Sind Frauen die neuen Jäger und Sammler?

Mir fällt schon seit einiger Zeit auf, dass Frauen meist mehr in den Anfang einer Beziehung/Affäre/was auch immer stecken. Mit voller Energie kämpfen sie um das, was ihr Herz erwärmt. Heutzutage sind es die Frauen, die Männer ansprechen.

Es sind die Frauen, die sich als erstes melden, um ein Treffen zu vereinbaren. Es sind die Frauen, die den ersten Kuss wagen. Sie sind sozusagen die neuen „Jäger“.

Der Nervenkitzel beim „Jagen“

Meine Ladys und ich bezeichnen das abendliche Ausgehen gerne als „jagen“. Wir sind auf der Jagd nach neuen Kontakten, Abenteuern und Nervenkitzel. Nervenkitzel ist genau das Gefühl, welches sich einstellt, wenn wir Männer ansprechen. Wird er darauf eingehen? Bekommt man einen Korb? Ich mag das. Allein das erste Auschecken des „Materials“ in einer Location, ist ein großer Spaß. Mit scannendem Blick suchen wir nach Männern, die in unser Beuteschema passen. Eine kurze Absprache verhindert, dass wir es gleichzeitig auf den selben Kerl abgesehen haben. Warum haben wir das nicht schon früher gemacht? Ich kann total nachvollziehen, was Männer an dieser Jägerrolle fasziniert. Aus jedem Abend wird das, was man daraus macht. Wir haben es selbst in der Hand und das ist es, was das jagen auch als Frau so spannend macht. Schließlich sind wir selbst bestimmt und warten nicht mehr darauf, dass der holde Prinz vor uns auf die Knie geht.

Verlieren Männer ohne die Jagd das Interesse?

Führt dieses neue weibliche Verhalten nicht dazu, dass die Männer das Interesse verlieren, da sie nicht „gejagt“ haben? Diese Frage habe ich mir anfänglich oft gestellt. Ich nehme den Herren indirekt ja schon die Position weg, die sie sich über Jahre erarbeitet haben. Sie konnten aussuchen, welche Dame es „wert war“ angesprochen zu werden. Eine Frau erobert zu haben, das war der heilige Gral. Auf Grund dessen kann ich es gut nachvollziehen, wenn die Herren dem weiblichen Jagdverhalten gegenüber eher skeptisch eingestellt sind. Sie fühlen sich in ihrer Rolle bedroht. Wie schön wäre es, wenn sie die positiven Aspekte dieses neuen Verhaltens der Damen erkennen würden. Angesprochen zu werden erzeugt, zumindest in mir, immer das Gefühl „etwas besonderes“ zu sein. Die Person, welche mir Aufmerksamkeit schenkt, musste sich schließlich erst einmal dazu durchringen mit mir in Kontakt zu treten. So positiv sollten es auch die Männer sehen. Mal zurücklehnen, die Umgebung beobachten und die anderen aktiv werden lassen. Diesen Luxus haben wir Frauen über lange Zeit genossen, jetzt seid ihr dran liebe Herren! Ihr werdet überrascht sein, welche Möglichkeiten sich für euch eröffnen können.

 

 

Mal was Positives von Tinder

Wie schon einmal geschrieben habe bin ich ab und an auf Tinder unterwegs. Normalerweise bin ich ja nur zum Spaß dort und es ergibt sich nie mehr als ein nettes Gespräch. Jetzt habe ich da mal einen anderen Fall. Als ich auf meinem Partywochenende war habe ich ein Match mit jemandem aus meiner Heimatstadt gehabt. Er war gerade auf „Heimatbesuch“, da er leider beruflich knapp 600km weggezogen ist. Wir sind sogar fast im gleichen Stadtteil aufgewachsen, haben aber keine gemeinsamen Bekannten.

Auf Anhieb haben wir uns gut verstanden, viele gemeinsame Interessen etc. Er ist einfach nicht der typische Tinder-Kerl, einer von den wenigen „guten Jungs“ in dieser App.

Allerdings ist es schon komisch wenn man jemanden nicht mal spontan treffen kann. Wir texten nun also den ganzen Tag…haben aber auch schon die Befürchtung geäußert, dass das schnell langweilig werden könnte.

So eine Situation kenne ich noch aus meiner Jugend, als man mit Leuten aus sonst wo gechattet hat und sogar teilweise der Meinung war eine Beziehung aufbauen zu können. Jetzt kann ich mir sowas nicht mehr vorstellen…

Schon traurig, dass die vermeintlich guten Männer immer da sind, wo man selbst grad nicht ist :/

Wenn ich Glück habe kommt er nächsten Monat mal in meine Gegend, dann wird man sehen ob man auch real miteinander klar kommt 🙂

jule

Wie liebevoll sollte man mit einer Affäre umgehen?

Affären können schön sein, sie können aber auch zum Albtraum werden. Wie verhält man sich richtig gegenüber einem Menschen, der irgendwie wichtig ist, aber eigentlich auch nicht?

Wie liebevoll sollte man mit einer Affäre umgehen? Ich habe einen Bekannten, von dem ich vor kurzem erfahren habe, dass er eine offene Beziehung führt. Soweit, so gut. Seitdem flirten wir ab und zu per SMS, da wir uns sonst meist nur auf seiner Arbeit sehen, und ich es dort für unangebracht halte. Nun ist seine Freundin  für ein paar Tage nicht zu Hause, ich habe Urlaub und dementsprechend Langeweile. Spontan haben wir uns für den gestrigen Abend verabredet. Es war relativ eindeutig, auf was es hinaus laufen würde, aber ich wusste, dass es sich in der Realität schwieriger gestalten könnte.

Er wehrte sich nicht, das war aber auch alles was er tat

Wir saßen an diesem Abend zusammen auf der Couch, bestellten Pizza und schauten einen miesen Film im TV. Ich tat mein Bestes, um zu signalisieren, dass ich gerne ein wenig kuscheln würde. Während ich versuchte näher an ihn heranzurücken, wurde ich immer unsicherer. Er wehrte sich nicht, erwiderte aber auch nicht offensiv. Als sich der Film dem Ende näherte, war es dann geschafft, meinen Kopf platzierte ich auf seiner Schulter und unsere Arme lagen eng beieinander. Nachdem der Film zu Ende war, drehte er sich plötzlich zu mir und küsste mich. Ein guter Anfang, dachte ich zuerst, aber dann ging er sofort in die Vollen. So ein Tempo hatte ich vorher noch nicht erlebt. Ich fragte ihn daraufhin, wieso er vorher keine Anstalten machte, wenigstens zu kuscheln. Seine Aussage stellte mich leider nicht zufrieden, sie schockierte mich eher: „Na ich wollte doch den Film sehen!“

Der emotionale Abstand spiegelte sich im räumlichen Abstand

Danke für nichts. In dem Tempo wie es angefangen hatte, ging es auch zu Ende. Ich war komplett verwirrt, weil ich das so einfach nicht kannte. Aus Gewohnheit schmiegte ich mich danach an ihn und wir unterhielten uns ein wenig. Davon unberührt zog er sich an und ging schnell auf Abstand. Auf der Couch saßen wir die nächste Stunde einen Meter auseinander und ich war bedient. Ich wollte im Arm gehalten werden, das Gefühl haben, dass es für ihn ein schöner Abend war. Er machte nur einige Andeutungen, dass er Sex und Gefühle sehr gut trennen könne. Ok, Sex und Gefühle trennen ist eine gute Sache, allerdings erwarte ich mir von einer Affäre, dass sie mich begehrt und gerne in meiner Nähe ist. Ich hielt diese Emotionslosigkeit nicht mehr aus und lief im strömenden Regen nach Hause. Ich fühlte mich fehl am Platz. Kurz darauf erhielt ich eine SMS, dass er den Abend echt schön fand und sich bedankt, dass ich vorbei gekommen war. Ich solle nicht denken, nur eine Gelegenheit gewesen zu sein, er mag mich wirklich.

Benutzen und dann in die Ecke stellen

Sorry, aber das Gefühl hatte ich nicht, ihr empfand es eher so: man kann sie ja mal benutzen und dann in die Ecke stellen.  Das muss doch auch anders gehen. Aber wie sollte es eigentlich richtig sein? Wie sollte sich eine Affäre anfühlen? Gefühlskalt und den Sex nur als körperliche Sache zu sehen, oder Wertschätzung und Begehren mit einem freundschaftlichen Aspekt? Eine Affäre wird eingegangen, weil irgendetwas fehlt. Mal körperlich Nähe, mal das Gefühl attraktiv für einen anderen Menschen zu sein. Es geht um Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen. Und zwar auf eine liebevolle und wertschätzende Art und Weise.  Am Ende zählt der Respekt füreinander. Nur weil keine feste Partnerschaft geführt wird, heißt das nicht, dass miteinander umgegangen werden kann, als bestünde keine Wertschätzung in der zwischenmenschlichen Beziehung.

 

Nostalgie…tut das gut?

Seitdem ich ernsthaft das Gefühl habe alt zu werden, schleicht sich eine gewisse Nostalgie bei mir ein. Das beginnt bei dem vermehrten Hören von 90er Musik, anschauen von alten Kinderserien und hört damit auf, dass ich meine alten Profile im Internet aufsuche.

Heute habe ich mich mal an mein altes studivz Profil gewagt. Angefangen habe ich dort 2007…also doch schon ein Stückchen her. Ich habe mir dort sehr viel durchgelesen, vor allem alte Nachrichten. Das hätte ich lieber nicht tun sollen…da kommt einiges hoch was ich eigentlich vergessen wollte. Für manche Dinge habe ich sogar jetzt noch ein schlechtes Gewissen. Damals habe ich in einer anderen Stadt studiert und mein damaliger Freund war in meiner Heimtstadt. Natürlich ist so ein Studentenleben nicht ganz unaufregend und ich habe es gut ausgekostet :/

Da tut es mir heute noch weh lesen zu müssen wie mein Freund damals mitbekommen hat was bei mir so abgelaufen ist…gruseliges Gefühl! Man fühlt sich zurückversetzt in das alte ICH. Natürlich hat man sich weiterentwickelt, aber ein Teil des alten ICHs ist ja trotzdem noch vorhanden.

Ich muss jetzt erstmal versuchen aus dieser Stimmung wieder rauszukommen, ansonsten wird das ein sehr deprimierender Tag.

Nostalgie gut und schön, aber zu viel ist auch nicht gut!

 

Jule

Der perfekte Moment

Es gibt Momente, die sind einfach perfekt. In denen hat man das Gefühl, dass das Schicksal einem sagen will: Du bist gerade genau da wo du hingehörst! Ich liebe solche Momente und manch einer sagt ja auch, dass Leben bedeutet diese Momente zu sammeln.

Ich weiß, dass es eigentlich unmöglich ist so ein Gefühl zu teilen, will es aber trotzdem versuchen.

Gestern gab es bei uns in der Stadt im Open Air Kino „Dirty Dancing“ zu sehen. Eigentlich wollten meine beste Freundin und ich den ganzen Film schauen, allerdings regnete es den kompletten Abend also entschlossen wir uns, nur zur Dirty Dancing Party danach zu gehen. Der Film sollte schon seit ca. 30min vorbei sein als wir uns auf den Weg zum Gelände machten. Wir nahmen einen völlig anderen Weg als sonst. Von weitem hörten wir schon, dass der Film noch lief.

Wir kamen an eine Stelle, von der man ca. 50% der Leinwand sehen konnte. Und nun folgte der perfekte Moment. Wir kamen genau zu der Abschlusstanzszene…“Time of my life“ wurde angespielt und wir standen dort, mutterseelenallein im Regen, schauten uns an und wussten, hier sind wir richtig, hier gehören wir hin. Ich schnappte mir die Hand meiner Freundin und wir tanzten im Regen zu dieser unfassbar tollen Szene. Fast musste mich mir eine Träne verdrücken, einfach weil es so wunderschön war. Passend dazu ein Zitat aus „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“:  „Ich glaube, dass das Universum bemerkt werden will.“

Der Abend an sich war toll, zwar 90% Frauen im Club und 5% Nicht-hetero Männer, aber das Tat dem Spaß beim Tanzen ja keinen Abbruch 🙂

ich glaube ich bin gerade da wo ich hingehöre….auf meinem nach Hause weg, hab ich dann auch noch einen schicken Glückscent gefunden 🙂 Das Leben ist schön!

Was für einen Mann brauche ich eigentlich?

Umso mehr ich mich in der Männerwelt umschaue, desto mehr mache ich mir Gedanken über die Frage: Was für einen Mann brauche ich eigentlich? Und vor allem: Was hatte ich für Männer, die eigentlich nicht das waren was ich gebraucht habe.

Es kommt bei so einer Fragestellung immer darauf an wie man sie betrachtet. Spreche ich von dem Mann, der meine Kinder mit aufziehen soll? Dann fällt die Aussage nämlich anders aus als wenn ich mich nur frage was ich IM MOMENT brauche.

An dieser Stelle möchte ich aber einmal versuchen zusammen zu fassen, was im Moment wichtig ist.

Ganz dringend brauche ich im Moment breite Schultern, Schultern zum anlehnen. Starke Arme, die mich festhalten können, und zwar wirklich fest! Ich brauche eine starke körperliche Anziehung, die mich wahnsinnig macht. Jede Berührung sollte prickeln. Ich brauche jemanden, der sich für mich interessiert, mir das Gefühl gibt etwas Besonderes zu sein, jemand zu sein der in diesem Moment nicht einfach ersetzbar ist.

Ich brauche jemanden der mich beschützt, an dem ich mich festhalten kann. Jemanden der Verantwortung übernimmt. Es muss jemand sein der wenigstens ansatzweise mein Gefühlsleben versteht.

Ich brauche jemanden der im Notfall da ist, der bei einem „Hilferuf“ fragt wo ich mich befinde und sagt, dass er so schnell wie möglich vorbei kommt.

Ich brauche keinen Ja-Sager, ich brauche jemanden mit eigener Meinung. Jemanden der ein eigenes Leben hat, mir aber dort einen Platz gewährt.

Ich brauche jemanden der seine Gefühle äußern kann ohne direkt „weich“ zu wirken.

Ich brauche jemanden mit Ausstrahlung, wo ich bei jedem Blick denke „Wow!“.

Das ist alles sehr hoch gegriffen, ich weiß. Es stellt aber ein Idealbild dar, welches sich nach und nach bei mir gebildet hat.

Bislang hatte ich meist die Männer, mit denen ich hätte Kinder haben können. Eigentlich waren sie perfekt, lieb, einfühlsam, kümmerten sich um den Haushalt, waren respektvoll. Da gibt es aber ein großes ABER: sie waren mehr oder weniger langweilig. Ich hatte nie das Gefühl ihnen Gefühlsmäßig ausgeliefert zu sein, die totale Überwältigung hat gefehlt.

Seitdem ich ansatzweise das hatte was ich gesucht habe (mit dem gewissen Mann…) kann ich mir nicht vorstellen ohne diese Attribute bei einem Mann zu leben. Ich könnte ohne diese intensiven, wenn auch anstrengenden Gefühle nicht mehr leben. Das habe ich auch zu ihm gesagt…alleine um etwas ähnliches zu finden was zwischen uns war, lohnt es sich weiter zu suchen.

 

Jule