„A sagen – und B meinen“ – auf beziehungsweise-magazin.de

Ich bewundere die Damen, die zu jeder Zeit klar äußern können, was in ihnen vorgeht. Ich gehöre nicht dazu. Gerade in schwierigen Situationen, die nach einem Streit schreien, kommt mein Innenleben durcheinander. Will ich A? Oder doch lieber B? Was will eigentlich mein Partner? Und was will ich, das er wollen sollen würde? Ihr merkt schon, kompliziert! Wie ich so eine Situation gelöst habe, findet ihr auf beziehungsweise-magazin.de

A sagen – und B meinen

Die Psychologie des Bösen – Lydia Benecke erklärt mir Drama-Beziehungen

Ich gebe zu, vor dieser Lesung hatte ich mich nicht mit den Werken von Lydia Benecke beschäftigt. Aber das war gut so. Denn ich ahnte nicht, dass sie mir erklären würde, warum manche Menschen gar nicht anders können, als Drama-Beziehungen zu führen.

19:45 Uhr – Waschhaus Potsdam. Als ich den Saal betrete, bin ich verwundert, dass die Zuschauer schon in Reih und Glied auf ihren Stühlen platz genommen haben. Normalerweise steht das Publikum bis zur letzten Minute an der Bar, vor den Klos, oder am Aschenbecher. Der Grund für die frühe Ruhe im Saal erschloss sich mir schnell. Die Hauptperson des heutigen Abends hatte es sich schon auf der Bühne gemütlich gemacht. Ungewöhnlich, dachte ich. Die Lesungen und Konzerte die ich normalerweise besuche, beginnen selten pünktlich und der Akt des Abends lässt sich ordentlich dafür feiern, dass er den Saal betritt. Nicht so bei Lydia Benecke. Sie saß schon eine gefühlte Stunde auf einem bequem anmutenden Sessel, vor ihr ein Laptop. An die Wand wurde das projiziert, was sie vor, und auch während der Lesung, auf ihrem Rechner zeigte. Verschiedene Musikvideos brachten das Publikum in Stimmung, immer mit dem Hinweis versehen, dass diese Videos in ihrem Vortrag eine Rolle spielen würden. Wer ist sie überhaupt, die Lydia Benecke? Der Name Benecke mag einigen von euch sicherlich bekannt vorkommen. Mark Benecke, Ex-Mann von Lydia Benecke, ist einer der bekanntesten Kriminalbiologen, und außerdem noch ziemlich witzig. Passend dazu beschäftigt sich Lydia Benecke mit den Untiefen der menschlichen Psyche. Was macht einen Menschen zum Serienkiller? Wie merkt man eigentlich, dass man einen Psychopathen um sich hat? Diese Fragen sollten in ihrem Vortrag zum Thema Die Psychologie des Bösen“ beantwortet werden.

Wie eine Psychologievorlesung an der Universität

Ich war unvorbelastet, da ich abgesehen von ihrer Biografie nichts über sie wusste und auch keines ihrer Bücher gelesen hatte. Somit war ich gespannt auf das, was da kommen mag. Wer sich unter den Auftritten von Lydia Benecke eine typische Lesung vorstellt wird schnell merken, dass er falsch liegt. Das was Benecke auf der Bühne darbietet, ist eher ein Fachvortrag. Psychologische Fachbegriffe, fundierte Diagnosen und eine Portion Biologie haben mich im ersten Moment an eine Psychologievorlesung an der Universität erinnert. Hier kann man richtig was lernen. Wer mit einer eher geringen Aufmerksamkeitsspanne ausgestattet ist, sollte sich jedoch zweimal überlegen, ob er hier richtig ist. Um die komplexen Zusammenhänge zu verstehen, bedarf es ordentlich Hirnschmalz seitens des Publikums. Die Vortragsdauer von insgesamt drei Stunden sollte ebenfalls bedacht werden. Ich muss zugeben, dass ich nach der ersten Stunde schon ziemlich angestrengt war, da ich unbedingt alle Informationen aufnehmen wollte. Natürlich hat es nicht funktioniert.

Ist Trump ein Psychopath? Benecke liefert die Fakten

Benecke stellt in ihrem Vortrag spannende Fakten zu verschiedenen Arten des „Psychopath seins“ vor. Ein Schelm, der sich in einigen Momenten an den aktuellen Präsidenten der USA erinnert fühlt. Besonders spannend sind diese Informationen übrigens, wenn man selbst schon immer vermutete, dass sich im persönlichen näheren Umfeld genau so ein Psychopath befinden muss. In Gedanken ging ich jedes Merkmal durch und stellte fest: Uiuiui, gewisse Ansätze sind definitiv vorhanden. Es ist spannend, dass Benecke es mühelos schafft, dem Zuschauer Bilder in den Kopf zu setzen, die da so schnell nicht mehr rausgehen werden. Bezeichnend ist für mich dabei der Moment, an dem sie einen Song von Eminem abspielen ließ. Mit der dazugehörigen Lyricübersetzung fühlte ich mich, als stünde ich genau neben dem Interpreten und würde das Elend selbst erleben. Die historischen Beispiele, mit denen Benecke ihre Analysen untermauert, sind sehr gut gewählt. Man merkt, dass sie das was sie tut, mit Leidenschaft macht.

Drama-Menschen ziehen sich magisch an

Das Wichtigste an dem ganzen Vortrag kam zum Schluss, und leider ziemlich zu kurz. Benecke beschrieb ein typisches Beziehungsmuster, welches auch mir schon oft untergekommen ist. Die sogenannten „Drama-Paare“, waren mir bis dahin immer ein Rätsel gewesen. Wie halten Menschen es aus, ständig von Hass in Leidenschaft zu wechseln? Was mich sonst nur mit dem Kopfschütteln ließ, wurde plötzlich verständlich. Die Menschen, die mit gewissen Persönlichkeitsmerkmalen ausgestattet sind, welche Impulsivität und einen Hang zum Drama verursachen, werden magisch voneinander angezogen. Diejenigen, denen schnell langweilig wird und die dadurch regelmäßig einen „Kick“ benötigen, treibt es eher in eine dramatische Beziehung. Dieses Persönlichkeitsmerkmal geht teilweise auch mit einer schlecht ausgebildeten Fähigkeit der Impulskontrolle einher, so dass von jetzt auf gleich in einen anderen Gefühlsmodus gewechselt werden kann. Hoch spannend das ganze Thema! Das ist natürlich nur eine ganz kurze und oberflächliche Zusammenfassung dessen, was Benecke als glaubhafte Erklärung für Drama-Beziehungen lieferte. Hätte sie damit einen ganzen Abend gefüllt, wäre ich am Ende applaudierend aufgestanden. Liebe Frau Benecke, bitte mehr davon!

Es ist da! Das „Buch für mehr Liebe“

Neue Lektüre gesucht? Dann ab in die Buchhandlung und „beziehungsweise – Das Buch für mehr Liebe“ geschnappt.

„Du bist dabei, deine Texte erscheinen im Beziehungsweise Buch.“ Als mir mein Chefredakteur diese Worte schrieb, musste ich die Mail zweimal lesen, um zu verstehen, was er mir versuchte zu sagen. Meine Texte in einem Buch? So richtig zum Anfassen und durchblättern? Wow, davon hatte ich schon als Kind geträumt. „Beziehungsweise – Das Buch für mehr Liebe“ ist eine Zusammenstellung der beliebtesten Texte auf beziehungsweise-magazin.de. Thematisch ist dort alles vertreten, was mit dem Thema Liebe zu tun hat. Sei es Beziehung, Singleleben oder auch das ein oder andere schlüpfrige Sexthema, aus meiner Sicht ist die Themenwahl sehr gelungen.

Das Best of beziehungsweise-magazin

Als ich das Buch zum ersten Mal durchblätterte, stieß ich auf viele Texte, die ich auch schon online sehr gerne gelesen hatte. Schön angeordnet, teilweise mit Illustrationen hinterlegt, die Aufmachung des Buches wird der Qualität der Autoren definitiv gerecht. Schnell habe ich auch meine drei Texte gefunden, die es zu verschiedenen Themen auf die Druckseiten geschafft haben. Besonders gelungen finde ich, dass die emotionalen Zeilen der Gastautoren durch Expertentexte ergänzt werden. Erfahrung trifft auf Wissenschaft, sozusagen. Meine große Hoffnung ist, dass sich das Buch gut verkauft, und sich damit als Fortsetzungswürdig erweist. Wäre das nicht schön, wenn ich auch nächstes Jahr pünktlich zum Valentinstag ein Buch für mehr Liebe, welches meine Texte enthält, in den Händen halten könnte?

Beziehungsweise – Das Buch für mehr Liebe, ab 01.02.2017 im Handel und bei allen bekannten online-Buchhändlern erhältlich.

 

„Zuhören ist der Schlüssel“ – auf beziehungsweise-magazin.de

Als Single gerät man schnell in eine Dating-Depression. Ständig lernt man neue Menschen kennen, die einen mit Informationen überschütten. Was wir dabei oft vergessen ist: Dinge die uns ein anderer Mensch über sich erzählt, sind wie Geschenke. Wer nicht richtig zuhört bekommt keine Gelegenheit, diese Geschenke auszupacken.

Zuhören ist der Schlüssel

Brief an mein Singledasein

Sonderlich gemocht habe ich mein Singledasein nicht. Die ständige Einsamkeit verhagelte mir sogar die positiven Seiten der Beziehungslosigkeit. Ich versöhne mich trotzdem mit dir liebes Single-Leben.

Liebes Singledasein,

hier stehen wir nun, Angesicht zu Angesicht. Ich, glücklich mit einem tollen Mann an meiner Seite. Du, allein, aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Das was uns trennt ist der Beziehungsstatus, um welchen heutzutage so eine Welle gemacht wird. Schaue ich auf deine Seite, erblicke ich einen kleinen Raum, der nur schwach ausgeleuchtet ist. Auf dem Boden liegt eine Schicht Konfetti, die anscheinend von der letzten Party übrig geblieben ist. Es haben sich auch einige Flaschen auf den kleinen Tisch neben dir verirrt. Wodka, Gin und andere Leckereien türmen sich dort, wo bei mir nur die Fernbedienung liegt. Das Bett, welches den größten Teil des Raumes einnimmt, ist natürlich nicht gemacht. Wen interessiert es schon, wo das Licht doch sowieso so schummerig ist, dass ich kaum erkennen kann, ob sich dort jemand unter der Bettdecke versteckt. Je länger ich dich betrachte liebes Singlesdasein, desto mehr erkenne ich: gut siehst du aus! Das Röckchen steht dir, die Stiefel dazu lassen dich schlank aussehen. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass du viel besser in Form bist als ich. Wie machst du das nur? Jaja ich weiß, wer öfter kocht, isst auch mehr. Das hat mir meine Waage auch schon mitgeteilt. Sich am Wochenende nur von einem Gin/Mate-Mix zu ernähren, war zumindest figurtechnisch nicht die schlechteste Idee. Auch geschmacklich war da mal mehr los, oder? Alkoholfreies Bier ist zwar gut gegen das Durchhängen am nächsten Tag, aber ein Ersatz für einen Gin Tonic ist es nicht.

In deinen Augen sehe ich Einsamkeit

Weißt du eigentlich, welcher Tag der Schönste der Woche ist? Nein, es ist nicht der Freitag, an dem das Partytier noch fit, und die Beine tanzwillig waren. Es ist der Sonntag. Genau, dieser Tag, den du sonst nur verschwommen wahrgenommen hast, als Tag zwischen: mir geht’s super und ich kann langsam wieder mit meiner Umwelt agieren. Spaziergänge, Putzaktionen oder ein Kinobesuch, ein Sonntag ist Luxus, wenn man ihn nicht mit einem Kater füllt. Ich gebe zu, so ein ganzer Tag im Bett hat seinen Reiz. Aber den ganzen Tag dort allein verbringen? Darauf kann ich ab sofort verzichten. So sehr du mich auch anstrahlen magst liebes Singledasein, das was ich in deinen Augen sehe, kannst du nicht verstecken. Ich sehe Einsamkeit. Zwischen all den Konfettibergen, Flaschen und verschlafenen Sonntagen, haben sich kleine Pfützen gebildet. Wie kleine Teiche umringen sie dich und dein aufregendes Singleleben. Wer nach außen hin strahlt, ist noch lange nicht glücklich. Du warst es nicht. Jede legendäre Nacht, hatte ein böses Erwachen, sobald du den Kopfschmerz spürtest und dort niemand war, der dir hätte eine Schmerztablette reichen können. In diesen Momenten hätte ich mich am liebsten an dein Bett gesetzt, dir über das Haar gestreichelt und gesagt: Hab Geduld.

Es gibt da jemanden, der mir die Hand reicht, wenn du an mir zerrst

Manchmal vermisse ich dich, liebes Singledasein. Und was tust du? Du machst dir gerne einen Spaß daraus und versuchst mich, wenn ich einen Moment nicht hinschaue, auf deine Seite zu ziehen. Du lockst mich mit Konfetti und bestichst mich mit Gin Tonic, gemeines Ding du. Doch gegen Glück kommst du nicht an. Es gibt da jemanden, der mir die Hand reicht, wenn du wieder an mir zerrst. Ich sollte euch beide einander vorstellen. Ich glaube, du würdest ihn mögen. Weißt du was, ich finde es gut, regelmäßig zu dir rüber zu sehen. Manchmal, wenn du nicht hinsiehst, klaue ich mir eine Hand voll Konfetti, und verteile es auf meinem Sofa. So unbunt ist es gar nicht auf meiner Seite, du musst nur etwas genauer hinsehen. Ich finde es schön, dass du da bist liebes Singleleben, auch wenn ich dich nur noch mit Distanz betrachte. Wer weiß, vielleicht schubst mich der Mann an meiner Seite mal wieder zu dir rüber? Ich weiß du würdest mich mit offenen Armen empfangen, mich mit Konfetti bewerfen und mir einen Gin Tonic reichen. Danke, dass es dich gibt liebes Singledasein