Google weiß, was du zum Valentinstag bekommst <3

„Valentinstag“, allein wenn ich dieses Wort in meinem Freundeskreis in den Mund nehme, dauert es keine 5 Minuten, bis eine wilde Diskussion über diesen neumodischen „Feiertag“ entbrannt ist. Unter meinen Lieblingsmenschen gibt es zwei Lager, die konträrer nicht sein könnten: diejenigen, die den Valentinstag wie einen für die Liebe wichtigen Jahrestag behandeln und die anderen, die diesen besonderen Tag nur als Vorwand der Blumenhändler sehen, ein gutes Geschäft zu machen.

Valentinstag nur Kommerz oder doch Grund dem Herzblatt eine Freude zu machen?

Mich für eine der beiden Seiten zu entscheiden, fällt mir nicht schwer. Ich gehöre zu den Unterstützern des Valentinstages. Gibt es doch zu viele Paare, die sich für die Liebe zueinander viel zu wenig Zeit nehmen. Die Kritiker behaupten gern, man könne sich an jedem beliebigen Tag des Jahres seine Liebe gestehen, romantisch essen gehen oder dem Blumenhändler von nebenan einen Strauß Rosen abkaufen. Die wenigsten von denen, die den Valentinstag als „Kommerzfest“ behandeln, erinnern sich außerhalb dieses Tages daran, dem Herzblatt eine Freude zu machen. Auch wenn mir die ganze rosarote Herzchen-Werbung manchmal auch auf den Geist geht weiß ich, sie „nötigt“ auch die unromantischsten Partner, zumindest eine kleine Überraschung vorzubereiten.

Google weiß, was wir zum Valentinstag bekommen

Wie unterschiedlich in Deutschland mit dem Valentinstag umgegangen wird, zeigt eine aktuelle google-Auswertung. Seid ihr zum Beispiel eine Frau, kann es gut sein, dass euer Schatz sich kurz vor dem 14.02. über eine Geschenkidee für euch informiert hat. Lebt ihr dazu noch in Berlin, stehen die Chancen für eine Schachtel Pralinen gut. Dazu noch ein wohlriechender Duft und schon wusste google, worüber ihr euch am Valentinstag freuen dürft 🙂 Blumen scheinen etwas aus der Mode gekommen zu sein, wird danach nur in einigen östlichen Bundesländern gesucht.

Aber keine Sorge, auch wer am Valentinstag niemanden hat, mit dem er Pralinen verputzen kann. In Bezug auf den 14.02. wird tatsächlich öfter nach Netflix gegoogelt, als nach Liebe. Einfach nur die Lieblingsserie bingen macht anscheinend ähnlich glücklich, wie eine rote Rose in der Vase.

Funfact

Auch andere Streamingplattformen haben den Valentinstag für sich erkannt. Laut einer Insiderinfo aus meinem näheren Umfeld, bieten einige Portale, die sich thematisch der körperlichen Lust hingeben, exklusive Inhalte kostenfrei an. Woher mein anonymer Tippgeber das wohl weiß… 😉

Quelle bildliche Darstellungen: Kaufberater.io

Jules 1×1 für deinen perfekten Liebesbrief

Wie die Zeit rennt, gerade war noch Weihnachten und schon steht wieder der Tag der Liebe vor der Tür: Valentinstag. Der Tag, an dem vergessliche Herren panisch die Blumenläden stürmen und hoffen, nicht die allerletzten Rosen zu erhaschen, die leider schon den Kopf haben hängen lassen. So schön Blümchen als kleine Aufmerksamkeit sind, so stereotyp und unkreativ wirken sie. Gibt es da nicht bessere Alternativen? Und ob! Ein absoluter Klassiker und mein persönlicher Favorit, wenn es um einen tollen Liebesbeweis geht, ist der Liebesbrief. Selbstgeschriebene Zeilen sind in Zeiten der Digitalisierung zur Seltenheit geworden. Wir schicken uns kleine animierte Herzchen, kürzen “Ich liebe dich” mit einem emotionslosen “ILD” ab und wundern uns dann, dass uns große Gefühlsäußerungen immer schwerer fallen. Dabei ist es viel leichter als gedacht, persönliche Worte mit kleinen Schmetterlingen und rosa Wolken zu kreuzen, damit die Herzchen in den Augen des Empfängers nicht nur auf dem Bildschirm blinken. Wer noch ein kleines bisschen Unterstützung benötigt, hält sich am besten an mein 1×1 für einen romantischen Liebesbrief.

  1. Aller Anfang ist schwer.

    Beim Schreiben einer Urlaubskarte wissen wir alle: wichtig ist, ob die Sonne scheint und wie das Essen schmeckt. Dazu einen lieben Gruß und fertig. Ein Liebesbrief hingegen muss mit Bedacht angegangen werden. Schon die Anrede kann den ein oder anderen Schreiber zur Verzweiflung bringen. “Hallo Schatz..”, “Liebes Spätzchen..:”, “Hey du Sexgott…”, ja, die Vielfalt ist schier unendlich. Ich empfehle ein klassisches “Mein *hier den liebevollen Kosenamen einsetzen*..”. Bei mir würde das in etwa so klingen: Mein Herzensmann… Dieser Einstieg ohne “Hallo”, “Liebe/r” etc., bewirkt eine gesteigerte Aufmerksamkeit, da er besonders persönlich wirkt.

  2. Ich weiß ja nicht, ob sie es wussten….

    Nach dem Einstieg ist es wichtig, nicht in Phrasen zu verfallen. Gleich zu Beginn mit Komplimenten um sich zu werfen, mag zwar schön klingen, verschwendet euer Pulver aber zu schnell und sorgt dafür, dass ihr euren Liebesbrief vielleicht sogar per Twitter versenden könntet. Ich empfehle einen Einstieg über ein gemeinsames Erlebnis, zum Beispiel so: “Weißt du noch, als wir zusammen durch den Park gingen und uns tief in die Augen schauten?”. Damit weckt ihr sofort romantische Erinnerungen bei eurem Herzblatt und versetzt es in die richtige Stimmung, um die folgenden Zeilen richtig ins Gefühlszentrum vordringen zu lassen.

  3. Seitdem bin ich mir sicher.

    Falls ihr es dem Menschen an eurer Seite nicht schon 100 Mal erzählt habt, greift auf, welcher Moment es war, der euch hat spüren lassen: Du bist die/der Richtige für mich. Beschreibt wie ihr euch in dieser Situation gefühlt habt, gerne auch richtig rosa wolkig emotional.

  4. Ich schätze dich.

    Nun weiß die/der Glückliche, seit wann euer Herz für sie/ihn schlägt. Was noch offen ist, sind die Gründe, warum es euch jeden Tag wieder in die Arme eures Schatzes treibt. Holt richtig weit aus und gebt den Eigenschaften, die ihr an eurem Herzensmenschen schätzt, einen Namen. Bitte auch hier Sätze vermeiden wie: “Du siehst gut aus.” Beschreibt lieber, welche Stelle am Körper des anderen euch besonders ans Herz gewachsen ist. Zum Beispiel so: “Immer wenn du lachst, freue ich mich deine zuckersüßen Grübchen zu sehen, die dich so einzigartig machen.”.

  5. Sagt Danke.

    Habt ihr formuliert, welche wunderbaren Eigenschaften den Menschen an eurer Seite auszeichnen, kommt das Wichtigste: Sagt danke. Im Alltag fällt es schwer zu sehen, welche Kompromisse eurer Partner eingeht und welche Anstrengungen er unternimmt, um euch glücklich zu machen. Dankt ihm für seine Zuneigung, für das geduldige Zuhören und für die kleinen Dinge, die eure Beziehung auch auf Dauer glücklich sein lassen. “Ich danke dir, dass du meine Marotten erträgst und mich beim Fernsehen auf der Couch schlafen lässt, auch wenn du durch mein Schnarchen deine Sendung nicht mehr verstehst.” Nur als kleines Beispiel 🙂

  6. Die Zukunft gehört uns.

    Was einen tollen Anfang hatte, muss mindestens ein gleichwertiges Ende haben. Aus meiner Sicht gehört zum Abschluss eines romantischen Liebesbriefes ein Blick in die Zukunft. Wo siehst du deinen Herzensmenschen und dich in ein paar Jahren? Welche Abenteuer habt ihr vor? Vielleicht ist es die nächste Urlaubsreise, vielleicht aber auch die Gründung einer Familie oder der Bau eines Hauses. Beschreibe, wie sehr du dich auf die kommenden Jahre freust, die ihr gemeinsam verbringen könnt.

Wenn du diese 6 Tipps des 1×1 eines romantischen Liebesbriefes beachtest, kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen 🙂 Ganz wichtig übrigens: Unbedingt auf Papier und per Hand schreiben! Nichts ist persönlicher als die eigene Handschrift.

In diesem Sinne, frohes Schreiben meine lieben Verliebten <3

Liebesbeweise – Schreibts an jede Wand!

Als ich heute Morgen mit beträchtlichem Schlafmangel auf dem Weg ins Büro war, blieben meine Blicke plötzlich auf dem Boden vor meinem Bürogebäude hängen. Ich musste aufgrund meiner Müdigkeit zweimal hinschauen, als ich da etwas Rotes liegen sah. Bei genauerem Hinsehen bemerkte ich, dass es sich um viele kleine einzelne Papierherzchen handelte. Sie waren über den ganzen Bürgersteig verteilt. Sobald der Wind wehte, tanzten sie euphorisch durch die Luft. Plötzlich war meine Müdigkeit wie weggeblasen und es zauberte sich ein Lächeln auf mein Gesicht. „Wie romantisch!“, dachte ich und begann mir direkt auszumalen, wer da wohl mit diesen kleinen Herzchen bedacht werden sollte. Habe ich vielleicht gerade einen romantischen Heiratsantrag verpasst? Dies bezweifelte ich sofort, als ich nach einem Blick auf die Uhr feststellte, dass sicherlich niemand vor 8 Uhr morgens die Frage aller Fragen stellen würde, oder? Vielleicht waren die roten Liebesbeweise auch als Überraschung gedacht? Möglicherweise wusste jemand genau, dass die Person seines Herzens diesen Weg gehen, und die Nachricht direkt verstehen würde. In meinem Kopf spielten sich romantische Szenen ab. Paare die sich in die Arme rennen, große Liebeserklärungen und fließende Tränen. Hach ja, wie romantisch! Liebesbeweise sind etwas Tolles! Ich meine, das sind ein paar schnöde Papierherzchen, vermutlich Cent-Artikel, auf dem Boden verteilt worden. Die einen nennen es kitschig, die anderen beschweren sich über den Müll. Trotzdem gibt es da Menschen wie mich, die jedes Mal schmachtend hoffen, dass mal nicht jemand anderes, sondern ich gemeint war.

Ich bin vermutlich besonders empfänglich für kleine Liebesbeweise

Habt ihr ein Standesamt in ihrer Nähe? Ich empfehle dort regelmäßig vorbeizuschauen, zumindest vor der Tür! Warum? Jedes Mal wenn ich vor unserem Standesamt unterwegs bin, fange ich wieder an, an die große Liebe zu glauben. In das Kopfsteinpflaster vor der Eingangstür haben sich Blütenblätter, Konfetti, Reis und Glitzerherzen schon so festgetreten, dass sie sich weder von Wasser, noch von darüber trampelnden Touristen entfernen lassen. Spiegelt das nicht perfekt die Ehe wieder? Egal wer auf einem rumtrampelt, die Verbindung sollte es aushalten. Ich glaube, ich bin sowieso besonders empfänglich für Liebesbeweise, die mir in meiner Umgebung über den Weg laufen. Als wäre es gestern gewesen erinnere ich mich an einen 14. Februar, gemeinhin bekannt als der Valentinstag. Ich muss um die 14 Jahre alt gewesen sein. Auf dem Weg zur Schule passierte ich ein Auto, welches schon von weitem komisch aussah. Es war in ein Bettlaken gehüllt. Als ich näher herantrat, konnte ich erkennen, dass hier nicht Verpackungskünstler Christo am Werk war, sondern ein liebender Partner. In einem großen Herz, welches auf das Laken gemalt war, stand eine herzzerreißende Liebeserklärung. Für jeden sichtbar, sozusagen in die Welt hinausgeschrien. Schon damals wünschte ich mir, dass auch ich mal Ziel einer ähnlich romantischen Aktion werden würde.

Öffentliche Liebesbekundungen, Ja oder Nein?

Die Frage die sich dabei stellt ist allerdings, ob die Liebe sie braucht, die öffentlichen Liebesbeweise. Reicht es nicht, dem Partner ganz unter sich und still seine Gefühle zu gestehen?  Ich glaube an dieser Frage scheiden sich die Geister! Dem einen graut es vor öffentlichen Liebesbekundungen, der andere kann sich nichts Schöneres vorstellen. Es kommt natürlich ganz auf die Art des Liebesbeweises an. Denn auch dieser kann still sein. An der Wand eines Hauseinganges fand ich mal ein kleines Bäumchen, an dem ein großes Herz aus Holz befestigt war. Auf diesem Holzherz war der Name des Empfängers notiert. Das Herz hing dort über Wochen. Jedes Mal wenn ich daran vorbei lief, huschte mir ein Lächeln übers Gesicht. Eine ganz stille Bekenntnis zum Partner, auch wenn diese Bekundung in der Öffentlichkeit stattfand. Wer es laut mag, kann natürlich auch einen Lovesong für das Objekt der Begierde komponieren. Aber Vorsicht, Liebe schützt nicht vor mangelndem Talent 😉

Ein Plädoyer für mehr sichtbare Liebeserklärungen!

Das Schöne an öffentlichen Liebesbeweisen ist, dass sie nicht nur das betreffende Paar glücklich machen. Die Menschen, die an ihnen vorbei gehen, die durch eine solche Kleinigkeit aus ihrem Alltag gerissen werden, sollte man hier nicht vergessen. Was würde ich dafür geben, an jeder Ecke, an jeder Wand und meinetwegen auch an jedem Baum Liebesbeweise zu entdecken. Wenn ich Tag ein Tag aus  den Eindruck bekommen würde, dass es sie wirklich gibt, die wahre Liebe, könnte ich vermutlich dauerhaft mit einem Lächeln auf dem Gesicht durch die Welt ziehen.

Die magische Nacht zum Valentinstag – Wenn Restefi**** schon 1 1/2 h vorher beginnt

Wenn ich Single wäre, könnte ich hier jede 30 Minuten jemanden abschleppen!“ – selig grinsend drückte mir mein Kumpel eine Gin-Mate in die Hand.

Aber wie würdest du das denn machen? Und vor allem wo?“ – fragte ich interessiert.

Ach, na schnell zu denen nach Hause und danach wiederkommen!“ – selbstverständlich, wie auch sonst!

So in etwa gestaltete sich ein Gespräch zwischen einem sehr guten Freund und mir, kurz nachdem wir die Valentinsparty in unserer Stammbar betreten hatten. Die Nacht vom 13. auf den 14.02. hat etwas Magisches. Es ist die Nacht, in der alles passieren kann. Zwei Menschen von denen man niemals gedacht hätte, dass sie je zueinander finden könnten, stehen auf einmal eng umschlungen auf der Tanzfläche. Am Valentinstag möchte man nicht allein sein.

Ich habe mich schon seit Wochen auf die Fu** Valentinsday-Party in meiner Stammbar gefreut. Gespannt, ob diese besondere Nacht ihre Magie entfalten würde, glühte ich mit meiner Besten ein wenig vor. Wer würde wohl alles dort aufschlagen? Welche Chancen ergeben sich und vor allem: Was geht zwischen welchen Leuten? Dass es auf dieser Party voll werden würde, war uns bewusst. Doch als wir gegen 23 Uhr den Eingang passieren wollten, eröffnete sich uns ein überraschendes Bild: Es war kaum ein Durchkommen. Um vom Eingang bis zur Tanzfläche zu gelangen, mussten wir regelrecht Gewalt anwenden, um die Menschen vor uns wegzuschieben. Als wir endlich einen Quadratmeter Platz gefunden hatten, kamen wir dort auch  nicht mehr weg. Wäre jemand von uns umgefallen, wäre das niemandem aufgefallen. Schließlich war die Möglichkeit des Fallens nicht gegeben, da wir wie die Sardienen in der Dose eng an eng standen.

Als ich mich umsah, fielen mir einige Dinge auf. Der Frauenanteil war überraschend hoch! Normalerweise sind in unserer Stammbar eher mehr Männer unterwegs, als Frauen. Doch diesmal schien es so, als wären knapp 2/3 Frauen anwesend. Es waren keine bekannten Gesichter, die ich dort zu sehen bekam. Vermutlich waren diese Mädels vorher noch nie in dieser Bar gewesen und wussten nicht, auf was sie sich dort einlassen würden. Aufgestylt und tief ausgeschnitten, tanzten die Damen auffallend exzessiv, um ja nicht in der Masse unterzugehen. Sie boten sich an wie ein Stück Ware in der Fleischereiauslage. Die meisten Damen verkörperten schnelle Verfügbarkeit und Spaß ohne Verpflichtungen. Solche Frauen findet man eigentlich immer in Bars und Clubs, aber diese Häufung stelle ich sonst selten fest.

Gottseidank befanden sich die dazu passenden Herren im Lokal. Als der Alkoholpegel noch nicht an die 3 Promille reichte, waren diese schon intensiv auf der Jagd. Jede Frau, die auch nur ansatzweise ein Lächeln in ihre Richtung schickte, wurde direkt angesprochen und in ein Gespräch verwickelt. Mit steigendem Alkoholpegel, wurde es zunehmend lustiger für Beobachter wie mich. Auch meine Beste wurde „Opfer“ eines Handynummernsammlers. Der Herr, der sie anbaggerte, konnte kaum mehr richtig gerade aus schauen. Er suchte nach Blicken, an denen er sich festhängen konnte. Sobald er eine Dame fixiert hatte, versuchte er vehement an ihre Telefonnummer zu kommen. Anrufen wird er nie, vermute ich mal. Auch seine Beteuerung, sich doch nüchtern treffen zu wollen, erschien mir eher als scheinheiliges Argument, um eine Handynummer einzusacken.

Das Restefi**** beginnt heut aber früh!“ – bemerkte mein Kumpel. „Was? Woran hast du das denn gemerkt?“ – fragte ich verwundert. „Die üblichen Verdächtigen, die sich immer eine mitnehmen, sind schon weg. Und das 1 1/2h vor der Zeit. Respekt!“ – erwiderte mein Kumpel mit einem Funken Bewunderung in den Augen.

Er hatte Recht! Ein Bekannter, der zu Beginn des Abends noch sicher war, mich am späteren Abend noch einmal mit einem Gespräch beglücken zu können, zog schon kurz vor 24 Uhr mit einer Dame ab. Selten gab es so viele „Pärchen“, die wild knutschend die Tanzfläche bevölkerten. Es war ein Schauspiel, welches ich als Außenstehende sehr genoss. Dass meine Beste und ich relativ außen vor gelassen wurden, lag vermutlich an unserer zufriedenen und nicht-suchenden Ausstrahlung. „Heute nicht Jungs!„, stand uns ins Gesicht geschrieben.

Als besonders dreist stellte sich eine Taktik einiger Herren heraus, welche sich zu Beginn des Abends eher im Hintergrund gehalten hatte. Sie checkten die Frauen im Laden ab, und verschwanden. Kurz nach 3 Uhr standen sie wieder in der Tür, scannten die „übriggebliebenen“ Damen, und machten sich auf die Jagd. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Dass sich unter diesen Herren auch mein Kryptonit befand, machte es nicht besser. Er starrte mich an und ich konnte nur erahnen, was in seinem Hirn vorging. So nicht Junge, so nicht! Das hättest du wohl gern. Zu spät, zu spät, zu spät, zu spät! Dann ist alles viel zu spät! Um es mal mit den Lyrics der Ärzte zu sagen. Laut mitbrüllend hätte ich den DJ knutschen können, als er diesen wundervollen Song auf meinen Wunsch hin spielte. Denn er spiegelte meine Gedanken an diesem Abend sehr gut wider. Es war ein magischer Abend, an dem alles hätte passieren können. Ich für meinen Teil, begab mich in die Rolle der Beobachterin. Habe ich alles schon gehabt, alles schon gemacht. So betrachtete ich das ganze Schauspiel von außen und ließ den Ohrwurm in meinem Hirn singen:

Eines Tages werd‘ ich mich rächen.
Ich werd‘ die Herzen aller Männer brechen.
Dann bin ich ein Star und Du läufst hinter mir her,
doch dann ist es zu spät, dann kenn‘ ich Dich nicht mehr!

Zu spät (zu spät), zu spät (zu spät), zu spät (zu spät),
doch dann ist es zu spät, zu spät (zu spät), zu spät (zu spät),
zu spät (zu spät), dann ist alles viel zu spät