Das beste Beziehungs-Workout: Tanzen

Die Temperaturen nähern sich einem Normalmaß und körperliche Betätigung wird endlich wieder zu einer zumindest denkbaren Alternative, abseits von einem Besuch am See oder im Freibad. Die Tanzsaison ist wieder eröffnet! Mir zucken schon regelrecht die Füße, wenn ich an den nächsten Tanzkurs denke. Schließlich weiß ich: Tanzen ist das beste Beziehungs-Workout

Das beste Beziehungs-Workout: Tanzen

Das beste Beziehungs-Workout: Tanzen

Das schönste Hobby für Paare, das auߟerdem fit und glücklich macht? Tanzen! Warum unsere Autorin Jule Blogt nun mit ihrem Freund übers Parkett schwingt.

Source: www.beziehungsweise-magazin.de/ratgeber/partnerschaft-beziehung/das-beste-beziehungs-workout-tanzen/

„Zeit für einen Tanzkurs“ – auf beziehungsweise-Magazin.de

1, 2, 3, 1, 2, 3… und mal so richtig Haltung annehmen, das darf man in jedem ordentlichen Tanzkurs. Mein Freund und ich haben das Experiment gewagt und acht Stunden Hüften schwingen gebucht. Nicht ganz freiwillig, zumindest was meinen Partner anbelangt. Aber nach ein bisschen bitte, bitte, Hundeblick und der Kostenübernahme seines Anteils, hatte ich ihn auf meiner Seite. Wie das ausgegangen ist? Lest ihr im beziehungsweise-Magazin 🙂

Es ist Zeit für einen Tanzkurs!

Ein Paar, das nicht im Alltag funktioniert, funktioniert auch nicht auf der Tanzfläche. Warum ein Tanzkurs das definitive Paarerlebnis darstellt, wei?Ÿ Jule Blogt.

Source: www.beziehungsweise-magazin.de/ratgeber/partnerschaft-beziehung/es-ist-zeit-fuer-einen-tanzkurs/

 

Weicheier! Solche Männer braucht kein Mensch

Liebe Männer, wollt ihr mich veralbern? Was’n los bei euch? War da was im Essen, oder sind eure Eier plötzlich anderweitig verloren gegangen?

Manmanman, früher war auch alles besser. Ich rege mich auf. Ich rege mich tierisch auf. Eigentlich mag ich Männer, ganz ehrlich. Doch wie die Männlichkeit in den letzten Jahren gelitten hat, kann ich nicht mehr akzeptieren.

Frauen sind manchmal tickende Zeitbomben

Freitagabend, Stammbar, meine Mädels und ich machen mit einem Bierchen in der Hand die Tanzfläche unsicher. Rechts, Links, Hüftschwung, wir bewegen uns zum Beat der Musik. Plötzlich registriere ich ein Stirnrunzeln auf dem Gesicht meiner besten Freundin. Wütend schielt sie zu einem Typen hinüber, der schon seit einigen Songs seine Gliedmaßen um sich wirft. Was auch immer der eingeschmissen hat, es scheint starkes Zeug gewesen zu sein. Wild gestikulierend bemerkte er nicht, dass er mit Händen, Füßen und Ellenbogen regelmäßig an die Damen im Umkreis stieß. Das passierte einmal, das passierte zweimal. Ich sah wie sich die Gesichtsfarbe meiner Freundin langsam von einem sonnengebräunten Braun in ein wütendes Rot entwickelte. Wir Mädels sind in solchen Situationen wie kleine tickende Zeitbomben. Auf den Verdacht hin, dass die uns aufregende Person nicht mit Absicht handeln würde, stecken wir die ersten Versuche der Körperverletzung noch stumm weg. Doch irgendwann fangen wir an zu schnaufen und es reicht eine minimale Berührung, um uns zum explodieren zu bringen. Diese kleine Berührung erfolgte schnell, und schon hatte der Tanzkasper den Ellenbogen meiner Freundin in den Rippen.

Die schwitzigen Tentakeln des Körperklaus

Ich flüsterte ihr ins Ohr, dass er nun verstanden haben müsste, dass ein gewisser Sicherheitsabstand ratsam war. Womit wir jedoch nicht gerechnet hatten war, dass unser Alleinunterhalter dies als eindeutiges Flirtzeichen auffasste. Er begann nun zusätzlich zum Gliedmaßen umherwerfen, unverständliche Sätze in unsere Richtung zu faseln. Da wir nicht auf eine Eskalation aus waren, ignorierten wir sein Gebrabbel und wippten im Takt der Musik. Plötzlich schlungen sich die Arme des Körperklaus von hinten um meine Freundin herum. Sekundenschnell schleuderte sie die schwitzigen Tentakeln von sich, so dass ich kaum Zeit hatte, ebenfalls zu reagieren. Nach einigen Sekunden platzte auch bei mir die Bombe. Ich stiefelte auf den Herren zu, und versuchte ihm klar zu machen, was ich von dieser Aktion hielt. „Noch son Ding und es kracht. Fasst du sie noch einmal an, hagelt es hier Hausverbot.“. In der Hoffnung, dass die Botschaft angekommen war, drehte ich mich um, und brachte meinen Puls wieder auf ein normales Tempo. Dass der Tanzkasper mich weiterhin vollbrabbelte, ignorierte ich höflich. Nun muss er es doch verstanden haben, dachten wir. Doch anstatt sich zurückzuhalten, verschwand der Herr in der nächsten Frauentruppe, um sich weitere Körbe abzuholen. Als wir die Tanzfläche betreten hatten, befanden sich fast nur Frauen darauf. Dieser Körperklaus schaffte es aber innerhalb kürzester Zeit, die Damen zu verscheuchen. Rotierend baggerte er jedes weibliche Wesen an, was ihm vor die Nase kam. So viel Abscheu und Ablehnung habe ich selten auf einer Tanzfläche gesehen.

Beschützer? Fehlanzeige.

Das Schlimmste an dieser Situation war, dass die herumstehenden Männer nicht reagiert haben. Obwohl wir Frauen diesen Herren schon wegstoßen mussten, kam niemand auf die Idee, ihn höflich des Raumes zu verweisen. Sogar ein Hinterngrabscher wurde übergangen. Die einzigen die eingriffen, waren meine Freundin und ich, indem wir uns vor das begrabschte Mädchen stellten, und den Körperklaus nochmals darauf hinwiesen, dass er seine Hände bei sich behalten sollte. Dass einige Damen sogar mit männlicher Begleitung tanzten, machte unserem Tanzbären absolut nichts aus. Eine Dreiergruppe tanzte direkt neben uns. Zwei Mädels, ein Kerl. Mit den Armen um sich werfend drängte sich der Körperklaus in diese Gruppe hinein. Er stellte sich vor die männliche Begleitung und baggerte an den Frauen herum was das Zeug hielt. In mir brodelte es. Sollte ich eingreifen? Sogar in mir brannte langsam ein Beschützerinstinkt, so dass ich dafür sorgen wollte, dass die beiden Mädels nicht auch noch betatscht werden würden. Ich suchte Blickkontakt zu ihrer männlichen Begleitung. Als ich keine Reaktion bekam, klopfte ich ihm kurz auf die Schulter. „Du, sag mal, willst du deine Frauen nicht beschützen? Der Kerl da geht ihnen ganz schön auf die Nerven.“, sagte ich, während die Show vor uns weiter ging. Wie er das denn anstellen sollte, erwiderte er auf meine Bitte den Kerl doch schnell zu entfernen. Was weiß denn ich? Nett darum bitten den Raum zu verlassen? Schüchtern und ängstlich stiefelte der Herr nun zum Körperklaus und suchte das Gespräch. Was auch immer er gesagt hatte, es schien zu funktionieren. Kurz darauf verließ der Tanzbär den Raum. Der „Frauenbeschützer“ lächelte mir daraufhin zu und entschuldigte sich inständig, dass er nicht früher reagiert hatte.

Was sind das bitte für Männer die wegschauen, oder sich erst dazu bequemen zu reagieren, wenn Frau sie darauf hinweist? Ich erwarte nicht, dass mit Faustschlägen kommuniziert wird. Ich erwarte lediglich, dass ein Mann so einen Kerl darauf hinweist, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist. Wir Frauen haben das getan, doch es hat uns nichts genützt. Nachdem die Situation deeskaliert war, nahm mich eine der beiden Frauen zur Seite. „Solche Kerle brauchste echt nich. Sind im ersten Moment vielleicht heiß, aber wenn es drauf ankommt, ziehen sie den Schwanz ein.“, flüsterte sie mir ins Ohr.

Ode an meine Stammkneipe

Als wir uns kennenlernten, wurdest du gerade 15 Jahre alt. Zumindest ist das meine erste Erinnerung, die ich mit dir verknüpfe. Du hattest schönes Wetter bestellt und feiertest eine große Sause, bei der ich mich mit Bacardi Razz betrank. Es war Liebe auf den ersten Blick! Dass ich dich danach nicht angerufen habe, tut mir leid! Ich steckte in einer zeitaufwendigen Beziehung, die heimliche Treffen nicht zuließ. Doch als ich Single, und somit frei wurde, konnte unsere Lovestory endlich ihren Lauf nehmen.

Bei dir vergesse ich die Zeit

Es begann mit ersten schüchternen Bierchen, welche meine Freundin und ich ab und zu in deiner Gegenwart genossen. Meine intensive Liebe zu dir entfaltete sich aber erst, als mir die Magie deiner Abende bewusst wurde. Deine 4-Wände umschließen ein kleines Stückchen Erde, auf dem alles passieren kann. Wirklich alles! So oft wie ich die Zeit während des Tanzens vergaß, scheint es zumindest einen kleinen Knick im Raum-Zeit-Kontinuum zu geben. Dort wo du stehst, geht’s nicht mit rechten Dingen zu. „Magic Friday“ wurde von uns der Tag getauft, an dem alles passieren kann. Denn es waren die Freitage, an denen wir Dinge erlebten, von denen wir noch unseren Enkelkindern erzählen werden.

Was im Pub war, bleibt im Pub

Ich liebe dich für Abende, an denen wir einfach die Tische zur Seite schoben, die Musik laut drehten und tanzten. Allein tanzten, zu zweit tanzten, manchmal mit dem ganzen Laden tanzten. Einfach weil wir es konnten und vor allem durften! Laut mitbrüllen zu 90er Klassikern, Nackenschmerzen durch Headbanging bekommen, in welcher Kneipe kann man das schon? Du bist einzigartig! An einigen Abenden verlor ich nicht nur meine halbe Garderobe, sondern auch die ein oder andere Erinnerung. Na gut, vielleicht mehr „ein oder andere“ Erinnerungen. Das weiß ich nicht mehr so ganz genau. Sehen wir es mal positiv, so lernt man schließlich jede Woche die gleichen Leute noch einmal neu kennen, weil sich beide nicht an das Gegenüber erinnern können. „Was im Pub war, bleibt im Pub!“, wie wahr diese Worte doch sind. Denn im Pub nimmt man den Gästen wenig übel. Vor den Laden kotzen, betrunken andere Gäste und deren Gläser umrennen, Schwamm drüber! Wir waren schließlich alle mal jung. Würde ich alle Peinlichkeiten, die ich in diesem Laden schon erlebte, zusammenrechnen, käme da ein ziemlich großer Haufen zusammen.

Man weiß nie, was die Nacht bringt

Du bist irgendwie zu meinem zweiten zu Hause geworden. „Eigentlich, müssten wir uns hier ein Feldbett aufstellen!“, sagte ich scherzhaft zu meiner Freundin, als wir nur wenige Stunden nach einer sehr langen und alkoholreichen Partynacht, wieder vor den Toren unserer Kneipenliebe standen. Öffne ich deine Türen, fällt der Alltagsstress von meinen Schultern. Hier darf ich sein, wie ich bin. Verrückt, sonderbar und manchmal auch ein bisschen schlecht gelaunt. Stellt sich die Frage, wo man einen gelungen Abend beginnen könnte, ist die Auswahl schnell getroffen. Viele Kneipen haben versucht mein Herz zu gewinnen, aber sie wurden irgendwann langweilig. Irgendwann passierte nichts mehr, das Ding war durch. Doch das wird in meiner Stammkneipe nicht passieren. Jeden Abend andere Leute, jeden Abend eine andere Stimmung. Man weiß nie, wie die Nacht ausgehen wird. Manchmal ruhig mit wenigen Bieren, aber dafür umso besseren Gesprächen. Manchmal eskalierend mit Geschichten, die uns am nächsten Tag sowieso keiner mehr glaubt.

Da bleibt nur eins zu sagen: Liebes Pub a la Pub, bleib so wie du bist! Und lass deine Gäste so sein, wie sie sind. Denn beides zusammen entfaltet seine Magie, jeden Abend aufs Neue.

Die magische Nacht zum Valentinstag – Wenn Restefi**** schon 1 1/2 h vorher beginnt

Wenn ich Single wäre, könnte ich hier jede 30 Minuten jemanden abschleppen!“ – selig grinsend drückte mir mein Kumpel eine Gin-Mate in die Hand.

Aber wie würdest du das denn machen? Und vor allem wo?“ – fragte ich interessiert.

Ach, na schnell zu denen nach Hause und danach wiederkommen!“ – selbstverständlich, wie auch sonst!

So in etwa gestaltete sich ein Gespräch zwischen einem sehr guten Freund und mir, kurz nachdem wir die Valentinsparty in unserer Stammbar betreten hatten. Die Nacht vom 13. auf den 14.02. hat etwas Magisches. Es ist die Nacht, in der alles passieren kann. Zwei Menschen von denen man niemals gedacht hätte, dass sie je zueinander finden könnten, stehen auf einmal eng umschlungen auf der Tanzfläche. Am Valentinstag möchte man nicht allein sein.

Ich habe mich schon seit Wochen auf die Fu** Valentinsday-Party in meiner Stammbar gefreut. Gespannt, ob diese besondere Nacht ihre Magie entfalten würde, glühte ich mit meiner Besten ein wenig vor. Wer würde wohl alles dort aufschlagen? Welche Chancen ergeben sich und vor allem: Was geht zwischen welchen Leuten? Dass es auf dieser Party voll werden würde, war uns bewusst. Doch als wir gegen 23 Uhr den Eingang passieren wollten, eröffnete sich uns ein überraschendes Bild: Es war kaum ein Durchkommen. Um vom Eingang bis zur Tanzfläche zu gelangen, mussten wir regelrecht Gewalt anwenden, um die Menschen vor uns wegzuschieben. Als wir endlich einen Quadratmeter Platz gefunden hatten, kamen wir dort auch  nicht mehr weg. Wäre jemand von uns umgefallen, wäre das niemandem aufgefallen. Schließlich war die Möglichkeit des Fallens nicht gegeben, da wir wie die Sardienen in der Dose eng an eng standen.

Als ich mich umsah, fielen mir einige Dinge auf. Der Frauenanteil war überraschend hoch! Normalerweise sind in unserer Stammbar eher mehr Männer unterwegs, als Frauen. Doch diesmal schien es so, als wären knapp 2/3 Frauen anwesend. Es waren keine bekannten Gesichter, die ich dort zu sehen bekam. Vermutlich waren diese Mädels vorher noch nie in dieser Bar gewesen und wussten nicht, auf was sie sich dort einlassen würden. Aufgestylt und tief ausgeschnitten, tanzten die Damen auffallend exzessiv, um ja nicht in der Masse unterzugehen. Sie boten sich an wie ein Stück Ware in der Fleischereiauslage. Die meisten Damen verkörperten schnelle Verfügbarkeit und Spaß ohne Verpflichtungen. Solche Frauen findet man eigentlich immer in Bars und Clubs, aber diese Häufung stelle ich sonst selten fest.

Gottseidank befanden sich die dazu passenden Herren im Lokal. Als der Alkoholpegel noch nicht an die 3 Promille reichte, waren diese schon intensiv auf der Jagd. Jede Frau, die auch nur ansatzweise ein Lächeln in ihre Richtung schickte, wurde direkt angesprochen und in ein Gespräch verwickelt. Mit steigendem Alkoholpegel, wurde es zunehmend lustiger für Beobachter wie mich. Auch meine Beste wurde „Opfer“ eines Handynummernsammlers. Der Herr, der sie anbaggerte, konnte kaum mehr richtig gerade aus schauen. Er suchte nach Blicken, an denen er sich festhängen konnte. Sobald er eine Dame fixiert hatte, versuchte er vehement an ihre Telefonnummer zu kommen. Anrufen wird er nie, vermute ich mal. Auch seine Beteuerung, sich doch nüchtern treffen zu wollen, erschien mir eher als scheinheiliges Argument, um eine Handynummer einzusacken.

Das Restefi**** beginnt heut aber früh!“ – bemerkte mein Kumpel. „Was? Woran hast du das denn gemerkt?“ – fragte ich verwundert. „Die üblichen Verdächtigen, die sich immer eine mitnehmen, sind schon weg. Und das 1 1/2h vor der Zeit. Respekt!“ – erwiderte mein Kumpel mit einem Funken Bewunderung in den Augen.

Er hatte Recht! Ein Bekannter, der zu Beginn des Abends noch sicher war, mich am späteren Abend noch einmal mit einem Gespräch beglücken zu können, zog schon kurz vor 24 Uhr mit einer Dame ab. Selten gab es so viele „Pärchen“, die wild knutschend die Tanzfläche bevölkerten. Es war ein Schauspiel, welches ich als Außenstehende sehr genoss. Dass meine Beste und ich relativ außen vor gelassen wurden, lag vermutlich an unserer zufriedenen und nicht-suchenden Ausstrahlung. „Heute nicht Jungs!„, stand uns ins Gesicht geschrieben.

Als besonders dreist stellte sich eine Taktik einiger Herren heraus, welche sich zu Beginn des Abends eher im Hintergrund gehalten hatte. Sie checkten die Frauen im Laden ab, und verschwanden. Kurz nach 3 Uhr standen sie wieder in der Tür, scannten die „übriggebliebenen“ Damen, und machten sich auf die Jagd. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Dass sich unter diesen Herren auch mein Kryptonit befand, machte es nicht besser. Er starrte mich an und ich konnte nur erahnen, was in seinem Hirn vorging. So nicht Junge, so nicht! Das hättest du wohl gern. Zu spät, zu spät, zu spät, zu spät! Dann ist alles viel zu spät! Um es mal mit den Lyrics der Ärzte zu sagen. Laut mitbrüllend hätte ich den DJ knutschen können, als er diesen wundervollen Song auf meinen Wunsch hin spielte. Denn er spiegelte meine Gedanken an diesem Abend sehr gut wider. Es war ein magischer Abend, an dem alles hätte passieren können. Ich für meinen Teil, begab mich in die Rolle der Beobachterin. Habe ich alles schon gehabt, alles schon gemacht. So betrachtete ich das ganze Schauspiel von außen und ließ den Ohrwurm in meinem Hirn singen:

Eines Tages werd‘ ich mich rächen.
Ich werd‘ die Herzen aller Männer brechen.
Dann bin ich ein Star und Du läufst hinter mir her,
doch dann ist es zu spät, dann kenn‘ ich Dich nicht mehr!

Zu spät (zu spät), zu spät (zu spät), zu spät (zu spät),
doch dann ist es zu spät, zu spät (zu spät), zu spät (zu spät),
zu spät (zu spät), dann ist alles viel zu spät

Veto!- Was zählt Bauchgefühl?

Wieviel sollte man eigentlich auf die Meinung sehr enger Freunde geben? Kann es sein, dass sie Dinge sehen, die einem selbst gar nicht auffallen? Oder kann es sein, dass auch die allerbesten Freunde eine Sache falsch einschätzen? Aber von vorn. Ich habe ja bekanntlich begonnen, mich dem ernsthaften Dating zu widmen. Soweit, so schön. Samstagabend sollte der Abend werden, an dem ich merken wollte, ob da mehr Substanz hinter der Sache steckt. Nach einem geselligen Vorglühen, war der Gang auf eine Party geplant. Was uns auf dieser Party erwarten würde, wussten wir im Vorfeld nicht. Sie war mehr nur eine halb öffentliche Veranstaltung. Ebenfalls war nicht bekannt, ob ich auf dieser Party auf meinen aktuellen Datepartner treffen würde. Er war für den Abend schon anderweitig ausgeplant.

Der erste Schock ereilte meinte Beste und mich, als wir den Club betraten. Wer hat bitte die ganzen Kinder hier reingelassen? Zahnspangen und Babyfaces, wohin das Auge blickte. Na das kann ja heiter werden! So galt unsere erste Aufmerksamkeit der Bar. Wodka, Wodka, Wodka. So langsam interessierten wir uns nur noch semi für das Publikum und tanzten ausgelassen zur Musik. Nach und nach trafen endlich unsere liebsten Partyfreunde ein, und der Abend schien noch eine positive Wendung zu nehmen.

Nach einigen Stunden bemerkte ich, dass immer mehr Personal meiner Stammbar im Club ankam. So auch mein aktuelles Date. Natürlich freute ich mich ihn zu sehen, war trotzdem etwas überrascht. Wir begrüßten uns freudig und schafften es auf der Tanzfläche ab und zu miteinander zu quatschen. Ich zog ihn mit auf den Floor und schwang die Hüften. Es dauerte nicht lang, bis wir eng Hand in Hand tanzten. Und schon war es passiert. Er drückte mir endlich einen Kuss auf.

Das war aber langsam wirklich überfällig!“ – sagte ich, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. Er beteuerte, dass er sich bis jetzt bewusst zurück gehalten hatte, um der Sache Ernsthaftigkeit zu verleihen. Ebenfalls berichtete er mir davon, dass eine gemeinsame Bekannte ihn eindringlich davor gewarnt hatte, mir das Herz zu brechen. Süß, wie sich mein Umfeld um mein Herz sorgt. Wir konnten uns kaum voneinander lösen. Wie ungünstig das öffentliche Knutschen war, merkte ich erst später. Ich hatte auch schon vorher nicht den Ruf der Keuschheit in Person. Gerade in meiner Stammbar ist bekannt, dass ich gelegentlich nichts anbrennen lasse. So stand ich nun knutschend mit dem Chef-Barkeeper eben dieser Stammbar im Club, in dem sich ca. 50 % des Barpersonals aufhielten. Zumindest traut sich jetzt niemand mehr, mich an der Bar lange warten zu lassen, das würde sich sonst direkt zum „Chef“ weitertragen.

Kurze Zeit später sahen wir keinen Grund mehr darin, die anderen Gäste zu nerven, und verließen den Club. Ein schlechtes Gewissen hatte ich schon, ließ ich doch meine Beste zurück. Das Angebot eines Katerfrühstücks bei mir wurde dankend angenommen, und so hatte ich endlich mal wieder jemanden, an dem ich mich nachts wärmen konnte. Sogar meine Mietzekatze (wird von Fans auch „Dalek“ genannt), fand Gefallen an meinem Gast. Ich sehe es ja immer als Kompliment, wenn sie am Frühstückstisch auf dem Teller meines Besuches sitzt und versucht, dem die Wurst vom Brötchen zu klauen. Alles lief super, besser hätte man es sich nicht wünschen können.

Womit ich nicht gerechnet hatte: Das Vetorecht meiner Besten! Nachdem mein Gast gegangen war, nahm ich vorsichtig Kontakt zu meiner Freundin auf und erkundigte mich über den Grad ihres sauer seins. Gottseidank war dieser gering. Als sie mir dann jedoch ihr offizielles Veto aussprach, war ich verwundert.

Übrigens bekommst du jetzt mein offizielles Veto in Bezug auf A. und dich.“ – der hat gesessen!

Ich finde es gut, dass meine Freunde ihre ehrliche Meinung zu meinen Männern abgeben. Sie kennen mich und können vermutlich sehr gut einschätzen, wer zu mir passen würde. Diesem Veto stimmte auch ein anderer guter Freund zu, so dass an der Sache schon etwas dran sein musste. Wie geht man nun mit so etwas um? Ignorieren macht keinen Sinn, denn irgendwas muss dieses Veto ja ausgelöst haben. Ich muss zugeben, dass der A. und ich optisch eher kein Traumpaar abgeben. Aber was zählt da die Optik? Was genau das Veto ausgelöst hat, konnte meine Beste gar nicht richtig definieren. Bauchgefühl.

Ich bin ein großer Fan von Bauchgefühl und nehme es sehr ernst. Es ist also angebracht, mal darüber nachzudenken, was da dran ist, an diesem Veto. Am Ende entscheide ich, wer oder was mir gut tut, aber einen solchen Hinweis sollte man nicht ignorieren. Wie ist jetzt mein weiterer Plan? Vermutlich werde ich A. unter der Woche nicht sehen. Freitag werde ich versuchen, ihn in der Stammbar zu erwischen. Dann wird sich herausstellen, wie wir nun zueinander stehen. Ob er mich nett in den Arm nimmt, oder das Risiko eingeht, mich vor dem ganzen Laden zu küssen. Letzteres wäre genau das Zeichen, welches es gerade bräuchte. Dann werde ich auch spüren, ob es das ist, was ich mir für die Zukunft vorstelle. Und sollte es das sein, dann ist meine erste Aufgabe, ihn meinen Freunden näher zu bringen. Manchmal täuscht auch das Bauchgefühl und hinter dem Veto versteckt sich doch ein netter Kerl 🙂