Ihr kommt sicher wieder zusammen …, ach ja?! – auf beziehungsweise-magazin.de

Trennt sich ein Paar, hat das seine Gründe. In den meisten Fällen sehr gute sogar. Trotzdem reagieren Freunde der Verlassenen mit einem Reflex, der im ersten Moment zwar tröstet, aber den Herzschmerz nur noch verlängert: Hoffnung. Warum das überhaupt keine gute Idee ist. Lest ihr in meinem neuen Beitrag auf beziehungsweise-magazin.de

Ihr kommt sicher wieder zusammen …, ach ja?!

Ihr kommt sicher wieder zusammen …, ach ja?!

Hört endlich auf, euren Freunden nach einer Trennung Hoffnung zu machen! Jule Blogt über scheinheilige Freunde und den Mut zu absoluter Ehrlichkeit.

Source: www.beziehungsweise-magazin.de/ratgeber/kommunikation-konflikte/ihr-kommt-sicher-wieder-zusammen-ach-ja/

„Ehrliche Trennungsgründe sind die Abrissbirne meines Selbstwertgefühls“ – auf ze.tt

„Wir Menschen wollen immer, dass unser Gegenüber ehrlich ist. Aber was passiert, wenn wir mit dieser Ehrlichkeit nicht umgehen können? Mal angenommen der*die langjährige Ehepartner*in wirft nach einer Trennung Fakten auf den Tisch, wie „Du warst nicht gut genug im Bett“. Wollen wir das wirklich hören? Würden uns solche Aussagen helfen?“

Auch wenn alle Welt nach Ehrlichkeit schreit, ist sie manchmal nicht das, was es braucht. Manchmal braucht es Einfühlsamkeit und vielleicht auch mal eine kleine Notlüge, die den Gegenüber vor einem Verlust des Selbstwertgefühls schützt.

Ehrliche Trennungsgründe sind die Abrissbirne meines Selbstwertgefühls

„Es liegt nicht an dir, es liegt an mir“€, wie oft habe ich diese Worte schon zu hören bekommen. Ich wollte sie wissen, die Gründe für meine Abservierung. Aber hätte mir das wirklich geholfen? 

Source: ze.tt/ehrliche-trennungsgruende-sind-die-abrissbirne-meines-selbstwertgefuehls/

Herzensmenschen – Sie sind das Salz in der Suppe meines Lebens

Weißt du eigentlich, wie toll du bist? Ich meine das ernst! Wenn die anderen Frauen wüssten, was sie verpassen, würden sie sich grün und blau ärgern!„, ungläubig starrte mich mein Gegenüber an. Vielleicht war ich ein bisschen betrunken, vielleicht war es mitten in der Nacht, aber ich meinte das ernst! Sowas von ernst! Mein Gegenüber nahm mich in den Arm, so als wollte er mich mit seinen Rückenklopfern beschwichtigen. Vielleicht sollte ich noch einmal über das Gesagte nachdenken? No way! Betrunkene und kleine Kinder sagen immer die Wahrheit. Der Mann, der mir in dieser feuchtfröhlichen Nacht gegenüberstand ahnte nicht, wieviel Herz ich in meine Worte legte. Er ahnte nicht, wie wichtig er mir über die Zeit geworden war.

Als wir uns das erste Mal begegneten, würdigte ich ihn kaum eines Blickes. „Prollo!„, dachte ich. Mit der Zeit sahen wir uns öfter. Man kennt das ja, irgendwann mutieren die Gestalten im Nachtleben zu „Bekannten“. Man sieht sich, man kennt sich. Mehr als ein kurzes Zunicken, kommt aber oft nicht zustande. So nickten wir uns über Wochen freundlich an, ohne auch nur ein paar Worte gewechselt zu haben. Irgendwann begannen wir, uns zur Begrüßung zu umarmen. Man verbringt ja schon sehr viel Zeit im Nachtleben nebeneinander. Da blieb es nicht aus, dass an der Bar ein paar Worte gewechselt wurden. Das bekannte Gesicht bekam endlich einen Namen. Das erste Gespräch habe ich noch sehr gut in Erinnerung. „Wollt ihr nen Sekt?„, prostete er mir und meiner Freundin zu. „Öhm, wenn der nix kostet, immer her damit!„, antworteten wir leicht verdutzt, oder so ähnlich, da dies nur der Anfang eines sehr sektreichen Abends war. Von nun an, waren wir sozusagen „Nachtleben-Freunde“. Wir tanzten zusammen, lagen uns in den Armen, ohne auch nur rudimentäre Kenntnisse über das Leben des Anderen zu haben.

Ich hatte kein Interesse an diesem Mann. Warum auch? Gar nicht mein Typ! Doch es war dieser eine Abend, an dem sich in meinem Hirn ein Schalter umlegte. Leider erinnere ich mich nicht mehr, was genau in dieser Nacht vorgefallen war. Ich erinnere mich nur an den Moment, in dem ich „Wir müssen unbedingt mal einen Tee zusammen trinken!„, in mein Telefon tippte. Auf einmal war ich überzeugt davon, diesen Mann kennenlernen zu müssen. Es war ein Segen! Selten so einen tollen Charakter getroffen. Mein erster Eindruck war komplett falsch. Hinter der Fassade verbarg sich ein so wertvoller Mensch. Kennt ihr das, wenn ihr so ein wundervolles Bauchgefühl bekommt, sobald ihr an jemanden denkt? Nicht die Schmetterlinge im Bauch, sondern das Gefühl, jemanden als Menschen unglaublich gern zu haben. Dieses Gefühl habe ich für sehr enge Freunde, egal ob männlich oder weiblich. Dieses Gefühl was schreit: „Ich hab dich so lieb, das kann man mit Worten gar nicht ausdrücken.

Das hat alles überhaupt nichts mit verliebt sein oder ähnlichem zu tun. Ich schätze diese Menschen einfach sehr. Für sie würde ich durchs Feuer gehen. Es hat mich ungemein überrascht, dass ich so jemanden, den ich zu Beginn noch kaum wahrgenommen hatte, mal so gern haben könnte. Eine Macke von mir ist es allerdings, meine Zuneigung zu diesen Menschen ständig ausdrücken zu wollen. Vor allem betrunken! Dann würde ich ihnen am liebsten um den Hals fallen und einen Heiratsantrag machen. Letzteres ist mir Gottseidank noch nie passiert. Man könnte diese Menschen als „Herzensmenschen“ bezeichnen. Sie sind das Salz in der Suppe des Lebens, sie lassen mein Herzchen höher hüpfen, wenn ich sie sehe. Meist merken sie es daran, dass nicht nur das Herz hüpft, sondern ich gleich mit. Es kommt nicht selten vor, dass ich andere Leute umrenne, weil ich versuche in ihre Arme zu springen.

Ich bin dankbar für diese Herzensmenschen! Doch einen Herzensmenschen erkennt man nicht auf den ersten Blick. Es heißt nicht umsonst „HERZensmensch“! Man muss hinter die Fassade blicken, sich auf einen Menschen einlassen. Ich habe gerade den spontanen Impuls, alle meine Herzensmenschen auf einmal knuddeln zu wollen, das würde eng werden! Also falls ihr das lest, fühlt euch geknuddelt!

Ghosting – Behandelt euch wieder mit Respekt!

Ghosting“ ist ein neuer Trendbegriff, der vor Kurzem in den Weiten der Online-Dating Welt entstand. Man versteht darunter, dass jemand einfach aus dem Leben verschwindet, sozusagen zum Geist wird.

Ghosting tritt oft auf, nachdem man jemanden wenige Male gedatet hat. Der Gegenpart meldet sich einfach nicht mehr, manchmal wird man sogar auf allen Kommunikationskanälen blockiert. Dieses Phänomen gibt es auch in längeren Beziehungen, mir persönlich ist es aber nur bei kürzeren Datinggeschichten untergekommen. Wie kommt jemand darauf, zum Geist zu werden? Wie kommt jemand darauf, einem anderen Menschen nicht den geringsten Respekt entgegen zu bringen?

Keine Reaktion, nichts

Ich habe das Ghosting selbst schon oft miterleben müssen. Vor einigen Wochen traf ich in der Mittagspause einen Herren, den ich über OKcupid kennenlernte. Ganz unverbindlich saßen wir an einem Imbiss zusammen und unterhielten uns. Es lief gut. Tief waren die Gespräche nicht, aber was erwartet man von einem „Date“ zur Mittagszeit? Mit einer Umarmung verabschiedeten wir uns. Von da an war er wie vom Erdboden verschluckt. Nach den drei (für manche leider immer noch) obligatorischen Tagen, meldete ich mich bei ihm. „Hey, ich hoffe bei dir ist alles okay. Ich fand unser Treffen schön. Allerdings habe ich das Gefühl, dass es dir nicht so ging. Meld dich doch mal.“ – keine Reaktion. Nichts. Es ist sein gutes Recht, mich nicht zu mögen. Es ist sein gutes Recht, weiterzuziehen. Aber es ist aber nicht sein Recht, mich einfach so zu ignorieren. Ein einfaches „Ich glaube das passt nicht zwischen uns“ hätte mir gereicht. Aber keine Reaktion nach einem augenscheinlich guten Treffen, ist nicht zu entschuldigen. Einer Person, die man vorher mochte, so wenig Respekt entgegen zu bringen, ist traurig.

Es ist unsere verdammte Pflicht ehrlich zu sein

Wir haben es immer noch mit Menschen zu tun, auch wenn wir wie am Fließband daten. Uns gegenüber sitzt ein kleines, manchmal auch großes Herz und sucht nach Zuneigung. Wenn wir ihm diese Zuneigung nicht geben können, ist es unsere verdammte Pflicht, ehrlich zu sein! Ein noch respektloseres Beispiel, durfte ich leider auch schon erleben. Ich traf einen Mann, mit dem ich vorher relativ lange Nachrichten schrieb. Wir gingen in eine Bar etwas trinken. Es lief perfekt, er war charmant, wir unterhielten uns gut, er zahlte sogar die Rechnung. Nach einem langen Spaziergang brachte er mich zur Bahn. Mir blieb dort nichts anderes übrig, als ihn zu küssen. Ich empfand es als passenden Abschluss für dieses Date. Kurz darauf drückte er seine Freude über das Treffen mehrmals aus. Mein kleines Herz hüpfte, was für ein Mann, da hatte ich richtig Glück. Dachte ich zumindest. Einige Tage später bemerkte ich, dass er mich bei Whats App sowie Facebook blockiert hatte. Ohne erkennbaren Grund, einfach aus dem Leben gestrichen.

Schnelles Kennenlernen = Schnelles Vergessen?

„Ghosting ist eine Mischung aus sozialer Inkompetenz und Überforderung.“ – genau das! Ich glaube die Überforderung ist das, was den meisten Herren zu schaffen macht. Da ist auf einmal eine Person, die sich interessiert, die an der Oberfläche bohrt. Der Mensch ist in dieser Hinsicht meist ein Fluchttier. Kommst du mir zu nah, renne ich. Für viele impliziert ein schnelles Kennenlernen auch die Möglichkeit eines schnellen Vergessens. Hinter der nächsten Ecke wartet die nächste Möglichkeit. Ist diese Möglichkeit nicht direkt zufriedenstellend, weg damit. Sollte man so mit Menschen umgehen? Diese kleinen Herzen, die man damit verletzt, sind nach einer Weile so vernarbt, dass sie nur noch entfernt nach einem Herzen aussehen. Menschen mit verletztem Herz neigen dazu, es anderen gleich zu tun. „Ghoster“ erschaffen also neue „Ghoster“. Es ist ein Teufelskreis,

Ignoriert, weil es auf den ersten Blick nicht perfekt schien

Das muss ein Ende haben. Erinnern wir uns an die Ehrlichkeit, die wir uns tagtäglich wünschen. Auch wenn die Wahrheit manchmal schmerzt, uns ist danach bewusst, wo der Fehler lag. Werden wir allein gelassen mit unseren Vermutungen, Befürchtungen, schaden wir unserem Selbstbewusstsein. „Ghosten“ mag für den „Ghoster“ einfach sein, aber für den „geghosteten“, bedeutet es oft die Hölle. Wir stumpfen immer weiter ab, gewöhnen uns an Ignoranz, tragen sie weiter. Am Ende sitzen wir Sonntags allein auf unserer Couch, sehnen uns nach Nähe. Vielleicht wartet diesmal die Möglichkeit nicht hinter der nächsten Ecke, sondern wurde von uns ignoriert, „geghostet“, einfach weil sie auf den ersten Blick nicht perfekt schien.

Bitte behandelt euren Gegenüber wieder mit Respekt, zeigt Größe und setzt auf Ehrlichkeit. Nur so können kleine verletzliche Herzen, Herzen bleiben. Narben tragen wir schon genug mit uns rum.