Weicheier! Solche Männer braucht kein Mensch

Liebe Männer, wollt ihr mich veralbern? Was’n los bei euch? War da was im Essen, oder sind eure Eier plötzlich anderweitig verloren gegangen?

Manmanman, früher war auch alles besser. Ich rege mich auf. Ich rege mich tierisch auf. Eigentlich mag ich Männer, ganz ehrlich. Doch wie die Männlichkeit in den letzten Jahren gelitten hat, kann ich nicht mehr akzeptieren.

Frauen sind manchmal tickende Zeitbomben

Freitagabend, Stammbar, meine Mädels und ich machen mit einem Bierchen in der Hand die Tanzfläche unsicher. Rechts, Links, Hüftschwung, wir bewegen uns zum Beat der Musik. Plötzlich registriere ich ein Stirnrunzeln auf dem Gesicht meiner besten Freundin. Wütend schielt sie zu einem Typen hinüber, der schon seit einigen Songs seine Gliedmaßen um sich wirft. Was auch immer der eingeschmissen hat, es scheint starkes Zeug gewesen zu sein. Wild gestikulierend bemerkte er nicht, dass er mit Händen, Füßen und Ellenbogen regelmäßig an die Damen im Umkreis stieß. Das passierte einmal, das passierte zweimal. Ich sah wie sich die Gesichtsfarbe meiner Freundin langsam von einem sonnengebräunten Braun in ein wütendes Rot entwickelte. Wir Mädels sind in solchen Situationen wie kleine tickende Zeitbomben. Auf den Verdacht hin, dass die uns aufregende Person nicht mit Absicht handeln würde, stecken wir die ersten Versuche der Körperverletzung noch stumm weg. Doch irgendwann fangen wir an zu schnaufen und es reicht eine minimale Berührung, um uns zum explodieren zu bringen. Diese kleine Berührung erfolgte schnell, und schon hatte der Tanzkasper den Ellenbogen meiner Freundin in den Rippen.

Die schwitzigen Tentakeln des Körperklaus

Ich flüsterte ihr ins Ohr, dass er nun verstanden haben müsste, dass ein gewisser Sicherheitsabstand ratsam war. Womit wir jedoch nicht gerechnet hatten war, dass unser Alleinunterhalter dies als eindeutiges Flirtzeichen auffasste. Er begann nun zusätzlich zum Gliedmaßen umherwerfen, unverständliche Sätze in unsere Richtung zu faseln. Da wir nicht auf eine Eskalation aus waren, ignorierten wir sein Gebrabbel und wippten im Takt der Musik. Plötzlich schlungen sich die Arme des Körperklaus von hinten um meine Freundin herum. Sekundenschnell schleuderte sie die schwitzigen Tentakeln von sich, so dass ich kaum Zeit hatte, ebenfalls zu reagieren. Nach einigen Sekunden platzte auch bei mir die Bombe. Ich stiefelte auf den Herren zu, und versuchte ihm klar zu machen, was ich von dieser Aktion hielt. „Noch son Ding und es kracht. Fasst du sie noch einmal an, hagelt es hier Hausverbot.“. In der Hoffnung, dass die Botschaft angekommen war, drehte ich mich um, und brachte meinen Puls wieder auf ein normales Tempo. Dass der Tanzkasper mich weiterhin vollbrabbelte, ignorierte ich höflich. Nun muss er es doch verstanden haben, dachten wir. Doch anstatt sich zurückzuhalten, verschwand der Herr in der nächsten Frauentruppe, um sich weitere Körbe abzuholen. Als wir die Tanzfläche betreten hatten, befanden sich fast nur Frauen darauf. Dieser Körperklaus schaffte es aber innerhalb kürzester Zeit, die Damen zu verscheuchen. Rotierend baggerte er jedes weibliche Wesen an, was ihm vor die Nase kam. So viel Abscheu und Ablehnung habe ich selten auf einer Tanzfläche gesehen.

Beschützer? Fehlanzeige.

Das Schlimmste an dieser Situation war, dass die herumstehenden Männer nicht reagiert haben. Obwohl wir Frauen diesen Herren schon wegstoßen mussten, kam niemand auf die Idee, ihn höflich des Raumes zu verweisen. Sogar ein Hinterngrabscher wurde übergangen. Die einzigen die eingriffen, waren meine Freundin und ich, indem wir uns vor das begrabschte Mädchen stellten, und den Körperklaus nochmals darauf hinwiesen, dass er seine Hände bei sich behalten sollte. Dass einige Damen sogar mit männlicher Begleitung tanzten, machte unserem Tanzbären absolut nichts aus. Eine Dreiergruppe tanzte direkt neben uns. Zwei Mädels, ein Kerl. Mit den Armen um sich werfend drängte sich der Körperklaus in diese Gruppe hinein. Er stellte sich vor die männliche Begleitung und baggerte an den Frauen herum was das Zeug hielt. In mir brodelte es. Sollte ich eingreifen? Sogar in mir brannte langsam ein Beschützerinstinkt, so dass ich dafür sorgen wollte, dass die beiden Mädels nicht auch noch betatscht werden würden. Ich suchte Blickkontakt zu ihrer männlichen Begleitung. Als ich keine Reaktion bekam, klopfte ich ihm kurz auf die Schulter. „Du, sag mal, willst du deine Frauen nicht beschützen? Der Kerl da geht ihnen ganz schön auf die Nerven.“, sagte ich, während die Show vor uns weiter ging. Wie er das denn anstellen sollte, erwiderte er auf meine Bitte den Kerl doch schnell zu entfernen. Was weiß denn ich? Nett darum bitten den Raum zu verlassen? Schüchtern und ängstlich stiefelte der Herr nun zum Körperklaus und suchte das Gespräch. Was auch immer er gesagt hatte, es schien zu funktionieren. Kurz darauf verließ der Tanzbär den Raum. Der „Frauenbeschützer“ lächelte mir daraufhin zu und entschuldigte sich inständig, dass er nicht früher reagiert hatte.

Was sind das bitte für Männer die wegschauen, oder sich erst dazu bequemen zu reagieren, wenn Frau sie darauf hinweist? Ich erwarte nicht, dass mit Faustschlägen kommuniziert wird. Ich erwarte lediglich, dass ein Mann so einen Kerl darauf hinweist, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist. Wir Frauen haben das getan, doch es hat uns nichts genützt. Nachdem die Situation deeskaliert war, nahm mich eine der beiden Frauen zur Seite. „Solche Kerle brauchste echt nich. Sind im ersten Moment vielleicht heiß, aber wenn es drauf ankommt, ziehen sie den Schwanz ein.“, flüsterte sie mir ins Ohr.

Manchmal muss man sich emotional entblößen

Amazon ist ein toller Laden! Die wissen immer schon vor mir, was ich demnächst brauchen werde. Genauso geschehen mit meiner neusten Errungenschaft im Bücherregal.

Die Single-Falle“ von Lena Kornyeyeva. Veröffentlicht im September 2015. Als Untertitel lautet: „Frauen und Männer in Zeiten der Selbstverwirklichung„. Da schlägt das kleine Jule-Herz Purzelbäume und packt ein Exemplar ohne Rücksicht auf Verluste in den Warenkorb.

Ich konnte es kaum abwarten endlich mit dem Lesen zu beginnen, als das Buch bei mir an den Arbeitsplatz geliefert wurde. Ich als Luxusweib nutze natürlich unsere Hauspost, um mich nicht zur Post bewegen zu müssen 😉 Da lag es nun, dieses schöne weiblich-rosa Büchlein. Mir war schnell klar, dass ich einen Text über dieses Buch schreiben musste. Eine Rezension in einen Text zu fassen, erschien mir schier unmöglich! Warum? Weil es so viele Aspekte in diesem Buch gibt, über die man reden sollte. Manchmal sind es Zitate, manchmal Ansichten, die ich hier gerne beleuchten möchte. So zerstückle ich meine Rezension in viele kleine Teile und greife mir regelmäßig Zitate heraus. Ich werde dies nicht chronologisch tun.

Heute beginne ich mit Seite 168 aus Kapitel 7 „Am Abgrund“. Dazu eine kleine Vorgeschichte. Wie meine Facebookleser schon wissen, war ich diese Woche in Leipzig. Ich besuchte dort eine Online-Bekanntschaft. Er griff sich direkt meine Lektüre und blätterte auf der Suche nach meinen Textmarker-markierten Stellen. Hängen blieb er an dem folgenden Zitat:

Wenn Sandra nach Hause kommt, hat sie niemanden, mit dem sie über den Tag reden kann, niemanden, der sie lobt oder unterstützt. Mit Verzweiflung in der Stimme sagte sie mir: >>Ich wünsche mir doch nur, dass ich begehrt werde! << Begehrt werden heißt: beachtet werden, respektiert werden, einzigartig und unersetzbar für jemanden sein – und natürlich auch geliebt werden! Wenn sie sich über ihre Singlebörse mit einem Mann verabredet, kommt es manchmal auch zum Sex. Aber auch den Männern gegenüber bleibt sie die coole Chefin, die starke Frau. Sie trägt eine Maske, die es auch den Männern schwer macht, Lob und Zuneigung zu äußern. So wird es für sie fast unmöglich, das zu bekommen, was sie sich am meisten wünscht. Hinter der coolen Maske ist sie eine zarte Person. Doch seit ihrer Kindheit hat sie gelernt, keine Schwäche zu seigen, und ist als Filialleiterin damit immer gut gefahren – nur nicht im Privatleben.

Mein Date schaute mich mit großen Augen an.

Das mit der Maske, das stimmt, schau dich nur an!“ – sagte er mir, mit dem Finger auf die Textstelle tippend.

Er hatte recht! Hätte man im Zitat das Wort „Filialleiterin“ durch „Projektleiterin“ ersetzt, hätte es eine Beschreibung über mich ergeben. Es war komisch so eine Einschätzung von einem eigentlich fremden Menschen zu bekommen.  Diese Maske, die ich während meiner Verabredungen trage hat sich so gut angepasst, dass ich sie selbst kaum noch spüre. Ich bin die erfolgreiche Jule, die starke Jule, die selbstständige Jule. Schaut her und erkennt an, dass ich auch ohne euch zurecht komme! Dabei wünsche ich mir doch, dass jemand bemerkt, dass ich eben nicht das starke Mädchen bin.

Ich führe auch genau aus diesem Grund mein Date in Leipzig an. Stundenlang versteckten wir uns hinter unseren Masken, zogen uns auf und versuchten alles, um unsere harte Fassade zu schützen. Das funktionierte so lange, bis wir durch zwei Feuerzangenbowlen angeheitert auf der Couch lagen und die Gesprächsthemen aus der Luft griffen, ohne vorher groß darüber nachzudenken. Mit einem Thema traf ich bei ihm einen sehr wunden Punkt. Plötzlich fiel die Maske und er zeigte mir ein Gesicht, welches ich bei ihm noch nicht vorher erkannt hatte. Da saß mir ein Mann gegenüber, der einiges in seinem Leben durchgemacht hat. Ein Mann, der nichtmal seinen engsten Freunden von diesen Verletzungen erzählte. Im ersten Moment war ich hilflos. Wie geht man in so einer Situation vor? Wie verhindert man, dass zu tief gegraben wird und alte Wunden aufreißen?

Ich schätze es sehr, dass du mich an dieser Geschichte teilhaben lässt. Danke!“ – sagte ich einfühlsam und griff seine Hand.

Ich erkenne gerade etwas in dir, was ich die ganze Zeit gesucht habe.“ – ergänzte ich und sah ihn von diesem Moment an mit anderen Augen.

Er hätte für mich niemals stärker sein können, als in diesem Moment. Keine Betonfassade hätte in mir so viel Respekt auslösen können. Nachdem wir einige Momente schwiegen, setzte ich zum Kuss an. Ich konnte nicht anders! Diese Art der Verletzlichkeit bei einem Mann zu sehen, wirkte auf mich ungemein anziehend. Der Kuss war nicht wie ein normaler „Date-Kuss“, er war inniger und gefühlvoller. Er war auch verständnisvoller und vorsichtiger. Zwischen uns brach ein Eisberg, den wir uns durch unsere Masken erschaffen hatten.

Erstaunlicherweise verändert sich nicht nur mein Verhalten ihm gegenüber, sondern auch sein Verhalten mir gegenüber. Jetzt wo die harte Schale geknackt war, brachte er mir ehrliche Zuneigung entgegen. Er hielt meine Hände, nahm mich in den Arm und gab mir das Gefühl, sicher bei ihm zu sein. Sicher fühlte ich mich auch davor, aber es war jetzt eine emotionale Sicherheit. Unbewusst machte er mir das Versprechen, auch auf meine Gefühle aufzupassen, soweit es ihm möglich war.

Am folgenden Tag erkannten wir uns beide kaum wieder. Wir waren von zwei einander aufziehenden, starken Menschen zu zwei aufeinander achtenden und sich achtenden Menschen geworden. Wie gerne erinnere ich mich an eine Situation in der Stadt. Wir erlebten einen Moment, der uns beide aufwühlte und gerade für mich sehr unangenehm war. Normalerweise bin ich es gewohnt, dass sich Männer in so einer Situation zurückziehen bzw. mich das Problem lösen lassen. Meine Begleitung bemerkte mein Unwohlsein und zog meine Hüfte an sich heran. Er vermittelte mir damit: „Ich habe wahrgenommen, dass du dich unwohl fühlst. Ich bin an deiner Seite.“

Es ist so lang her, dass ich das Gefühl hatte, jemand steht an meiner Seite. Dass dort jemand ist, der mir etwas abnimmt, war ungewohnt. Wir waren in der Lage die Schwäche des Anderen anzuerkennen und so zu handeln, dass wir uns gegenseitig unterstützen konnten.

Auf der Heimfahrt ging mir das Zitat aus „Die Single-Falle“ noch einmal durch den Kopf. Hinter meiner Maske beware ich meine Schwäche auf. Ich verstecke dort die Dinge, die mich angreifbar machen. Es sind aber nicht nur Dinge die mich angreifbar machen, sondern auch die Dinge, die mich weich machen. Ich glaube erst das Zeigen der weichen Seite, löst in einem Mann das Gefühl aus, eine Frau beschützen zu wollen.

Lange habe ich versucht Situationen herbeizuführen, in denen ich beschützt werden sollte. Warum das nie geklappt hat, ist mir nun ein Stückchen klarer. Manchmal muss man sich emotional entblößen, um erkannt zu werden. Dass dies nicht einseitig klappt, sollte jedem bewusst sein. Behält der Mann seine undurchdringbare Schale bei, wird er nie spüren, wenn eine Frau eine Hand zum Halten braucht.

 

 

I need a Hero

Man kann über Geschlechterrollen denken was man will, aber es gibt eine Eigenschaft, die ich Männern zuschreibe. Männer sind Mutig und haben ein Interesse daran, Frauen zu beschützen. Das scheint aber irgendwie meine Hollywood-Lovestory-Denke zu sein. Seitdem Frauen immer emanzipierter werden, scheinen Männer davon auszugehen, dass wir uns selbst verteidigen und beschützen können. Es schmeichelt mir, wenn jemand annimmt, dass ich in jeder Situation alleine zurecht komme. Es gibt allerdings auch Situationen, in denen ich in meine Hollywood-Denke zurückfalle.

Als ich gestern Nacht in einem Parkhaus stand, vor mir ein Mann, den ich kurz vorher in einem Club kennengelernt hatte, wurde es mir bewusst. Mein Glaube an das Gute im Menschen ist ziemlich unerschütterlich. So dachte ich nicht darüber nach, wieso dieser Herr meine Hand griff und mich zum Parkhaus zog. „Was wollen wir denn hier?“, „Du wirst schon sehen, im Club war es einfach zu voll, hier ist es doch viel romantischer!“. Ein Parkhaus romantisch? Er wird schon wissen was er tut, dachte ich. Erst als ich mich auf dem Parkdeck an der Wand stehend wiederfand, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Der will vögeln! Ich schaute mich um, wie komme ich hier am schnellsten wieder raus? Er drückte mich gegen die Wand und begrabschte mich. „Ist ja nicht wirklich romantisch hier, ich geh wieder zurück“. Verdutzt schaute er mich an, hielt mich fest und faselte: „Aber Hase, du willst das doch auch. Hase, hab dich nicht so!“ . Ich stieß ihn von mir weg und lief so schnell es ging Richtung Ausgang. Er lief mir hinterher und rief: „Hase, warte doch mal, wo willst du hin?„. „Ich bin nicht dein Hase!“ erwiderte ich ängstlich. Gottseidank war er nicht mehr so schnell unterwegs, so dass ich entkommen konnte.

Es ist leider nicht die erste Situation dieser Art, die ich erleben musste. In solchen Momenten schaltet sich in meinem Hirn die „Hollywood-Denke“ an. Wenn man nur fest genug daran glaubt, kommt der Retter vorbei, der Hero, der die ganze Situation mitbekommen hat. Er zieht den Kerl weg, fragt ob es mir gut geht und nimmt mich in den Arm. Dieses Bild schwebte in meinem Kopf, als ich dort an der Wand stand. Ich muss nur fest genug daran glauben, dann wird schon jemand den Helden spielen.

Natürlich war dem nicht so. Ich war auf mich allein gestellt. Es war nicht die einzige Situation, die nach einem „Retter“ verlangte. Im Club wurde ich so oft angetatscht, von Fremden umarmt, vollgelabert etc.. Ich wehrte mich so offensichtlich, dass es hätte auffallen müssen.

Warum setzt da bei keinem Mann ein Beschützerinstinkt ein? Merken sie nicht, dass eine Frau Schutz braucht? Auch wenn wir emanzipiert sind, in manchen Situationen wünschen wir uns einen Hollywood-Prinzen, der sich vor uns wirft.

Männer scheinen sich heutzutage ihrer Rolle nicht mehr richtig bewusst zu sein. Auf dem Heimweg traf ich mit meiner Freundin auf einen Kerl, der uns im Club unvermittelt an den Hintern fasste. Wir stellten ihn zur Rede, wollten die Gründe für sein Verhalten erfahren. „Das ist doch ein Kompliment für euch, ich hatte einfach Bock drauf.“. Sollen wir Frauen so etwas wirklich als Kompliment auffassen? Ich finde das Respektlos! Er wollte einfach nicht verstehen, dass uns so etwas unangenehm ist.

Irgendwas läuft in meiner Generation gerade falsch. Männer haben ihre Rolle verloren, oder sie interpretieren sie falsch. Frauen sind, trotz Emanzipation immernoch Wesen, die beschützt werden möchten. Wir wollen uns an euch festkrallen, wenn wir Angst haben. Wir wollen unseren Kopf auf eure Brust legen, wenn uns die Welt da draußen zuviel wird.

Vermutlich werde ich meine „Hollywood-Denke“ nicht mehr loswerden und auch in einer zukünftigen, ähnlichen Situation „I need a Hero“ schreien und hoffen, dass mich jemand hört.

Starke Frauen

Frauen in meinem Alter, Mitte 20 oder auch ein paar Jahre älter, haben oft ein „Problem“, welches in der Theorie gesehen gar keins ist. Sie sind zu stark für die Männerwelt.

Starke Frauen verdienen ihren Lebensunterhalt selbst, wohnen allein, können kochen, können backen, haben einen engen stabilen Freundeskreis und teilweise sogar noch Kinder. Sie bekommen ihr Leben komplett alleine hin, ein Mann ist nicht notwendig. Vor solchen starken Frauen haben Männer Angst. Sie fühlen sich „entmannt“, da Frau auf ihre Hilfe nicht angewiesen ist. Somit sehen sie diese Frauen gerne als beste Freunde oder als One Night Stand. Sie können der Stärke einfach nichts entgegen setzen. Was dabei gerne übersehen wird ist, dass diese starken Frauen sich nach einem Partner sehnen. Sie sehnen sich nach jemandem, der sie Nachts in den Arm nimmt, ihnen beisteht wenn es schwache Momente gibt. Man sieht es diesen Frauen nicht an, aber es gibt viele schwache Momente.

Beschützt sie

Ein sehr treffendes Beispiel ist der Heimweg. Eine starke Frau wird in den seltensten Fällen nach Hause begleitet, denn ihre Freunde wissen, sollte sie jemand bedrohen, würde sie ihn ohne Probleme K.O. schlagen. Selten wird gefragt, ob sie gut nach Hause gekommen sind. Dass diese Frauen sich nach einem Beschützer sehnen, ist den Wenigsten bewusst. Sie möchten sich fallen lassen, den Druck der Erwartungen loswerden. Sie möchten festgehalten werden, wenn sie sich schwach fühlen. Sie möchten gewärmt werden, wenn ihnen kalt ist. Das können sie zwar alles sehr gut allein, aber die Sehnsucht nach dem Moment des „Loslassens“ ist groß.

Behandelt sie wie einen Schatz

Starke Frauen möchten nicht allein sein, sie haben meist eine, wenn nicht sogar mehrere Affären, um sich wenigstens in diesen kurzen Momenten fallen zu lassen. Möchte nicht jede Frau eine Prinzessin sein? Von jemandem so behandelt werden, als wäre man ein Schatz, den es zu beschützen gilt? Die Männer nehmen jedoch an, dass sich dieser Schatz schon gut genug alleine beschützen kann und ziehen weiter.

Starke Frauen wollen sich fallen lassen können

Als eine tolle, starke Frau heute ihren Kopf auf meine Schulter legte, konnte man die Steine regelrecht fallen hören. Sie wusste, ich bin für sie da, ich beschütze sie. Ist es Sinn der Sache, dass wir Frauen den Job der Männer jetzt gegenseitig übernehmen? Ich wünsche mir, dass ich ab und zu nach Hause gebracht werde. Nicht mit dem Ziel in meinem Bett zu landen, sondern mit dem Ziel, dass ich sicher und behütet ankomme. Ich wünsche mir, dass zwei starke Arme für mich da sind, in die man sich fallen lassen kann.

Mögen wir Frauen noch so stark sein, man sollte vor uns keine Angst haben! Man sollte uns unseren Kopf auf die Schulter legen lassen, uns die Möglichkeit geben uns fallen zu lassen. Stark sein müssen wir sonst schon genug.

Vögeln nach Berufsgruppen

Dieser Artikel schwebt schon eine gute Weile in meinem Kopf rum. Inspiration dazu war eine Unterhaltung mit einem Freund auf einer Party. Er erwähnte, dass seine jetzige Frau früher mit ihren Mädels „Vögeln nach Berufsgruppen“ veranstaltet hat. Das geht wie folgt: bevor man Abends weggeht, einigt man sich auf den Anfangsbuchstaben der Berufsgruppe, die an dem Abend flachgelegt werden soll. Ok, flachlegen  ist vielleicht etwas zuviel, ich denke knutschen zählt auch zu der Vereinbarung.

Ich finde das eine ziemlich spannende Sache. Da ich 7 Jahre lang raus aus dem Singlebusiness war, hatte ich die Berufsgruppenthematik bisher noch gar nicht. Wenn man 18 ist, lernt man meist nur Studenten kennen, da zählt kein Beruf. Umso wichtiger ist es mir jetzt, wenn ich einen neuen Mann kennenlerne. Es gibt Berufe, da bekomme ich sofort ein Leuchten in den Augen. Die absolute Nummer 1 dabei ist die Polizei, ein Polizist, da geht mir direkt das Herz auf! Nummer 2 sind Lehrer, ebenfalls eine sehr begehrenswerte Berufsgruppe. Das mag daran liegen, dass beide Gruppen eine gewisse Macht ausüben, das finde ich irgendwie faszinierend.  Frauen in meinem Alter schauen sehr genau hin, ob der Angebetete theoretisch eine Familie versorgen könnte. Das sorgt dafür, dass der Beruf sogar ein Ausschlusskriterium sein kann. Männer können sich das selten vorstellen, ich kenne jedenfalls keinen, der eine Frau wegen ihres Berufes ablehnt.

Auf einer der letzten Partys haben meine Freundin und ich uns vorgenommen, eine Berufsgruppe auszusuchen. Und voila, wer sprach uns an…2 Polizisten 😉 Das könnte ich immer so haben! Wenn ich es nicht besser wüsste…wäre mein Zukünftiger entweder Polizist, oder Lehrer 😀

Das macht für mich auch genau den Reiz an dem Mann aus, der uns da ansprach. Klar sieht er gut aus und scheint ein netter Typ zu sein, aber die Vorstellung, dass er mich verdammt gut beschützen könnte, hat was. Ich weiß genau, würde es zum Beispiel in einem Club Stress geben, würde er eingreifen. Unglaublich sexy! Beschützerinstinkt bei Männern ist mir sowieso sehr wichtig, man will doch schließlich die Prinzessin sein 🙂 Dazu noch der Fakt, dass sein Mitbewohner ebenfalls Polizist ist und was mit meiner besten Freundin am Laufen hat….perfekt!

Jule