Gastbeitrag: „Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid?“

Mich erreichte gerade ein toller Gastbeitrag! Die Autorin bleibt anonym. Sehr gerne veröffentliche ich das hier! Ein Tipp an die Autorin: So ein Beitrag würde gerade super zur Huffington Post passen! Einfach an: Blog@huffingtonpost.de schicken!

 

Ich schaffe es nicht, nein, ich bringe es nicht über mich! Auch mehrere Tage nach den ersten TV Berichten vom Kölner/ Hamburger Silvester schaffe ich es nicht online Nachrichten zu diesem Thema anzuklicken. Meine sonstige Neugier wird hier dermaßen durch Ekel gedämpft, das ich nicht wissen will was die Zeitungen dazu schreiben. Ich will nicht.

Ich will nicht wütend werden.

Ich will mich nicht in „da hätte man…“ und „wenn mir das passiert wäre…“ verlieren.

Ich will in meinen Gedanken keine ungehörten Monologe verfassen, was ich solchen Menschen an den Kopf werfen würde.

Ich will mir nicht ein verbales Ventil für den Frust über diese Ungerechtigkeit suchen müssen.

…ich will nicht in so einer Gesellschaft leben, in denen Frauen „eben einfach aufpassen müssen“ oder von „Männern die sie nicht kennen“ Abstand halten. Egal ob eine Armlänge oder 20m!

DENN WIR FRAUEN SIND NICHT SCHULD!

Wir sind die Opfer! Nix da von wegen „Wenn sie sich so anzieht…“ mehr. Denn: ich denke nicht, das da „nur die Hübschen“ attakiert wurden, die es mit ihren Klamotten „einfach rausfordern„.

Es gibt so viele großartige Männer da draußen in der Welt! Mit denen man Lachen kann, lieben, diskutieren!

Und dann gibt es solche, wie zu Neujahr.

Wer seid ihr eigentlich?

Wer GLAUBT ihr eigentlich das ihr seid?

Würdet ihr eurer eigenen Mutter an die Brüste fassen? Wäre es okay wenn andere ihr auf offener Straße in die Hose fassen würden? Wäre es nicht so schlimm, wenn eure Mami vergewaltigt werden würde? Würdet ihr noch lachen, wenn „die Schlampe, die es herausvordert belästigt zu werden“ die Frau wäre, die euch den Arsch abgewischt und warmgehalten hat? Ohne die ihr als Säugling erbärmlich verreckt wärt?

Nein?

Ihr habt ein massives Problem mit euch selbst. Vielleicht wurdet ihr nie geliebt, vielleicht geschlagen, ausgesetzt, misbraucht…

Vielleicht habt ihr auch Krieg und Gewalt erlebt?

Das ist schlimm für einen jungen Menschen. Man legt sich eine Maske zu, man will jemand anderer sein, der nichts mit dem Häufchen Elend aus eurer Vergangenheit zu tun hat. Ihr kommt euch gut vor und denkt es gibt das Recht des Stärkeren.

Aber unter eurer Maske stecken nur Menschen, Nichtskönner, so zerfessen von Selbsthass und Neid, die denken die Welt würde euch was schulden (ha!) so verblendet vom eigenen Ego – sodass euch niemand mehr lieben kann und wird. Nichtmal die eigene Mutter.