Anthropomorphismus – Wenn der Partner mit Pflanzen und Tieren spricht

Der Partner kann manchmal ziemlich verrückte Verhaltensweisen an den Tag legen. Mein Herzblatt ist Profi im „mit Tier und Technik sprechen“. Für das liebevolle Zureden und die Zuschreibung von menschlichen Eigenschaften auf alles, was eigentlich gar nicht menschlich ist, gibt es einen Fachbegriff: Anthropomorphismus. Klingt nach einer Superkraft, ist es auch <3

Mein Herzblatt spricht mit Pflanzen und Tieren – Ich liebe ihn dafür!

„Diese Leere im Bett“- auf beziehungsweise-magazin.de

Fragt man mich was das Schlimmste am Singledasein ist, antworte ich: Das alleine Schlafen. Dieses Gefühl, welches sich einstellt, wenn man neben sich greift und dort nichts ist außer eine kalte Decke, kann bedrückend sein. Mein Tipp: Holt euch einen Mautzer ins Bett. Beziehungsweise hat für diesen neuen Text sogar das perfekte Titelbild gewählt. Auch wenn meine Mietzen natürlich noch ein bisschen süßer sind 😉

Diese Leere im Bett

Klischees können mich mal! – Catladys rocken

Klischees über Frauen, insbesondere Singlefrauen, können ziemlich ätzend sein! Man wird da gerne mal in Schubladen gesteckt, in die man einfach nicht hinein passt. Davon kann ich ein Lied singen. Ich als Singlelady, möchte mich nicht verallgemeinern lassen, nur damit ich in irgendein Raster gepackt werden kann. Allerdings muss ich zugeben, dass es ein Klischee gibt, welches ich mehr als gut erfülle. Ich bin eine Crazy Cat Lady. Naja, vielleicht nicht ganz so „Crazy“, wie das comicgezeichnete Vorzeigeobjekt der gemeinen Katzenbesitzerin. Wer ab und zu die Zeichentrickserie „Die Simpsons“ verfolgt, wird vermutlich wissen, wer gemeint ist. Eleanor Abernathy, die verrückte Katzenfrau. Sie fällt besonders dadurch auf, dass sie durchgängig wirres Zeug brabbelt und regelmäßig mit Katzen um sich wirft. Eines meiner Lieblingszitate von Eleanor ist, soweit man sie mal verstehen kann: „Katzen in jedermanns Hose!“. Crazy ist sie auf alle Fälle, diese Catlady. Aber was hat die überzeichnete Comicfigur mit mir zu tun?

Nun ja, sagen wir es mal so, es scheint ein paar Parallelen zwischen uns beiden zu geben. Zumindest sehen das meine Freunde so. Nein, ich werfe nicht mit Katzen, aber das nur so am Rande. Als ich vor einigen Wochen unbedarft einen Link öffnete, der mir von einem Freund zugeschickt wurde, ereilte mich ein intensiver Lachanfall. Da öffnete sich doch tatsächlich die Produktseite für eine „Crazy Catlady“- Actionfigur. Formschön, detailgetreu, und mit vielen kleinen Plastikkätzchen. Nachdem ich wieder Luft bekam, begann ich zu überlegen. Bin ich etwa eine so abgedrehte Katzenfrau? Bin ich kurz davor, verwirrt durch die Straßen zu laufen und aus jeder Jackentasche eine Mautz zu zaubern? Dieser Gedanke bedurfte einer tieferen Analyse.

Seit 7 Jahren begleitet mich meine Katzenprinzessin Milka, die zwar sehr eigensinnig, aber trotzdem wundervoll ist. Sie ging mit mir durch dick und dünn. Beziehungen, Singlephasen, One-Night-Stands, Weinkrämpfe, Umzüge, sie war mein Fels in der Brandung. Vor einigen Wochen gesellte sich dann ein kleiner Babykater namens Jabba dazu, der meiner leicht übergewichtigen Katzendame Gesellschaft leisten sollte. Umso mehr Leuten ich von meinem Zuwachs erzählte, desto gemischter wurden meine Gefühle. „Erst hast du zwei, dann werden‘s drei, irgendwann vier und dann beginnst du mit denen zu werfen!“, durfte ich mir anhören. Anscheinend sind viele Menschen davon überzeugt, dass sich Tiere irgendwann zur Sucht entwickeln und das Animal Hording nur noch eine Frage der Zeit darstellt.

Ganz so schlimm ist es natürlich nicht. Denke ich darüber nach, warum ich meine Mietzen habe, werden mir überraschende Dinge klar. Meine Katzen sind für mich ein Männer- und Kinderersatz. Sie sind da, wenn ich kaputt von der Arbeit nach Hause komme. Sie sind da, wenn ich morgens die Augen aufmache. Sie spüren, wenn es mir nicht gut geht, und trösten mich. Sie geben mir also die Zuneigung, die ich als Singlefrau manchmal einfach nicht bekommen kann. Sie sind für mich ein Grund jeden Morgen aufzustehen, und abends wieder nach Hause zu kommen. Sie geben mir das Gefühl gebraucht zu werden. Da ich generell jemand bin, der sich gerne aufopfert und sich um andere kümmert, genieße ich es sehr, wenn ich die kleinen Mautzis mit meiner Liebe überschütten kann. Sie nehmen mir ein Stück weit die Einsamkeit. Abgesehen davon, sind Katzen auch eine super Ausrede, um ein schlechtes Date frühzeitig zu beenden: „Du, das tut mir jetzt voll leid, aber ich muss nach Hause, meine Katze füttern gehen!“. Na, schon einmal gehört? Ich bekenne mich schuldig, ich nutze diese Ausrede auch ab und zu.

Die Frage ist nur, habe ich Katzen, weil ich Single bin, oder bin ich Single, weil ich Katzen habe? War erst die Henne, oder erst das Ei? So ganz genau kann man das natürlich nicht sagen, da mir bis jetzt noch niemand vorhielt, nicht mit mir zusammen sein zu wollen, weil ich Katzenbesitzerin bin. Männer mit Tierhaarallergie schaffen es sowieso nicht in meine Nähe, ohne Atemnot zu bekommen. Aber warum bleiben Cat Ladys dann öfter allein, als andere Singledamen? Ich glaube eine Vorliebe für Katzen ist im Charakter einer Person begründet. Wer unabhängige Wesen, welche man kaum erziehen kann, bevorzugt, ist meist auch selbst eher etwas eigensinnig. Katzenladys sind also oftmals individuelle Charaktere, mit denen „Mann“ vermutlich nicht ganz so einfach umgehen kann. Das sehe ich auch an mir selbst. Ich würde mich nicht als „einfach“ bezeichnen. Der Hang zum Unabhängig sein wollen, verbindet meine Mautzis und mich. Ich tue Dinge, wann es mir passt. Ich lasse mich nicht zu etwas zwingen. Ich würde gerne manchmal über mehrere Tage nur schlafen, essen, schlafen, spielen, essen, schlafen. Wenn man es so betrachtet, könnte glatt ich die Mietz des Hauses sein, welche sich nur als Mensch getarnt hat. Damit muss ein Mann erstmal zurechtkommen! Vielleicht fällt es einigen Männern deshalb so schwer, sich auf eine Katzenlady einzulassen? Denn er wird in irgendeiner Art und Weise immer die zweite Geige spielen.

Bis jetzt habe ich nur auf mich selbst geschaut, doch kann es nicht sein, dass ich ein Sonderfall bin? Die einzige Singlelady weit und breit, auf die das Klischee passt? Nein! Ich kenne jede Menge Frauen, denen es genauso geht wie mir. „Singlefrau mit Katze“, haben wir uns einmal getauft. Ich bin absolut kein Einzelfall! Fast jede Singlefrau, mit der ich zu tun habe, ist Katzenbesitzerin. Da ich natürlich von meinen Freunden nicht gleich auf alle anderen schließen möchte, befragte ich eine Vielzahl von Menschen, ob ihnen „Singlefrauen mit Katze“, bekannt wären. Mir wurde wiederholt bestätigt, dass Frauen gerade ab Mitte 20, gerne eine Katze als Wegbegleiter wählen. Es sind besonders die Frauen, die gerne einen festen Partner hätten, aber durch welche Umstände auch immer, keinen haben. Dabei sind wir Katzenfrauen so liebevoll und fürsorglich, dass ein jeder Mann froh sein könnte, uns an seiner Seite zu wissen.

Wir Catladys brauchen unsere kleinen Kuschelmonster, um unsere Liebe jemandem schenken zu können, der uns auch etwas zurückgibt. Eine Mietz bleibt bei dir, geht mit dir durch gute und schlechte Zeiten. Das kann man heutzutage von Männern leider nicht pauschal behaupten. Eine Katze ist eine Konstante im Leben die dafür sorgt, dass wir uns gebraucht fühlen. Sie hört zu und urteilt nicht. Sie bereichert uns. Darum sage ich gerne: Ja, ich bin eine Catlady! Manchmal vielleicht auch eine „Crazy“-Catlady, weil ich meine Tiere zu sehr vermenschliche. Aber was soll‘s! Ist es nicht wichtig, dass man sich wohl fühlt? Ich würde mich nicht wohl fühlen, wenn ich jeden Tag in eine leere Wohnung kommen müsste. Es zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich mit großen (und ständig hungrigen) Augen begrüßt werde. Egal ob ich gerade aussehe wie ein schlecht ausgeschlafener Gollum, Katzenliebe ist bedingungslos. Klischee hin oder her, Catladys rocken!