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Achtsam durch die Trennung – Interview mit BamBu

Werbung – In Kooperation mit BamBu

Manchmal muss man das Feld von hinten aufrollen. Ein Ende bedeutet immer einen neuen Anfang. So, das waren nun genug Sprichwörter für heute 😉 Wenn es um Liebe geht, ist es die Trennung, die dafür sorgt, dass sich Neues entwickeln kann. Aus diesem Grund startet meine keine Videoserie in Zusammenarbeit mit BamBu mit genau diesem Thema: Trennung.

Falls du BamBu noch nicht kennenlernen durftest, erzähle ich dir kurz, was es mit dieser App auf sich hat. Als die beliebteste Meditations-App, hat es BamBu geschafft, schon über 3 Millionen Nutzer*innen zu begeistern. BamBu führt dich durch Meditationen zu ganz verschiedenen Themen. Egal in welcher Lebensphase du gerade steckst oder welche Probleme es zu bewältigen gilt, bei der Vielzahl an angebotenen Meditationen ist für jede Gelegenheit etwas dabei.

Loslassen

Passend zum Thema Trennung habe ich die Meditation zu „Loslassen“ getestet. Ich habe gelernt, wie ich achtsam mit einem Verlust umgehen kann und daraus Energie schöpfe, um einen Neustart zu wagen.

Das folgende Video ist der erste Teil einer kleinen Videoreihe, in der ich mich mit verschiedenen Beziehungssituationen beschäftige und dir Erfahrungen und Tipps mit auf den Weg gebe, wie du diese Situationen achtsam bewältigen kannst.

Achtsam durch die Trennung

Achtsam durch die Trennung

Trennungen sind Verletzungen, und Liebesbloggerin Jule weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es in dieser Zeit ist, dass man achtsam mit sich umgeht.

 

Titelbild Mirjamsonntag

„Mein Freund gehört mir, und ich ihm“ – Workshop zum Hohelied

Der unten stehende Text entstand während der Vorbereitung eines Workshops zum evangelischen Mirjam-Sonntag. Der Mirjam-Sonntag beschäftigt sich mit der Geschlechtergleichheit in der evangelischen Kirche und wird von Frauen vorbereitet. In diesem Jahr unter dem Motto „Du bist schön“.

Bezug genommen wurde auf das Hohelied, eine Sammlung von Liebesliedern in der Bibel. Die Teilnehmerinnen, die meinen Workshop besuchten, den ich zusammen mit einer Pastorin durchführte, sind in der kirchlichen Arbeit verwurzelt. Der Workshop diente als Inspirationsquelle für individuelle Gottesdienste zum Mirjam-Sonntag. Mein Workshopthema trug den Titel „Junge Menschen, Beziehungen und die Liebe heute“. Ausgangspunkt unserer Arbeit war das Zitat aus dem Hohelied „Mein Freund gehört mir, und ich ihm.“. Ich als Atheistin, die sonst nur an Weihnachten Berührungspunkte mit der Kirche hat, stand vor der Herausforderung mich in die Art und Weise hineinzuversetzen, in der zur Entstehungszeit über Liebe geschrieben wurde. Genau das war das Spannende an diesem Workshop: Wie wird ein solcher Text von einer Atheistin interpretiert? Welche Gültigkeit haben die Worte noch heute?

Verstärkt tinder die Oberflächlichkeit der Partnersuche?

Nachdem die Workshopleiterin und ich unsere Interpretation des Zitates „Mein Freund gehört mir, und ich ihm“ vorgestellt hatten, ging es in eine lebhafte Diskussion. Allen voran die Frage: Wie entstehen heute Beziehungen? Was hat sich durch die Digitalisierung unserer Welt verändert und was macht das mit unseren Vorstellungen von Liebe und Zärtlichkeit? Da in unserem Workshop viele unterschiedliche Altersgruppen vertreten waren, konnten wir aus einem großen Schatz an Erfahrung und Weisheit schöpfen. Als besonders spannend empfand ich die verschiedenen Meinungen zur Datingapp tinder. Während die jüngeren Teilnehmerinnen eher die positiven Aspekte dieser Kennenlernmöglichkeit herausstellten, kritisierten die älteren die zunehmende Oberflächlichkeit und optische Fixierung in der Partnersuche.

Hollywood braucht eine neue Art des Happy Ends

Heiß diskutiert wurde die sogenannte „Disneyfizierung“ der Liebe. Wie sorgt Hollywood dafür, dass sich unser Bild von Liebe in den letzten Jahrzehnten so verändert hat? Wir stellten fest, dass es ein bestimmtes Happy End war, welches wir uns häufiger auf der großen Leinwand wünschen: Eine Frau, die glücklich ist. Glücklich mit sich selbst, ohne sich zwingend in einer Partnerschaft zu befinden.

Auf eines konnten sich alle Teilnehmerinnen einigen: Wer mit sich selbst im Reinen ist, braucht nicht zwingend einen Partner, um glücklich zu sein.

Meine Interpretation des Zitats „Mein Freund gehört mir, und ich ihm.“ aus dem Hohelied.

Mein, dein – das sind doch bürgerliche Kategorien – sagte schon das kommunistische Känguru, eine Romanfigur des Autoren Marc-Uwe Kling. Besitz, das ist in Zeiten des Streamings und Sharings ziemlich out. Dann nutzen, wenn man es braucht, ohne hohe Anschaffungskosten zu haben. Was das mit der Liebe zu tun hat? Unsere heutige Gesellschaft entwickelt sich nicht nur bezüglich ihres Konsumverhaltens in eine unverbindliche Richtung, auch Beziehungen tun es. Im ersten Moment weckt es ein komisches Bauchgefühl, ein Streamingangebot mit Liebe zu vergleichen. Hier geht es nicht darum, eine Beziehung plötzlich aufzugeben, nur weil sie nicht mehr so recht ins eigene Leben zu passen scheint. Es geht darum, „Besitz“ neu zu definieren.

Eine neue Definition von „Besitz“

Das einzige, das wir wirklich besitzen, sind wir selbst. Unser Körper und die Seele, die in ihm gebunden ist. Über all das können und dürfen wir entscheiden. Haare ab, Haare dran, Gewicht rauf, Gewicht runter, was wir mit uns anstellen, ist uns selbst überlassen. Wäre unser Partner unser Besitz, hieße das im Umkehrschluss, wir dürften über ihn und sein Leben entscheiden. In früheren Zeiten mag es solche Beziehungen gegeben haben, in denen sich ein Part komplett dem anderen unterwarf und mehr Sklave als Lieblingsmensch auf Augenhöhe war. Gottseidank ist das lange her.

Neugewonnene Freiheit nicht aufgeben

Wir sind uns heutzutage bewusster über uns und unsere Bedürfnisse. Individualität wird groß geschrieben. Dieser Selbstbezug sorgt dafür, dass wir viel eher wahrnehmen, wenn uns etwas nicht gut tut. Gerade Frauen sind es, die sich nun bewusster für eine Beziehung entscheiden, oder gegen sie. Sie leben freier, ohne Abhängigkeit von einem Mann. Diese gewonnene Freiheit aufzugeben, um zum Besitz eines anderen Menschen zu werden, würde unsere Gesellschaft wieder in eine längst vergangene Zeit zurückwerfen.

So romantisch das Zitat aus dem Hohelied im ersten Moment scheinen mag, so antiquiert ist es. Auch wenn nicht alle Entwicklungen, die moderne Beziehungen durchlaufen der Liebe besonders gut tun, sind sie doch ein Fortschritt, den es zu verteidigen gilt.

Ehrlich, ihr seid so viel besser als ihr oft denkt!

Warum werde ich überhaupt geliebt? Diese Frage stellen wir uns oft. Eine Antwort darauf fällt schwerer, als es im ersten Moment scheint. Schnell führt sie zu Zweifeln. Dabei sind wir so viel besser als wir oft denken! Mehr dazu lest ihr in meinem neuen Artikel auf beziehungsweise-magazin.de

Ehrlich, ihr seid so viel besser als ihr oft denkt!

Ehrlich, ihr seid so viel besser als ihr oft denkt!

Ein Artikel für mehr Selbstliebe.

Source: www.beziehungsweise-magazin.de/ratgeber/partnerschaft-beziehung/ehrlich-sie-sind-so-viel-besser-als-sie-denken/

Die Depression scheint sich wie ein Virus in meiner Generation zu verbreiten

Dieser Artikel erschien zuerst bei der HuffingtonPost. Durch die Abschaltung der deutschen Ausgabe der HuffingtonPost, zieht er nun zur Autorin „zurück“

Ist man regelmäßig in Berlin unterwegs, wird man sofort wissen, was gemeint ist, wenn am Bahnhof die Durchsage „Polizei- und Notarzteinsatz“ ertönt. Dann hat sich wieder einmal jemand vor den Zug geschmissen. Sich das Leben genommen, indem er sich von einem tonnenschweren Gefährt hat überrollen lassen.

Was Menschen dazu bewegt, diesen Ausweg zu wählen, erschloss sich mir nicht, bis ich vermehrt auf eine Krankheit stieß: Depression. In meinem Freundeskreis gibt es mehrere Fälle von Depression. Von außen betrachtet trifft sie ganz normale Menschen, die jeden Tag zur Arbeit gehen und über meine schlechten Witze lachen. Doch was niemand sieht, sind die dunklen Gedanken, die sie Tag für Tag quälen.

Ein Suizidversuch riss mich aus meiner Freude-Freude-Eierkuchen-Welt

Wie weit verbreitet Depressionen wirklich sind, ahnte ich nicht. Meine Friede-Freude-Eierkuchen-Welt begann langsam zu bröckeln, als ich von dem Selbstmordversuch eines Freundes erfuhr. Es war kein entfernter Bekannter, sondern einer der Freunde, mit denen ich normalerweise die Wochenenden auf Partys verbringe. Plötzlich wollte sich diese Frohnatur von der Welt verabschieden. Einfach so, ohne für mich erkennbaren Grund. Trotz Job, guter familiärer Beziehungen und einem stabilen Freundeskreis, hielt er es mit seinen dunklen Gedanken nicht mehr aus. Kurz darauf stellte sich heraus, dass er nicht der Einzige aus meinem Umfeld war, der mit solchen gravierenden psychischen Problemen zu kämpfen hatte.

Das, was mir meine an Depression erkrankten Freunde regelmäßig beschreiben, klingt nach Höllenqualen. Dunkle Geister, die dafür sorgen, dass sie es nicht einmal mehr aus dem Bett schaffen. Gezwungen über Tage an die Decke zu starren, weil der Körper nicht mehr dazu in der Lage ist, richtig zu schlafen. Gefangen in den eigenen Gedanken, die wie eine Spirale immer mehr ins Negative kreisen. Das, was die Betroffenen dabei fühlen, ist nicht einmal Schmerz oder Verzweiflung, es ist schlimmer: Sie fühlen nichts.

Es sind besonders die jungen Männer der GenY, die in ein emotionales Loch fallen

Die Anzahl an Menschen, die mir von dunklen Gedanken erzählen, die sie nicht nur in schlechten Momenten quälen, sondern tagtäglich, wächst stetig. Die Depression scheint sich wie ein Virus in meiner Generation zu verbreiten. Ich dachte immer, es wäre normal, dass man ab und zu schwierige Phasen hat, aber das was viele meiner Generation durchmachen, hat nichts mehr mit einer Phase zu tun.

Laut verschiedener Studien beträgt der prozentuale Anteil aufgetretener schwerer Depressionen über alle Altersgruppen hinweg 8,3 Prozent. Besonders betroffen sind Frauen (insgesamt 11,2 Prozent), die besonders im Alter von 40 bis 49 Jahren mit dieser Erkrankung zu kämpfen haben (14 Prozent). Obwohl Männer nicht so anfällig für diese Art der psychischen Störung zu sein scheinen, fällt eines auf: Sie erreichen die höchste Rate an depressiven Erkrankungen im Alter von 18 bis 29 Jahren (6,6 Prozent).

Die Studienergebnisse stützen meine Beobachtungen. Es sind gerade die jungen Männer in meinem Umfeld, die in ein emotionales Loch fallen. Dabei stehen sie doch noch am Anfang ihres Lebens, sollten motiviert sein und vor Energie nur so sprudeln.

Wir sind doch keine Maschinen!

Was ist es, das uns so kaputt macht? Was sorgt dafür, dass wir unseren Kopf vor lauter quälender Gedanken kaum noch tragen können? Es ist nachgewiesen, dass die GenY ein höheres Risiko trägt, eine depressive Störung auszubilden, da die auslösenden Faktoren meine Generation besonders betreffen. Das immer schneller werdende Leben um uns herum führt zu Überforderung, der dadurch entstehende Stress kann in Kombination mit Faktoren wie einer Trennung oder einem Verlust enorme Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Schon jetzt bestätigen die aktuellen Statistiken der Krankenkassen, dass besonders die Generation Y aufgrund depressiver Erkrankungen arbeitsunfähig geschrieben wird.

Es wird ebenfalls davon ausgegangen, dass sich dieser Trend fortsetzt und auch unsere nachfolgenden Generationen immer mehr zu psychischen Erkrankungen neigen werden. Wen wundert das? Aus meiner Sicht ist allein der immer schneller werdende Alltag Grund genug, um unter der Belastung zusammenzubrechen. Sind Menschen dafür geschaffen mindestens 16 Stunden am Tag zu funktionieren? Nein.

Wir verkommen mehr und mehr zu Maschinen, die durch den Alltag rattern. Da wundern wir uns, dass irgendwann das Getriebe kaputt ist? Man nennt Psychologen nicht umsonst auch “Seelenklemptner”. Das was in uns kaputt geht, damit eine Depression entstehen kann, muss repariert werden.

Es kann jeden von uns treffen

Sich in diesen Situationen Hilfe zu holen, gilt leider oft als Schwäche. Die eigenen Probleme nicht mehr hinzubekommen, das gibt keiner gerne zu. Wir sind doch die Generation, die alles schaffen kann, der kein Berg zu hoch ist, kein Weg zu weit. Unsere mögliche Schwäche wird nur belächelt. Es fehlt der Gesellschaft an Verständnis. Ich habe Arbeitskollegen gesehen, die kurz nach dem Tod eines engen Familienmitglieds wieder auf der Arbeit erschienen, weil sie so dringend gebraucht wurden. Auch nach Beziehungstrennungen gehen viele von uns dazu über, durch Ablenkung Schmerz zu verdrängen.

All dieses seelische Leid stapelt sich irgendwo in uns, bis es an den Punkt kommt, an dem es einfach raus muss. Plötzliche Zusammenbrüche und Hilflosigkeit folgen. Es kann jeden von uns treffen. Jeder von uns kann irgendwann am Bahnsteig stehen und mit dem Gedanken spielen, die nächste Bahneinfahrt nicht zu überleben. 10 – 15% der depressiv Erkrankten sterben durch Suizid.

Unser Erfolg hat seinen Preis

Von außen mag die Generation Y selbstbewusst und unerschütterlich wirken. Schaut man jedoch genauer hin, blitzen Überforderung und Verletzlichkeit hervor. Nur weil wir gefühlt schneller und produktiver sind als die Generationen zuvor, heißt das nicht, dass diese Entwicklung ohne Nebenwirkungen auskommt. Unser Erfolg hat seinen Preis. Wir müssen frühzeitig erkennen, wenn etwas mit uns oder unserem Umfeld nicht stimmt. Wenn wir diese schwierigen Situationen annehmen, versuchen zu verstehen und Schwäche zulassen, haben wir die Chance Wege zu finden, die aus der Spirale dunkler Gedanken führen.

Auch wenn es der Gesellschaft an Verständnis mangelt, sind wir doch diejenigen, die in diesen Momenten füreinander einstehen müssen. Das Wichtigste ist: Hilfe suchen, wenn erste Symptome auftreten! Eine Depression ist kein Schnupfen, sondern eine ernsthafte Erkrankung. Umso schneller sie behandelt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Hier gibt es Hilfe

Die Telefonseelsorge ist unter der Rufnummer (08 00) 111 0 111 sowie (08 00) 111 0 222 oder 116 123 rund um die Uhr zu erreichen. Beratung via Chat, Mail und vor Ort: https://www.telefonseelsorge.de

Eine Online-Beratung für Kinder und Jugendliche bietet: https://www.nummergegenkummer.de

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hat ein Info-Telefon Depression eingerichtet. Erreichbar unter (08 00) 33 44 5 33 am Mo., Di. und Do. 13-17 Uhr sowie Mi. und Fr., 8.30–12.30 Uhr

Ambulante Behandlung in dringenden medizinischen Fällen: Ärztlicher Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen, telefonisch erreichbar unter 116 117 (rund um die Uhr)

Meldung von lebensbedrohlichen Notfällen: Rettungsdienst, telefonisch erreichbar unter 112 (rund um die Uhr)

 

Heute schon getrennt? – Warum Ostern für viele Paare das Beziehungsende bedeutet

Bunte Eier, sonniges Wetter und die ersten sommerlichen Temperaturen – Ostern könnte so schön sein! Wäre da nicht eine Tatsache, die das Osterfest für viele Paare zum Desaster werden lässt: eine Trennung.

Schaut man sich die Änderungen des Beziehungsstatus bei Facebook an, lässt sich Jahr für Jahr eine interessante Entwicklung erkennen. Es scheint Monate zu geben, an denen Trennungen gehäuft vorzukommen scheinen. Dass die Weihnachtszeit dazu gehört, ist allgemein bekannt. Familienstress, falsche Geschenke und das Fehlen des Sonnenvitamins D, sorgen für Herzschmerz und feuchte Augen.

Der Trend spricht für sich!

Weniger offensichtlich sind die hohen Trennungszahlen, die mit dem Osterfest einhergehen. Statistisch gesehen ist es der März, der besonders viele Herzen brechen lässt. Da das Osterfest nicht jedes Jahr gleich liegt, kann man zwar nicht grundsätzlich eine Verbindung zwischen den Osterfeiertagen und der Anzahl an Trennungen ziehen, aber allein der Trend spricht für sich. Interessant ist, dass Montage als Trennungstage besonders beliebt sind. Noch schnell die bunten Eier einsacken und dann nichts wie weg?

Frühlingsgefühle <3

Abgesehen von den im März und April gelegenen Feiertagen spielt bei der Auflösung einer festen Bindung ein anderer Aspekt eine besondere Rolle: Die Jahreszeit. Frühling, den verbinden wir nicht nur mit Blütenpracht, ersten höheren Temperaturen oder Spargelzeit, sondern mit ganz besonderen Gefühlen. Die Krabbeltiere, die sich bei Sonnenschein wieder aus der Erde trauen, finden sich nicht nur auf Wiesen, sondern auch in unserer Magengegend. Zumindest im übertragenen Sinne. Frühlingsgefühle, Schmetterlinge im Bauch, unser Hormonhaushalt spielt total verrückt. So schön sich das auch anfühlt, so bedrohlich kann es für Beziehungen wirken. Plötzlich weitet sich der Blick und andere Damen und Herren wirken interessanter, als wir es in Erinnerung hatten. Unser Körper ist ein wenig außer Kontrolle und verleitet uns gerne dazu, Zweifel an unserer bestehenden Beziehung zu entwickeln. Da draußen scheinen so viele andere potenzielle Partner umherzulaufen, warum sollte ich nicht einen neuen, vielleicht besseren, wählen?

Partner oder doch nur Bettwärmer?

Nicht zu unterschätzen ist außerdem ein Verhaltensmuster, welches ebenfalls durch die Jahreszeiten beeinflusst wird. Den Winter allein durchleben, niemanden zum Kuscheln zu haben wenn es draußen fröstelt und schneit, das mag kaum jemand gern. Daher ist es zum Ende des Jahres interessant zu beobachten, wie viele Singles plötzlich in Beziehungen verschwinden. Wer sich seinen Partner jedoch eher als Bettwärmer und nicht als Lebensbegleiter ausgesucht hat, kommt im Frühling schneller auf die Idee, eine Korrektur der Entscheidung vorzunehmen.

Welche Gründe es auch sein mögen, glaubt man der Statistik, bedeutet die Frühlingszeit um Ostern herum für viele Paare das Aus. So traurig das sein mag, zumindest ein wenig tröstend sollte der Fakt sein, dass sich ein neuer Partner im Sommer viel einfacher finden lässt, als in der tristen Winterzeit.

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern möglichst trennungsfreie Ostertage. <3

Das ist doch Hype von gestern – Was die Schnelllebigkeit mit mir macht

Dieser Artikel erschien zuerst bei der HuffingtonPost. Durch die Abschaltung der deutschen Ausgabe der HuffingtonPost zieht er nun zur Autorin „zurück“

Jeden Tag verbringe ich gefühlte Stunden damit, aktuelle News zu lesen. Ich forste mich von der Zeit, zur F.A.Z. über die Welt, bis zur Süddeutschen. Hinzu kommen diverse Links, die ich durch Teilungen meiner Freunde auf Facebook anklicke. An mir geht keine neue Entwicklung, kein Hype vorbei.

Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, ich würde mich durch diese Informationsflut selbst überholen. Was ich gestern noch als Hip und neu empfand, geht mir durch den stetigen Input der immer gleichen Informationen morgen schon wieder gehörig auf den Geist. Kenn ich schon, hab ich schon, gibt’s nichts neues?

Jim Pandzko als Beispiel für die Schnelllebigkeit des heutigen Hypes

In meiner Jugend, es waren die fantastischen 90er, dauerte es, bis sich ein Hype wirklich durchsetzte. Es dauerte, bis alle ein bunt leuchtendes Jojo besaßen. Es dauerte, bis jeder einmal den neuen Song gehört hatte, der gerade die Charts stürmte. Damals entdeckte ich durch Chartshows neue Musik. Alles ging entspannt seinen Gang, früher oder später. Heute kann ich die Songs, die eine Chart-Platzierung erreichen, schon lange nicht mehr hören. Nehmen wir das Beispiel Jim Pandzko feat. Jan Böhmermann mit ihrem Hit „Menschen Leben Tanzen Welt“. Ich gehörte zu den Ersten, die durch die Mediathek-Ausstrahlung des Neo Magazins Royal in den Genuss dieses wahrhaft künstlerischen Musikstückes kamen. Es dauerte keine zwei Stunden, bis sich meine Timeline mit Pandzkos YouTube-Video füllte. Ich fühlte mich wie im Rausch, während ich das Internet nach Reaktionen zu Böhmermanns Coup durchsuchte. Er trendete auf twitter, erstellte sogar einen eigenen Account, um die Vermarktung des Songs anzutreiben.

Kennst du nicht? Du lebst wohl hinterm Mond

Es war Donnerstag-Abend und ich summte Menschen Leben Tanzen Welt, als wäre es der neueste Michael Jackson Hit. Doch schon am nächsten Tag ging mir das ganze Tara auf die Nerven. Nicht der Song, sondern die vielen Reaktionen darauf waren es, die mir nur ein Augenrollen entlockten. Ja liebe Welt, hast du es auch schon mitbekommen? Da gibt’s ein tolles Lied und so…gähn. Es war nicht einmal 15 Stunden her, dass der Hype begann, für mich war er jedoch schon wieder vorbei. Als ich eine Woche später während einer Party den Musikwunsch „Menschen Leben Tanzen Welt“ äußerte, schaute mich der DJ fragend an. Jim Pandzko? Ham wa nich. Ich war schockiert. Ich unterstellte dem Plattenmann mangelnden Musikgeschmack und wendete mich beleidigt ab.

Für mich waren all diejenigen, die erst Tage später auf diesen Hype stießen, irgendwie hinterm Mond. Die Begeisterung, die Böhmermanns Aktion in den folgenden Tagen auslöste, empfand ich nur noch als öde. Am liebsten hätte ich den Medien, welche nun auch langsam anfingen zu berichten, ein lustloses: „Na ihr seid ja von der ganz schnellen Sorte.“, hinterhergeworfen.

Ich brauche Input, um mich nicht mit mir beschäftigen zu müssen

Ist diese Schnelllebigkeit nicht bedenklich? Erledigt sich ein Hype, braucht es schließlich einen neuen, der die Begeisterung der Menschen herauskitzeln kann. Jetzt ist es vielleicht das Coachella Festival, auf dessen Zug alle möglichen Modelabels aufspringen. Gähn, alte Kamellen, habe ich schon gestern etwas drüber gelesen. Die moderne Gesellschaft braucht stetig Futter, um ihre Geschwindigkeit zu halten. Was soll ich auch tun, während ich mit der Bahn zur Arbeit fahre? Ich schaue auf mein Telefon und brauche Input, damit ich mich nicht mit meinen Mitmenschen beschäftigen muss.

Alle diese Hypes lenken ab von dem, was eigentlich wichtig ist: von uns selbst. Beschäftige ich mich mit den neuesten veganen Körner-Schleim-Getränken, bleibt gar keine Zeit, mir mal Gedanken über mein eigenes Leben zu machen.

Zukunftsvision

Wie sich das wohl in Zukunft entwickeln wird? Brauche ich in ein paar Jahren vielleicht alle 3 Stunden einen neuen Hype, um nicht in Langeweile zu verfallen? Weiß ich in 10 Jahren überhaupt noch, welcher angesagte Fruchtsmoothie gerade Instagram flutet, oder ziehen die Hypes so schnell an mir vorbei, dass ich sie gar nicht mehr wahrnehme?

Flamingos, Halsbänder, Einhörner, Pokemon Go, Coachella, Bibi und Tina, Influencer Lisa und Lena… oh je, mir ist schon ganz schwindelig.