Mein lieber Kollege Thorsten Wittke hat mich gefragt: „Mädels, warum seid ihr eigentlich so pampig?“. Es geht um das liebe Onlinedating. Wir Mädels sind da pampig? Pah! Das habe ich nicht auf mir sitzen gelassen, und meine Sicht der Dinge geschildert. Denn ganz ehrlich: Männer sind total schmerzbefreit wenn es ums Onlinedating geht! Bleibt uns Damen da nicht eigentlich nichts anderes übrig, als pampig zu werden?
Schlagwort: Liebe
Gefälligkeiten in einer Beziehung als Selbstverständlichkeit? Ich sage: Nein!
Männer, wir lieben euch! Ja wirklich! Der Mann an sich ist ein ziemlich tolles Wesen. Allein was sich der liebe Gott dabei gedacht hat, als er sein erstes Sixpack formte…Hmmm lecker! Mir geht es oft so, dass ich meinem Mann am liebsten alle 10 Minuten sagen wollen würde, wie toll ich ihn finde. Okay, okay, ihr habt ja Recht, ich habe ein kleines bisschen geflunkert. In der Zeit, in der er neben mir Bären und Löwen verscheucht (ergo schnarcht -.-), oder er total verplant unsere Termine durcheinanderbringt, bewegt sich mein „Ich find dich toll“- Gefühl meist im eher unterdurchschnittlichen Bereich.
Gewöhnung is a Bitch
Trotzdem glaube ich, dass ich ihm so oft wie möglich das Gefühl gebe, dass er etwas Besonderes für mich ist. Ich versuche ihm zu vermitteln, dass er mein Held ist, mein Supermann und der Kerl, für den ich 3 kg Schokoeis, 4 rosa Einhörner und zweimal Brad Pitt stehen lassen würde. Das muss auch sein, finde ich. Gerade in einer längeren Beziehung, wird der Partner gerne mal zum Alltag. Er ist immer da, man gewöhnt sich einfach an seine Anwesenheit. Dadurch gewöhnt man sich aber eben auch an die positiven Dinge, die der oder die Liebste mit sich bringt. Zu Beginn freut man sich noch über jedes leckere gekochte Gericht, welches auch im größten Stress noch auf den Tisch gezaubert wurde. Nach einer Weile fällt es einem dann nur noch auf, wenn der Magen knurrt und sich niemand dazu verpflichtet fühlt, diesen zu füllen.
An dieser Stelle, liebe Herren, muss ich euch mal einen kleinen Rüffel aussprechen. Ihr nehmt vieles viel zu selbstverständlich!
Eure Freundin soll sich schick machen, wenn ihr zusammen ausgeht? Selbstverständlich!
Ich sage: Nein!
Ihr habt keine Unterhosen mehr im Schrank, aber vorrausschauend hat eure Dame die Waschmaschine angeschmissen? Selbstverständlich!
Ich sage: Nein!
Nach einem langen Tag im Büro steht pünktlich das Essen auf dem Tisch, sobald ihr zu Hause eintrefft? Ihr ahnt es schon: Nicht selbstverständlich!
Auch ihr Verständnis, wenn es im Büro dann doch wieder etwas länger dauert: Nicht selbstverständlich!
„Nicht mal das Bett machen kann er“
Ich könnte diese Liste unendlich fortsetzen. An dieser Stelle ein kleines Sorry an euch Männer. Natürlich seid nicht nur ihr es, die so vieles als Selbstverständlich ansehen, sobald eine längere Beziehung geführt wird. Frauen stehen euch da in nichts nach! Egal ob Männer oder Frauen, manchmal sind es ganz, ganz kleine Dinge, die wir schon gar nicht mehr wahrnehmen. Da muss ich mir auch mal an die eigene Nase fassen. Als ich frisch in einer Beziehung war, war es für mich jedes Mal wieder fast das Highlight des Tages, als ich sah, dass mein Freund das Bett gemacht hatte. Es war etwas Besonderes, was mir direkt ins Auge fiel. Schließlich hielt ich es zu meinen Singlezeiten nicht für nötig, mir diese Arbeit zu machen, interessierte ja eh keinen! Ich fühlte mich nun also allein durch diese kleine Gefälligkeit wertgeschätzt und konnte mein Glück kaum fassen, einen so tollen Mann an meiner Seite zu wissen. Wenn ich so Recht darüber nachdenke, ist das natürlich etwas lächerlich, aber es verdeutlicht, dass wir uns viel zu schnell an Dinge gewöhnen. Nach einer Weile fiel es mir nämlich nicht mehr auf, wie schön die Bettdecken zusammengelegt waren. Es fiel mir nur auf, wenn er das Bett morgens besonders verwuschelt zurück ließ. „Nicht mal das Bett machen kann er“, raunte es in meinem Kopf. Aber Moment mal, warum zum Teufel wurden solche Kleinigkeiten auf einmal so selbstverständlich, dass ihr Ausbleiben zu Frust führen konnte?
Dieses doofe Gewohnheitstier
Leider sind Menschen unglaubliche Gewohnheitstiere. Sobald wir der Meinung sind, etwas müsste immer so laufen, weil es ja schon die letzten 10 Mal so gelaufen ist, ist es zu spät. Was wir unseren Mitmenschen damit antun, ist uns oft gar nicht bewusst. Schlechte Laune, Vorwürfe und Streit sind die Folge. Was mir in solchen Situationen hilft, ist eine Rückbesinnung auf die Momente, in denen Gefälligkeiten für mich noch ein Highlight waren. Er hat beim Einkauf an Klopapier gedacht, ohne dass es auf dem Zettel stand? Ein Held! Er massierte mir die Füße, ohne dass ich ihn wehklagend darum anflehte? Mein Traummann! Wer kleine Gefälligkeiten übersieht, braucht sich nicht wundern, wenn diese klammheimlich ausbleiben. Ein Lob hat noch niemandem geschadet, auch wenn es nur für das ordentliche Zusammenlegen der Bettdecken ausgesprochen wird.
Notbremsung! Ich will raus aus dem „Mini-Beziehungen“-Zug!
Es war ein „sozusagen“, ein „irgendwie“, eben etwas, was man nicht für sich stehen lassen kann, sondern mit Gänsefüßchen ausschmückt.
„Ich habe heute mit meinem „Freund“ Schluss gemacht“, simste ich meiner Freundin. Sie wusste, dass das auch ziemlich von Nöten war. „Schluss machen“ ist so eine Formulierung, die man normalerweise nur verwendet, wenn man von einer Beziehung spricht. Meinen „Freund“ jedoch, konnte ich eigentlich nicht als Beziehung verbuchen. Die Anführungszeichen, die ich konsequent bei der Freund-Bezeichnung verwendete, deuteten an, was es eigentlich war, dieses Ding was wir da führten. Es war ein „sozusagen“, ein „irgendwie“, eben etwas, was man nicht für sich stehen lassen kann, sondern mit Gänsefüßchen ausschmückt. Manch einer mag so etwas als Affäre betiteln. Aber was ist eine Affäre überhaupt? Ist das nicht eine Übereinkunft zweier Menschen, miteinander ab und zu Sex zu haben? So ganz ohne Schnick, und ganz ohne Schnack? Einfach körperlich, losgelöst von den Emotionen? Da werden viele Leser nicken. Auch ich finde diese Definition am passendsten.
Und wenn da doch Schnick, und durchaus Schnack dabei ist?
Aber wie nennen wir es nun, wenn es eben nicht nur Sex ist, wenn da durchaus Schnick, und durchaus Schnack dabei ist. Ich für meinen Teil verbrachte mit meinem „Freund“ mehrere Wochen, in denen man hätte meinen können, wir planten zu heiraten, zusammenzuziehen und Kinder zu bekommen. Es war alles so selbstverständlich! Aus: „Ich koche heute, magst du zum Essen vorbei kommen?“, wurde ein Abendessen, ein Frühstück, ein Mittag und ein weiteres Abendessen. Der Einfachheit halber besaß er sogar meinen Hausschlüssel, um nicht klingeln zu müssen, wenn er spontan vorbei schaute. Es gab kein „Du und ich“, sondern ein „Wir“. Es gab eine Beziehung, möchte man meinen. Aber nein, es war Nichts! Es hatte keinen Namen. Wir waren eine namenlose Verbindung, die nur im Hier und Jetzt zu existieren schien. Denn so namenlos das war, was wir führten, so lose war auch die Bindung, die wir aufbauten. „Wer weiß, was morgen ist“, wurde zum Kredo unserer Zukunftsplanung. Dabei war eines klar: Wie Arsch auf Eimer, so sehr passten wir zueinander. Aber was keinen Namen hat, hat auch keinen Wert. So fragte ich mich jeden Tag aufs Neue, was ich denn damit sollte, mit diesem „Etwas“, was ich nur in Anführungszeichen setzte. Was wollte ich mit dem Mann, den ich nicht meinen Freund nennen durfte? Was wollte ich mit dem Mann, der mich zwar die Mutter seiner Kinder nannte, aber mir im nächsten Moment das Gefühl gab, nicht gut genug zu sein?
„Mini-Beziehungen“ prägen unseren Liebesalltag
Diese Affären oder namenlosen Verbindungen die wir heutzutage führen, sind eigentlich „Mini-Beziehungen“! Sie beginnen stürmisch, mit großen Gefühlen und noch größeren Hoffnungen. Aber da wir sie nicht definieren, geraten sie ins Schwanken. Fehlende Sicherheit und ständiges Hinterfragen, zertreten die zu Beginn heiß lodernde Flamme. Mir wurde oft vorgeworfen, dass ich nach einer gewissen Zeit Druck machen würde. Druck, der Sache einen Namen zu geben. Druck, ein Preisschild hinter die Verbindung zu kleben. Die Behauptung, dass genau dieser Druck die Flamme zum Erlöschen bringen würde, ist falsch! Eine Flamme flackert nur auf, wenn sie genug Sauerstoff besitzt. Der Sauerstoff der Liebe ist Zuneigung. Zuneigung, welche dem Feuer regelmäßig zugeführt wird. Definieren wir eine Verbindung nicht schnell genug, reicht die Zuneigung irgendwann nicht mehr aus, und die Flamme verweht im Wind. Meine Flamme loderte, sie war eigentlich keine kleine Flamme mehr, sondern ein großes Lagerfeuer. Sie war so stabil, dass ich meine „Freund“-Anführungszeichen einfach über Bord werfen wollte, um aus dem Lagerfeuer einen Buschbrand zu entfachen. Doch der Sauerstoff wurde immer knapper. Die Zuneigung nahm immer mehr Distanz zu mir ein. Ich musste mich mehr und mehr strecken, um an sie heran zu kommen. Was wollte ich von dem Mann, für den ich mich verbiegen musste? Was wollte ich von dem Mann der nicht merkte, wie sehr ich unter Sauerstoffmangel litt? Ich wollte ihm aufzeigen, welch Feuer doch in uns brennen könnte. Aber einen Eisklotz kann man nicht anzünden.
Notbremsung! Ich will raus aus diesem Zug
So entwickelte sich diese „Mini-Beziehung“ schnell in ein Stadium, welches vielen Menschen wohl aus Langzeitbeziehungen bekannt ist. Ein Part des Paares fühlt sich vernachlässigt, nicht mehr genug geliebt. Der andere Part zieht sich mehr und mehr zurück. Eine Trennung ist an einem solchen Punkt oft unausweichlich.
Die „Mini-Beziehungen“, die wir heute führen, sind das Spiegelbild unserer immer schneller werdenden Gesellschaft. Die Phasen des Verliebens, Liebens und Verlassens, schnellen nur so an uns vorbei. Sie rasen wie ein D-Zug durch unser Leben, sodass wir gar keine Zeit haben, eine Definition dafür zu finden, was wir mit einem anderen Menschen haben, oder eben nicht. Ich finde es traurig, dass wir unser Liebesglück der Gesellschaftsgeschwindigkeit anpassen. Ich sehne mich nach einem Menschen, der mal nicht zweifelt, mal keine Anführungszeichen oder Umschreibungen braucht, um das zwischen uns zu definieren. Jemand der sagt: „Ich will dich! Ich will dich weil du bist, wie du bist.“. Einen Menschen der aus dem Zug aussteigt, meine Hand nimmt und mir zeigt, dass Geschwindigkeit heutzutage total überschätzt wird. Einfach mal ankommen, einfach mal zur Ruhe kommen. Das ist es, was uns heutzutage fehlt. Wir springen von der einen „Mini-Beziehung“, in die andere. Unsere Gefühle durchleben Höhen und Tiefen fast im Minutentakt. Ich bin kaputt, ich habe keine Energie mehr. Notbremsung! Ich will raus aus diesem Zug!
Klischees können mich mal! – Catladys rocken
Klischees über Frauen, insbesondere Singlefrauen, können ziemlich ätzend sein! Man wird da gerne mal in Schubladen gesteckt, in die man einfach nicht hinein passt. Davon kann ich ein Lied singen. Ich als Singlelady, möchte mich nicht verallgemeinern lassen, nur damit ich in irgendein Raster gepackt werden kann. Allerdings muss ich zugeben, dass es ein Klischee gibt, welches ich mehr als gut erfülle. Ich bin eine Crazy Cat Lady. Naja, vielleicht nicht ganz so „Crazy“, wie das comicgezeichnete Vorzeigeobjekt der gemeinen Katzenbesitzerin. Wer ab und zu die Zeichentrickserie „Die Simpsons“ verfolgt, wird vermutlich wissen, wer gemeint ist. Eleanor Abernathy, die verrückte Katzenfrau. Sie fällt besonders dadurch auf, dass sie durchgängig wirres Zeug brabbelt und regelmäßig mit Katzen um sich wirft. Eines meiner Lieblingszitate von Eleanor ist, soweit man sie mal verstehen kann: „Katzen in jedermanns Hose!“. Crazy ist sie auf alle Fälle, diese Catlady. Aber was hat die überzeichnete Comicfigur mit mir zu tun?
Nun ja, sagen wir es mal so, es scheint ein paar Parallelen zwischen uns beiden zu geben. Zumindest sehen das meine Freunde so. Nein, ich werfe nicht mit Katzen, aber das nur so am Rande. Als ich vor einigen Wochen unbedarft einen Link öffnete, der mir von einem Freund zugeschickt wurde, ereilte mich ein intensiver Lachanfall. Da öffnete sich doch tatsächlich die Produktseite für eine „Crazy Catlady“- Actionfigur. Formschön, detailgetreu, und mit vielen kleinen Plastikkätzchen. Nachdem ich wieder Luft bekam, begann ich zu überlegen. Bin ich etwa eine so abgedrehte Katzenfrau? Bin ich kurz davor, verwirrt durch die Straßen zu laufen und aus jeder Jackentasche eine Mautz zu zaubern? Dieser Gedanke bedurfte einer tieferen Analyse.
Seit 7 Jahren begleitet mich meine Katzenprinzessin Milka, die zwar sehr eigensinnig, aber trotzdem wundervoll ist. Sie ging mit mir durch dick und dünn. Beziehungen, Singlephasen, One-Night-Stands, Weinkrämpfe, Umzüge, sie war mein Fels in der Brandung. Vor einigen Wochen gesellte sich dann ein kleiner Babykater namens Jabba dazu, der meiner leicht übergewichtigen Katzendame Gesellschaft leisten sollte. Umso mehr Leuten ich von meinem Zuwachs erzählte, desto gemischter wurden meine Gefühle. „Erst hast du zwei, dann werden‘s drei, irgendwann vier und dann beginnst du mit denen zu werfen!“, durfte ich mir anhören. Anscheinend sind viele Menschen davon überzeugt, dass sich Tiere irgendwann zur Sucht entwickeln und das Animal Hording nur noch eine Frage der Zeit darstellt.
Ganz so schlimm ist es natürlich nicht. Denke ich darüber nach, warum ich meine Mietzen habe, werden mir überraschende Dinge klar. Meine Katzen sind für mich ein Männer- und Kinderersatz. Sie sind da, wenn ich kaputt von der Arbeit nach Hause komme. Sie sind da, wenn ich morgens die Augen aufmache. Sie spüren, wenn es mir nicht gut geht, und trösten mich. Sie geben mir also die Zuneigung, die ich als Singlefrau manchmal einfach nicht bekommen kann. Sie sind für mich ein Grund jeden Morgen aufzustehen, und abends wieder nach Hause zu kommen. Sie geben mir das Gefühl gebraucht zu werden. Da ich generell jemand bin, der sich gerne aufopfert und sich um andere kümmert, genieße ich es sehr, wenn ich die kleinen Mautzis mit meiner Liebe überschütten kann. Sie nehmen mir ein Stück weit die Einsamkeit. Abgesehen davon, sind Katzen auch eine super Ausrede, um ein schlechtes Date frühzeitig zu beenden: „Du, das tut mir jetzt voll leid, aber ich muss nach Hause, meine Katze füttern gehen!“. Na, schon einmal gehört? Ich bekenne mich schuldig, ich nutze diese Ausrede auch ab und zu.
Die Frage ist nur, habe ich Katzen, weil ich Single bin, oder bin ich Single, weil ich Katzen habe? War erst die Henne, oder erst das Ei? So ganz genau kann man das natürlich nicht sagen, da mir bis jetzt noch niemand vorhielt, nicht mit mir zusammen sein zu wollen, weil ich Katzenbesitzerin bin. Männer mit Tierhaarallergie schaffen es sowieso nicht in meine Nähe, ohne Atemnot zu bekommen. Aber warum bleiben Cat Ladys dann öfter allein, als andere Singledamen? Ich glaube eine Vorliebe für Katzen ist im Charakter einer Person begründet. Wer unabhängige Wesen, welche man kaum erziehen kann, bevorzugt, ist meist auch selbst eher etwas eigensinnig. Katzenladys sind also oftmals individuelle Charaktere, mit denen „Mann“ vermutlich nicht ganz so einfach umgehen kann. Das sehe ich auch an mir selbst. Ich würde mich nicht als „einfach“ bezeichnen. Der Hang zum Unabhängig sein wollen, verbindet meine Mautzis und mich. Ich tue Dinge, wann es mir passt. Ich lasse mich nicht zu etwas zwingen. Ich würde gerne manchmal über mehrere Tage nur schlafen, essen, schlafen, spielen, essen, schlafen. Wenn man es so betrachtet, könnte glatt ich die Mietz des Hauses sein, welche sich nur als Mensch getarnt hat. Damit muss ein Mann erstmal zurechtkommen! Vielleicht fällt es einigen Männern deshalb so schwer, sich auf eine Katzenlady einzulassen? Denn er wird in irgendeiner Art und Weise immer die zweite Geige spielen.
Bis jetzt habe ich nur auf mich selbst geschaut, doch kann es nicht sein, dass ich ein Sonderfall bin? Die einzige Singlelady weit und breit, auf die das Klischee passt? Nein! Ich kenne jede Menge Frauen, denen es genauso geht wie mir. „Singlefrau mit Katze“, haben wir uns einmal getauft. Ich bin absolut kein Einzelfall! Fast jede Singlefrau, mit der ich zu tun habe, ist Katzenbesitzerin. Da ich natürlich von meinen Freunden nicht gleich auf alle anderen schließen möchte, befragte ich eine Vielzahl von Menschen, ob ihnen „Singlefrauen mit Katze“, bekannt wären. Mir wurde wiederholt bestätigt, dass Frauen gerade ab Mitte 20, gerne eine Katze als Wegbegleiter wählen. Es sind besonders die Frauen, die gerne einen festen Partner hätten, aber durch welche Umstände auch immer, keinen haben. Dabei sind wir Katzenfrauen so liebevoll und fürsorglich, dass ein jeder Mann froh sein könnte, uns an seiner Seite zu wissen.
Wir Catladys brauchen unsere kleinen Kuschelmonster, um unsere Liebe jemandem schenken zu können, der uns auch etwas zurückgibt. Eine Mietz bleibt bei dir, geht mit dir durch gute und schlechte Zeiten. Das kann man heutzutage von Männern leider nicht pauschal behaupten. Eine Katze ist eine Konstante im Leben die dafür sorgt, dass wir uns gebraucht fühlen. Sie hört zu und urteilt nicht. Sie bereichert uns. Darum sage ich gerne: Ja, ich bin eine Catlady! Manchmal vielleicht auch eine „Crazy“-Catlady, weil ich meine Tiere zu sehr vermenschliche. Aber was soll‘s! Ist es nicht wichtig, dass man sich wohl fühlt? Ich würde mich nicht wohl fühlen, wenn ich jeden Tag in eine leere Wohnung kommen müsste. Es zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich mit großen (und ständig hungrigen) Augen begrüßt werde. Egal ob ich gerade aussehe wie ein schlecht ausgeschlafener Gollum, Katzenliebe ist bedingungslos. Klischee hin oder her, Catladys rocken!
Drama Baby, Drama! Wer braucht sowas bitte in Beziehungen?
Drama Baby, Drama! So geht es in nicht wenigen Beziehungen zu, die in meinem Umfeld geführt werden. Alltag und „ankommen“, gibt es da nicht. Da wird sich innig geliebt, gefetzt, getrennt, vertragen, geliebt und alles wieder von vorn. Mir ist das komplett unverständlich. Ich habe es noch nie am eigenen Leib erlebt. Vielleicht kann ich mir deshalb nicht vorstellen, in einer solchen Beziehung zu sein. Beziehung heißt für mich Harmonie! Das Leben ist in meinen Augen schon stressig genug, da muss ich mir nicht noch einen Drama liebenden Partner ans Bein binden. Was ist es, das diese Paare dennoch zusammenhält? „Ich brauche eine Bestätigung für meine Gefühle.“, sagte mir ein guter Freund zu diesem Thema. Jeder Streit, jede dramatische Entwicklung innerhalb der Beziehung hinterfragt nun einmal auch die Gefühle der Beteiligten. Verlustängste, Verletzungen und Wut sorgen dafür, dass uns Gefühle mehr denn je bewusst werden. Das ist dann die Bestätigung, die sich mancher wünscht. Auch das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Für mich ist es eine Bestätigung der Liebe, wenn ich eben keinen Streit, kein Drama und keine Verletzungen durchleben muss. Für mich ist es die Sicherheit, die ein Partner ausstrahlt. Permanente Angst haben zu müssen, dass die Gefühle regelmäßig auf eine harte Probe gestellt werden, würde mich kaputt machen.
Das intensive Gefühl der Liebe wird uns oft so vermittelt, dass es uns theoretisch total aus den Socken hauen müsste. Die Gesellschaft sagt, wir sollten in der frühen Beziehungsphase eigentlich alles andere vernachlässigen, die meiste Zeit im Bett verbringen und in unserem Bauch Schmetterlinge züchten. Mal ganz realistisch betrachtet, wem geht es so? Wer entspricht genau diesem „Ideal“ was uns eingetrichtert wird? Ich entspreche ihm nicht! Natürlich kenne ich Schmetterlinge, die intensive Anziehungskraft eines Bettes oder auch den Umstand alles um sich herum zu vergessen. Aber das ist endlich, sehr endlich sogar! Leider wird uns immer wieder zu verstehen gegeben, dass Beziehungsanbandelungen, welche nicht mega intensiv sind, irgendwie falsch sein müssten. „Da fehlt doch irgendwas!“, schreit unser Hirn. Dass der Bauch sich wohl fühlt und wir eigentlich genau das haben, was uns gut tut, wird überstimmt. Wer sich ständig bewusst machen muss, was er für eine andere Person fühlt, scheint irgendwas falsch zu machen. Für mich ist es das latente Gefühl der intensiven Zuneigung, die ich nicht „auslösen“ muss, die ist einfach da.
Wenn wir aber so von unserer Außenwelt beeinflusst sind, dass wir nicht mehr wahrnehmen können, was uns angenehm ist, sondern wir nach mehr, nach höherem streben, werden wir nie irgendwo ankommen. Ist das nicht das Ziel einer Liebe? Ankommen? Der Druck, dass alles perfekt laufen muss, wie im Märchen und bitte schön ohne Zweifel, treibt uns nicht hin zur Liebe, sondern entfernt uns nur weiter von ihr. „Es liegt nicht an dir, es liegt an mir!“, ist einer der ekelhaftesten Sätze, die man von einem potenziellen Partner hören kann. Denn egal was danach kommt, es wird zwei Menschen auseinander treiben. In diesem Falle, liegt derjenige aber richtig. Es liegt an ihm. Es liegt an seinen Erwartungen, an seinen Vorstellungen, wenn es um die Liebe geht. Man muss wissen was man will, bevor man es findet. Will man Drama, wird man Drama finden. Fühlt man sich damit nicht wohl, sollte man mal versuchen, die Perspektive zu verändern. Was tut mir gut? Was wünsche ich mir für die Zukunft? Ist es das, was ich mir auch in 10 Jahren noch vorstellen kann? Beantwortet man sich diese Fragen, sollte bei den wenigsten Menschen herauskommen, dass sie sich nach einer Drama-Beziehung sehnen. Eine Beziehung ist nämlich meist dann perfekt, wenn sie weder verletzt, noch Wut verursacht. Muss man seine eigenen Gefühle ständig bestätigen, sollte man sich darüber Gedanken machen, ob überhaupt genug Gefühle da sind. Sind nur wenige Gefühle vorhanden, schreit das natürlich nach Verstärkung. Das will ich nicht. Was ich fühle, braucht kein Drama. Was ich fühle, zeigt mir mein Herz, mein Bauch und nicht mein Verstand.
„Emotionale Stabilität in der Liebe“ – auf beziehungsweise-magazin.de
Emotionale Stabilität, das war ein harter Brocken als Artikelthema! Es hat mehrere Anläufe gebraucht, bis ich mich so richtig mit dem Thema auseinandersetzen konnte. Was dabei rausgekommen ist, lest ihr bei beziehungsweise-magazin.de