„Schmetterlinge im Bauch“ – auf beziehungsweise-magazin.de

Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
Der selig an der Blume hing.
Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
Und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
Am hübschen Blümlein auf und ab.
Ach Gott, wie das dem Schmetterling
So schmerzlich durch die Seele ging.
Doch was am meisten ihn entsetzt,
Das Allerschlimmste kam zuletzt
Ein alter Esel fraß die ganze
Von ihm so heiß geliebte Pflanze.“

-Wilhelm Busch

Verliebt sein ist abgesehen vom hormonellen Ausnahmezustand eine tolle Sache. Was aber, wenn rückblickend betrachtet klar wird, dass doch weniger Schmetterlinge im Bauch flatterten, als erwartet?

Schmetterlinge im Bauch

Drama Baby, Drama! Wer braucht sowas bitte in Beziehungen?

Drama Baby, Drama! So geht es in nicht wenigen Beziehungen zu, die in meinem Umfeld geführt werden. Alltag und „ankommen“, gibt es da nicht. Da wird sich innig geliebt, gefetzt, getrennt, vertragen, geliebt und alles wieder von vorn. Mir ist das komplett unverständlich. Ich habe es noch nie am eigenen Leib erlebt. Vielleicht kann ich mir deshalb nicht vorstellen, in einer solchen Beziehung zu sein. Beziehung heißt für mich Harmonie! Das Leben ist in meinen Augen schon stressig genug, da muss ich mir nicht noch einen Drama liebenden Partner ans Bein binden. Was ist es, das diese Paare dennoch zusammenhält? „Ich brauche eine Bestätigung für meine Gefühle.“, sagte mir ein guter Freund zu diesem Thema. Jeder Streit, jede dramatische Entwicklung innerhalb der Beziehung hinterfragt nun einmal auch die Gefühle der Beteiligten. Verlustängste, Verletzungen und Wut sorgen dafür, dass uns Gefühle mehr denn je bewusst werden. Das ist dann die Bestätigung, die sich mancher wünscht. Auch das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Für mich ist es eine Bestätigung der Liebe, wenn ich eben keinen Streit, kein Drama und keine Verletzungen durchleben muss. Für mich ist es die Sicherheit, die ein Partner ausstrahlt. Permanente Angst haben zu müssen, dass die Gefühle regelmäßig auf eine harte Probe gestellt werden, würde mich kaputt machen.
Das intensive Gefühl der Liebe wird uns oft so vermittelt, dass es uns theoretisch total aus den Socken hauen müsste. Die Gesellschaft sagt, wir sollten in der frühen Beziehungsphase eigentlich alles andere vernachlässigen, die meiste Zeit im Bett verbringen und in unserem Bauch Schmetterlinge züchten. Mal ganz realistisch betrachtet, wem geht es so? Wer entspricht genau diesem „Ideal“ was uns eingetrichtert wird? Ich entspreche ihm nicht! Natürlich kenne ich Schmetterlinge, die intensive Anziehungskraft eines Bettes oder auch den Umstand alles um sich herum zu vergessen. Aber das ist endlich, sehr endlich sogar! Leider wird uns immer wieder zu verstehen gegeben, dass Beziehungsanbandelungen, welche nicht mega intensiv sind, irgendwie falsch sein müssten. „Da fehlt doch irgendwas!“, schreit unser Hirn. Dass der Bauch sich wohl fühlt und wir eigentlich genau das haben, was uns gut tut, wird überstimmt. Wer sich ständig bewusst machen muss, was er für eine andere Person fühlt, scheint irgendwas falsch zu machen. Für mich ist es das latente Gefühl der intensiven Zuneigung, die ich nicht „auslösen“ muss, die ist einfach da.

Wenn wir aber so von unserer Außenwelt beeinflusst sind, dass wir nicht mehr wahrnehmen können, was uns angenehm ist, sondern wir nach mehr, nach höherem streben, werden wir nie irgendwo ankommen. Ist das nicht das Ziel einer Liebe? Ankommen? Der Druck, dass alles perfekt laufen muss, wie im Märchen und bitte schön ohne Zweifel, treibt uns nicht hin zur Liebe, sondern entfernt uns nur weiter von ihr. „Es liegt nicht an dir, es liegt an mir!“, ist einer der ekelhaftesten Sätze, die man von einem potenziellen Partner hören kann. Denn egal was danach kommt, es wird zwei Menschen auseinander treiben. In diesem Falle, liegt derjenige aber richtig. Es liegt an ihm. Es liegt an seinen Erwartungen, an seinen Vorstellungen, wenn es um die Liebe geht. Man muss wissen was man will, bevor man es findet. Will man Drama, wird man Drama finden. Fühlt man sich damit nicht wohl, sollte man mal versuchen, die Perspektive zu verändern. Was tut mir gut? Was wünsche ich mir für die Zukunft? Ist es das, was ich mir auch in 10 Jahren noch vorstellen kann? Beantwortet man sich diese Fragen, sollte bei den wenigsten Menschen herauskommen, dass sie sich nach einer Drama-Beziehung sehnen. Eine Beziehung ist nämlich meist dann perfekt, wenn sie weder verletzt, noch Wut verursacht. Muss man seine eigenen Gefühle ständig bestätigen, sollte man sich darüber Gedanken machen, ob überhaupt genug Gefühle da sind. Sind nur wenige Gefühle vorhanden, schreit das natürlich nach Verstärkung. Das will ich nicht. Was ich fühle, braucht kein Drama. Was ich fühle, zeigt mir mein Herz, mein Bauch und nicht mein Verstand.

In meinem Hirn regnets Konfetti

In meinem Hirn regnets Konfetti. Buntes, rundes Konfetti. Federleicht rieselt es langsam aber beständig danieder. So fühlt es sich zumindest an. Irgendwie sind meine Sinne vernebelt. Ich nehme meine Umwelt zwar wahr, aber mehr als reagieren, kann ich nicht. Ich höre es in meinem Kopf rascheln, so als würde irgendjemand auf den gefallenen Papierschnipseln umher laufen. Knirsch, raschel, schlurf. Ich versuche mir die Ohren zuzuhalten, um die Geräusche zu dämpfen, doch es klappt nicht. Es sind nicht nur die vernebelten Sinne, die mich wahnsinnig machen, sondern es sind die Kopfschmerzen, die sich allmählich entwickeln. Dieser Druck im Kopf macht mich kirre. Ich bin verliebt. Glaube ich zumindest. Oder besser gesagt, wenn da das Hirn nicht wäre, könnte ich es vielleicht ganz aufrichtig behaupten. Was verliebt sein mit Kopfschmerzen zu tun hat? Eine ganze Menge! Mir ist die Unbeschwertheit abhandengekommen, die aufkeimende Gefühle auszeichnet. Auf Wolke 7 umher fliegen, „mit dir, mit dir, mit dir, fühl ich mich Ultraleicht“, sang schon Andreas Bourani. Pustekuchen! Sowas gibt’s bei mir nicht mehr. Hirn an Wolke 7: Du kannst mich mal! Klare Gedanken zu fassen, grenzt an Unmöglichkeit. Ich bin zu tief drin, in meinen Hirngesprinsten. Zu tief drin in dem Zerdenken meiner Emotionen.

Kennt ihr das, wenn man sich gewisse Gedanken von außen anschaut? Sie wirken so einfach und klar definiert. Dann beginnt man sich ihnen anzunähern und merkt: Ups, das sah von weiter weg aber strukturierter aus, da sollte ich vielleicht mal aufräumen. Und umso tiefer man sich durch die Gedanken kämpft, desto chaotischer wird es. Konfetti von allen Seiten, hier ein Pieps, da ein Krach. Ich würde am liebsten schreien, wenn das nur nicht so laut wäre! Sah es von weitem betrachtet zu Anfang noch so einfach, so unkompliziert und Glückskullerkeks-mäßig aus, trampeln mir nun meine Gedanken auf den übriggebliebenen Kekskrümeln umher. Da wird sich doch irgendwas tun lassen. Diese Unordnung muss einfach beseitigt werden, und dann geht das schon wieder! Einmal durchkehren, schwupps sind die Gedanken wieder klar. Nur habe ich leider keinen Besen. Ich versuche das Konfetti mit den Händen zusammen zu schieben und es durch die Ohren aus meinem Kopf zu befördern, vergebens. Eigentlich wird es immer nur noch schlimmer. Mein Gesicht verzerrt sich immer mehr vor Schmerz. Kopf auf die Tischplatte knallen funktioniert auch nicht, das habe ich in meinem Leben ausgiebig getestet. Ablenkung gibt es nicht, da der vernebelte Blick gar keine äußeren Einflüsse zulässt. Fühlt sich ein bisschen an wie Kiffen und Saufen gleichzeitig, nur ohne die positiven Aspekte. Am Ende hilft nur eins: Tür zu machen! Das ganze Konfetti in einen Raum schieben und die Tür absperren. Der Schlüssel wird geschluckt, so dass die Gefahr einer erneuten Türöffnung überschaubar bleibt. Tief durchatmen, endlich Ruhe. Doch der Druck im Kopf bleibt. Er macht mir unterschwellig klar, dass da etwas ist, was bearbeitet werden muss. Denn irgendwann hält auch die stärkste Tür dem immer mehr wachsenden Konfettihaufen nicht mehr stand.

Aus „hier und jetzt“ wird Zukunft – dabei habe ich erst 1/3 meines Lebens gelebt

Befindet man sich in einer frischen Beziehung, hebt man in den eigenen Gedanken oftmals ein wenig ab. Der Hirnschmalz beschäftigt sich dann nicht mehr nur mit dem hier und jetzt, sondern mit der Zukunft. Als Single lebte ich im Moment. Nie plante ich über mehr als 48h hinaus. Wenn ich Montags wusste, was ich am darauffolgenden Samstag tun würde, war das schon sehr weit gedacht. Das ist einer dieser Punkte, der sich durch eine Beziehung ändert. Auf einmal plant man sich Termine schon Monate vorher in den Kalender. Familienfeiern, Geburtstage…alles Anlässe, die ich als Single bewusst vor mich her geschoben habe, da ja immer dieses „wer weiß, welcher Mann da gerade aktuell ist“ im Raum schwebte. Ziemlich unbedarft und frei, kann man das nennen. Seitdem ich mich in einer Beziehung befinde, fühlt es sich so an, als hätte ich mich hingesetzt. Das klingt natürlich ziemlich dämlich, aber ich erkläre es kurz: Das Singleleben strebt nach Erlebnissen, nach Eskalation und Bewegung. So als würde man ständig hinter etwas her oder vor etwas weglaufen. Immer am Limit und nur nicht stehen bleiben. Das was bremst ist der Mann, der plötzlich interessant wird. Man beginnt langsamer zu laufen. Irgendwann bleibt man zusammen stehen. Nun wird es im Stehen irgendwann unbequem und anstrengend, und man setzt sich. Da sitzt man nun, bequem auf seinem Stuhl und dreht den Kopf nach links, dreht den Kopf nach rechts. Während man da so sitzt, lässt man die Gedanken schweifen. Auf einmal ist eine Zukunft greifbar. Plötzlich weiß man schon jetzt, was man in drei Wochen machen wird. Der Blick erweitert sich vom hier und jetzt auf irgendwann dann.  Aus Planlosigkeit wird Planbarkeit

Die Gedanken beschäftigen sich mit der Zukunftsplanung: Job, Kinder, Altersvorsorge. Und wie sie so dahinschweifen, die Gedanken, schütteln mich alte Singlemarotten. „Das soll es schon gewesen sein?“ – hallt es durch meinen Kopf. Wie, was, schon gewesen sein? Es ist doch normal, dass man Ende 20 einen Partner findet, und mit diesem sein Leben verbringt. Naja, normal vermutlich heute auch nicht mehr. Aber in der allgemeinen Vorstellung, ist das eben so. Wenn ich davon ausgehe, dass ich 87 Jahre alt werde, sind das ganze 60 Jahre, die ich auf meinem imaginären Stuhl sitzend, verweilen werde. 60…das sind knapp 2/3 meiner Lebenszeit. Wenn man es so betrachtet, fange ich ja gerade erst an. Ich bin rein vom Alter her gesehen, seit knapp 9 Jahren erwachsen. Das heißt, dass ich noch über 6 mal so viel Zeit habe, um erwachsener und reifer zu werden.

Wieso meint man eigentlich immer, ab 25 Jahren geht’s abwärts? Rein biologisch gesehen, ist das so. Rein biologisch gesehen, ist der Zenit ab 25 überschritten. Jaja, die liebe Biologie! Wenn die nicht wäre, könnte ich locker bis Mitte 40 die Clubs abklappern, feiern, und das Leben genießen. Aber nö, da war ja was: Kinder, Familie und so. Böse Biologie! Schäm dich was! Warum schiebt sie die beste Zeit zum Familie gründen nicht einfach auf 50? Aber das sind Dinge, die sich nicht beeinflussen lassen, damit muss ich leben.

Wenn ich mir die aktuellen Entwicklungen der Gesellschaft so anschaue, denke ich, dass es bald (wenn es nicht schon längst so ist), eine zweite „wilde Phase“ im Leben geben wird. Eine Phase die beginnt, sobald die Kinder aus dem Haus sind und wir unser Leben wieder für uns haben, so um die 50 rum. Dann haben wir wieder die freie Wahl, ob wir weiterhin auf unserem Stuhl sitzen wollen, oder ob uns das ereignisreiche Rennen viel besser gefällt. Wir werden mit 50 Jahren wieder beginnen zu tindern, zu daten, uns neu zu verlieben. Da geht es sozusagen wieder von vorn los. Denn wir haben ja noch Zeit, viel Zeit! Wenn wir noch über 20 Jahre auf unserem Stuhl sitzen bleiben, tut uns sicherlich ziemlich der Hintern weh. Vermutlich denken einige unter euch jetzt: „Wie? Aber da ist doch ein Partner, Ehepartner, mit dem man alt werden möchte.“ – umso schöner, wenn man das möchte! Das sei jedem gegönnt, und darum kann man jemanden schon beneiden. Allerdings bin ich der Meinung, dass sich meine Generation sehr schnell dazu verleiten lassen wird, wieder aufzubrechen. Neue Dinge erleben, Grenzen testen, weiterentwickeln. Vielleicht ist das eine ganz unrealistische Vorstellung, aber ich werde mit der Vorstellung nicht warm, dass wir „für immer und ewig“ auf unserem Stuhl sitzen werden und unsere Perspektive nur so weit verändern, wie sich unser Kopf drehen lässt.

Das Herz sagt „verliebt“, doch ich wähle den Status „glücklich“

Was zwischen dem ersten Date und dem Beginn einer Beziehung passiert, ist bei jedem Paar verschieden. Was fast alle Pärchen gemeinsam haben: Es ist ein harter Weg! Vorbei die Zeit der jugendlichen Leichtigkeit, in der durch „Willst du mit mir gehen?„- Zettelchen eine vermeintliche gemeinsame Zukunft besiegelt wurde.

Es war in jungen Jahren kein Risiko, was hatte man schon zu verlieren? zeit gab es schließlich noch genug. Umso älter man wird, desto langwieriger und komplizierter wird der Prozess, der aus einem Kennenlernen, eine Beziehung werden lässt. Der Mut ins kalte Wasser zu springen und sich auf einen Menschen einzulassen, schwindet. Sind wir erwachsen, ist unsere Persönlichkeit grundlegend gefestigt. Es ist schwer, sich einer anderen Person anzupassen und die Komfortzone zu verlassen.

Ich stemple Menschen ab

So sehe ich es oft in meinem Umfeld, dass potenzielle Partner aussortiert werden, weil das Einlassen auf sie Anstrengung bedeutet. Da ist niemand mehr, der sich wie ein passendes Puzzlestück in der eigene Leben einfügt. Jedes Lebensjahr bringt neue Eindrücke und Erfahrungen, die jeden Menschen prägen. Das Puzzlestück hat viel mehr Ecken und Kanten. Die Möglichkeit, dass es sich in ein Bild ohne Probleme einfügt, ist gering. Wer kennt es nicht, dass eine fremde Person ohne Absicht, einen „wunden Punkt trifft“? Sei es eine Formulierung, die negative Emotionen in uns auslöst, weil wir sie vielleicht von einem Ex-Partner öfter hörten. Vielleicht sind es auch Charaktereigenschaften, die in unserem Kopf zu einer Blockade führen, ohne dass dies gewollt ist. Ich nehme mich davon nicht aus. Ähnelt jemand zu sehr einem Ex-Freund, ziehe ich mich zurück. Aus Angst die Vergangenheit zu wiederholen, stemple ich Menschen ab. Aus diesem Grund ist es verdammt schwer, sich auf eine neue Person einzulassen. Zu viele Erfahrungen schwirren in meinem Hirn, die zur Vorsicht raten. Den Kopf ausschalten ist leichter gesagt als getan.

Flucht aus der Verantwortung

Es passt einfach nicht!“ – höre ich ständig in meinem Freundeskreis. Ich frage gerne nach, was denn genau nicht passen würde. Eine richtige Antwort bekomme ich eigentlich nie. Ich habe das Gefühl, dass „passt einfach nicht“ eine Flucht ist. Eine Flucht aus der Verantwortung. Beziehung heißt etwas aufzugeben, Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft zu planen. Der Alltag würde sich ändern, die Gewohnheiten passen sich an. Veränderung macht Angst. Veränderung macht auch mir Angst.

Der Optimismus löst sich in Luft auf

Hat man das erste Date erfolgreich hinter sich gebracht, besteht noch eine Art Euphorie. Optimismus überlagert mögliche Bedenken. Doch spätestens bei den nächsten Treffen, rattert das Hirn. „Kann ich mir vorstellen mit diesem Mann auf der Straße Händchen zu halten?„, „Was würden wohl meine Eltern über ihn denken?„, „Könnten wir eine Familie gründen?„, „Kann ich mir vorstellen, dass das der Mann fürs Leben ist?„. Und schon löst sich der Optimismus in Luft auf. Den Zeitraum zwischen dem ersten Date und einer Beziehung, empfinde ich  wie den Lauf auf Glatteis mit einer zu großen Glasvase in der Hand. Es besteht jeden Moment die Möglichkeit zu stürzen und die Vase zu zerstören. Jeden Moment besteht das Risiko, das kleine Liebespflänzchen zu zertreten. Für mich ist die Phase vor einer Beziehung darum ungemein anstrengend. Mein Hirn arbeitet, arbeitet, und arbeitet. Mag er mich wirklich? Sieht er eine Zukunft für uns? Kopfschmerzen! Nichts mit locker flockig kennenlernen und schauen was daraus wird.

Da meldet sich das Hirn und wundert sich

Ich kann von solchen Situationen ein Lied singen. Vor wenigen Jahren trat ein Herr in mein Leben, der alles umschmeißen sollte. Kuss zu Silvester, regelmäßiges Sehen, Herzchen in den Augen. Aber Moment, so einfach konnte das doch nicht gehen! Da meldete sich mein Hirn und wunderte sich, dass da auf einmal jemand sein sollte, der mich zu mögen schien. Das geht doch gar nicht! Mochte mich doch in letzter Zeit niemand so richtig. Und schon suchte das Hirn nach Fehlern. Ich war verwirrt, machte einen Schritt nach vorn, und sprang gleich wieder zurück. Pure Angst machte sich breit. „Du darfst das nicht versauen!“ – trichterte ich mir tagtäglich ein. Das blieb von ihm natürlich nicht unbemerkt. „Wir gehen das ganz ruhig an!“ – versuchte er mich zu beruhigen. Ruhig kann ich aber nicht! Ich komme mit dem Zeitraum zwischen Kennenlernen und Beziehung einfach nicht klar. Ich brauche Fakten. Ich will mich auf irgendetwas verlassen können. Aber ich habe Angst. So bemerkte auch Facebook meine Unsicherheit. Minutenlang überdachte ich meine Statusmeldung, in der ich erwähnen wollte, wie schön es war mit dem Herren Zeit zu verbringen. Mein Herz sagte: „Schreibe verliebt!„. Doch meine Finger scrollten weiter und wählten „glücklich„. Nur nichts definieren, nur niemanden überfordern, nur keinen Korb kassieren.