Warum zum Teufel schaffen es viele Männer nicht, das richtige Programm für einen Wäschegang einzustellen? Sie lösen im Job hochkomplexe Aufgaben, aber Kleidungsstücken die richtige Menge Waschpulver und die passende Temperatur zukommen zu lassen, scheint eine Raketenwissenschaft zu sein.
Eine Antwort auf diese Frage liefert das Büchlein „Was Männer denken“ von Kolumnist und Bartträger Björn Krause. Krause scheint einen Hang zum Erklärbär zu haben, dem er in seinem Buch in voller Inbrunst nachgeht. „Was Männer denken“ verspricht viel und hält genau dies, eben nur nicht so, wie erwartet.
Stellvertretend für alle XY-Genträger?
In handlich verpackten Kurzgeschichten tauche ich während des Lesens in eine ganz andere Welt ab. Komplexe Gedankengänge, die mir einen Einblick in die unbekannten Tiefen eines männlichen Hirns geben sollen. Das funktioniert, zumindest teilweise. Nach der Lektüre einiger Kapitel komme ich nicht drumherum, mich zu fragen, ob die niedergeschriebenen Gedanken wirklich stellvertretend für all die XY-Genträger da draußen stehen könnten. Besonders auffällig ist die intensive Auseinandersetzung mit dem weiblichen Gegenpart, die ich einem Mann in dieser Art und Weise weniger zugetraut hätte.
Fazit: Björn Krauses Büchlein ist nachttischtauglich
Björn Krause schafft es mit „Was Männer denken“ zu überraschen. Der Impuls, den Krauses kurze Abrisse seiner Hirnvorgänge in mir auslöste, war vor allem: Echt jetzt? Im erstaunten sowie im verständnislosen Sinne. Sie bestätigten mich in meiner Annahme, das männliche Denken wäre dem weiblichen gar nicht so unähnlich. Sie bestätigten aber auch, dass so manche Hilflosigkeit des Mannes ein gut berechneter Ausweg aus lästigen Pflichten ist.
In diesem Sinne spreche ich eine Leseempfehlung für all diejenigen aus, die sich gerne kontrovers mit Beziehungen, Rollen und Klischees auseinandersetzen. Humor natürlich vorausgesetzt 😉 Definitiv nachttischtauglich.
Mehr Infos und eine Leseprobe gibt’s hier.