Vom Glücksgefühl am Briefkasten – Schreibt doch mal wieder!

Werbung – Die Viking Blogger-Box wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt

Wann habt ihr eigentlich das letzte Mal einen Brief bekommen? Nein, keine Rechnung, keine Werbepost oder sonstigen Papierkram, der schnell wieder im Papierkorb oder in der Schublade verschwindet. Bei mir ist es tatsächlich gefühlt ewig her. Wenn ich persönliche und handgeschriebene Post im Briefkasten finde, handelt es sich meist um Geburtstags- oder Urlaubskarten. Vorbei die Zeiten, in denen ich jeden Tag mehrmals in den Postkasten schaute, in der Hoffnung, der Briefträger hätte wieder einen bunten Umschlag für mich eingesteckt. Diese bunten Umschläge kamen von meiner damaligen Brieffreundin, die ich, ganz modern, in einem Chat kennengelernt hatte. Trotzdem wir täglich Mails verschickten, ließen wir es uns nicht nehmen, regelmäßig „richtige“ Post zur Kommunikation zu nutzen. So schön der Erhalt einer netten Mail ist, so wenig persönlich erscheint sie. Ich habe mich damals wie ein Kind darüber gefreut, wenn meine Brieffreundin ein echtes Foto beilegte, oder ein selbstgeflochtenes Armband, welches sie in meinen Lieblingsfarben gestaltet hatte. Es war aufregend. Wann kommt der nächste Brief? Wird das Porto ausreichen, um die kleinen Geschenke zu mir zu transportieren?

Briefe schreiben heißt: sich Zeit nehmen

Bekomme ich eine E-Mail, bin ich für eine blitzschnelle Reaktion bekannt. Manchmal nur ein „okay“, gelegentlich auch ein paar Zeilen mehr, richtig Zeit nehme ich mir allerdings nicht, wenn ich elektronische Post verschicke. Anders sieht es aus, wenn ich Stift und Papier in die Hand nehme. Für mich ist das Verfassen und Schreiben eines Briefes ein richtiges Ereignis. Nachdem ich das Briefpapier vor mir platziert habe, verteile ich allerlei Schreibgeräte um mich herum. Farben über Farben, den ein oder anderen Stempel, man soll dem Ergebnis die Mühe schließlich auch ansehen. Neuerdings versuche ich mich sogar am Schreiben mit Feder, was zwar einfach aussieht, aber zu Beginn ziemlich viele Tintenflecken nach sich zog. Dass ich meine fast vergessene Liebe zum handschriftlich verfassten Brief wieder entdeckte, ist einer wunderbaren Blogger-Aktion zu verdanken. Anlässlich des Tags des Schreibens, der jährlich am 1. September gefeiert wird, hat die Firma Viking eine Brieffreundschaften-Aktion gestartet. Vollgepackt mit allerlei Schreibmaterial und kleinen Extras erhielten ausgesuchte Bloggerinnen und Blogger eine Box, in der eine Adresse enthalten war. Die Adresse gehörte zu einer anderen Bloggerin/einem anderen Blogger, die/der ebenfalls an der Aktion teilnahm.

Mein eigenes Wachssiegel

Ich muss zugeben, im ersten Moment fiel es mir schwer die richtigen Worte zu finden, um einen möglichst spannenden Briefwechsel zu starten. Schließlich hatte ich keine Ahnung, wem ich da eigentlich schrieb. Je mehr Sätze ich formulierte, desto flüssiger gingen mir nicht nur die Themen von der Hand, sondern auch die Feder übers Papier. Nachdem ich zwei Seiten gefüllt hatte, machte ich mich an die Dekoration des Briefes. Besonders großartig kam das Wachssiegel-Set daher, welches der Box beigelegt war. Witzigerweise beinhaltete mein Wachssiegel den Buchstaben „N“, der (natürlich nur ganz zufällig) auch der Anfangsbuchstabe des Nachnamens meines Herzblattes ist. Ein Grund mehr, ihn irgendwann zu heiraten, oder?

Briefe schreiben macht glücklich

Nachdem der Brief ordentlich versiegelt und versendet war, ging das große Warten los. Würde ich eine Antwort bekommen? Gottseidank ließ mich meine neue Brieffreundin nicht lange im Ungewissen und beglückte mich einige Tage später mit einer ausführlichen Antwort. Der Beginn einer möglichen neuen Freundschaft, stimmte mich fröhlich. Da war es wieder, dieses freudige Gefühl, wenn ich den Gang zum Briefkasten antrat. Immer in froher Erwartung handgeschriebene und hübsch verpackte Zeilen lesen zu dürfen.

Im Zeitalter des Internets schreiben wir mehr als je zuvor, aber unser Briefkasten füllt sich dadurch nicht. Schriftliche Kommunikation ist flüchtig geworden. Lasst uns etwas dagegen tun. Lasst uns zu Papier und Stift greifen, liebevolle Zeilen notieren und Menschen eine Freunde damit machen. Ich habe mir vorgenommen nicht nur die neue Brieffreundschaft weiter zu pflegen, sondern auch die Menschen, die mir wichtig sind, mit „richtiger“ Post zu überraschen. Wer weiß, vielleicht bekomme ich sogar den ein oder anderen Brief zurück?