Samenspende vom besten Kumpel: „Freunde sind die besseren Eltern“ – SPIEGEL ONLINE – Leben und Lernen

Ganz ehrlich, wenn ich nicht vergeben wäre, ein Baby mit einem guten Freund könnte ich mir durchaus vorstellen. Ob nun Samenspende oder eine Freundschaft als Basis für eine gemeinsame Erziehung, wer sagt, dass das nicht genauso gut funktioniert? Liebe existiert schließlich nicht nur innerhalb von Beziehungen. Ganz lieben Dank übrigens an meinen hartgesottenen Freundeskreis, der demnächst wahrscheinlich nicht mehr mit mir spricht, weil ich jedes Zitat für Artikel verwenden könnte 😉

Samenspende vom besten Kumpel: „Freunde sind die besseren Eltern“ – SPIEGEL ONLINE – Leben und Lernen

Samenspende vom besten Kumpel: „Freunde sind die besseren Eltern“ – SPIEGEL ONLINE – Leben und Lernen

Mutter, Vater, Kind, und alle lieben sich? Jule , 29, und ihre Freunde glauben nicht mehr an das Modell der klassischen Familie. Nachwuchs hätten sie trotzdem gern. Co-Parenting heißt ihre Lösung.

Source: www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/co-parenting-wenn-freunde-mit-samenspende-eltern-werden-a-1176170.html

5 Dinge, die glückliche Paare tun – auf beziehungsweise-magazin

Eine glückliche Beziehung führen, wie macht man das eigentlich? Hunderte Ratgeber stehen in den Regalen der Buchhandlung und sind mit allerlei Tipps gefüllt. Für mich habe ich jedoch festgestellt, dass jedes Paar seinen individuellen Weg finden muss, wie die Liebesbeziehung so verläuft, dass beide Partner zufrieden sind. Aus meiner Sicht gibt es 5 Dinge, die die Chancen erhöhen, auch auf Dauer miteinander glücklich zu sein.

5 Dinge, die glückliche Paare tun

5 Dinge, die glückliche Paare tun

Jule Blog verrät in ihrem Beitrag, was sie und ihr Partner machen, um eine dauerhaft glückliche Beziehung zu führen, die auch Krisenzeiten standhält.

Source: www.beziehungsweise-magazin.de/ratgeber/partnerschaft-beziehung/5-dinge-die-glueckliche-paare-tun/

Hilfe, die Verliebtheit ist verloren gegangen! Braucht Liebe Schmetterlinge?

Kleine Insekten, die in unserem Magen ein ordentliches Theater anrichten. Klingt nicht gerade appetitlich, oder? Dabei verlassen wir uns zu Beginn einer Beziehung genau auf diese kleinen Tierchen, die uns zeigen sollen, ob wir wirklich die/den Eine/n gefunden haben. Realistisch betrachtet, absolut unrealistisch.

„Die Schmetterlinge sind weg. Irgendwie scheint es, als hätte sich die Verliebtheit in Luft aufgelöst.“, erzählte mir Katharina, während ihr eine Träne über die Wange kullerte. Es war nicht das erste Mal, dass ich diese Worte aus ihrem Mund hörte. Katharinas Bauch scheint kein gutes zu Hause für kleine Krabbeltiere zu sein, eine schmetterlingunfreundliche Umgebung. Dabei hatte sie eigentlich gar nichts falsch gemacht, dachte sie. Die ersten Treffen liefen gut, Spaziergänge, gemeinsames Kochen, ziemlich Lehrbuchmäßig. Es schien perfekt zwischen den beiden, zumindest in den ersten Wochen. Doch irgendwann flatterte es nur noch behäbig in der Magengegend. Wo waren sie hin? Die vielen kleinen Krabbeltiere?

Realistisch betrachtet, absolut unrealistisch

Was im ersten Moment beunruhigt klingt, ist eine ganz normale Angelegenheit. Schmetterlinge kommen, Schmetterlinge gehen. “Aber man soll doch bis ans Ende aller Tage glücklich miteinander sein!”, bekomme ich immer wieder vorgehalten, wenn ich pragmatisch von imaginär sterbenden Insekten spreche. Tja, das mit den großen Rappeleien im Bauch bis an unser Lebensende haben uns die Medien beigebracht. Aus diesem Grund interpretieren wir jeden sterbenden Krabbeltier in der Magengegend als Zeichen dafür, dass mit unserer Liebe etwas nicht stimmt. So erging es auch Katharina. Sie schrieb den Mann, der sie doch eigentlich glücklich machte, ab. Mit dem passenden Partner würden die kleinen Dinger schließlich mit Sicherheit ein Leben lang Nahrung finden. Mal ganz realistisch betrachtet, ist das jedoch absolut unrealistisch.

Sterbende Schmetterlinge retten unser Leben

Vergleichen wir das Gefühl der Verliebtheit mal mit dem Glücksgefühl. Wir stellen uns vor, wir würden im Lotto gewinnen. Allein der Gedanke daran, bringt mich zum Lächeln. Wir würden uns bestimmt die ersten Wochen freuen wie ein Kullerkeks, würden die Welt umarmen und die Kohle zum Fenster rauswerfen. Irgendwann allerdings gewöhnt sich unser Körper an diesen positiven Zustand. Das Glück wird sozusagen Alltag und wir fassen wieder klare Gedanken. Plötzlich haben wir auch mal wieder schlechte Laune und unsere Grundstimmung pendelt sich bei normal ein. Der Liebe geht es genauso. Wäre es anders, würden alle Menschen nur auf Wolke 7 schweben, den ganzen Tag Sex haben und vergessen, etwas essbares zu sich zu nehmen. Düdüm, Menschheit ausgestorben. Der Prozess der sterbenden Schmetterlinge rettet uns das Leben. Schon einmal darüber nachgedacht?

Hopp Hopp, ab ins Köpfchen

Natürlich sind die romantischen Gefühle nicht für immer verloren, sie kommen nur seltener aus ihrem Versteck. Habe ich in meiner Beziehung das Gefühl, irgendetwas würde mit meinen Gefühlen nicht stimmen, bediene ich mich eines Tricks. Ich schaue mir ältere Paare an, wenn sie sich tief in die Augen blicken. Führen Sie eine stabile Beziehung, kann man kleine Schmetterlinge in ihren Blicken sehen. Die Art und Weise, wie sie einander anschauen, ist mit Respekt und Bewunderung unterlegt. Warum ich die Schmetterlinge in den Augen sehe? Weil sie sich vom Bauch in den Kopf verzogen haben. Das was in einer glücklichen Beziehung passiert, ist nämlich nicht das Aussterben der “Bauchinsekten”, sondern deren Umzug ins Bewusstsein. Was zu Zeiten der Verliebtheit noch undefinierbar und hormongesteuert war, wird nun eine Empfindung, die plötzlich ganz klar erscheint. Diese Empfindung nennt sich Liebe.

Lieber Schmetterlinge im Kopf, als Rappeln im Bauch

Wer erwartet, dass er mit einer Beziehung auch eine innere Krabbeltierfarm abonniert hat, sollte sich ganz schnell von dieser Vorstellung verabschieden. So wenig wie unser Mittagessen eine längere Zeit in unserer Magengegend überlebt, so kurzweilig können wir uns an die dort vorhandenen Schmetterlinge klammern. Aber das ist gut so! Wer will schon über Jahre ein Rappeln im Bauch, wo Flattertiere in den Augen doch viel schöner aussehen?

Was aus meinen kindlichen Vorstellungen über das Erwachsen sein geworden ist

Als Kind sah ich die Welt eingetaucht in bunte Farben, an jeder Ecke lauerte ein Abenteuer. Wie sehr ich mich doch geirrt hatte. Was ist aus meinen kindlichen Vorstellungen über das Erwachsen sein nur geworden?

Ist doch irgendwie sinnlos, das alles hier, flüstert mein Hirn leise vor sich hin. Wieder einmal durchfährt mich ein Gefühl, welches sich mit jedem Lebensjahr zu intensivieren scheint: Trostlosigkeit. Während ich meinen Gedanken nachhänge und meine Mundwinkel sich immer weiter der Schwerkraft hingeben, nehme ich ein helles Lachen wahr. An mir vorbei rennt ein kleines Kind, welches Mühe hat, mir nicht direkt über die Füße zu fallen. Es lächelt mir zu und springt schnell wieder in die andere Richtung. Die Freude, die das Kind in diesem kurzen Moment ausstrahlte, hebt auch meine Stimmung. Plötzlich bekomme ich Lust ein wenig über den Bahnsteig zu hüpfen und dabei das ein oder andere Lächeln zu verteilen. Doch dieses Gefühl verfliegt mit dem nächsten Windhauch.

Erwachsen sein klingt nicht nach frei sein und Spaß haben

Das, was ich in den Augen des Kindes sah, vermisse ich in mir selbst. Ich vermisse Leichtigkeit, Sorgenfreiheit und die Impulsivität einfach das zu tun, wonach mir gerade der Sinn steht. Als ich jung war, wollte ich ganz schnell erwachsen werden. Ich wollte endlich selbstbestimmt leben, ins Bett gehen wann ich es will und so viel Spielzeug kaufen, dass es nicht mehr in mein Zimmer passt. Ich hatte über Jahre hinweg die Hoffnung, dass ich mich als Erwachsener frei fühlen würde. Was ich jedoch als Kind nicht ahnte war, dass die wahre Freiheit vorbei sein würde, sobald ich in das Erwachsenenleben eintrat. Theoretisch betrachtet steht mir die Welt seit meinem 18. Geburtstag offen. Ich kann all das tun, was ich mir als Kind erträumt hatte. Damals war mir jedoch noch nicht bewusst, wie schwer es sein würde, diese Freiheit auch zu nutzen. Plötzlich musste ich mir Gedanken um Dinge machen, die ich als Kind nicht einmal buchstabieren konnte: Altersvorsorge, Versicherungen, Vorsorgeuntersuchungen, das klingt irgendwie nicht nach frei sein und Spaß haben, oder? Die Freiheit ist nicht das Einzige, was ich mir damals irgendwie anders vorstellte.

Im Kino flüchte ich mich in kindliche Vorstellungen

Ich hänge ihnen hinterher, diesen Vorstellungen, die ich mit dem “groß sein” verband. Als allererstes würde ich mir einen Prinzen suchen, der mich dann heiraten sollte, damit wir beide in ein großes Schloss ziehen könnten. Disney hat mir schließlich gezeigt, wie das mit der Liebe läuft. Umso härter traf es mich, als ich später weder auf Prinzen, noch auf nur ansatzweise märchenähnliche Wesen des anderen Geschlechts traf. Meine romantisierte Vorstellung von Schmetterlingen und rosa Wolken hatte nichts mit dem zu tun, was mich in der rauen Datingwelt erwartete. Es ist kein Zufall, dass aktuell so viele alte Disney-Klassiker neu verfilmt werden. Schließlich sind wir unterbewusst immer noch auf der Suche nach den Emotionen, die wir uns als Kinder unter dem Stichwort “verliebt sein” ausmalten. Und so sitze ich nun regelmäßig im Kino und schaue mir Filme wie “Die Schöne und das Biest” an. In diesen zwei Stunden Ablenkung bin ich wieder das kleine Mädchen, was damals mit ihren Puppen Hochzeit gespielt hat. Zumindest so lange, bis das Licht angeht und ich feststelle, dass ich mich wieder in meiner Traumwelt verlaufen habe. Die Liebe ist nur einer der Irrtümer, den ich als Erwachsener aufdecken musste.

Barbies und Lego vermittelten mir ein falsches Bild der Arbeitswelt

In meiner Kindheit war ich der festen Überzeugung, dass Arbeit etwas tolles und sinnvolles ist. Die einen bauen ein Haus in dem man wohnen kann, die anderen pflegen Kranke gesund. Das alles konnten Lego und meine Barbies auch. Dass die meisten Erwachsenen ihr Arbeitsleben jedoch vor einem Computer im stickigen Büro verbringen, war mir fremd. Wo bitte ist die rückenkranke, leicht sehbehinderte Puppe, die den Kindern das richtige Einstellen des Bürostuhls erklärt? Als ich Kind war, habe ich meine Eltern darum beneidet, dass sie zur Arbeit gehen durften. Ich musste schließlich in diesen doofen Kindergarten, in dem das gute Spielzeug sowieso immer besetzt war. Die Arbeitswelt malte ich mir bunt und fröhlich aus. Nachdem ich mit der Schule fertig war, verstand ich schnell, warum meine Eltern damals nicht so gerne über ihren Arbeitstag sprachen. Ich wollte jedes Mal wissen, welche Heldentaten sie in den 8 Stunden Abwesenheit verbracht hatten. Gespannt saß ich vor ihrer Ankunft auf meinem Stuhl und konnte kaum abwarten die aufregenden Geschichten zu hören, die sich ereignet hatten. Dabei hätte ich schon damals ahnen können, dass ich mit meinen Vorstellungen falsch lag, denn anstatt fröhlich beschwingt vom Arbeitstag zu schwärmen, wurde das Thema meist direkt verworfen. Lieber fragten meine Eltern mich, wie ich meinen Tag verbracht hatte. Rückblickend betrachtet verständlich, ich hatte schließlich um einiges mehr erlebt als sie.

Lichtblicke

Kindliche Naivität ist ein Segen, sie zeigt mir immer wieder, dass man die Dinge auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann. Auch wenn ich mir das Erwachsen sein durchaus anders vorgestellt habe, versuche ich mir immer wieder bewusst zu machen, dass der Ernst des Lebens nicht immer ganz ernstzunehmen ist. Dann riskiere ich mal wirklich was, stelle meinen Wecker zwei Stunden vor und lächle meinen vergangenen kindlichen Sichtweisen zu. Tja, zumindest die Vorstellung, dass ich als Erwachsener ins Bett gehen könnte, wann immer ich will, hat sich bewahrheitet.

Haben wir verlernt, uns auf Beziehungen einzulassen? – auf beziehungsweise

Dieser Text liegt mir sehr am Herzen, verdeutlicht er doch, warum es uns heutzutage so schwer fällt, uns auf Beziehungen einzulassen. Diese ganzen Schmetterlinge im Bauch sind zwar schön, bedeuten aber auch, dass wir uns verletzbar machen. In Zeiten, in denen nur das ICH zählt, schaffen wir es kaum noch, uns auf das WIR einzulassen.

„Wir haben mit der Zeit Strategien entwickelt, um unser verletzliches Herz zu schützen. Die einen legen sich eine harte Fassade zu, an der jegliche Emotion abprallt. Die anderen ziehen sich zurück und haben den Glauben an die Liebe gänzlich verloren. Blicke ich mich im Kreise der einsamen Herzen um, sehe ich vor allem eines: Resignation. Irgendwann gibt man auf, wenn das mal groß und kräftig gewesene Ding in der Brust immer mehr zu einem bröckeligen Schein seiner selbst geworden ist. In vielen Fällen ist es reiner Selbstschutz, Gefühle nicht zuzulassen, und dadurch eine Beziehung zu verhindern.“

Wie seht ihr das? Was sind Gründe dafür, dass wir lieber allein sind, als das Leben mit einem Herzensmenschen zu teilen?

Haben wir verlernt, uns auf Beziehungen einzulassen?

Haben wir verlernt, uns auf Beziehungen einzulassen?

Eine Schutzstrategie, die einsam macht.

Source: www.beziehungsweise-magazin.de/ratgeber/partnerschaft-beziehung/haben-wir-verlernt-uns-auf-beziehungen-einzulassen/?utm_medium=cpc-social

Z2X17 – Das Festival der Visionäre

Heute möchte ich bitte mit niemandem mehr sprechen! Ein mit diesem Satz beschriftetes Schild hätte ich mir gerne um den Hals gehangen, während ich hundemüde die Zugfahrt nach Hause antrat. Ganze 7 1/2 Stunden ist es her, dass ich erwartungsvoll mit 799 anderen Visionären applaudierend den Beginn des Z2X17 Festivals begrüßte. 800 20-Somethings sind am 02.09.17 zusammengekommen, um in Vorträgen und Workshops Ideen für eine bessere Welt zu entwickeln. Der Organisator, die ZEIT,  hatte geladen und ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

Lasst uns über Politik reden und die Welt verändern

Ich hatte vorher schon geahnt, dass die Menschen, die ich dort antreffen würde, zu einer für mich eher anstrengenden Spezies gehören. Hipster, Weltverbesserer und „ich mach was mit Medien“- Leute, typisch Berlin also. Umso überraschter war ich, als ich gleich zu Beginn, aus meiner Sicht, „normale“ Menschen traf. Ein großer Pluspunkt dieses Festivals ist die Offenheit der Teilnehmer. Alleine blieb man hier nicht lang, Kontakte wurden sofort geknüpft. So fanden sich innerhalb von Minuten viele kleine Grüppchen zusammen, die sich sogleich „beschnupperten“. Dem motivierten Publikum geschuldet, ging es in den Gesprächen hoch her. Normale Smalltalk-Themen, wie das Wetter, waren out. Morgens um 9 Uhr wurde sich lieber über Politik und die Rettung der Welt verständigt. Es wurde schnell klar, dass hier wirklich Visionäre am Start waren. Ich als Z2X17- „Rentner“, konnte manche Ideen leider nur belächeln.

Videodreh mit dem Smartphone? Ein Kinderspiel!

Da das Z2X17 Festival nur für 2X-Jährige veranstaltet wird, fliegen in den Köpfen mancher Teilnehmer noch so einige Seifenblasen herum. Trotzdem ist es bemerkenswert, wie viel Energie in gemeinnützige Projekte und Ideen investiert wird. Während des Festivals, welches sich über den 02.09. und 03.09. erstreckt, finden um die 100 Workshops, Vorträge und „Frag mich alles“-Sessions statt. Da ist für jeden etwas dabei. Ich entschied mich nach der gemeinsamen Begrüßung und den Blitzvorträgen (über einen dieser Vorträge werde ich noch ausführlicher berichten) für einen Workshop zum Thema „Wir drehen Videos und alles, was du brauchst, ist dein Smartphone“ mit Anton Knoblach. In einer der coolsten Workshoplocations überhaupt, dem Culture Container (eine kleine Bar mit Bühne), ging es um die Möglichkeiten, mit denen sogar ein Smartphone zur professionellen Videoproduktion genutzt werden kann.  In den zwei Workshopstunden habe ich so einiges gelernt, ihr könnt also guter Hoffnung sein, dass meine Videos demnächst nicht mehr ganz so unprofessionell daherkommen 😉

Dieser unglaubliche, dünne, blasse Polizistensohn

Doch das Highlight dieses Tages, auf das ich mich schon lange freute, sollte erst noch kommen: „Frag mich alles“ mit Jan Böhmermann. Wer mich kennt weiß, ich bin ein großer Fan des blassen dünnen Jungen, dem tollsten Polizistensohn dieser Erde. Fest & Flauschig, Schulz & Böhmermann, Neo Magazin Royale…genau mein Ding! Umso glücklicher war ich, dass ich mit 39 anderen Festivalteilnehmern in privater Atmosphäre meinem Idol gegenübersitzen durfte. Es fühlte sich an, als blickte ich einem guten Freund in die Augen. Jan’s Stimme war mir durch die Podcasts so vertraut, dass ich mich beim Zuhören fast so wohlig fühlte, wie in meiner Badewanne, in der ich jeden Sonntag zu „Fest & Flauschig“ abschalte. Da Jan von solchen Fragerunden keine Videos oder Fotos im Internet möchte, musste auch das Smartphone weg. Kurz zuvor konnte ich noch einen kleinen Schnappschuss ergattern.
 

Über eine glückliche Beziehung spricht man nicht, man genießt sie einfach

Die Gelegenheit Jan eine Frage stellen zu können, ließ ich mir natürlich nicht nehmen. Gleich als erste versuchte ich eine Antwort aus ihm herauszukitzeln. „What is Love? Was meinst du, wie sich die Liebe in Zukunft entwickeln wird?“. Was Jan Böhmermann besonders gut kann: Nicht auf die Frage antworten, sondern das Thema aufgreifen und es in die Richtung lenken, die ihm gerade lieber ist. Aus seiner längeren Antwort habe ich eines mitgenommen: Die glücklichsten Beziehungen sind die, die um ihre Liebe kein großes Gewese machen. Wir sollten uns nicht so viele Fragen stellen, auf die es am Ende sowieso keine Antwort gibt. Schließlich handelt es sich um Gefühle, die einfach nicht rational erklärbar sind. Generell wirkte Jan auf mich sehr strukturiert und rational. Mit klaren Analysen der aktuellen politischen Situation, bekräftigte er wieder einmal, wie weitsichtig sein Blick auf die Welt ist. Nach einer Stunde Fragerunde war mir klar: Jan Böhmermann ist eine der inspirierendsten und beeindruckendsten Persönlichkeiten unserer Zeit.

Vom Hipstertum habe ich für heute genug

Noch während ich den Saal zur Pause verließ, spürte ich, wie es in meinem Kopf pochte. Kopfschmerzen verdeutlichten mir, wie anstrengend es ist, Visionen zu entwickeln. Allerdings muss ich gestehen, dass auch das Publikum meine Nerven strapazierte. „Ist das vegane Gericht mit Brot? Dann hätte ich es bitte gerne ohne.“, war nur einer der Sätze, die mich die Augen rollen ließen. Ich bin Hipstertum aus Berlin gewohnt, aber diese geballte Masse, war einfach zu viel für mich. Idealismus schön und gut, aber manche Köpfe hängen einfach zu weit in den Wolken. Alles in allem ist das Z2X17 Festival eine fantastische Veranstaltung. Die Ideen, die dort entwickelt werden, können die Welt verändern, zumindest ein bisschen. Ich bin gespannt auf den morgigen zweiten Tag, welcher hoffentlich kopfschmerzfrei endet.