Es war die Beschreibung ihres 35. Geburtstags, der mir klar machte, dass wir in einem Boot sitzen. Katrin und ich, eine noch zu volle Schüssel Bowle und die Hoffnung, irgendjemand würde bestimmt noch in den Kartoffelsalat kotzen. Wie eine Freundin fühlte ich mich in diesem Moment, trotzdem Katrin einige Meter vor mir auf einer großen Bühne stand. Die Katrin, die schon immer so schlecht in Mathe war, hatte etwas über die Liebe zu erzählen. Mit ihrem aktuellen Buch und dem dazugehörigen Programm „Alles kann, Liebe muss: Geschichten aus der Herzregion“ zieht Katrin Bauerfeind durch die Lande und möchte nur eines: ja was denn eigentlich?
Männer sind so…Frauen sind so…- bitte in eine ganz fest verschlossene Schublade!
Sie möchte mir etwas erzählen, mich erheitern und gleichzeitig aufrütteln. So als würden drei verschiedene Persönlichkeiten versuchen, mich in ein unterhaltsames Gespräch zu verwickeln. Unter dem Deckmantel der Liebe verstecken sich amüsante Anekdoten, aber auch billige Witze. Mensch Katrin, möchte ich in der schnell gewonnenen Zuneigung sagen. Mensch Katrin, bleib bei dir, bleib bei deinen Emotionen und lass das „Männer sind so…Frauen so…“-Ding in einer gut verschlossenen Schublade. Denn Emotionen sind genau das, was Frau Bauerfeind gekonnt auf die Bühne bringt. Wie hell scheinende Leuchttürme der Glückseligkeit strahlen die Momente im Programm, die ruhig sind, die Gefühle vermitteln und noch besser: Gefühle verursachen.
Ja, verdammt, wir brauchen mehr Umarmungen, mehr nette Zettelchen hinter dem Scheibenwischer, mehr in Pfützen hüpfen. Wir brauchen mehr Katrin Bauerfeind, die sich kein Vorbild an anderen viel zu lauten Komödianten nimmt, sondern sie selbst ist: eine starke, liebenswerte und humorvolle Frau.
Fazit:
Viel schönes dabei, auch wenn hinten keine Rezepte drin sind.
Alles kann, Liebe muss – Sie kann, aber ein bisschen mehr Mut zu ehrlichen großen Gefühlen muss.