Wie liebevoll sollte man mit einer Affäre umgehen?

Affären können schön sein, sie können aber auch zum Albtraum werden. Wie verhält man sich richtig gegenüber einem Menschen, der irgendwie wichtig ist, aber eigentlich auch nicht?

Wie liebevoll sollte man mit einer Affäre umgehen? Ich habe einen Bekannten, von dem ich vor kurzem erfahren habe, dass er eine offene Beziehung führt. Soweit, so gut. Seitdem flirten wir ab und zu per SMS, da wir uns sonst meist nur auf seiner Arbeit sehen, und ich es dort für unangebracht halte. Nun ist seine Freundin  für ein paar Tage nicht zu Hause, ich habe Urlaub und dementsprechend Langeweile. Spontan haben wir uns für den gestrigen Abend verabredet. Es war relativ eindeutig, auf was es hinaus laufen würde, aber ich wusste, dass es sich in der Realität schwieriger gestalten könnte.

Er wehrte sich nicht, das war aber auch alles was er tat

Wir saßen an diesem Abend zusammen auf der Couch, bestellten Pizza und schauten einen miesen Film im TV. Ich tat mein Bestes, um zu signalisieren, dass ich gerne ein wenig kuscheln würde. Während ich versuchte näher an ihn heranzurücken, wurde ich immer unsicherer. Er wehrte sich nicht, erwiderte aber auch nicht offensiv. Als sich der Film dem Ende näherte, war es dann geschafft, meinen Kopf platzierte ich auf seiner Schulter und unsere Arme lagen eng beieinander. Nachdem der Film zu Ende war, drehte er sich plötzlich zu mir und küsste mich. Ein guter Anfang, dachte ich zuerst, aber dann ging er sofort in die Vollen. So ein Tempo hatte ich vorher noch nicht erlebt. Ich fragte ihn daraufhin, wieso er vorher keine Anstalten machte, wenigstens zu kuscheln. Seine Aussage stellte mich leider nicht zufrieden, sie schockierte mich eher: „Na ich wollte doch den Film sehen!“

Der emotionale Abstand spiegelte sich im räumlichen Abstand

Danke für nichts. In dem Tempo wie es angefangen hatte, ging es auch zu Ende. Ich war komplett verwirrt, weil ich das so einfach nicht kannte. Aus Gewohnheit schmiegte ich mich danach an ihn und wir unterhielten uns ein wenig. Davon unberührt zog er sich an und ging schnell auf Abstand. Auf der Couch saßen wir die nächste Stunde einen Meter auseinander und ich war bedient. Ich wollte im Arm gehalten werden, das Gefühl haben, dass es für ihn ein schöner Abend war. Er machte nur einige Andeutungen, dass er Sex und Gefühle sehr gut trennen könne. Ok, Sex und Gefühle trennen ist eine gute Sache, allerdings erwarte ich mir von einer Affäre, dass sie mich begehrt und gerne in meiner Nähe ist. Ich hielt diese Emotionslosigkeit nicht mehr aus und lief im strömenden Regen nach Hause. Ich fühlte mich fehl am Platz. Kurz darauf erhielt ich eine SMS, dass er den Abend echt schön fand und sich bedankt, dass ich vorbei gekommen war. Ich solle nicht denken, nur eine Gelegenheit gewesen zu sein, er mag mich wirklich.

Benutzen und dann in die Ecke stellen

Sorry, aber das Gefühl hatte ich nicht, ihr empfand es eher so: man kann sie ja mal benutzen und dann in die Ecke stellen.  Das muss doch auch anders gehen. Aber wie sollte es eigentlich richtig sein? Wie sollte sich eine Affäre anfühlen? Gefühlskalt und den Sex nur als körperliche Sache zu sehen, oder Wertschätzung und Begehren mit einem freundschaftlichen Aspekt? Eine Affäre wird eingegangen, weil irgendetwas fehlt. Mal körperlich Nähe, mal das Gefühl attraktiv für einen anderen Menschen zu sein. Es geht um Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen. Und zwar auf eine liebevolle und wertschätzende Art und Weise.  Am Ende zählt der Respekt füreinander. Nur weil keine feste Partnerschaft geführt wird, heißt das nicht, dass miteinander umgegangen werden kann, als bestünde keine Wertschätzung in der zwischenmenschlichen Beziehung.

 

Nostalgie…tut das gut?

Seitdem ich ernsthaft das Gefühl habe alt zu werden, schleicht sich eine gewisse Nostalgie bei mir ein. Das beginnt bei dem vermehrten Hören von 90er Musik, anschauen von alten Kinderserien und hört damit auf, dass ich meine alten Profile im Internet aufsuche.

Heute habe ich mich mal an mein altes studivz Profil gewagt. Angefangen habe ich dort 2007…also doch schon ein Stückchen her. Ich habe mir dort sehr viel durchgelesen, vor allem alte Nachrichten. Das hätte ich lieber nicht tun sollen…da kommt einiges hoch was ich eigentlich vergessen wollte. Für manche Dinge habe ich sogar jetzt noch ein schlechtes Gewissen. Damals habe ich in einer anderen Stadt studiert und mein damaliger Freund war in meiner Heimtstadt. Natürlich ist so ein Studentenleben nicht ganz unaufregend und ich habe es gut ausgekostet :/

Da tut es mir heute noch weh lesen zu müssen wie mein Freund damals mitbekommen hat was bei mir so abgelaufen ist…gruseliges Gefühl! Man fühlt sich zurückversetzt in das alte ICH. Natürlich hat man sich weiterentwickelt, aber ein Teil des alten ICHs ist ja trotzdem noch vorhanden.

Ich muss jetzt erstmal versuchen aus dieser Stimmung wieder rauszukommen, ansonsten wird das ein sehr deprimierender Tag.

Nostalgie gut und schön, aber zu viel ist auch nicht gut!

 

Jule

Der perfekte Moment

Es gibt Momente, die sind einfach perfekt. In denen hat man das Gefühl, dass das Schicksal einem sagen will: Du bist gerade genau da wo du hingehörst! Ich liebe solche Momente und manch einer sagt ja auch, dass Leben bedeutet diese Momente zu sammeln.

Ich weiß, dass es eigentlich unmöglich ist so ein Gefühl zu teilen, will es aber trotzdem versuchen.

Gestern gab es bei uns in der Stadt im Open Air Kino „Dirty Dancing“ zu sehen. Eigentlich wollten meine beste Freundin und ich den ganzen Film schauen, allerdings regnete es den kompletten Abend also entschlossen wir uns, nur zur Dirty Dancing Party danach zu gehen. Der Film sollte schon seit ca. 30min vorbei sein als wir uns auf den Weg zum Gelände machten. Wir nahmen einen völlig anderen Weg als sonst. Von weitem hörten wir schon, dass der Film noch lief.

Wir kamen an eine Stelle, von der man ca. 50% der Leinwand sehen konnte. Und nun folgte der perfekte Moment. Wir kamen genau zu der Abschlusstanzszene…“Time of my life“ wurde angespielt und wir standen dort, mutterseelenallein im Regen, schauten uns an und wussten, hier sind wir richtig, hier gehören wir hin. Ich schnappte mir die Hand meiner Freundin und wir tanzten im Regen zu dieser unfassbar tollen Szene. Fast musste mich mir eine Träne verdrücken, einfach weil es so wunderschön war. Passend dazu ein Zitat aus „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“:  „Ich glaube, dass das Universum bemerkt werden will.“

Der Abend an sich war toll, zwar 90% Frauen im Club und 5% Nicht-hetero Männer, aber das Tat dem Spaß beim Tanzen ja keinen Abbruch 🙂

ich glaube ich bin gerade da wo ich hingehöre….auf meinem nach Hause weg, hab ich dann auch noch einen schicken Glückscent gefunden 🙂 Das Leben ist schön!

Was für einen Mann brauche ich eigentlich?

Umso mehr ich mich in der Männerwelt umschaue, desto mehr mache ich mir Gedanken über die Frage: Was für einen Mann brauche ich eigentlich? Und vor allem: Was hatte ich für Männer, die eigentlich nicht das waren was ich gebraucht habe.

Es kommt bei so einer Fragestellung immer darauf an wie man sie betrachtet. Spreche ich von dem Mann, der meine Kinder mit aufziehen soll? Dann fällt die Aussage nämlich anders aus als wenn ich mich nur frage was ich IM MOMENT brauche.

An dieser Stelle möchte ich aber einmal versuchen zusammen zu fassen, was im Moment wichtig ist.

Ganz dringend brauche ich im Moment breite Schultern, Schultern zum anlehnen. Starke Arme, die mich festhalten können, und zwar wirklich fest! Ich brauche eine starke körperliche Anziehung, die mich wahnsinnig macht. Jede Berührung sollte prickeln. Ich brauche jemanden, der sich für mich interessiert, mir das Gefühl gibt etwas Besonderes zu sein, jemand zu sein der in diesem Moment nicht einfach ersetzbar ist.

Ich brauche jemanden der mich beschützt, an dem ich mich festhalten kann. Jemanden der Verantwortung übernimmt. Es muss jemand sein der wenigstens ansatzweise mein Gefühlsleben versteht.

Ich brauche jemanden der im Notfall da ist, der bei einem „Hilferuf“ fragt wo ich mich befinde und sagt, dass er so schnell wie möglich vorbei kommt.

Ich brauche keinen Ja-Sager, ich brauche jemanden mit eigener Meinung. Jemanden der ein eigenes Leben hat, mir aber dort einen Platz gewährt.

Ich brauche jemanden der seine Gefühle äußern kann ohne direkt „weich“ zu wirken.

Ich brauche jemanden mit Ausstrahlung, wo ich bei jedem Blick denke „Wow!“.

Das ist alles sehr hoch gegriffen, ich weiß. Es stellt aber ein Idealbild dar, welches sich nach und nach bei mir gebildet hat.

Bislang hatte ich meist die Männer, mit denen ich hätte Kinder haben können. Eigentlich waren sie perfekt, lieb, einfühlsam, kümmerten sich um den Haushalt, waren respektvoll. Da gibt es aber ein großes ABER: sie waren mehr oder weniger langweilig. Ich hatte nie das Gefühl ihnen Gefühlsmäßig ausgeliefert zu sein, die totale Überwältigung hat gefehlt.

Seitdem ich ansatzweise das hatte was ich gesucht habe (mit dem gewissen Mann…) kann ich mir nicht vorstellen ohne diese Attribute bei einem Mann zu leben. Ich könnte ohne diese intensiven, wenn auch anstrengenden Gefühle nicht mehr leben. Das habe ich auch zu ihm gesagt…alleine um etwas ähnliches zu finden was zwischen uns war, lohnt es sich weiter zu suchen.

 

Jule

 

Seelenmülleimer? Darum „belasten“ wir Männer mit unseren Problemen

Schon mal das Wort „Seelenmülleimer“ gehört? Mit diesen 15 Buchstaben bringen sich Männer in Verbindung, die das Gefühl haben, dass „Frau“ sie immer nur mit den eigenen Problemen „vollmüllt“.

Das klingt auf den ersten Blick natürlich sehr gemein. Ich wär da als Mann sicherlich auch etwas beleidigt. Sollte man diese Verhaltensweise nicht mal von einer anderen Seite betrachten? Ich finde: Ja!

Wir wenden uns an Männer, die unsere Gefühle nicht mit Füßen treten

Wir Frauen reden bekanntlich oft und gerne über Gefühle und Emotionen. Das tun wir unter uns, mit der besten Freundin zum Beispiel. Ja liebe Herren, die Sex and the City Klischees stimmen wirklich! Wir sitzen gerne mal bei einem Glas Prickelbrause zusammen und analysieren die Männerwelt und unsere dabei entstehenden Emotionen. Allerdings braucht es manchmal auch eine männliche Person, die sozusagen als „Zweitmeinung“ verstanden wird. Männer haben meistens einen objektiveren Blick und holen uns ganz schnell von der Wolke 4, die wir uns so gerne einbilden. Sollte es uns mal schlecht gehen, wurden wir verlassen, oder wissen nichts mehr mit unseren Gefühlen anzufangen, wenden wir uns meist an ganz bestimmte Männer.  Und zwar an die, denen wir vertrauen. Bei diesen Männern wissen wir, dass sie unsere Gefühle nicht mit Füßen treten, und immer einen guten Rat für uns parat haben. Solche Männer zu kennen, ist ein Segen!

Zuhören nur mit Gegenleistung?

Na klingt das noch so negativ wie der „Seelenmülleimer“? Das Problem an der Sache ist, dass viele Männer indirekt eine Gegenleistung für ihre „Beratungsleistungen“ verlangen. Ich habe von vielen Männern gehört, dass ein Ausheulen bei Ihnen zwar ok ist, danach aber mindestens mit ihnen geknutscht werden sollte. Hier sehe ich eine Problematik im Vertrauensverhältnis. Für mich als Frau bedeutet eine „Gegenleistung“ in dieser Angelegenheit eher, dass ich ebenfalls da bin und Ratschläge gebe, sollte der Herr es mal benötigen. Ich will dann diejenige sein, die er anruft, wenn es ihm schlecht geht. Probleme lösen sich meist leichter, wenn man sie teilt. Es mag daran liegen, dass Männer im Normalfall wenig über ihre Probleme und Sorgen sprechen. Würden sie dies tun, entstünde auch ein fairer „Tauschhandel“, und kein „Ich höre dir zu, aber bitte zieh dich danach aus.“.

Fürs Reden bist du gut genug, aber das wars!

Ein anderer Aspekt ist, dass sich viele Männer darüber beschweren, dass sobald Frauen Probleme bei ihnen „abladen“, sie als Partner, oder auch nur als sexuell interessanter Mann, nicht mehr in Frage kommen. Darüber habe ich nachgedacht und festgestellt: Es stimmt! Jedenfalls teilweise. In meinem Leben gibt es einige Männer, mit denen ich sehr gerne über meine Sorgen und Probleme rede. Sie kennen mich und wissen, wann sie mir den Kopf waschen  müssen, wenn ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe. Diesen Männern biete ich als Gegenleistung „nur“ die Bereitschaft an, auch über ihre Probleme zu reden. Es besteht keine körperliche Anziehung. Mir würde es nie in den Kopf kommen, mit diesen Vertrauenspersonen etwas anzufangen. Es gibt dazu ein nettes Zitat:“Ich esse nicht, wo ich kotze.“ 😉

Mix aus Seelentröster und Liebhaber = Traummann

Die Tatsache, dass ich diesen Männern von meinen Problemen erzähle, hat aber genau damit zu tun, dass sie für mich sexuell nicht attraktiv sind. Wären sie das, würde ich ihnen sicherlich nicht von meinen Männergeschichten, oder tiefen Ängsten erzählen. Allerdings gibt es da auch Ausnahmen. Es gibt die Sorte Mann, die beides ist: Seelentröster und Liebhaber. Diese Sorte ist sehr, sehr selten. Es sind die Männer, an die wir uns gerne anlehnen, sie im gleichen Moment aber auch am liebsten auffressen würden! Diese Spezies ist sehr selten. Wenn man sie mal trifft, führt das meist zu einer Verliebtheit, deren Intensität kaum zu beschreiben ist. Problematisch daran ist allerdings, dass man durch diese Konstellation sehr viel von sich preis gibt, viel mehr erzählt als man es sollte, und somit für den Mann uninteressant wird. Man muss diese beiden Rollen voneinander lösen! Es braucht einen Seelentröster, und einen Liebhaber. Hat man beides in einem, kann man davon ausgehen, dass der Mann irgendwann die Flucht ergreift, da er mit diesen beiden Rollen überfordert ist. Also liebe Männer, spricht eine Frau mit euch über ihre Probleme, fühlt euch geehrt! Ihr seid zwar kein potenzieller Partner für sie, aber ihr habt ihr vollstes Vertrauen. Ist das nicht mehr Wert, als ein „Sexy-Faktor“?