Wer den Ex-Partner zurück will, hat den Schuss nicht gehört! – Warum aufgewärmte Liebeskost schwer verdaulich ist

Den Ex-Partner zurück zu wollen scheint weit verbreitet. Macht das überhaupt Sinn? Stellen wir uns vor, eine Beziehung wäre ein leckeres Abendessen. Ist sie frisch, glänzt sie uns wohlriechend und knackig entgegen, schmeckt gut gewürzt und beinhaltet einen ausgewogenen Vitaminhaushalt. Alles in allem ein wahrhaftiger Genuss. Aber was passiert, wenn das Dinner im Abgang doch irgendwie bitter und faulig schmeckt?

Sobald die zu Beginn heißen Zutaten kalt geworden sind, glänzt nichts mehr, außer die leeren Stellen auf dem Essgeschirr. Die vormals so cremige Soße ist zu einer zähen Matsche geworden. Am besten ganz weit wegstellen, oder sogar im Mülleimer entsorgen, das ist wohl der beste Weg, um die kalte Plörre loszuwerden. Essen entsorgt, Beziehung beendet.

Was taugt eine aufgewärmte Beziehung aus der Mikrowelle?

Nun gibt es tatsächlich Menschen, die der Meinung sind, aufgewärmte Beziehungen wären genau das, was glücklich machen würde. Den Ex-Partner zurückzugewinnen, um das ganz große gemeinsame Glück zu finden. Aber ist das nicht so, als würde man das kalte, abgestandene Essen aus dem Mülleimer direkt in die Mikrowelle stecken? 2 Minuten bei 1000 Watt und schon wird aus unappetitlicher Pampe wieder ein Sternegericht. So unrealistisch wie das klingt, ist es auch. Das, was nach so einer Aufwärmaktion entsteht, ist zwar ganz schön heiß, aber die kurze Euphorie verfliegt schnell, wenn man einen Bissen in den Mund steckt. Auch die tollste Mahlzeit ist nach einem Besuch im Essen-Solarium dahin.

Wer den Ex-Partner zurückhaben möchte, hat diese 5 Punkte noch nicht verstanden

Was diejenigen, die Beziehungen gerne wie Essen aufwärmen, vergessen, ist, dass das, was sie wieder genießbar machen wollen, vorher schon keinen guten Geschmack mehr hatte. Nicht umsonst trennten sich die Wege, nicht umsonst gehört die gemeinsame Zeit der Vergangenheit an. Wer seinen Ex-Partner zurückhaben möchte, hat leider diese 5 Punkte noch nicht verstanden:

  1. Es wird nie, wie es mal war. Als die Beziehung noch lief, hatte man eine wunderbare Zeit zusammen. Schmetterlinge flogen durch die Luft und man war sich sicher, mit den gemeinsam gestohlenen Pferden alt werden zu können. Diese rosarote Brille wird nicht zurückkommen. Sie ist das Ergebnis eines hormonellen Chaos, welches sich „Verliebtheit“ nennt. Die verfliegt (gottseidank für die Gesundheit) mit der Zeit und lässt sich kaum mehr wiederbeleben, zumindest nicht in der gewünschten Intensität.
  2. So toll war es eigentlich gar nicht. Unser Gehirn hat eine wunderbare Gewohnheit: Es verklärt die Vergangenheit. Negative Emotionen werden vergessen, positive intensiviert. Kein Wunder, dass wir zum Beispiel unsere Kindheit als unbeschwert und glücklich erinnern, wir haben die weniger schönen Zeiten einfach vergessen. Das klappt natürlich auch bei Beziehungserinnerungen, die plötzlich so weichgezeichnet und perfekt erscheinen. Spätestens, wenn die Liebe wieder aufgewärmt werden soll, wird schnell klar: Irgendwie hat man sich das schöner vorgestellt.
  3. Der Partner wird sich nicht ändern. Lug, Betrug, Unordnung – das sind nur drei Gründe, warum Beziehungen auseinandergehen. Gerade wenn die Trennung sehr dramabehaftet war, fallen schnell Sätze wie: „Ich werde mich ändern.“ Das Schlimme ist, möchte man seinen Ex-Partner zurück, glaubt man diesen Mist auch noch. Wer zu Lug und Betrug neigt oder einfach keine Ordnung in die Wohnung bekommt, wird sich in den seltensten Fällen ändern. Der Charakter eines Menschen ist in dem Alter, in dem wir ernsthafte Beziehungen eingehen, ausgeprägt. Er lässt sich kaum „modellieren“.
  4. Man selbst hat sich nicht geändert. Wer nun glaubt, andere Menschen würden sich nicht ändern, man selbst sich aber wohl, liegt ebenfalls falsch. Die eigene Charakterentwicklung ist der der anderen nämlich ziemlich gleich auf 😉
  5. Was im Fernsehen funktioniert, scheitert meist in der Realität. Na klar, bei GZSZ hat das super funktioniert mit der aufgewärmten Beziehung. Einmal (oder zweimal…oder dreimal…) um den Ex-Partner gekämpft, und schon liegt man sich verliebt in den Armen, plant die gemeinsame Hochzeit und wird bis ans Lebensende glücklich sein. Funktioniert leider nur auf der Mattscheibe.

Die Liebe lieber frisch verspeisen

Eine vergangene Beziehung wieder neu erfinden zu wollen, macht keinen Sinn. Man muss sich klar machen, dass die Gründe, die zu einer Trennung geführt haben, meist ziemlich gute waren. Niemand sollte eine Beziehung für Kleinigkeiten aufgeben. Erst recht nicht, wenn diese Kleinigkeiten banal und leicht auszubügeln sind. Einen Partner verlassen, der immer wieder seine Socken rumliegen lässt? Lieber einen schicken Wäschekorb kaufen, der in Wurfweite des Bettes steht 😉 Kleinigkeiten als Trennungsgrund sehen, das wird niemand tun, der wirkliche Gefühle für den Partner empfindet. Auch wenn die verlorene Liebe zu Beginn der „Rückeroberung“ noch so appetitlich erscheint, wird sie durch die Aufwärmaktion ganz schnell zu einer pampigen Masse, die bis zur Unkenntlichkeit durchgekocht wurde. Matsch ist Matsch. Vorbei ist vorbei. In diesem Sinne: die Liebe lieber frisch verspeisen.

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Blogparade zum Thema „Ex zurück“, veranstaltet von maennlichkeit-staerken.de

Zurück zum Ex? Beziehungs-Nostalgie ist eine Falle unseres Gehirns

Früher war alles besser. Diese vier Worte verwenden wir gerne, wenn wir uns an unsere Vergangenheit erinnern. Die Bananen waren billiger, das Wetter schöner und die Nutella schmeckte noch so, wie sie schmecken sollte. Dieses warme Gefühl, was sich einstellt, während wir in Erinnerungen schwelgen, wird auch als Nostalgie bezeichnet. Ein ähnliches Gefühl kann sich einstellen, wenn wir an vergangene Liebschaften denken. Waren die damaligen gemeinsamen Abende nicht viel romantischer, die Küsse intensiver und die Schmetterlinge im Bauch wilder? Je öfter man sich diese Frage stellt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende eine gewisse Wehmut entsteht. Wehmut darüber, dass man eine Beziehung oder Liebschaft hat gehen lassen, die doch so perfekt und einzigartig schien.

Beziehungs-Nostalgie ist eine Falle!

In die Falle der Beziehungs-Nostalgie bin ich nicht nur einmal getappt. Gerade in jungen Jahren trauerte ich Männern hinterher, die mich weder ebenbürtig, noch liebevoll behandelt hatten. Wie konnte das passieren? Unser Gehirn hat mit seinem Nostalgie-Programm eigentlich etwas wunderbares geschaffen. Es sorgt dafür, dass wir schlimme Erfahrungen vergessen und die Emotionen intensiver erinnern, die wir als positiv wahrnahmen. Aus diesem Grund empfinden die meisten von uns ihre Kindheit als so sorgenfrei. Wir vergessen für uns unangenehme Momente oder kompensieren sie mit der Überhöhung der schönen Erlebnisse. Das Nostalgie-Programm sorgt dafür, dass wir trotz negativer Ereignisse glücklich sein können. Leider trägt genau diese tolle Vorkehrung unseres Gehirns dazu bei, dass Beziehungen auseinandergehen, weil sich ein Partner zu sehr in die Vergangenheit vernarrt hat.

Meine romantisieren Erinnerungen waren eine Lüge

Ich erwische mich selbst dabei, wie ich mich in einsamen Momenten an die romantischsten Stunden meiner Liebes-Vergangenheit erinnere. Das winterliche Picknick, welches ein damaliges Date für mich vorbereitet hatte. Der eine Kuss, der mich im Scheinwerferlicht vor historischer Kulisse fast umhaute. Beides waren in meiner Erinnerung Gefühlsexplosionen, wie ich sie gerne täglich erleben würde. Was mache ich falsch, dass ich diese Emotionen nicht wiederholen kann? Wie oft habe ich versucht diesen einen besonderen Kuss nachzustellen. Egal mit wem ich es die Situation wiederholte, es wirkte nur wie ein Abklatsch des Momentes, an dem ich mich der Glückseligkeit so nah fühlte. Ich brauchte einige Jahre, bis ich bemerkte, dass ich mich die ganze Zeit selbst belog.

Je mehr Realität sich einschlich, desto flüchtiger war mein Nostalgie-Gefühl

Ich begann meine Erinnerungen zu hinterfragen und abseits der positiven Emotionen nach Einzelheiten zu suchen, die diesen Momenten wieder etwas Realität einhauchen würden. Ich wurde tatsächlich fündig. Das romantische Winter-Picknick? Führte zu einer ziemlich unangenehmen Blasenentzündung, da der gereichte Sekt meine Wahrnehmung der Außentemperatur verschob. Außerdem war im Picknickkorb nichts nach meinem Geschmack enthalten, sieht man von Alkohol und Brot ab. Auch der perfekte Kuss vor historischer Kulisse entpuppte sich als die notwendige Lösung, um ein unangenehmes Gespräch zu beenden. Je mehr Realität sich einschlich, desto flüchtiger war mein Nostalgie-Gefühl. Ich begann das Erlebte so zu sehen, wie es wirklich war. Wenig zauberhaft und alles andere als romantisch. Mein Hirn spielte mir Hollywood vor, obwohl ich nur GZSZ erlebte.

Viele Menschen sind sich der Macht des Nostalgie-Gefühls nicht bewusst. Sie hinterfragen nicht, woher der ständige Verdacht kommt, die großen Emotionen, nach denen sie suchen, nur bei vergangenen Liebschaften zu finden. So ist es nicht verwunderlich, dass die meisten „zurück zum Ex-Beziehungskisten“ ein jähes Ende finden, sobald das Nostalgie-Gefühl durch die Realität ersetzt wird.

Unser Hirn verklärt die Vergangenheit, darüber sollten wir uns bewusst werden. Das was war, fand sein Ende aus Gründen, auch wenn uns diese, je mehr Zeit ins Land geht, immer unwichtiger erscheinen.