Die magische Nacht zum Valentinstag – Wenn Restefi**** schon 1 1/2 h vorher beginnt

Wenn ich Single wäre, könnte ich hier jede 30 Minuten jemanden abschleppen!“ – selig grinsend drückte mir mein Kumpel eine Gin-Mate in die Hand.

Aber wie würdest du das denn machen? Und vor allem wo?“ – fragte ich interessiert.

Ach, na schnell zu denen nach Hause und danach wiederkommen!“ – selbstverständlich, wie auch sonst!

So in etwa gestaltete sich ein Gespräch zwischen einem sehr guten Freund und mir, kurz nachdem wir die Valentinsparty in unserer Stammbar betreten hatten. Die Nacht vom 13. auf den 14.02. hat etwas Magisches. Es ist die Nacht, in der alles passieren kann. Zwei Menschen von denen man niemals gedacht hätte, dass sie je zueinander finden könnten, stehen auf einmal eng umschlungen auf der Tanzfläche. Am Valentinstag möchte man nicht allein sein.

Ich habe mich schon seit Wochen auf die Fu** Valentinsday-Party in meiner Stammbar gefreut. Gespannt, ob diese besondere Nacht ihre Magie entfalten würde, glühte ich mit meiner Besten ein wenig vor. Wer würde wohl alles dort aufschlagen? Welche Chancen ergeben sich und vor allem: Was geht zwischen welchen Leuten? Dass es auf dieser Party voll werden würde, war uns bewusst. Doch als wir gegen 23 Uhr den Eingang passieren wollten, eröffnete sich uns ein überraschendes Bild: Es war kaum ein Durchkommen. Um vom Eingang bis zur Tanzfläche zu gelangen, mussten wir regelrecht Gewalt anwenden, um die Menschen vor uns wegzuschieben. Als wir endlich einen Quadratmeter Platz gefunden hatten, kamen wir dort auch  nicht mehr weg. Wäre jemand von uns umgefallen, wäre das niemandem aufgefallen. Schließlich war die Möglichkeit des Fallens nicht gegeben, da wir wie die Sardienen in der Dose eng an eng standen.

Als ich mich umsah, fielen mir einige Dinge auf. Der Frauenanteil war überraschend hoch! Normalerweise sind in unserer Stammbar eher mehr Männer unterwegs, als Frauen. Doch diesmal schien es so, als wären knapp 2/3 Frauen anwesend. Es waren keine bekannten Gesichter, die ich dort zu sehen bekam. Vermutlich waren diese Mädels vorher noch nie in dieser Bar gewesen und wussten nicht, auf was sie sich dort einlassen würden. Aufgestylt und tief ausgeschnitten, tanzten die Damen auffallend exzessiv, um ja nicht in der Masse unterzugehen. Sie boten sich an wie ein Stück Ware in der Fleischereiauslage. Die meisten Damen verkörperten schnelle Verfügbarkeit und Spaß ohne Verpflichtungen. Solche Frauen findet man eigentlich immer in Bars und Clubs, aber diese Häufung stelle ich sonst selten fest.

Gottseidank befanden sich die dazu passenden Herren im Lokal. Als der Alkoholpegel noch nicht an die 3 Promille reichte, waren diese schon intensiv auf der Jagd. Jede Frau, die auch nur ansatzweise ein Lächeln in ihre Richtung schickte, wurde direkt angesprochen und in ein Gespräch verwickelt. Mit steigendem Alkoholpegel, wurde es zunehmend lustiger für Beobachter wie mich. Auch meine Beste wurde „Opfer“ eines Handynummernsammlers. Der Herr, der sie anbaggerte, konnte kaum mehr richtig gerade aus schauen. Er suchte nach Blicken, an denen er sich festhängen konnte. Sobald er eine Dame fixiert hatte, versuchte er vehement an ihre Telefonnummer zu kommen. Anrufen wird er nie, vermute ich mal. Auch seine Beteuerung, sich doch nüchtern treffen zu wollen, erschien mir eher als scheinheiliges Argument, um eine Handynummer einzusacken.

Das Restefi**** beginnt heut aber früh!“ – bemerkte mein Kumpel. „Was? Woran hast du das denn gemerkt?“ – fragte ich verwundert. „Die üblichen Verdächtigen, die sich immer eine mitnehmen, sind schon weg. Und das 1 1/2h vor der Zeit. Respekt!“ – erwiderte mein Kumpel mit einem Funken Bewunderung in den Augen.

Er hatte Recht! Ein Bekannter, der zu Beginn des Abends noch sicher war, mich am späteren Abend noch einmal mit einem Gespräch beglücken zu können, zog schon kurz vor 24 Uhr mit einer Dame ab. Selten gab es so viele „Pärchen“, die wild knutschend die Tanzfläche bevölkerten. Es war ein Schauspiel, welches ich als Außenstehende sehr genoss. Dass meine Beste und ich relativ außen vor gelassen wurden, lag vermutlich an unserer zufriedenen und nicht-suchenden Ausstrahlung. „Heute nicht Jungs!„, stand uns ins Gesicht geschrieben.

Als besonders dreist stellte sich eine Taktik einiger Herren heraus, welche sich zu Beginn des Abends eher im Hintergrund gehalten hatte. Sie checkten die Frauen im Laden ab, und verschwanden. Kurz nach 3 Uhr standen sie wieder in der Tür, scannten die „übriggebliebenen“ Damen, und machten sich auf die Jagd. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Dass sich unter diesen Herren auch mein Kryptonit befand, machte es nicht besser. Er starrte mich an und ich konnte nur erahnen, was in seinem Hirn vorging. So nicht Junge, so nicht! Das hättest du wohl gern. Zu spät, zu spät, zu spät, zu spät! Dann ist alles viel zu spät! Um es mal mit den Lyrics der Ärzte zu sagen. Laut mitbrüllend hätte ich den DJ knutschen können, als er diesen wundervollen Song auf meinen Wunsch hin spielte. Denn er spiegelte meine Gedanken an diesem Abend sehr gut wider. Es war ein magischer Abend, an dem alles hätte passieren können. Ich für meinen Teil, begab mich in die Rolle der Beobachterin. Habe ich alles schon gehabt, alles schon gemacht. So betrachtete ich das ganze Schauspiel von außen und ließ den Ohrwurm in meinem Hirn singen:

Eines Tages werd‘ ich mich rächen.
Ich werd‘ die Herzen aller Männer brechen.
Dann bin ich ein Star und Du läufst hinter mir her,
doch dann ist es zu spät, dann kenn‘ ich Dich nicht mehr!

Zu spät (zu spät), zu spät (zu spät), zu spät (zu spät),
doch dann ist es zu spät, zu spät (zu spät), zu spät (zu spät),
zu spät (zu spät), dann ist alles viel zu spät

Nüchtern betrachtet…

Nüchtern betrachtet, trinke ich ganz schön viel Alkohol. BÄM! Das ist mal eine Aussage. Wenn ich mir diese Woche anschaue, stelle ich mit Erschrecken fest, dass ich an jedem verdammten Tag Alkohol trinken werde. Mit Glück kann ich den Donnerstag Alkoholfrei gestalten, aber ansonsten? Der Weihnachtszeit geschuldet, gibt es allein im Büro an drei Tagen dieser Woche Glühwein. Dazu ein Bier-Abend in der Lieblingsbar, der Magic Friday mit meinem Lieblingsbarkeeper, die obligatorische Samstagsparty. Da bleibt nicht viel Raum für Saft. Warum ich nicht einfach Alkoholfrei trinke? Weil ich den Zustand des leicht beschwippst seins sehr genieße. Es ist der Moment, an dem die ein oder andere Barriere fällt und ich einfach tue, wonach mir ist. Auch meine Mitmenschen sind lockerer, es wird mehr gelacht und  der Alltagstrott vergessen. Alkohol ist eine Zuflucht. Noch vor 2 Jahren, als ich fest in meiner Beziehung steckte, trank ich sehr selten. Da war mir schon ein Glas Sekt zu viel. Ich habe es einfach nicht gebraucht. Partys konnte ich im Jahr an einer Hand abzählen. Ich habe keinen Mehrwert darin gesehen, etwas zu trinken. Schlagartig änderte sich dies, als ich mich unbewusst von meinem Ex löste. Ich konnte nicht genug bekommen, musste mich betäuben.

Vielleicht ist es das, was Singles oft im Alkohol suchen: Betäubung.

Alkohol begünstigt das Sozialleben sehr. Wie viele Bekannte und mittlerweile sogar Freunde habe ich an feucht fröhlichen Abenden kennengelernt? So einige! Noch vor einem Jahr waren wir eher unbekannte Gesichter in unserer Stammbar. Jetzt können wir uns sicher sein, dass wir nach Betreten erst einmal einige Minuten mit dem Begrüßen der anderen Gäste beschäftigt sein werden. So eine Stammbar kann wie eine kleine Familie sein. Der Lieblingsbarkeeper kennt die Vorlieben und hat geschwind den Lieblingscocktail gemixt. Es ist eine Last die abfällt, wenn ich meine Stammbar betrete. Dann bin ich nicht mehr die einsame, sondern die selbstbewusste und beliebte Jule. Einen Ruf, so wie wir ihn haben, muss man sich erst erarbeiten. Uns hat es viele Katertage und Kopfschmerzen gekostet. Hätte das auch ohne Alkohol funktioniert? Nein! Ohne die richtigen Getränke, hätten wir nie spontan eine Tanzfläche eröffnet. Wir hätten nie die anderen Pub-Nasen kennengelernt, die uns ins Nachtleben der Stadt integrierten.

Sobald sich die haustür hinter uns schließt, ändert sich die Stimmung

Wie sehr sich Partyabende doch von der Realität abheben, bemerke ich meistens an einem Katersonntag. Zu gewohnt ist der Ablauf. Um 7 Uhr morgens stochern wir mit dem Schlüssel am Schlüsselloch der Haustür herum. Sobald sich die Tür hinter uns schließt, ändert sich die Stimmung. Den Spaß und die Ausgelassenheit haben wir draußen gelassen, neben uns nur die Einsamkeit und der üble Geschmack eines Mix aus Gin, Bier, Wodka, Zigaretten. Ich erinnere mich an einen Sonntagmorgen, an dem ich genau an diesem Punkt die Kontrolle verlor. Die Tür fiel ins Schloss, ich konnte mich nicht mehr bewegen. Nach einem tiefen Atemzug sank ich mit dem Rücken an die Tür gedrückt auf den Boden des Flurs. Tränen konnte ich nicht mehr zurückhalten. Wie ein Wasserfall kam alle Trauer und alles Leid aus meinem Körper, ohne dass ich eine Kontrolle darüber hatte. In meiner Hilflosigkeit versuchte ich meinen besten Freund zu erreichen. Ein Psychologe im Freundeskreis, ist manchmal Gold wert. Er wusste sofort, was zu tun war: „Jule, du musst aufstehen. Stell dir vor ich nehme deine Hand und ziehe dich hoch. Du schaffst das!“. Es brauchte einige Zeit, bis ich in der Lage war, seinen Anweisungen zu folgen. Selten habe ich mich so schwach und kaputt gefühlt, wie an diesem Abend. Offizielle Diagnose: Nervenzusammenbruch.

Verdrängung als 1. Hilfe

Nach diesem Erlebnis habe ich versucht so eine Situation zu vermeiden. Einfach nicht mehr allein nach Hause gehen, empfand ich als die sinnvollste Lösung. Das klappte natürlich! Nach ein paar Drinks lässt sich doch öfter mal jemand dazu bewegen, mich heim zu bringen. Verdrängung könnte man das nennen. Es war die 1. Hilfe, die sicherlich zu Beginn sinnvoll war. Dadurch habe ich mir wohl das Selbstbewusstsein erarbeitet, welches mich jetzt auch allein Heim trägt. Ich bezweifle, dass ich solche Emotionen ohne Alkohol je gehabt hätte. Ich hätte allerdings auch nie erkannt, was da in mir los ist. Zu stark ist meine innere Mauer, die solche Gefühle nicht nach außen dringen lässt. Seitdem ich mir bewusst bin, was da in mir schlummert, geht es mir besser.

So schnell werde ich wohl nicht von meinem Alkohol/Partymodus los kommen. Noch bringt es mir zu viel Freude und zu viel spannende Erlebnisse. Jedoch werde ich kleine Schritte machen: Auf der Weihnachtsfeier heute Abend gibt es 2 Gläser Wein für die Stimmung und dann wird nur noch beobachtet. Ich werde sie mir anschauen, die Partybiester. Und ich werde es genießen, mal nicht die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Dafür ist am Magic Friday wieder genug Zeit 😉

Veto!- Was zählt Bauchgefühl?

Wieviel sollte man eigentlich auf die Meinung sehr enger Freunde geben? Kann es sein, dass sie Dinge sehen, die einem selbst gar nicht auffallen? Oder kann es sein, dass auch die allerbesten Freunde eine Sache falsch einschätzen? Aber von vorn. Ich habe ja bekanntlich begonnen, mich dem ernsthaften Dating zu widmen. Soweit, so schön. Samstagabend sollte der Abend werden, an dem ich merken wollte, ob da mehr Substanz hinter der Sache steckt. Nach einem geselligen Vorglühen, war der Gang auf eine Party geplant. Was uns auf dieser Party erwarten würde, wussten wir im Vorfeld nicht. Sie war mehr nur eine halb öffentliche Veranstaltung. Ebenfalls war nicht bekannt, ob ich auf dieser Party auf meinen aktuellen Datepartner treffen würde. Er war für den Abend schon anderweitig ausgeplant.

Der erste Schock ereilte meinte Beste und mich, als wir den Club betraten. Wer hat bitte die ganzen Kinder hier reingelassen? Zahnspangen und Babyfaces, wohin das Auge blickte. Na das kann ja heiter werden! So galt unsere erste Aufmerksamkeit der Bar. Wodka, Wodka, Wodka. So langsam interessierten wir uns nur noch semi für das Publikum und tanzten ausgelassen zur Musik. Nach und nach trafen endlich unsere liebsten Partyfreunde ein, und der Abend schien noch eine positive Wendung zu nehmen.

Nach einigen Stunden bemerkte ich, dass immer mehr Personal meiner Stammbar im Club ankam. So auch mein aktuelles Date. Natürlich freute ich mich ihn zu sehen, war trotzdem etwas überrascht. Wir begrüßten uns freudig und schafften es auf der Tanzfläche ab und zu miteinander zu quatschen. Ich zog ihn mit auf den Floor und schwang die Hüften. Es dauerte nicht lang, bis wir eng Hand in Hand tanzten. Und schon war es passiert. Er drückte mir endlich einen Kuss auf.

Das war aber langsam wirklich überfällig!“ – sagte ich, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. Er beteuerte, dass er sich bis jetzt bewusst zurück gehalten hatte, um der Sache Ernsthaftigkeit zu verleihen. Ebenfalls berichtete er mir davon, dass eine gemeinsame Bekannte ihn eindringlich davor gewarnt hatte, mir das Herz zu brechen. Süß, wie sich mein Umfeld um mein Herz sorgt. Wir konnten uns kaum voneinander lösen. Wie ungünstig das öffentliche Knutschen war, merkte ich erst später. Ich hatte auch schon vorher nicht den Ruf der Keuschheit in Person. Gerade in meiner Stammbar ist bekannt, dass ich gelegentlich nichts anbrennen lasse. So stand ich nun knutschend mit dem Chef-Barkeeper eben dieser Stammbar im Club, in dem sich ca. 50 % des Barpersonals aufhielten. Zumindest traut sich jetzt niemand mehr, mich an der Bar lange warten zu lassen, das würde sich sonst direkt zum „Chef“ weitertragen.

Kurze Zeit später sahen wir keinen Grund mehr darin, die anderen Gäste zu nerven, und verließen den Club. Ein schlechtes Gewissen hatte ich schon, ließ ich doch meine Beste zurück. Das Angebot eines Katerfrühstücks bei mir wurde dankend angenommen, und so hatte ich endlich mal wieder jemanden, an dem ich mich nachts wärmen konnte. Sogar meine Mietzekatze (wird von Fans auch „Dalek“ genannt), fand Gefallen an meinem Gast. Ich sehe es ja immer als Kompliment, wenn sie am Frühstückstisch auf dem Teller meines Besuches sitzt und versucht, dem die Wurst vom Brötchen zu klauen. Alles lief super, besser hätte man es sich nicht wünschen können.

Womit ich nicht gerechnet hatte: Das Vetorecht meiner Besten! Nachdem mein Gast gegangen war, nahm ich vorsichtig Kontakt zu meiner Freundin auf und erkundigte mich über den Grad ihres sauer seins. Gottseidank war dieser gering. Als sie mir dann jedoch ihr offizielles Veto aussprach, war ich verwundert.

Übrigens bekommst du jetzt mein offizielles Veto in Bezug auf A. und dich.“ – der hat gesessen!

Ich finde es gut, dass meine Freunde ihre ehrliche Meinung zu meinen Männern abgeben. Sie kennen mich und können vermutlich sehr gut einschätzen, wer zu mir passen würde. Diesem Veto stimmte auch ein anderer guter Freund zu, so dass an der Sache schon etwas dran sein musste. Wie geht man nun mit so etwas um? Ignorieren macht keinen Sinn, denn irgendwas muss dieses Veto ja ausgelöst haben. Ich muss zugeben, dass der A. und ich optisch eher kein Traumpaar abgeben. Aber was zählt da die Optik? Was genau das Veto ausgelöst hat, konnte meine Beste gar nicht richtig definieren. Bauchgefühl.

Ich bin ein großer Fan von Bauchgefühl und nehme es sehr ernst. Es ist also angebracht, mal darüber nachzudenken, was da dran ist, an diesem Veto. Am Ende entscheide ich, wer oder was mir gut tut, aber einen solchen Hinweis sollte man nicht ignorieren. Wie ist jetzt mein weiterer Plan? Vermutlich werde ich A. unter der Woche nicht sehen. Freitag werde ich versuchen, ihn in der Stammbar zu erwischen. Dann wird sich herausstellen, wie wir nun zueinander stehen. Ob er mich nett in den Arm nimmt, oder das Risiko eingeht, mich vor dem ganzen Laden zu küssen. Letzteres wäre genau das Zeichen, welches es gerade bräuchte. Dann werde ich auch spüren, ob es das ist, was ich mir für die Zukunft vorstelle. Und sollte es das sein, dann ist meine erste Aufgabe, ihn meinen Freunden näher zu bringen. Manchmal täuscht auch das Bauchgefühl und hinter dem Veto versteckt sich doch ein netter Kerl 🙂

Öfter mal „Ja“ sagen!

What a night 🙂 Und das auf einen Montag…

Gestern war ich mit der besten Freundin für einen Pub Crawl hier in der Stadt verabredet. Wer es nicht kennt, ein Pub Crawl bedeutet, dass man durch unterschiedliche Bars zieht, dort eine gewisse Zeit verweilt, etwas trinkt und dann weiter geht. Meistens gibt es vor jeder Bar noch einen Kurzen zum „warm werden“. Der Pub Crawl gestern wurde von dem Erasmus-Programm der örtlichen Uni organisiert. Es waren also vor Allem ausländische Studenten anwesend. An sich eine tolle Sache, allerdings waren die alle erst um die 20, da kamen wir uns mega alt vor. Wir haben die ersten beiden Wodka Ahoj mitgenommen und uns danach in unsere Lieblingsbar abgeseilt. Dort gab es lecker Pommes und unser Lieblings-Honigbier *sabber*

Auf dem Weg in unsere 2. Stammkneipe sahen wir einen Rummel auf der anderen Straßenseite und meine Freundin meinte: Lass uns da mal hin und mit irgendwas fahren. Getreu meiner aktuellen Einstellung „Öfter mal Ja sagen“ machten wir einen kleinen Bogen und steuerten auf das Fahrgeschäft „Brakedance“ zu. Damit bin ich bestimmt 10 Jahre nicht gefahren. Als wir drin saßen, überkam mich etwas die Angst. Mein Alkoholspiegel war schon so, dass es mir vor kreisenden Bewegungen graute. Aber egal, man muss auch mal was riskieren. Attacke! Ich hab mir sowas von die Seele aus dem Leib gebrüllt, aber es war 1. Sahne 😀 Hat riesig Spaß gemacht. Das Tolle an so einem Fahrgeschäft ist, dass das Ding aufgrund von Musik etc. so laut ist, dass  niemand hört was man brüllt. Wir kommunizierten dann meist so: Aaaahhhhh verdammte Scheiße, wieso machen wir das? Ahhhhhh ich will hier raus. Zuckerwatte!!! Ahhhh scheiß drauf, auf die Männer, alles Trottel, Idioten aaahhhhhh.

Tja so ungefähr darf man sich das vorstellen haha 😀 Danach war mir leicht blümerant, aber die Zuckerwatte ging noch. Am Süßwarenstand sprangen uns gleich die Lebkuchenherzen entgegen. Meine Freundin konnte es nicht lassen und besorgte uns zwei kleine „Prinzessin“ Herzen 😀

In unserer 2. Stammkneipe angekommen, gab es erstmal lecker Cider. Allerdings wurde auch diese Kneipe von jungen Studenten überrannt. „Studiert ihr auch BWL? Wir im 1. Semester!“ unsere Antwort: „Neee wir arbeiten für unser Geld.“ Kurz darauf waren wir diese Kerle los 🙂

Auf dem Heimweg begegneten wir leider einem sehr, sehr betrunkenen Jungen (gerade mal 18!!!). Der lallend nach Feuer fragte. Soweit so ok, allerdings ging es dann los: „Ihr seid voll hübsch Alter! Was macht ihr jetzt noch alter? Wollt ihr tanzen alter? Müsst ihr morgen zum Rummel kommen alter!“ Herrliches Niveau 🙂 Dann musste er uns noch unbedingt in die Arme nehmen und meiner Freundin eine Liebeserklärung machen „Ich liebe dich Loretta!“ Natürlich heißt sie nicht Loretta 😉

Da war man doch froh zu Hause angekommen zu sein 🙂

Schön war es, richtig schön! Das sind so Momente, an die man sich auch noch erinnern wird, wenn man alt und grau ist 🙂

Jule