raus aus dem „Mini-Beziehungen“-Zug!

Es war ein „sozusagen“, ein „irgendwie“, eben etwas, was man nicht für sich stehen lassen kann, sondern mit Gänsefüßchen ausschmückt.

„Ich habe heute mit meinem „Freund“ Schluss gemacht“, simste ich meiner Freundin. Sie wusste, dass das auch ziemlich von Nöten war. „Schluss machen“ ist so eine Formulierung, die man normalerweise nur verwendet, wenn man von einer Beziehung spricht. Meinen „Freund“ jedoch, konnte ich eigentlich nicht als Beziehung verbuchen. Die Anführungszeichen, die ich konsequent bei der Freund-Bezeichnung verwendete, deuteten an, was es eigentlich war, dieses Ding was wir da führten. Es war ein „sozusagen“, ein „irgendwie“, eben etwas, was man nicht für sich stehen lassen kann, sondern mit Gänsefüßchen ausschmückt. Manch einer mag so etwas als Affäre betiteln. Aber was ist eine Affäre überhaupt? Ist das nicht eine Übereinkunft zweier Menschen, miteinander ab und zu Sex zu haben? So ganz ohne Schnick, und ganz ohne Schnack? Einfach körperlich, losgelöst von den Emotionen? Da werden viele Leser nicken. Auch ich finde diese Definition am passendsten.

Und wenn da doch Schnick, und durchaus Schnack dabei ist?

Aber wie nennen wir es nun, wenn es eben nicht nur Sex ist, wenn da durchaus Schnick, und durchaus Schnack dabei ist. Ich für meinen Teil verbrachte mit meinem „Freund“ mehrere Wochen, in denen man hätte meinen können, wir planten zu heiraten, zusammenzuziehen und Kinder zu bekommen. Es war alles so selbstverständlich! Aus: „Ich koche heute, magst du zum Essen vorbei kommen?“, wurde ein Abendessen, ein Frühstück, ein Mittag und ein weiteres Abendessen. Der Einfachheit halber besaß er sogar meinen Hausschlüssel, um nicht klingeln zu müssen, wenn er spontan vorbei schaute. Es gab kein „Du und ich“, sondern ein „Wir“. Es gab eine Beziehung, möchte man meinen. Aber nein, es war Nichts! Es hatte keinen Namen. Wir waren eine namenlose Verbindung, die nur im Hier und Jetzt zu existieren schien. Denn so namenlos das war, was wir führten, so lose war auch die Bindung, die wir aufbauten. „Wer weiß, was morgen ist“, wurde zum Kredo unserer Zukunftsplanung. Dabei war eines klar: Wie Arsch auf Eimer, so sehr passten wir zueinander. Aber was keinen Namen hat, hat auch keinen Wert. So fragte ich mich jeden Tag aufs Neue, was ich denn damit sollte, mit diesem „Etwas“, was ich nur in Anführungszeichen setzte. Was wollte ich mit dem Mann, den ich nicht meinen Freund nennen durfte? Was wollte ich mit dem Mann, der mich zwar die Mutter seiner Kinder nannte, aber mir im nächsten Moment das Gefühl gab, nicht gut genug zu sein?

„Mini-Beziehungen“ prägen unseren Liebesalltag

Diese Affären oder namenlosen Verbindungen die wir heutzutage führen, sind eigentlich „Mini-Beziehungen“! Sie beginnen stürmisch, mit großen Gefühlen und noch größeren Hoffnungen. Aber da wir sie nicht definieren, geraten sie ins Schwanken. Fehlende Sicherheit und ständiges Hinterfragen, zertreten die zu Beginn heiß lodernde Flamme. Mir wurde oft vorgeworfen, dass ich nach einer gewissen Zeit Druck machen würde. Druck, der Sache einen Namen zu geben. Druck, ein Preisschild hinter die Verbindung zu kleben. Die Behauptung, dass genau dieser Druck die Flamme zum Erlöschen bringen würde, ist falsch! Eine Flamme flackert nur auf, wenn sie genug Sauerstoff besitzt. Der Sauerstoff der Liebe ist Zuneigung. Zuneigung, welche dem Feuer regelmäßig zugeführt wird. Definieren wir eine Verbindung nicht schnell genug, reicht die Zuneigung irgendwann nicht mehr aus, und die Flamme verweht im Wind. Meine Flamme loderte, sie war eigentlich keine kleine Flamme mehr, sondern ein großes Lagerfeuer. Sie war so stabil, dass ich meine „Freund“-Anführungszeichen einfach über Bord werfen wollte, um aus dem Lagerfeuer einen Buschbrand zu entfachen. Doch der Sauerstoff wurde immer knapper. Die Zuneigung nahm immer mehr Distanz zu mir ein. Ich musste mich mehr und mehr strecken, um an sie heran zu kommen. Was wollte ich von dem Mann, für den ich mich verbiegen musste? Was wollte ich von dem Mann der nicht merkte, wie sehr ich unter Sauerstoffmangel litt? Ich wollte ihm aufzeigen, welch Feuer doch in uns brennen könnte. Aber einen Eisklotz kann man nicht anzünden.

Notbremsung! Ich will raus aus diesem Zug

So entwickelte sich diese „Mini-Beziehung“ schnell in ein Stadium, welches vielen Menschen wohl aus Langzeitbeziehungen bekannt ist. Ein Part des Paares fühlt sich vernachlässigt, nicht mehr genug geliebt. Der andere Part zieht sich mehr und mehr zurück. Eine Trennung ist an einem solchen Punkt oft unausweichlich.

Die „Mini-Beziehungen“, die wir heute führen, sind das Spiegelbild unserer immer schneller werdenden Gesellschaft. Die Phasen des Verliebens, Liebens und Verlassens, schnellen nur so an uns vorbei. Sie rasen wie ein D-Zug durch unser Leben, sodass wir gar keine Zeit haben, eine Definition dafür zu finden, was wir mit einem anderen Menschen haben, oder eben nicht. Ich finde es traurig, dass wir unser Liebesglück der Gesellschaftsgeschwindigkeit anpassen. Ich sehne mich nach einem Menschen, der mal nicht zweifelt, mal keine Anführungszeichen oder Umschreibungen braucht, um das zwischen uns zu definieren. Jemand der sagt: „Ich will dich! Ich will dich weil du bist, wie du bist.“. Einen Menschen der aus dem Zug aussteigt, meine Hand nimmt und mir zeigt, dass Geschwindigkeit heutzutage total überschätzt wird. Einfach mal ankommen, einfach mal zur Ruhe kommen. Das ist es, was uns heutzutage fehlt. Wir springen von der einen „Mini-Beziehung“, in die andere. Unsere Gefühle durchleben Höhen und Tiefen fast im Minutentakt. Ich bin kaputt, ich habe keine Energie mehr. Notbremsung! Ich will raus aus diesem Zug!

Vielleicht müssen wir uns erst an diese „neue Romantik“ gewöhnen?

Ich bin heute Morgen zu spät aufgestanden. Ganz gewollt irgendwie. Als ich gegen 1 Uhr Nachts auf meinen Wecker schaute wusste ich, dass ich um 6 Uhr definitiv noch nicht wach sein werde. Bzw. wäre ich durch das Weckerklingeln wohl wach, aber nicht ausgeschlafen. Ich streckte meine Hand in Richtung des Weckers, stellte ihn auf 06:45 Uhr und legte mich beruhigt schlafen. Natürlich stand ich 06:30 Uhr hellwach in meinem Bett, aber besser so, als todmüde.

Ich beeilte mich besonders, da ich noch eine frühere Bahn schaffen wollte. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Mein Lesebuch für die Bahnfahrt hatte es nicht mehr in die Tasche geschafft, dafür die aktuelle NEON, die ich am Vortag in meinem Briefkasten fand.

Wie sollte es anders sein, wenn man sich mal beeilt, fällt die Bahn ohne Angabe von Gründen aus. Ist ja nicht so, als wäre es nicht kalt draußen!! Nach 10 Minuten Wartezeit fand ich sogar noch einen Platz, in der sonst überfüllten Bahn. Ich schnappte mir die NEON und blieb direkt am Artikel „Der Klick-Punkt“ hängen. Gleich der erste Satz „Die schönste Gabe des Menschen, ist der Selbstbeschiss.“ ließ mich stumm nicken.

Es geht um Affären, One-Night-Stands und dem, was daraus werden kann.

Wir haben uns darauf geeinigt, dass es nichts bedeutet.“ – wird im Artikel zitiert. Genau, man „einigt“ sich. Man geht irgendwie einen Kompromiss ein, obwohl so etwas „unkompliziertes“ eigentlich kompromissfrei sein sollte. Es gibt meiner Meinung nach drei Arten von Affären:

Die 1. ist die wohl wünschenswerteste: Beide Parteien finden sich optisch ganz okay, charakterlich ganz nett, und der Sex ist auch in Ordnung. Somit sind beide auf dem Level „kann man machen, muss man aber nicht“. Man sieht sich ab und zu, unterhält sich, hat Spaß, aber vergisst sich auch schnell.

So eine Art Affäre ist mir selbst erst einmal begegnet. Entspannt ist hier das richtige Wort! So war es, tiefenentspannt, nicht aufwühlend und frei von irgendwelchen Fragen nach Definition. Wir schätzten uns, aber es war uns egal, was der Andere abseits der gemeinsamen Stunden trieb.

Die 2. Art der Affäre ist die, bei der ein Part Gefühle hat, oder Gefühle entwickelt. Sie ist die undankbarste. Nach außen hin macht sie den Eindruck, alles sei unkompliziert, aber ein Part der Affäre denkt zu wissen: Da muss mehr sein! Jede kleine Geste, jedes in den Arm nehmen, kuscheln oder anlächeln, wird als „dem Anderen geht es genauso!“ gedeutet. Auch wenn das Objekt der Begierde einen mit Füßen tritt, gibt man nicht auf. Man redet es sich so lange schön, bis die große Erkenntnis kommt: Er/Sie steht einfach nicht auf dich!

Diese Art der Affäre erlebe ich häufiger. Man hat eine gute Zeit, aber es schreit nach Definition. Mal auf der Straße Händchen halten, als Freund/Freundin vorgestellt werden, das wär’s! Genau mit diesem Ziel führt man den Kram weiter. Es macht einen innerlich kaputt, besonders wenn man teilen muss. War ich in diesen Situationen, habe ich versucht die Momente der Zweisamkeit zu genießen und aufzusaugen, für schlechtere Zeiten sozusagen. Wurde es unerträglich, versuchte ich mich zu lösen. Mal mit mehr Erfolg, mal mir weniger. Diese Affären enden mit Schmerz, aber auch Erkenntnis. Der Erkenntnis, dass das alles keinen Sinn macht.

Die 3. Art der Affäre ist die, die in großen Gefühlen und Hochzeiten endet. Beide Parteien suchen etwas unkompliziertes, finden es und merken plötzlich, dass dieses „unkomplizierte“ Ding, ziemlich schön ist. Es dauert seine Zeit, bis es zu einer offiziellen Definition kommt. Ist das Ganze erstmal definiert, steht einer glücklichen Zukunft nichts mehr im Wege.

Meine Erfahrungen mit dieser 3. Art gehen leider Richtung Null! So etwas passiert immer nur den Anderen. Komischerweise ziemlich häufig. Vermutlich gibt es eine festgelegte Zahl an Paaren, die sich so lieben lernen dürfen. In meinem Freundeskreis ist die Zahl wohl ausgeschöpft, da bleibt nichts mehr für mich über. Pech, oder so?

Im 21. Jahrhundert baut sich jeder sein persönliches, maßgeschneidertes Lebens- und Liebeskonzept zu Hause, alleine, vor dem Laptop, während er im Internet in einer aktuellen Studie liest, dass 33 Prozent der Menschen bereit sind, eine Fernbeziehung zu führen – >>kommt für mich nicht infrage!<<. Während er sich mal wieder das Liebeskummerschluchzen des Kollegen anhört, der sich leider in die Chefin verliebt hat – >>Emotionen haben doch am Arbeitsplatz nichts verloren!<<

Genau das! Wie drückte es Slavoj Zizek so schön aus, wir wollen alle diesen Moment, in dem wir stolpern und uns jemand daraufhin aufhelfen will. Zufällig ist dieser jemand ein gutaussehender Singlemann, es macht Peng und wir reiten davon, auf dem weißen Pferd. Oft wird von vornherein ausgeschlossen, dass es eine andere Art und Weise gibt, sich kennen- und lieben zu lernen. Sehr anschaulich beschreibt Zizek, warum es „to fall in love“ heißt. Sich fallen lassen, etwas aufgeben. Das Einzige, was viele Menschen heutzutage noch aufgeben, ist ein Frühstück, nachdem man bei einem One-Night-Stand übernachtet hat.

Das Gefühl der Nähe und Geborgenheit wird sich über die verschiedenen Arten der Affären geholt. Diese Art des „Kennenlernens“ hat anscheinend den „Standard“ vergangener Jahrzehnte ersetzt. Der Vormarsch von tinder etc. hat uns ent-romantisiert. „Es war so romantisch, als du mit deinem zitternden Finger mein Bild nach rechts gewischt hast, Es hat regelrecht geknallt. Da wusste ich sofort, dich werde ich einmal heiraten!„. Klingt doof, oder? Allerdings muss ich gestehen, dass ich manchmal eine Art Bauchgefühl hatte, als ich Männer „wischte“. Der Moment, in dem ich Carsten, den letzten Mann, der mein Herz so richtig zum Schmelzen brach, mit einem Herz markierte, war es etwas besonderes. Es war kein „Foto nett, wische ich also nach rechts“, sondern eher ein „der könnte zu mir passen, der hat was, was ich suche“. Es ist schwer zu umschreiben, aber mein Bauch sagte mir, dass dieser Mann mir gut tun würde. Und er tat es!

Vielleicht müssen wir uns erst an diese „neue Romantik“ gewöhnen? „Weißt du noch, als wir diese unkomplizierte Affäre hatten? Erst dachte ich, du bedeutest mir nichts, aber als ich durch die Hülle hindurch sah, trafen mich die Funken auf einen Schlag.“ – klingt schon besser, oder? Auch diesen „neuen“ Formen des kennen- und liebenlernens sollte man eine Chance geben. Das hat die Autorin wunderbar beschrieben.

Abschließen möchte ich mit ein paar Zeilen eines Songtextes von Udo Lindenberg, welchen auch die Autorin des NEON Artikels als Ende wählte: „Als wir uns damals trafen / Hab ich an nichts besonderes gedacht / Vielleicht dass wir’n bisschen probieren / Einen Tag und eine Nacht / Jetzt bin ich immer noch hier / Bei dir / Bleib ich jetzt hier kleben / Für so’n ganzes Leben / Oder jedenfalls bestimmt noch sehr, sehr lange.

Junggesellenabschied

Zu dieser Jahreszeit vergeht kein Wochenende, an dem nicht massig Junggesellen- oder Junggesellinnenabschiede durch die Straßen ziehen. Peinlich gekleidet, betrunken und irgendwie bemitleidenswert. Neulich traf ich überraschend in einem Club auf eine alte Freundin. Als Kinder hatten wir gelegentlich zusammen gespielt, weil unsere Eltern befreundet waren. Nettes Mädel! An diesem Abend konnte ich allerdings nur den Kopf schütteln. Sie feierte ihren Junggesellinnenabschied. Diese Tatsache allein reicht noch nicht für Mitleid aus. Als ich jedoch sah mit wem sie feierte, hätte ich ihr am liebsten über den Kopf gestreichelt und gesagt: „Alles wird gut!“. Sie feierte unter Anderem mit ihren Eltern. Was haben Eltern an einem solchen Abend zu suchen?

Natürlich kannte ich die beiden, was mir in dieser Situation nicht unbedingt gelegen kam. „Mensch Jule, wir haben uns ja ewig nicht gesehen! Wie geht es dir denn? Was machen deine Eltern? Hast du einen Freund?“ – Kreuzverhör unter 3 Promille – auf beiden Seiten. Ich versuchte ein freundliches Lächeln aufzusetzen und die Unterhaltung kurz zu halten „Bei mir ist alles tooootal super, Arbeit: läuft!, Leben: läuft!, Liebe: läuft!“. Dass dem gerade nicht so ist, konnte ihnen egal sein. Spätestens am nächsten Tag werden sich diese Neuigkeiten bis zu meinen Eltern getragen haben, da sollte man aufpassen, was man sagt. Lieber ein: „Ich habe deine Tochter gestern in der Disco getroffen, die war ganz schön betrunken, aber ihr gehts ansonsten super.“ als: „Ich habe deine Tochter gestern in der Disco getroffen, die war ganz schön betrunken. Ich glaube ihr geht es nicht gut, vielleicht hat sie ein Alkoholproblem? So findet sie ja auch nie einen guten Mann. Vielleicht ist sie ja lesbisch? In dem Alter kein Freund und keine Kinder, da ist doch irgendwas schief gelaufen.“ – Lächeln und thumbs up!

Abgesehen davon, dass die bald in Eheketten gelegte „Freundin“ ihre Eltern dabei hatte, durfte ich (leider) auch ihren Zukünftigen kennen lernen, Gaaaaaanz toller Typ!! Wirklich…gaaaaaanz toll! Abgesehen von dem rosa T-Shirt, den Assi-Freunden und dem Alter (irgendwas um die 40).

Du hast es echt geschafft meine Liebe, du hast den Jackpot!

Ich gehe davon aus, dass sie sich lieben, ziemlich wahrscheinlich sogar. In solchen Momenten kann ich aber nicht anders, als drei Kreuze zu machen und mir zu sagen: „Gottseidank bist du Single, du bist so ein Glückspilz, du hast noch die Wahl“.

Genau, ich habe noch die Wahl! Ich kann mich entscheiden: Beziehung, Affäre, Single sein, Lesbisch werden, ins Kloster gehen. Entscheidungen, die ich jeden Tag aufs Neue treffen kann, wenn ich das möchte.

Dieses Pärchen war genauso lange zusammen, wie ich mit meinem Ex. Ich hätte dort ebenfalls stehen können, rosa T-Shirt, alberne Verkleidung. Was hätten meine Mitmenschen gedacht? „Armes Ding, bei ihr ists nun vorbei, vorbei mit dem Rumhuren, vorbei mit langen Partys, jetzt beginnt der Ernst des Lebens.“. Ich wäre wohl glücklich gewesen, oberflächlich.

Gottseidank hatte ich trotz Beziehung die Möglichkeit mich zu entscheiden. Jeden Tag neu zu entscheiden, ob das das Leben ist, welches ich führen möchte. 7 Jahre lang habe ich die Frage mit „Ja!“ beantwortet. Vor etwas mehr als einem Jahr kam eine Häufung von „Nein!“ dazu.

Es war die richtige Antwort. „Nein!“

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Ich ließ meine Blicke durch den Club schweifen, entdeckte meine letzte Bettgeschichte, lächelte rüber und dachte: „Was ich alles verpasst hätte, wenn ich hier in Rosa meine Eheschließung gefeiert hätte.“ Es legte sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

Alles richtig gemacht!!

Warum ich mich nicht zwischen Singleleben und Beziehung entscheiden kann

„Genieße das Single sein!“ – Wie oft hört man diesen Satz, wenn man sich über das Allein sein beschwert. Was soll man am Singleleben genießen? Das frage ich mich oft, wenn ich auf meiner Couch liege, mich gerne an jemanden anlehnen würde, aber stattdessen in Embryonalstellung mit dem Kissen kuschle. In diesen Momenten wünsche ich mir nichts mehr als jemanden, der einfach da ist.

Was wäre wenn…

Doch was passiert, wenn sich auf einmal eine Möglichkeit ergibt, sich ein Mensch ins Leben schleicht, der diese Einsamkeit beenden könnte? So romantisch die Gedankengänge dann auch sein mögen: Gemeinsame Sonnenuntergänge, kuscheln zu einem Horrorfilm, sein Umfeld mit Turtelei nerven etc. Irgendwann ploppt im Hirn auf: Aber wenn dich nun der eine tolle Typ aus deiner Stammkneipe endlich wahrnimmt und mit dir ausgehen will? Was, wenn sich der Traummann von vor einem Jahr meldet und dich zurück haben will? Was, wenn der Zukünftige ein Problem mit deinem Partyleben hat? Was, wenn du dich wieder in einer Beziehung verlierst?

Zu viele Möglichkeiten

Da kommt sie wieder zum Vorschein, die „Generation Beziehungsunfähig“. Zu viele Möglichkeiten. Lege ich mich fest, entgehen mir vielleicht viel bessere Nächte, viel schönere Menschen. Meine „to fuck“ – Liste ist noch nicht leer, sie füllt sich eher kontinuierlich. Ärgert es mich zu sehr, wenn ich durch eine Beziehung mögliche Gelegenheiten verstreichen lasse? In meinem Alter hat man den Anspruch jemanden zu finden, mit dem man den Großteil seines Lebens verbringen kann. Da gibt es keinen Plan B. Wer will schon das halbe Leben alleine verbringen? Dann gibt es keine Partys mehr, auf denen man bis Morgens um 6 Uhr tanzen kann. Immer mehr Freunde heiraten, bekommen Kinder, man gehört nicht mehr dazu. Weihnachten zu Hause allein vor dem nicht vorhandenen Weihnachtsbaum. Wenigstens die Katze bekommt ein Geschenk. Na herzlichen Glückwunsch.

Hin- und hergerissen zwischen den Welten

So langsam verstehe ich die „Beziehungsunfähigen“, hin- und hergerissen zwischen zwei Welten. Das Pärchenleben erscheint so endgültig, so abgeschottet. Schaue ich mir die Paare in meinem Umfeld an, gibt es neben den Neid- auch viele die-tun-mir-leid-Momente. Mit jeder Beziehung gewinnt man zwar einen tollen Menschen, verliert jedoch im gleichen Zug Freunde, möchte ich das? Loslassen fällt schwer, egal ob es sich um eine Beziehung oder um eine Freundschaft handelt. Loslassen von einer Lebensweise, fällt mir persönlich besonders schwer. Ich habe mich eingewöhnt, mich arrangiert mit dem Ablauf des Alltags. Montag bis Freitag: Arbeit, Hobby, im Idealfall Freunde. Freitag bis Sonntag: Party. Spaß. Leben genießen.

Samstags alleine zu Haus sitzen, da kocht die Einsamkeit hoch

Für mich gehört es jedes Wochenende dazu, neue Menschen kennenzulernen, zu flirten und auch mal jemanden abzuschleppen. Ich mag wie es ist. Solange das genau so klappt, habe ich keinen Grund mich zu beschweren. Aber was passiert, wenn ich Samstag Abend mal nicht unterwegs bin und alleine zu Hause sitze? Dann wünsche ich mir nichts sehnlicher, als jemanden an meiner Seite zu haben. Es ist so widersprüchlich. Manchmal will ich dies, manchmal will ich das. Ich will mich nicht festlegen, keinen Teil von mir selbst aufgeben.

„Man muss auch mal loslassen können“

Eine Affäre stellt eine mögliche Lösung dar. Sie gibt Nähe und ist unverbindlich. Aber auch diese Nähe ist nur begrenzt. Geht es einem Part der Affäre schlecht, hat der Gegenpart keinerlei Verpflichtung, sich zum Anlehnen zur Verfügung zu stellen. Hin- und hergerissen steht man nun da, mit Mitte/Ende 20. Man will sich weiterentwickeln, vorankommen im Leben. Familiengründung, Haus bauen, Baum pflanzen etc. andererseits möchte man an seinem aufregenden Partyleben festhalten, Langeweile weiterhin als Fremdwort betrachten. Wie sagte mein Tanzlehrer so passend: „Man muss auch mal loslassen können!“. Die Frage ist, was man loslassen sollte: Den Traum eines glücklichen Beziehungslebens oder das ausschweifende Singleleben? Am Ende werde ich mich wohl immer fragen: Hätte ich nicht ein erfüllteres Leben gehabt, wenn….?