„Berufs-Rassist“

Ich muss etwas gestehen. Es fällt mir nicht leicht das zu sagen, aber ich bin ein „Berufs-Rassist“. Das klingt schlimmer als es ist. Ich habe Vorurteile gegenüber Menschen mit bestimmten Berufen. Das ist mir aufgefallen, seitdem ich mich neben tinder noch auf anderen Dating Apps rumtreibe. Dort findet man eben nicht nur die relativ erfolgreichen Männer, sondern auch solche, an denen man auf der Straße vorbei geht, ohne einen Blick zu verschwenden.

Kann man Menschen den Beruf ansehen? Teilweise natürlich, Uniformen und Berufsbekleidung sei dank. Was sich aber oftmals erahnen lässt ist die Intelligenz einer Person. Das negative Extrem sehe ich teilweise schon auf 500m Entfernung. Das ist bei gut gemachten Fotos auf Onlineplattformen schon nicht mehr möglich.

Eine meiner ersten Fragen in einem beginnenden Gespräch ist deshalb: „Was machst du eigentlich beruflich?“.

Kommt dort eine Antwort, wie ich sie mir nicht erhoffe, beende ich relativ schnell das Gespräch. Das ist hart und sicherlich nicht gerecht, aber ich weiß schon zu diesem Zeitpunkt, dass das nichts ist was ich suche. Vermutlich laufen in meinem Hirn Denkprozesse ab wie: „Wäre das ein geeigneter Mann um Kinder groß zu ziehen? Hätten wir die finanziellen Mittel um gut zurecht zu kommen? Welche Ziele hat dieser Mann im Leben?“.

Kleines Beispiel: Ich schrieb mit einem auf den 1. Blick sympathisch wirkenden Mann. Auf meine obligatorische Frage entgegnete er mir: „Busfahrer“. Hm….irgendwie war jetzt schon klar, dass ich das Interesse an diesem Mann verloren hatte.

Natürlich sollte man jedem Menschen eine Chance geben und ihn nicht auf Dinge wie seinen Beruf reduzieren. Dagegen kann ich mich aber nicht wehren, das Interesse ist einfach weg. Bei jeder anfänglich netten Gesprächssituation hoffe ich, dass der Herr beruflich etwas vorzuweisen hat. Auch wenn ich mich verlieben würde, manche Prinzipien kann ich nicht umgehen.

Das kann natürlich auch ins andere Extrem ausschlagen. Jemand der sich mir als Polizist vorstellt, kann danach ziemlich alles falsch machen und ist in meinen Augen immer noch ein höchst attraktiver Mensch. Das ist ungerecht und oberflächlich, aber ich kann mich da echt nicht wehren.

Mein Name ist Jule und ich bin Berufs-Rassist….. :/

Jahresrückblick 2014

Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sind bei mir meist durch weniger gute Laune und eine nachdenkliche Stimmung geprägt. Ich schaue auf das vergangene Jahr zurück und bewerte, inwiefern ich richtig gehandelt habe. In den letzten Jahren kam ein Part jedoch viel zu kurz: Was habe ich gelernt? Wer hat mich beeinflusst, positiv wie negativ?

Für dieses Jahr ist so eine Betrachtung definitiv fällig. Es ist so viel passiert, dass ich oft kaum in Worte fassen kann, welche Dinge mir klar geworden sind.

Am wichtigsten sind die Menschen, die 2014 in mein Leben traten, blieben und leider auch gingen. Beeinflusst hat mein Jahr am allermeisten der Mann, wegen dem ich diesen Blog begonnen habe. Dieser Mann hat meine Lebenseinstellung verändert, mir die Augen geöffnet und dafür gesorgt, dass ich das Leben wieder selbst in die Hand nehme. Ich bin ihm zu großem Dank verpflichtet. Ohne ihn wäre es leichter gewesen, aber definitiv 100% langweiliger.

Die zweite Person, die mich dieses Jahr sehr beeinflusst hat, war mein tinder-Kerl. Er hat mir gezeigt, zu welchen Emotionen ich fähig bin, positiv wie negativ. Er setzte die Messlatte, für alle anderen Männer die danach kamen. Leider spielt er nur noch in meinem Kopf eine Rolle, dort aber weiterhin eine Große.

Einen großen Dank möchte ich an meine tollen Freunde aussprechen. Meine beste Freundin, meine sehr sehr guten männlichen Freunde, auch solche, die nur einen kleinen Auftritt in diesem Jahr hatten. Ohne euch, hätte ich dieses harte Jahr nicht überstanden!

Alle Männer, die wenn auch manchmal nur für einen Abend, in mein Leben traten, haben etwas in mir verändert. Sie haben mir gezeigt was ich will, und was ich nicht will.

Über viele Männer habe ich mich aufgeregt, solche die sich tot stellen, solche die sich anderweitig unmöglich verhalten…Aber alle diese Männer sind wertvolle Personen. Sie haben meist einen tollen Charakter, der leider einfach nicht zu mir passte.

Einen Dank verdient haben auch die Follower dieses Blogs, welche mir immer wieder tolle Ratschläge und Anregungen gegeben haben. Danke!

Denke ich an 2015, habe ich ein sehr gutes Gefühl. Das wird mein Jahr! Neuer Job, neue Wohnung. Es wird spannend und voller Erfahrungen sein.

Liebes 2014, du hast mich gequält aber mir gleichzeitig gezeigt, zu welchen guten und schlechten Dingen ich fähig bin. Nun gehe bitte schnell zu Ende, es ist an der Zeit, dass die Kurve wieder hinauf geht.

2015, ich freue mich auf dich!

Ist das Liebe, oder kann das weg? – Lesung von Michael Nast

Was macht man, wenn man gar keinen Bock auf Halloween hat? Genau, ein bisschen Kultur. Gottseidank war zufällig eine Lesung meines Lieblingsautors Michael Nast in Berlin angesetzt. Als Autor von „Ist das Liebe, oder kann das weg?„, hat er sich direkt in mein Herz geschrieben. Es war eine Doppellesung mit dem Musiker Dirk Zöllner, ein ziemlich entspannter Typ übrigens. Die Location der Veranstaltung war leider am Arsch von Berlin, sodass meine Begleitung und ich knapp 2 Stunden dorthin brauchten.

Die perfekte Begleitung für einen perfekten Abend

Die Lesung selbst war der Knaller. Gerade bei den zu Beginn verlesenen Texten, musste ich einige Tränen der Rührung wegdrücken. Gottseidank folgten später Tränen vor Lachen. Michael Nast begeistert nicht nur schriftlich, sondern vor allem persönlich. Selten durfte ich so einer überzeugenden Lesung beiwohnen. Die Stimmung war perfekt, auch meine Begleitung stimmte. Ich hatte einen Herren dabei, den ich einige Wochen zuvor über die Datingapp tinder kennenlernte. Eigentlich war er gar nicht mein Typ, aber das gemeinsame Interesse für Michael Nast, welches auch der App nicht verborgen blieb, sorgte dafür, dass wir uns schon einige Male getroffen hatten. Dass daraus nie eine Beziehung werden konnte, war schnell klar, einer Freundschaft stand jedoch nichts im Wege. Dieser Mann, der mir unserem letzten Treffen noch die Ohren vollgequasselt hatte, war auf einmal ziemlich charmant. Meine Gläser Wein gingen auf ihn und wir führten so tiefgründige Gespräche, wie wir es während unserer letzten Verabredungen nicht taten.

Unsere persönliche Signierstunde

Vor Beginn der Lesung entdeckten wir Michael am Eingang der Location. Niemand schien ihn zu erkennen, sodass er in aller Seelenruhe an seiner Zigarette zog. Ziemlich aufgeregt sprachen wir Michael an, ob er kurz Zeit hätte, mein Buch zu signieren. Leider hatte er seinen Signierstift gerade nicht zur Hand und vertröstete mich auf später. Wir kamen locker ins Gespräch und unterhielten uns angeregt. Das war ich von anderen Autoren gar nicht gewohnt. Normalerweise lassen die sich höchstens während einer offiziellen Signierstunde blicken. So viel Fannähe, ich war begeistert! Nach der Lesung bekam ich dann endlich meine persönliche Widmung, auf die ich stolz wie Bolle bin. Groupie hoch 10…ja, das geht auch mit über 14.

Nach unserer zweistündigen Heimfahrt, setzten wir uns in eine Bar, um uns einen Absacker zu genehmigen. Mein Puls war weiterhin auf hohem Niveau. Tolle Begleitung, toller Autor, toller Abend.

Danke Michael Nast 🙂

 

Wer braucht Datingregeln?

Dating gilt für viele Singles schon als Leistungssport. Bestenfalls jeden Tag neue Kontakte knüpfen und abklopfen, ob diese Person vielleicht genau der/die Richtige ist. Dating könnte so einfach sein, wären da nicht althergebrachte Datingregeln, die uns das Kennenlernen zu verkomplizieren. „Ich melde mich erst nach 3 Tagen“ oder „beim 1. Date wird nicht geknutscht“ etc. Braucht es die gesellschaftlichen Konventionen beim Dating überhaupt noch?

Wenn ich ehrlich bin, hab ich mir schon ab und zu den ein oder anderen Datingtipp im Internet geholt und sogar  versucht mich daran zu halten. Hat es mir geholfen? Nein. Die aus meiner Sicht drei schlimmsten Datingtipps unserer Zeit sind:

„Bloß nicht über Ex-Partner sprechen!“.

Was für ein Blödsinn. Meine früheren Beziehungen gehören zu meinem Leben und haben mich geprägt. Das sollte man nicht vollkommen ausklammern. Außerdem finde ich es wichtig zu wissen, woran eine ehemalige Beziehung gescheitert ist. Aus so einer Information kann ich viel über das Wesen meines Gegenübers ableiten. Welche Verletzungen hat er erlebt? Was ist für ihn in einer Beziehung ein No Go?

„Man sollte sich erst drei Tage nach dem Date melden“

Das habe ich nie verstanden! Was soll das bringen? Nach einem Date ist man doch gespannt darauf, wie der Andere das Treffen empfunden hat und will wissen, ob es eine Wiederholung gibt. Ich war jedes Mal heil froh, sobald eine Nachricht meines Dates auf meinem Telefon aufploppte. Drei Tage warten? Ich wäre wahnsinnig geworden. Damit die Spannung zu erhöhen hat vielleicht in analogen Zeiten geklappt, in denen Telefone Mangelware waren. Heutzutage ist das Smartphone nur einen Griff weit weg.

„Beim 1. Date sollte man nicht knutschen“

Wieso sollte es beim 1. Date keinen Kuss geben? Wenn ich von mir ausgehe, empfinde ich diese Restriktion sehr als anstrengend. Ist mir jemand sympathisch, will ich ihm auch körperlich näher kommen. Das fängt dann mit leichter Annäherung an und irgendwann habe ich im Kopf: „Küss mich, nun küss mich endlich verdammt.“. Wenn beide Seiten einander mögen, wieso sollte man es dann krampfhaft unterlassen? Ich mache gerne den 1. Schritt, wenn er es sich nicht traut. Dieses Kribbeln im Bauch in einfach unvergleichlich. Den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen nachgeben, das sollte sich jeder gestatten. Mir ist noch niemand begegnet der nach mehreren Dates behauptete, es wäre sinnvoll gewesen, länger mit einem Kuss zu warten. Eher rutscht man in die Gefahr in der Friendszone zu landen, sobald sich auch nach mehreren Dates einfach keine körperliche Nähe einstellen möchte.

„Bei einem Date einen Kaffee trinken zu gehen reicht aus.“

Ich bekenne mich schuldig. Ich bin eine Kaffee-Date-Königin. Was umliegende Cafés schon mit mir verdient haben, möchte ich gar nicht beziffern. Zeit ist Geld und Geld haben wir nicht. Somit war es bis jetzt immer naheliegend, meine Verabredungen in ein Café zu schleifen. Da kannte ich mich aus und der Heimweg war kurz. Jedoch führte dieses Café-Dating dazu, dass jede Verabredung gleich verlief. Eine mehr oder weniger spannende Unterhaltung, die Frage wer nun die Rechnung bezahlen würde, und eine Verabschiedung. Wie soll man sich in so einer Situation verlieben? Gar nicht. Dating braucht Spannung, Dating braucht Action. Sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, was zwei Menschen Freude machen würden, das zeigt wahres Interesse. Keine Idee, wie ein gelungenes Date aussehen könnte? Dann schau doch mal hier oder hier 🙂

Slave to the Rhythm

Guten Morgen!

Gestern hatte ich endlich meinen Tattootermin, auf den ich mich schon so lang gefreut habe. Komischerweise war ich überhaupt nicht aufgeregt, sondern ziemlich entspannt. Der Tätowierer ist einfach so unglaublich sympatisch, da blieb mir kaum etwas anderes übrig 🙂

Nach den Vorbereitungen ging es dann auch los. Ein wenig Angst hatte ich schon vor den Schmerzen, allerdings verflog das sehr schnell als er endlich loslegte. Da hatte ich schon schlimmere Schmerzen wenn mich meine Mietzekatze erwischt hat. Allerdings wurde es zum Ende hin noch ganz schön doll, da er auf die gereizten Stellen dann noch weiße Akzente setzte, da hieß es Zähne zusammenbeißen. Es war aber nichts, was man nicht gut aushalten konnte. Insgesamt hat es knapp 3h gedauert. Danach ging es mir richtig gut, ich war stolz auf mich selbst und ich habe damit einen Lebensabschnitt auch physisch abgeschlossen, der Schmerz hat da gut beigetragen.

Abends telefonierte ich dann noch mit meinem tinder-Kerl und wurde fast wahnsinnig vor Sehnsucht :/ Die aktuelle Situation geht mir schon an die Nieren. Normalerweise stehe ich mit meiner Verliebtheit alleine da, da sich die Männer nicht wirklich äußern oder nicht genauso fühlen. Aber diesmal höre ich so Sätze wie: „Glaub mal nicht, dass ich dich nicht jetzt schon vermisse.“ Klar freut mich das, aber das macht die Sehnsucht nicht weniger. Wenn es nach den aktuellen Möglichkeiten geht, sehen wir uns erst in 3 Wochen wieder. Ich wär allerdings nicht ich, wenn ich nicht den halben Tag darüber nachdenken würde, wie ich es vorher zu ihm schaffe.

Aktuell stehen die Chancen, dass wir uns demnächst öfter sehen, sogar gar nicht allzu schlecht. Ich habe beruflich gerade die Situation, dass ich mehr oder weniger den Job wechseln will/muss. Laut meinem Chef kann ich nur richtig was reißen beruflich, wenn ich mich gen Westen/Süden bewege. Dass in letzter Zeit öfter der Wohnort meines tinder-Kerls fällt, lässt mich schon aufhorchen. Sollte sich dort mein Traumjob auftun, wieso sollte ich das ausschlagen?

 

Jule

Sind Frauen die neuen Jäger und Sammler?

Mir fällt schon seit einiger Zeit auf, dass Frauen meist mehr in den Anfang einer Beziehung/Affäre/was auch immer stecken. Mit voller Energie kämpfen sie um das, was ihr Herz erwärmt. Heutzutage sind es die Frauen, die Männer ansprechen.

Es sind die Frauen, die sich als erstes melden, um ein Treffen zu vereinbaren. Es sind die Frauen, die den ersten Kuss wagen. Sie sind sozusagen die neuen „Jäger“.

Der Nervenkitzel beim „Jagen“

Meine Ladys und ich bezeichnen das abendliche Ausgehen gerne als „jagen“. Wir sind auf der Jagd nach neuen Kontakten, Abenteuern und Nervenkitzel. Nervenkitzel ist genau das Gefühl, welches sich einstellt, wenn wir Männer ansprechen. Wird er darauf eingehen? Bekommt man einen Korb? Ich mag das. Allein das erste Auschecken des „Materials“ in einer Location, ist ein großer Spaß. Mit scannendem Blick suchen wir nach Männern, die in unser Beuteschema passen. Eine kurze Absprache verhindert, dass wir es gleichzeitig auf den selben Kerl abgesehen haben. Warum haben wir das nicht schon früher gemacht? Ich kann total nachvollziehen, was Männer an dieser Jägerrolle fasziniert. Aus jedem Abend wird das, was man daraus macht. Wir haben es selbst in der Hand und das ist es, was das jagen auch als Frau so spannend macht. Schließlich sind wir selbst bestimmt und warten nicht mehr darauf, dass der holde Prinz vor uns auf die Knie geht.

Verlieren Männer ohne die Jagd das Interesse?

Führt dieses neue weibliche Verhalten nicht dazu, dass die Männer das Interesse verlieren, da sie nicht „gejagt“ haben? Diese Frage habe ich mir anfänglich oft gestellt. Ich nehme den Herren indirekt ja schon die Position weg, die sie sich über Jahre erarbeitet haben. Sie konnten aussuchen, welche Dame es „wert war“ angesprochen zu werden. Eine Frau erobert zu haben, das war der heilige Gral. Auf Grund dessen kann ich es gut nachvollziehen, wenn die Herren dem weiblichen Jagdverhalten gegenüber eher skeptisch eingestellt sind. Sie fühlen sich in ihrer Rolle bedroht. Wie schön wäre es, wenn sie die positiven Aspekte dieses neuen Verhaltens der Damen erkennen würden. Angesprochen zu werden erzeugt, zumindest in mir, immer das Gefühl „etwas besonderes“ zu sein. Die Person, welche mir Aufmerksamkeit schenkt, musste sich schließlich erst einmal dazu durchringen mit mir in Kontakt zu treten. So positiv sollten es auch die Männer sehen. Mal zurücklehnen, die Umgebung beobachten und die anderen aktiv werden lassen. Diesen Luxus haben wir Frauen über lange Zeit genossen, jetzt seid ihr dran liebe Herren! Ihr werdet überrascht sein, welche Möglichkeiten sich für euch eröffnen können.