Statistisch gesehen müssen wir ungefähr 11 Menschen des anderen Geschlechts kennenlernen, damit wir einen potenziellen Partner darunter finden. Es reicht nicht, an 11 verschiedenen Menschen vorbei zu gehen, damit es Klick macht. Wir müssen mit ihnen in Kontakt kommen und sie näher kennenlernen.
Wenn man sich diesen Fakt mal durch den Kopf gehen lässt, scheint die Partnersuche irgendwie noch aussichtsloser, als sie eh schon ist. Jemanden zu finden, der zu uns passt, ist verdammt harte Arbeit! Wenn wir ehrlich sind, könnten wir einander bei der Anzahl der Macken, und dem Stadium der Verwirrtheit, gegenseitig überbieten. Ich weiß, ich weiß, bei allen anderen Menschen scheint das mit dem Verlieben, Heiraten und glücklich bis ans Lebensende sein, so schnell und reibungslos zu funktionieren. Ich glaube aber, das bilden wir uns nur ein. Haben wir mal jemanden im Kindergarten mit Sand beworfen, der uns 20 Jahre später einen Heiratsantrag macht? Eine Lüge. Im Supermarkt zufällig nach den gleichen Zitronen gegriffen? Ein bisschen zu viel Hollywood, oder?
Du bist die Regel, nicht die Ausnahme
Auch wenn du zwanzig Mal am Tag solche romantischen und vor Kitsch nur so strotzenden Liebesgeschichten hörst: Glaube sie nicht. Denn was viele vergessen haben: Das ist die Ausnahme. Diese Geschichten sind die Ausnahme. Zugegeben, Hollywood lehrt uns manchmal sogar sehr wertvolle und wahre Dinge. Im Film „Er steht einfach nicht auf dich“ wird klargestellt, dass wir eben nicht die Ausnahme sind. Romantische Lovestorys hin oder her, wir sind die Regel. Wir sind diejenigen, die auch mit Mitte 20 noch mit Sand beworfen werden, ohne Heiratsantrag. Wir sind diejenigen, die höchstens alle Zitronen im Supermarkt runter werfen, und sie dann auch noch alleine wieder aufheben müssen. Wir sind die Regel. Machen wir uns nichts vor, wir haben es schwer bei der Partnersuche. Nicht weil wir hässlich, dumm oder verschroben sind, sondern weil Partnersuche einfach eines der schwierigsten Dinge zu sein scheint, die es auf diesem Planeten gibt. Tinder & Co. suggerieren uns eine grenzenlose Auswahl an potenziellen Traumpartnern, aber wenn wir sie dann Angesicht zu Angesicht beurteilen, wird aus jedem Prinzen schnell eine kleine schleimige Kröte.
Stammen Männer von Kröten ab?
Manchmal bezweifle ich, dass der Mann vom Affen abstammen soll. Sind Affen nicht süße, liebenswerte Tierchen, die wir im Zoo anhimmeln und am liebsten mit nach Hause nehmen würden? Da kann doch etwas nicht stimmen. Vielleicht haben die Wissenschaftler da etwas vertauscht? Ups, eigentlich lag der Ursprung der Männlichkeit in einer Kröte, aber hey, das merkt doch keiner. Vielleicht kommt daher das Märchen mit dem Froschkönig? Soll ja immer ein kleines bisschen Wahrheit dabei sein, in den lang überlieferten Gute-Nacht-Geschichten. Zugegeben, es gibt auch seltene Exemplare, die es sich anzuhimmeln lohnt. Auf ein solches zu treffen, ist allerdings reine Glückssache. Die Gattung des Traummannes ist nämlich vom Aussterben bedroht. Die meisten von ihnen werden in viel zu kleinen möblierten Wohnungen gehalten, und von ihren Entführerinnen gemästet. Könnte ja passieren, dass sie auf dem Arbeitsweg weggeschnappt werden, oder so. Wenn aus Traummännern irgendwann nicht mehr ganz so ansehnliche Exemplare werden, reduziert sich die Auswahl an potenziellen Partnern rapide. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, aus dem Becken der übrig gebliebenen Frösche nicht eine schleimige Kröte zu erwischen.
Dein nächstes Date wird eine Kröte sein
In dieser Hinsicht bin ich nicht gerne ehrlich, aber die Statistik steht hinter mir: Die Wahrscheinlichkeit, dass hinter der nächsten Ecke der Traumpartner wartet, oder beim nächsten tinder-Wisch Liebe auf den ersten Blick kein Mythos mehr ist, geht gegen Null. Egal wie oft Cosmopolitan, Brigitte oder die Bild-Zeitung behaupten, dass die große Liebe ganz nah wäre, und wir nur genug daran glauben müssten: Vergesst es! Es wird nicht umsonst „Partnersuche“ genannt. Es ist eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Macht euch darauf gefasst, dass der nächste Mann der euch über den Weg läuft, mit Garantie nicht derjenige ist, mit dem ihr euer Leben verbringen werdet.
Übrigens, wusstet ihr, dass Kröten laut loskreischen, wenn man sie erschreckt? Testet das doch mal an euren zukünftigen Dates. Vielleicht habt ihr ja Glück, und der Herr entpuppt sich nicht als Kröte, sondern zumindest als ganz annehmbarer Frosch.