Gastbeitrag: Hier kommt der „Alphasoftie“ – Von der Freiheit, sich ein eigenes Rollenbild zu erschaffen!

Wenn wir Frauen verträumt von unserem Traumprinzen schwärmen, was für einen Mann meinen wir dann eigentlich? Den heldenhafte Supermacho, der mit seinem breitbeinigen Gang doch etwas affig daherkommt? Oder der stille Romeo, dessen Liebesbriefe uns regelmäßig per Stein durchs Fenster erreichen? In meinem Fall bin ich gerade bei den aktuellen Temperaturen eher gegen Steinwürfe. Mein bevorzugter Typ Mann ist ein Alphasoftie. Noch nie gehört? Dann wird’s aber mal Zeit. Extra für euch habe ich ein Exemplar ausgegraben und zu Wort kommen lassen.

Viele Männer mit denen ich in den letzten Jahren gesprochen habe, sind unsicher über ihr eigenes Rollenbild.  Niemand hat ihnen gesagt wie sie mit den selbstbestimmten, eigenständigen und zielstrebigen Frauen unserer Zeit umgehen sollen. Viele fühlen sich fast überflüssig und mit der Situation überfordert. Manche versteifen sich dadurch auf das alte Rollenbild des maskulinen „Alphatiers“ und machen damit alles noch schlimmer. Andere fühlen sich entwertet und orientierungslos, weil nichts mehr zu sein scheint, wie es sein sollte.
In Folge dessen ziehen sie ein Single-Dasein dem bloßen Versuch des Eingehens einer Partnerschaft mit diesen übermächtig erscheinenden Frauen vor. Diese Damen scheinen ja doch keinen Mann zu brauchen, weil sie alles selbst machen können.

Der Mann – Opfer der Frauenemanzipation?

Nein, so einfach ist es nicht. Frauen können heute alles selbst erledigen, ohne Frage. Aber sie wollen es gar nicht. Niemand will alles alleine machen müssen. Männer sind auch nicht die Verlierer der Frauenemanzipation. Wir Kerle gewinnen im Gegenteil eine Menge dadurch, weil wir tolle, intelligente und selbstbewusste Frauen als Partnerinnen haben können. Das Problem ist nur, dass wir keine Männeremanzipation hatten. Wir haben versucht mit dem neuen Rollenbild der Frau umzugehen, aber dabei nicht bemerkt, dass unser eigenes auch auf den Prüfstand muss. Maskulinität muss neu definiert werden. Doch bevor wir tiefer gehen, muss man erst einmal wissen, was Emanzipation überhaupt ist und dass dieser Begriff fälschlich als synonym für die Frauenemanzipation verwendet wird. Wir Männer müssen uns nämlich genauso emanzipieren, nur eben anders als es die Frauen in den letzten 70 Jahren getan haben.
Dazu später mehr. Was schreibt Wikipedia über die Emanzipation:
Emanzipation stammt von dem lateinischen emancipatio, was „Entlassung aus der väterlichen Gewalt“ oder auch die „Freilassung eines Sklaven“ bedeutet.

Im 17./18. Jahrhundert erfolgte eine Bedeutungsverschiebung: Aus dem Akt des Gewährens von Selbstständigkeit wurde eine Aktion gesellschaftlicher und insbesondere politischer Selbstbefreiung [..]. Neben die äußere tritt die innere Emanzipation: als Befreiung aus eigener Unmündigkeit und den Fesseln von Tradition, gesellschaftlichen Normen und vorgegebener Weltanschauung. Ziel emanzipatorischen Bestrebens ist ein Zugewinn an Freiheit oder Gleichheit, meist durch Kritik an Diskriminierung oder hegemonialen z. B. paternalistischen Strukturen, oder auch die Verringerung von z.B. seelischer, ökonomischer Abhängigkeit, etwa von den Eltern. Heutzutage steht der Begriff häufig synonym für die Frauenemanzipation.

Quelle: wikipedia.de

Jetzt wissen wir, dass sich die Frauen nicht „eMANNzipiert“ haben, sondern dass sie sich aus gesellschaftlichen Normen und innerlicher Unmündigkeit freigemacht haben. Es war niemals das Ziel der Frauen, Männer zu sein. An der Feststellung aus der sexuellen Aufklärung: „Mädchen haben eine Vagina und Jungen einen Penis.“, hat sich nichts geändert. Unsere Frauen der westlichen Gesellschaft haben nur ihr eigenes Rollenbild aufgebrochen und haben vielleicht erwartet, dass wir das mit unserem auch tun würden. Im Großen und Ganzen haben wir diese Gelegenheit verpasst. Aber dafür ist es ja nicht zu spät.

Der Mann und die Männeremanzipation

Damit haben wir einen Ansatz dafür, was wir tun müssen, um wieder Klarheit über unsere gesellschaftliche Rolle zu erlangen. Wir brauchen eine Befreiung aus unserem überholten Rollenbild. Um zu verdeutlichen, wie das funktionieren kann, picke ich mir einmal das Rollenbild des „Alphasofties“ heraus, das ich für mich selbst gewählt habe und mit dem meine Partnerin und ich sehr gut zurecht kommen. Viele Männer werden jetzt denken, was ich für ein Freak sei. Dein Kopfschütteln und der Gedanke in Deinem Kopf, lieber männlicher Leser:
„Er nennt sich selbst einen Softie! Das Weichei!“, erreichen mich sogar beim Schreiben dieses Textes. Doch schau nochmal auf das „Alpha“, bevor Du angewidert aufhörst, diesen Textbeitrag zu lesen.

A wie Alpha oder A wie ihr sicherer Ankerplatz?

Ich bin selbstbewusst und durchsetzungsstark. Ich übernehme beim Flirten den ersten Schritt (wenn ich Single bin), halte Frauen nach wie vor die Tür auf, und trage die schweren Dinge für sie. Wenn ich Wünsche habe, spreche ich sie aus. Ich übergehe meine Bedürfnisse nicht, gebe ihnen auch in der Beziehung Raum.
Ich bin für meine Partnerin der Fels in der Brandung, ihre Schutzburg neben Vollzeitberuf und Abendstudium. In meinem Armen kann sie sich sicher fühlen – gehalten, aber nicht gefesselt, weil ich es nicht nötig habe, sie besitzen zu müssen. Es genügt mir ihre Liebe zu besitzen und dass das so bleibt, ist mein Job als Mann. Durch eine aktiven Beziehungsführung ist das zu erreichen,  und zwar jeden Tag des Jahres und nicht nur einmal im Jahr am Valentinstag. Aber ich verführe meine Partnerin, wenn ich das will und nicht nur „auf ihre Bestellung“ hin.

Ich bin, wer ich bin und wenn jemand etwas an mir ändern kann, dann ausschließlich ich. Das macht mich verlässlich, aber es verlangt auch Akzeptanz meiner Persönlichkeit von einer Frau, die ich auch einfordere. Meine Unabhängigkeit ist unantastbar. Ich bin bereit viel in die Beziehung zu investieren, aber vereinnahmen lasse ich mich nicht. Darum habe ich es nicht nötig, meine Lebensgefährtin mit anderen Frauen eifersüchtig zu machen. Ich bin Mannes genug, um bedingungslos zu ihr zu stehen. Wenn Frauen eifersüchtig gemacht werden, dann sind es die anderen, die meiner Partnerin den Mann ruhig neiden dürfen.
Alpha eben, aber Alpha ist heute eben nicht mehr genug.

S wie Softie oder S wie wahre Stärke?

Ein gepflegtes Äußeres ist mir wichtig und ich achte auf mich, meine Körperpflege, meine Ernährung, meinen Kleidungsstil, etc. Ich bin empathisch, höre ihr zu und nehme die Informationen auf, die sie mir gibt und reflektiere sie. Ich bin kommunikativ und kümmere mich hingebungsvoll, um ihre emotionalen, praktischen und sexuellen Bedürfnisse. Ich koche mit und für sie, erledige anfallende Aufgaben im Haushalt und das ohne darauf hingewiesen werden zu müssen.  Ich bin ihr bester Freund und ihre beste Freundin zugleich, interessiere mich für „Frauen-Sachen“, kenne zum Beispiel den Unterschied zwischen einer Antibaby-Pille auf Östrogen und Gestagen-Basis und weiß dass ein Hormonimplantat den besten Pearl-Index (Maß für die Zuverlässigkeit von Methoden zur Empfängnisverhütung) aller Verhütungsmittel hat.
Wenn sie keine Verhütung auf Gestagen-Basis anwendet, dann kenne ich auch ihren Zyklus.

Sie kann mich Tampons und Waschmittel kaufen lassen und bekommt die Produkte die sie möchte, ohne dass ich im Supermarkt, wie der sprichwörtliche Ochs‘ vorm Scheunentor vor dem Regal stehe. Beim Schuhkauf bin ich dabei, bin Ratgeber, Kritiker, Comedian und Taschenhalter, so dass das Einkaufen für beide zum Vergnügen wird. Im Falle eines gemeinsamen Kindes habe ich die Bereitschaft zuhause zu bleiben, um ihre Karriere zu unterstützen und damit ihre persönliche Entfaltung zu fördern.
Softie eben, aber soft bedeutet in diesem Fall nicht weich.

Im Gegenteil, es bedeutet Verantwortung dafür zu übernehmen, dass die gemeinsame Beziehung auf Augenhöhe und mit dem Ziel, sich Freiräume zu geben, abläuft. Es bedeutet sich zu öffnen, sich zu interessieren und zu kommunizieren.

Emanzipation bedeutet nicht Gleichschaltung. Das möchte niemand!

Die Anziehung zwischen den Geschlechtern in einer Partnerschaft entsteht nicht durch geschlechterspezifisches Verhalten um jeden Preis, sondern durch Verständnis zwischen zwei Persönlichkeiten.  Anziehend ist der, der sich seiner Selbst sicher ist, und nicht von dem Wohlgefallen der anderen abhängt.
Feste Werte zu haben und ein klares Bild von sich selbst zu besitzen, ist sexy für das andere Geschlecht. Diese eigenen Werte bestimmt man selbst. In diesem Sinne, liebe Männer, findet Eurer eigenes Rollenbild, das Euch und den Frauen gefällt.
Der „Alphasoftie“ bietet da sicher nicht die schlechteste Basis, um sich als moderner Mann neu zu erfinden. Nach langjähriger guter Erfahrung damit, würde ich ihm im Online-Versandhandel wohl eine Rezession mit fünf Sternen geben und bei Facebook ein „Gefällt mir“. Und das Tolle ist, es ist nur ein möglicher Weg von vielen.

Löst Euch davon Dinge zu tun, weil sie „männlich“ sind.

Männlich ist, was ein Mann ohne Selbstzweifel tut. Ein althergebrachtes maskulines Verhalten macht dagegen noch keinen Mann. Ein aus Unsicherheit aufgesetztes männliches Gebaren macht sogar richtig unattraktiv. Brecht aus, aus dem, was ihr glaubt, sein zu müssen und seid, wer ihr sein wollt. Männer seid ihr sowieso, also seid eine Persönlichkeit, die man toll findet. Nicht weil ihr versucht, zu gefallen, sondern einfach, weil ihr Euch selbst gefallt.

Auch wenn Frauen das nicht oft sagen, in Wahrheit finden sie uns schon ganz geil.
Mit diesem Wissen kann man(n) ganz gut an sich arbeiten, um im eigenen Rollenverhalten wieder Sicherheit zu finden.

Gastautor:
Klemens Winterer

8 Gedanken zu „Gastbeitrag: Hier kommt der „Alphasoftie“ – Von der Freiheit, sich ein eigenes Rollenbild zu erschaffen!

  1. Johannes sagt:

    Ich habe den Text gerade nochmal durchgelesen. Der „Alphasoftie“ ist für mich kein Mensch, sondern eine Überzognefrauenansprücheerfüllmaschine.

    Nach dem Text will ich weder Alpha sein noch Softie. Mich widert das so an, dieses „Der Mann hat zu performen, damit er die Gunst der Frau verdient.“

    Witzigerweise steht ja im Text auch, dass der Alphasoftie Freiräume braucht und sich nicht vereinnahmen lässt. Ausgeführt wie sich das konkret äußert, wird das aber gar nicht, wohingegen sehr breit ausgewalzt wird, was der Alphasoftie für die Frau alles tut.

    Was erwartet der Alphasoftie denn von der Frau in einer Beziehung?

  2. Johannes sagt:

    Ich finde den Text ziemlich widersprüchlich. Einerseits wird hier ein Idealbild eines Mannes nach Gusto der Frau gezeichnet mit der klaren Botschaft: Männer, so habt ihr zu sein, das ist das Ideal, nach dem ihr euch von jetzt an zu richten habt.

    Und dann endet der Text mit „Brecht aus, aus dem, was ihr glaubt, sein zu müssen und seid, wer ihr sein wollt.“

    Ja, was denn nun? Das Alphasoftieideal, oder das was ich sein will?

    Der Alphasoftie ist mir jedenfalls unsympathisch. So einer will ich nicht sein. Ich übernehme beim Flirten nicht automatisch den ersten Schritt und ich flirte auch, wenn ich Single bin. Ich halte Frauen wie Männern die Tür auf, wenn ich Bock habe. Wenn nicht dann nicht. Und, ob ich einer Frau schwere Sachen Trage ist keine ausgemachte Sache. Und ich gehe auch nicht mit ihr Shoppen, no way. Das Leben ist viel zu kurz und bietet viel zu viel Interessantes, als es mit Shoppen zu verdaddeln.

    Ich will nicht in monogamer Partnerschaft leben. Frauen, die mit mir eine Beziehung eingehen, müssen damit klarkommen, dass es da noch andere gibt. (Strohmannblocker: Natürlich habe ich kein Problem, wenn es im Leben meiner Partnerinnen noch andere Männer gibt und nein, in solchen Beziehungen geht es nicht immer nur um Sex.)

    Eine Frau, die einen Alphasoftie will, muss ihn woanders suchen. Ich habe mein Rollenbild entwickelt, das mir gefällt und die Frage, ob es „den Frauen“ gefällt spielt dabei **genau gar keine** Rolle.

    Und ja, ich lebe zwei konstante liebevolle Partnerschaften mit tollen Frauen, mit denen mich viel verbindet.

  3. PfefferundSalz sagt:

    ²Die fehlende Verlässlichkeit bei beiden Geschlechtern ist sicherlich ein großes gesellschaftliches Problem, aber nicht der Emanzipation geschuldet.“
    Nein ist sie nicht, sie ist der fehlenden materiellen Notwenigkeit eine Beziehung einzugehen geschuldet. Eine Beziehung einzugehen ist heute nicht viel anderes als Lust auf ein Eis zu haben. Ich habe Lust auf ein Eis, ich habe Lust auf eine Beziehung. Es ist ein Gefühl, das kommt und geht. Damit ist eine Beziehung so fragil wie die Form der Wolken am Himmel – wer darauf baut der baut meist auf Sand.

    Das es Frauen gibt die in einer Affäre oder Freundschaft+ Treue einfordern ist klar. Aber es ist eine freie Entscheidung diese zu gewähren. Ich habe sie nie gewährt und keine hat sich je bei mir beschwert.

    „Und dann fällt morgens die Tür hinter ihr ins Schloss und was bleibt? Nichts!“
    Ich selbst finde das eigentlich ganz gut. Natürlich fühlt man sich manchmal einsam aber andererseits liegt es nur an dir selbst das zu ändern. Eine Beziehung kann dir nicht geben was dir in dieser Hinsicht fehlt, das kannst nur du selbst.

    „Eine gute Partnerschaft setzt ungeahnte Kräfte frei, wenn man bereit ist, etwas zu geben.“
    Ich hatte lange Jahre Beziehungen und ehrlich gesagt haben immer die Zeiten ZWISCHEN den Beziehungen Kräfte freigesetzt. Ich denke, dass du eine Beziehung deutlich überschätzt aber andererseits ist das natürlich auch vom Charakter abhängig – ich selbst bin ein ruheloser Mensch, wenn ich im Käfig einer Beziehung bin, dann gehe ich ein und verliere mich selbst.

    „…betrügt sich und die Partner seines Lebens um Stabilität, Geborgenheit, Kraft, Liebe, Unterstützung und Zuhause.“
    Vielleicht will nicht jeder diese Art von Stabilität, schon einmal daran gedacht? Nicht jeder träumt von einem Eigenheim im Gründen, bildlich gesprochen, sondern manche wünschen sich eher den Wohnwagen der sie um die Welt befördert.

  4. elmardiederichs sagt:

    Es ist beunruhigend, wie konsequent du versuchst, die Vertreter der Männerrechtsbewegung zum Schweigen zu bringen.

    Wenn Leute wie du nichts gegen Männer haben, warum ist es dann so ein Problem für sie, die Anliegen der Männer fair zu diskutieren?

  5. Klemens Winterer sagt:

    Ach Elmar Didiritsch!

    Ich schreibe solche Artikel aus vier Gründen.

    1. Weil ich es kann!
    2. Weil es mir Spaß macht.
    3. Weil ich zum Denken anregen will, ohne vorzuschreiben. Dazu gehört auch, Dinge nur anzureißen, um Raum für eigene Gedanken zu lassen.
    4. Weil es Menschen gibt, die etwas zum Kritisieren brauchen und dafür eignet sich mein breiter Rücken ziemlich gut. 🙂

    Immer wenn ein körperlich stärkerer Mensch ohne Empathie und Selbstreflexion einem schwächeren Mensch Gewalt zufügt, beweist er oder auch sie vieles, wie zum Bespiel, die eigene Dummheit, die Unfähigkeit zu vorausschauendem Handeln oder fehlende Konfliktfähigkeit, Selbstsicherheit und Werte – aber sicher keine Männlichkeit.
    Denn Männlichkeit und das steht auch in meinem Beitrag, findet auf Augenhöhe mit dem Gegenüber statt. Erniedrigung und Demütigung haben darin keinen Platz.

    Was nicht bedeutet, dass sich ein Frau einem Mann gegenüber in gewissen Situationen nicht devot geben kann… wenn sie das möchte. Aber das steht ja auf einem völlig anderen Blatt.

    Ich denke in diesem Punkt dürften wir relaltiv stark übereinstimmen, auch wenn wir ansonsten unterschiedlicher Meinung sind. Was übrigens völlig legitim ist.

  6. elmardiederichs sagt:

    In meinen Augen schreibt hier jemand, der versucht, genau so zu sein, wie es den Frauen typischerweise gefällt.

    Kann man machen. Doch da nichts darüber dasteht, inwiefern das den Frauen gefällt, fehlt jede Kontrolle darüber, inwiefern das irgendeine Art von Gleichheit oder Gerechtigkeit exemplifiziert.

    Doch nach dieser Ankündigung

    „Wir haben versucht mit dem neuen Rollenbild der Frau umzugehen, aber dabei nicht bemerkt, dass unser eigenes auch auf den Prüfstand muss. Maskulinität muss neu definiert. “

    hätte ich erwartet, daß Maskulinität analysiert wird, daß ihre Stärken und Schwächen dargelegt wird und aus diesem Verständnis einer oder mehrere Alternativentwürfe vorgelegt werden.

    Doch alles was für zu hören bekommen ist:

    „Männer seid ihr sowieso, also seid eine Persönlichkeit, die man toll findet.“

    was einfach nur heißt:

    „Die weibliche Vorstellung von Männlichkeit ist wunderbar, alle sollten das so machen.“.

    Dem kann ich nicht zustimmen. Männer müssen unabhängig von den Wünschen der Frauen definieren, was Männlichkeit ausmacht.

    Ich würde daher sagen, der Artikel ist unfertig. Was Klemens Wetterer für sich persönlich präferiert, ist seine Sache. Aber das hier

    „Männlich ist, was ein Mann ohne Selbstzweifel tut.“

    ist auch dann erfüllt, wenn man z.B. seiner Frau jeden Tag aus voller Überzeugung in die Fresse haut. Es ist klar, daß das hier nicht vorausgesehen wurde. Aber das ändert nichts daran, daß das als Kriterium Schwachsinn ist.

  7. Klemens Winterer sagt:

    Die fehlende Verlässlichkeit bei beiden Geschlechtern ist sicherlich ein großes gesellschaftliches Problem, aber nicht der Emanzipation geschuldet.

    In einer guten Partnerschaft findet man dagegen auch heute noch viel mehr, als in einer Affäre oder einer Freundschaft Plus und auch da kann man sich mit einer zickenden, nervenden, klammernden und eifersüchtigen Person konfrontiert sehen.
    Ich hatte dieses Erlebnis: „Sex ja gerne, aber dann bitte nur mit mir, weil sexuelle Treue in einer Freundschaft Plus will ich dann ja doch haben, und ansonsten, will ich von Dir und Deinem Leben nichts hören, denn mich interessiert nur wie Du vögelst, aber nicht wie Du lebst.“
    Danke der Nachfrage. Dann darf Madame gerne selbst Hand bei sich anlegen, so nötig habe ich es auch wieder nicht, um mir den Mund verbieten zu lassen.
    Der ganze lieblose Sex hat nämlich ein ganz großes Problem, was man nicht wegreden sollte. Er kann wirklich großartig sein…
    Und dann fällt morgens die Tür hinter ihr ins Schloss und was bleibt? Nichts!

    Aber Sex in der Beziehung kann auch großartig sein und wird darüber hinaus mit der Zeit immer besser, wenn beide daran interessiert sind und mit jedem Mal wird die Bindung enger und liebevoller. Die Körperchemie ist, wenn sich die zwei richtigen Menschen für eine Beziehung getroffen haben, verbindender als jeder Trauschein.

    Und kommunizierenden Menschen kann in einer Beziehung geholfen werden. Angefangen damit, dass man mit Akzeptanz und Humor, die Zickigkeit handhaben kann, die oft Ursachen hat, die man auch herausfinden kann, niemand ist gerne zickig!

    Genervt ist immer erst einmal der, der sich nerven lässt. Es gibt auch nervende Persönlichkeiten, ohne Frage, aber dann sollte man mit einer solchen eben keine Beziehung eingehen. Oft stimmt hier einfach die Wellenlänge zwischen zwei Menschen nicht und darauf muss man wirklich achten.

    Klammernde Frauen sollte man einfach ersteinmal einfach festhalten und ihnen zeigt, dass sie richtig sind, dass sie jetzt loslassen können, man sollte mit ihnen über Freiräume sprechen, die beide Partner benötigen, Raum zum Atmen und Regenerieren, weil wir auch in einer Beziehung Individuen sind und es das Ziel einer Beziehung sein sollte, zwei Menschens stärker zu machen und nicht zwei Menschen zu einem Menschen.

    Und Eifersucht ist eine reine Verlustangst, der man durch Verlässlichkeit und wenn das nicht klappt und es krankhafte Ausmaße annimmt, mit einer professionellen Therapie begegnen sollte. Eifersucht bewirkt nämlich genau das, was der Eifersüchtige um jeden Preis verhindern möchte…eine langsame Zerstörung der Beziehung.

    Ob eine Beziehung lebenslang geführt wird oder scheitert, ist auch immer eine Entscheidung.
    In erster Linie geht es dabei darum, dass sich beide für ihre Liebe und für die Beziehung entschieden haben. Wenn das der Fall ist, ist es wahrscheinlicher, das eine Beziehung hält, als das sie scheitert.
    Aber dieser Entschluss, in Stürmen zusammen zu stehen, wird oft erst belohnt, wenn die Sonne wieder herauskommt. Es scheint modern zu sein, sich lieber im Sturm alleine auf die Suche nach der Sonne zu machen, als bei seinem Partner auszuharren oder gemeinsam nach der Sonne zu suchen. Man bringt sich damit aber um eine richtig feste Bindung, die ein Energiespender unglaublichen Ausmaßes ist.
    Ich sehe das an der 52 Jahre währenden Ehe meiner Eltern, aber dieses Vorbild, dieses Erleben, was eine gute Partnerschaft bewirkt, welches Kraftwerk sie ist…ja, dieses Vorbild fehlt vielen Menschen heute.

    Eine gute Partnerschaft setzt ungeahnte Kräfte frei, wenn man bereit ist, etwas zu geben.
    Wer das nicht weiß und deshalb bereit ist, etwas zu geben, verbindlich und beständig fortgesetzt, betrügt sich und die Partner seines Lebens um Stabilität, Geborgenheit, Kraft, Liebe, Unterstützung und Zuhause.

  8. PfefferundSalz sagt:

    „In Folge dessen ziehen sie ein Single-Dasein dem bloßen Versuch des Eingehens einer Partnerschaft mit diesen übermächtig erscheinenden Frauen vor. “
    Die Frage bleibt eher, ob sich eine Partnerschaft für einen Mann überhaupt lohnt?
    Was kann einem eine Partnerschaft geben, das einem eine Affäre oder Freundschaft+ nicht geben kann? Verlassen kann man sich auf Frauen nicht (nein – auf Männer auch nicht aber das ist hier nicht die Frage) und Beziehungen sind eh nur zeitliche Abschnitte im Leben, wozu also zu viel Mühe da hinein investieren und sich selbst beschneiden indem man gute Gelegenheiten für Sex ausschlägt?
    Außerdem ist das Interesse eines erfolgreichen Mannes die negativen Seiten einer Partnerschaft zu ertragen heute auch nur sehr gering – keiner will die zickende, nervende, klammernde, eifersüchtige Freundin, wenn er auch gleichzeitig 2 oder 3 Affären haben kann mit denen man die schönen Seiten des Lebens genießen kann.

    Ich denke daher schon, dass wir Männer längst emanzipiert sind aber halt anders als sich das Frauen wünschen – wir sind halt wirklich emanzipiert und nicht nur nach Fraues Gnaden. Das dies letztlich den Damen der Schöpfung nicht sonderlich gefällt (siehe Jules Kröten-Artikel) ist das Problem der Frauen – als Mann wurden wir schließlich auch nicht gefragt ob wir die Emanzipation der Frau toll finden.

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